"Niveau der 2. Bundesliga deutlich gestiegen"

Mit dem 1. FC Saarbrücken und dem SV Werder Bremen stehen sich am Samstag (ab 14 Uhr) im offiziellen Eröffnungsspiel in der 2. Frauen-Bundesliga gleich zwei Aufstiegsaspiranten gegenüber. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die Trainer Alexander Kluge und Taifour Diane mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die neue Saison.

DFB.de: Treffen im Auftaktspiel der 2. Frauen-Bundesliga gleich zwei Anwärter auf den Sprung in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga im direkten Duell aufeinander, Herr Kluge und Herr Diane?

Alexander Kluge: Das ist vor Saisonbeginn schwierig zu beantworten. Unser Ziel ist der direkte Wiederaufstieg. Auch Saarbrücken verfügt über eine klasse Mannschaft und gehört sicherlich zum Kreis der Aufstiegsanwärter. Ich erwarte ein spannendes Spiel.

Taifour Diane: Bei Werder Bremen mag das so sein. Wir sind froh, wenn wir gut in die Saison starten und uns als Team weiterentwickeln. Wir waren in der zurückliegenden Saison Achter, wollen mindestens zwei, bis drei Plätze besser abschneiden. Dafür müssen wir vor allem gegen die zweiten Mannschaften punkten.

DFB.de: Welche Teams stehen bei Ihnen für den Gewinn der Meisterschaft und den Aufstieg ganz oben auf dem Zettel?

Kluge: Titelverteidiger FC Bayern München II und Vizemeister VfL Wolfsburg II werden erneut eine gute Rolle spielen. Der SV Meppen könnte als Überraschungsmannschaft dazustoßen.

Diane: Neben dem SV Werder Bremen schätze ich vor allem die zweiten Mannschaften des FC Bayern München, des VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim wieder sehr stark ein.

DFB.de: Die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga startet in ihre zweite Spielzeit. Welche Erkenntnisse haben Sie aus dem ersten Jahr gewonnen?

Kluge: Für uns ist die eingleisige zweite Liga nach dem Abstieg Neuland. Klar ist aber: Wir treffen auf viele neue, für uns noch unbekannte Mannschaften und freuen uns darauf. Die Abschlusstabelle der Saison 2018/2019 zeigt, dass der Großteil der Mannschaften nah beieinander liegt. Die Liga ist definitiv attraktiver geworden.

Diane: Im Gegensatz zur zweigeteilten 2. Bundesliga, die es bis 2018 gab, hatten wir es in der vergangenen Spielzeit permanent mit starken Gegnern zu tun. Die Partien waren hart umkämpft, jeder konnte gegen jeden gewinnen. Im Gegensatz zur Frauen-Bundesliga war der Punkteabstand zwischen den einzelnen Teams nicht so groß, wodurch die Attraktivität insgesamt gesteigert wurde.

DFB.de: Ist durch die Einführung der eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga das Niveau näher an die FLYERALARM Frauen-Bundesliga herangerückt?

Diane: Das kann man schon so sagen. Besonders im technisch-taktischen Bereich sowie körperlich haben wir uns angenähert. Dennoch ist das Leistungsgefälle zu den etablierten Bundesligisten noch sehr groß.

Kluge: Das sportliche Niveau ist durch die Einführung der eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga auf jeden Fall gestiegen. Die Liga ist enger zusammengerückt, was der Qualität im Frauenfußball insgesamt guttut.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude, dass es am Samstag endlich wieder um Punkte geht?

Kluge: Die klassischen sechs Wochen Vorbereitung liegen hinter uns. Die Mannschaft brennt darauf, loszulegen und endlich unter Wettkampfbedingungen zu spielen.

Diane: Wir hatten am 29. Juni mit der Vorbereitung begonnen. Nach den harten Trainingseinheiten und Testspielen sind nun alle froh, dass am Wochenende die Liga startet. Durch unseren 7:0-Auswärtssieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Nordost-Regionalligisten 1. FFV Erfurt haben wir auf jeden Fall Selbstvertrauen getankt.

DFB.de: Was waren die Höhepunkte der Vorbereitung und worauf haben Sie am meisten Wert gelegt?

Kluge: Im Fitnessbereich sind wir gut gerüstet. Auch im spielerischen- und taktischen Bereich entwickelt sich die Mannschaft weiter nach vorne. Die Leistungen - beispielsweise bei der 2:3-Niederlage im Testspiel gegen den Erstligisten SGS Essen - waren sehr ansprechend. Wir wollen mutig nach vorne und offensiven Fußball spielen. Unser Kader ist zum größten Teil zusammengeblieben. Als Teambuilding-Maßnahme haben wir unter anderem eine Drachenboot-Fahrt unternommen.

Diane: Vor allem unser Defensivverhalten mussten wir verbessern. Wir hatten zwar mit Angreiferin Julia Matuschewski die beste Torjägerin der 2. Frauen-Bundesliga im Kader, mussten aber mit insgesamt 43 Gegentoren zu viele Treffer hinnehmen. Da mussten wir den Hebel ansetzen. In Bremen werden wir sehen, wie gut wir gearbeitet haben.

DFB.de: Gibt es Verletzungssorgen vor dem Saisonstart?

Kluge: Ein paar Langzeitverletzte haben wir noch, die nach und nach zurückkehren werden. Sonst sind wir zum Glück ohne größere Verletzungen durch die Vorbereitung gekommen.

Diane: Unsere Kapitänin Lena Ripperger hat sich vor zwei Wochen im Training das Kreuzband gerissen und wird frühestens in der Rückrunde wieder spielen können. Anja Ditscheid hat nach ihrer Hüftoperation noch Rückstand und Anja Selensky kann nach ihrem Kreuzbandriss noch nicht voll angreifen.

DFB.de: Nach dem Abstieg aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und dem Abschied von Trainerin Carmen Roth sind Sie als Trainer von der U 17 zu den Frauen aufgestiegen. Welche Unterschiede haben Sie bei Ihrer Arbeit ausgemacht, Herr Kluge?

Kluge: Bei der U 17 trainiert man alle zwei Jahre ein komplett neues Team. Jetzt betreue ich eine schon gut eingespielte Mannschaft, außerdem können wir bis zu sechsmal in der Woche zusammen trainieren. Dabei kann ich die Schwerpunkte ganz anders setzen. Während ich bei der U 17 öfter in kleinen Gruppen individuell gearbeitet habe, steht mir nun der komplette Kader zur Verfügung.

DFB.de: Saarbrücken war zuletzt in der Saison 2010/2011 in der Bundesliga. Wie sehr lechzt die Region nach erstklassigem Frauenfußball, Herr Diane?

Diane: Wir wollen uns erst einmal in der Liga etablieren und die Entwicklung unserer jungen Mannschaft vorantreiben. Der Aufstieg ist nicht unser formuliertes Ziel. Aber wenn es sportlich passen sollte, werden wir nicht Nein sagen.

DFB.de: In der Premierensaison holte der FC Bayern München II die Meisterschaft vor dem VfL Wolfsburg II. Den Aufstieg schafften der 1. FC Köln und der FF USV Jena als Dritt- und Viertplatzierter. Wird es möglich sein, die Dominanz der U 20-Mannschaften der deutschen Spitzenklubs in dieser Spielzeit zu brechen

Kluge: Wir hätten zumindest nichts dagegen. Wir haben auch eine sehr gute Mannschaft beisammen und müssen uns nicht verstecken. Wir wollen gut in die Saison starten und in jedem Spiel unsere Leistung abrufen. Dann haben wir auch gute Chancen, unser Saisonziel direkter Wiederaufstieg zu erreichen. Welche Platzierung dabei herausspringt, wird sich im Laufe der Saison zeigen.

Diane: Es wird auf jeden Fall wieder sehr schwer, mit den Nachwuchsteams der großen Vereine mitzuhalten. Dort spielen schließlich auch die besten Talente. Die jungen Spielerinnen verfolgen auch einen Karriereplan, wollen dort spielen, wo sie möglichst gute Chancen haben, Bundesliga- oder sogar Nationalspielerin zu werden.

[mspw]

Mit dem 1. FC Saarbrücken und dem SV Werder Bremen stehen sich am Samstag (ab 14 Uhr) im offiziellen Eröffnungsspiel in der 2. Frauen-Bundesliga gleich zwei Aufstiegsaspiranten gegenüber. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die Trainer Alexander Kluge und Taifour Diane mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die neue Saison.

DFB.de: Treffen im Auftaktspiel der 2. Frauen-Bundesliga gleich zwei Anwärter auf den Sprung in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga im direkten Duell aufeinander, Herr Kluge und Herr Diane?

Alexander Kluge: Das ist vor Saisonbeginn schwierig zu beantworten. Unser Ziel ist der direkte Wiederaufstieg. Auch Saarbrücken verfügt über eine klasse Mannschaft und gehört sicherlich zum Kreis der Aufstiegsanwärter. Ich erwarte ein spannendes Spiel.

Taifour Diane: Bei Werder Bremen mag das so sein. Wir sind froh, wenn wir gut in die Saison starten und uns als Team weiterentwickeln. Wir waren in der zurückliegenden Saison Achter, wollen mindestens zwei, bis drei Plätze besser abschneiden. Dafür müssen wir vor allem gegen die zweiten Mannschaften punkten.

DFB.de: Welche Teams stehen bei Ihnen für den Gewinn der Meisterschaft und den Aufstieg ganz oben auf dem Zettel?

Kluge: Titelverteidiger FC Bayern München II und Vizemeister VfL Wolfsburg II werden erneut eine gute Rolle spielen. Der SV Meppen könnte als Überraschungsmannschaft dazustoßen.

Diane: Neben dem SV Werder Bremen schätze ich vor allem die zweiten Mannschaften des FC Bayern München, des VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim wieder sehr stark ein.

DFB.de: Die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga startet in ihre zweite Spielzeit. Welche Erkenntnisse haben Sie aus dem ersten Jahr gewonnen?

Kluge: Für uns ist die eingleisige zweite Liga nach dem Abstieg Neuland. Klar ist aber: Wir treffen auf viele neue, für uns noch unbekannte Mannschaften und freuen uns darauf. Die Abschlusstabelle der Saison 2018/2019 zeigt, dass der Großteil der Mannschaften nah beieinander liegt. Die Liga ist definitiv attraktiver geworden.

Diane: Im Gegensatz zur zweigeteilten 2. Bundesliga, die es bis 2018 gab, hatten wir es in der vergangenen Spielzeit permanent mit starken Gegnern zu tun. Die Partien waren hart umkämpft, jeder konnte gegen jeden gewinnen. Im Gegensatz zur Frauen-Bundesliga war der Punkteabstand zwischen den einzelnen Teams nicht so groß, wodurch die Attraktivität insgesamt gesteigert wurde.

DFB.de: Ist durch die Einführung der eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga das Niveau näher an die FLYERALARM Frauen-Bundesliga herangerückt?

Diane: Das kann man schon so sagen. Besonders im technisch-taktischen Bereich sowie körperlich haben wir uns angenähert. Dennoch ist das Leistungsgefälle zu den etablierten Bundesligisten noch sehr groß.

Kluge: Das sportliche Niveau ist durch die Einführung der eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga auf jeden Fall gestiegen. Die Liga ist enger zusammengerückt, was der Qualität im Frauenfußball insgesamt guttut.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude, dass es am Samstag endlich wieder um Punkte geht?

Kluge: Die klassischen sechs Wochen Vorbereitung liegen hinter uns. Die Mannschaft brennt darauf, loszulegen und endlich unter Wettkampfbedingungen zu spielen.

Diane: Wir hatten am 29. Juni mit der Vorbereitung begonnen. Nach den harten Trainingseinheiten und Testspielen sind nun alle froh, dass am Wochenende die Liga startet. Durch unseren 7:0-Auswärtssieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Nordost-Regionalligisten 1. FFV Erfurt haben wir auf jeden Fall Selbstvertrauen getankt.

DFB.de: Was waren die Höhepunkte der Vorbereitung und worauf haben Sie am meisten Wert gelegt?

Kluge: Im Fitnessbereich sind wir gut gerüstet. Auch im spielerischen- und taktischen Bereich entwickelt sich die Mannschaft weiter nach vorne. Die Leistungen - beispielsweise bei der 2:3-Niederlage im Testspiel gegen den Erstligisten SGS Essen - waren sehr ansprechend. Wir wollen mutig nach vorne und offensiven Fußball spielen. Unser Kader ist zum größten Teil zusammengeblieben. Als Teambuilding-Maßnahme haben wir unter anderem eine Drachenboot-Fahrt unternommen.

Diane: Vor allem unser Defensivverhalten mussten wir verbessern. Wir hatten zwar mit Angreiferin Julia Matuschewski die beste Torjägerin der 2. Frauen-Bundesliga im Kader, mussten aber mit insgesamt 43 Gegentoren zu viele Treffer hinnehmen. Da mussten wir den Hebel ansetzen. In Bremen werden wir sehen, wie gut wir gearbeitet haben.

DFB.de: Gibt es Verletzungssorgen vor dem Saisonstart?

Kluge: Ein paar Langzeitverletzte haben wir noch, die nach und nach zurückkehren werden. Sonst sind wir zum Glück ohne größere Verletzungen durch die Vorbereitung gekommen.

Diane: Unsere Kapitänin Lena Ripperger hat sich vor zwei Wochen im Training das Kreuzband gerissen und wird frühestens in der Rückrunde wieder spielen können. Anja Ditscheid hat nach ihrer Hüftoperation noch Rückstand und Anja Selensky kann nach ihrem Kreuzbandriss noch nicht voll angreifen.

DFB.de: Nach dem Abstieg aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und dem Abschied von Trainerin Carmen Roth sind Sie als Trainer von der U 17 zu den Frauen aufgestiegen. Welche Unterschiede haben Sie bei Ihrer Arbeit ausgemacht, Herr Kluge?

Kluge: Bei der U 17 trainiert man alle zwei Jahre ein komplett neues Team. Jetzt betreue ich eine schon gut eingespielte Mannschaft, außerdem können wir bis zu sechsmal in der Woche zusammen trainieren. Dabei kann ich die Schwerpunkte ganz anders setzen. Während ich bei der U 17 öfter in kleinen Gruppen individuell gearbeitet habe, steht mir nun der komplette Kader zur Verfügung.

DFB.de: Saarbrücken war zuletzt in der Saison 2010/2011 in der Bundesliga. Wie sehr lechzt die Region nach erstklassigem Frauenfußball, Herr Diane?

Diane: Wir wollen uns erst einmal in der Liga etablieren und die Entwicklung unserer jungen Mannschaft vorantreiben. Der Aufstieg ist nicht unser formuliertes Ziel. Aber wenn es sportlich passen sollte, werden wir nicht Nein sagen.

DFB.de: In der Premierensaison holte der FC Bayern München II die Meisterschaft vor dem VfL Wolfsburg II. Den Aufstieg schafften der 1. FC Köln und der FF USV Jena als Dritt- und Viertplatzierter. Wird es möglich sein, die Dominanz der U 20-Mannschaften der deutschen Spitzenklubs in dieser Spielzeit zu brechen

Kluge: Wir hätten zumindest nichts dagegen. Wir haben auch eine sehr gute Mannschaft beisammen und müssen uns nicht verstecken. Wir wollen gut in die Saison starten und in jedem Spiel unsere Leistung abrufen. Dann haben wir auch gute Chancen, unser Saisonziel direkter Wiederaufstieg zu erreichen. Welche Platzierung dabei herausspringt, wird sich im Laufe der Saison zeigen.

Diane: Es wird auf jeden Fall wieder sehr schwer, mit den Nachwuchsteams der großen Vereine mitzuhalten. Dort spielen schließlich auch die besten Talente. Die jungen Spielerinnen verfolgen auch einen Karriereplan, wollen dort spielen, wo sie möglichst gute Chancen haben, Bundesliga- oder sogar Nationalspielerin zu werden.

###more###