Niko Arnautis: "Wir haben den Traum, den Titel zu holen"

Die Frauen von Eintracht Frankfurt träumen weiter vom Triumph im DFB-Pokal. In dieser Woche gewann die Mannschaft von Trainer Niko Arnautis mit 4:1 gegen den MSV Duisburg und steht damit im Halbfinale. Dort geht es am 30. März zum FC Bayern München. Genau auf diesen Gegner treffen die Frankfurterinnen auch am heutigen Samstag (ab 13 Uhr, live im HR, bei sportschau.de, MagentaSport und DAZN) in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 43 Jahre alte Eintracht-Trainers über das Duell mit dem Spitzenreiter und die Ziele für die restliche Saison.

DFB.de: Niko Arnautis, bevor wir nach vorne schauen, zunächst ein kurzer Blick zurück: Am Dienstag sind Sie mit Eintracht Frankfurt ins Halbfinale um den DFB-Pokal eingezogen. Lebt der Traum vom Titel weiter?

Niko Arnautis: Ja, das fasst es ganz gut zusammen. Es ist nie einfach, einen Titel zu gewinnen. Aber jetzt haben wir es bis ins Halbfinale geschafft. Nun wollen wir auch das Endspiel in Köln am 9. Mai erreichen und dann natürlich gerne auch den DFB-Pokal gewinnen. Wir freuen uns sehr, dass wir es bis ins Halbfinale geschafft haben. Wir wissen auch, dass dort mit der Partie beim FC Bayern nun die maximale Herausforderung auf uns wartet. Aber wir haben den Traum, den Titel zu holen. Und dafür muss man eben auch gegen solche Teams bestehen.

DFB.de: Zwei Schritte fehlen noch zur Erfüllung des großen Traumes. Auf dem Weg dorthin müssen Sie zunächst in München bestehen und dann gegen den Seriensieger VfL Wolfsburg oder die SGS Essen…

Arnautis: Jetzt warten die richtig großen Hürden auf uns. Aber es ist ja keine Überraschung, dass man auf seinem Weg auf solche Kaliber trifft. Das ändert nichts daran, dass wir unseren Traum weiterleben wollen. In einem Spiel ist immer alles möglich – und vor allem im DFB-Pokal. Klar ist aber, dass wir einen perfekten Tag brauchen. Wir haben bereits gezeigt, dass wir in München bestehen können. Wir werden sicher nicht als kompletter Underdog dorthin fahren – auch Bayern wird sich nicht über das Los Frankfurt gefreut haben.

DFB.de: Im Viertelfinale haben Sie 4:1 gegen den MSV Duisburg gewonnen. Wie schauen Sie mit etwas Abstand auf die Begegnung zurück?

Arnautis: In der Länderspielpause waren viele unserer Spielerinnen unterwegs. Aber die Mannschaft hat es super gemacht und schnell den Rhythmus gefunden. Nach neun Minuten stand es bereits 2:0 für uns. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. In den Wochen zuvor haben wir leider zu viele Torchancen liegen gelassen. Das haben wir gegen Duisburg viel besser gemacht und schnell für klare Verhältnisse sorgen können. Wir waren sehr effektiv. Am Ende war es eine souveräne und erwachsene Vorstellung. Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung. Es war ein guter Tag für uns.

DFB.de: Wenn wir nach vorne schauen, müssen wir schon wieder über den FC Bayern sprechen, der heute in der Google Pixel Frauen-Bundesliga bei Ihnen zu Gast sein wird. Was wird nötig sein, um den Spitzenreiter zu schlagen?

Arnautis: Zunächst einmal freuen wir uns sehr auf dieses Duell. Wir haben die Hoffnung, dass das Stadion am Brentanobad weitestgehend ausverkauft sein wird. Es sind bereits mehr als 4700 Karten abgesetzt, so viele wie noch nie unter dem Adlerdach. Es wird eine tolle Stimmung sein. An guten Tagen können wir den Münchnerinnen Paroli bieten. Aber wir brauchen dafür eine nahezu perfekte Vorstellung – sowohl mit als auch gegen den Ball. Wir müssen in allen Bereichen top performen. Zudem müssen wir bereit sein, viel zu investieren, und sicherlich werden wir auch mal leiden müssen.

DFB.de: Am Freitag wird die Eintracht 125 Jahre alt. Ein Sieg gegen die Münchnerinnen wäre ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk…

Arnautis: Es wäre tatsächlich schön, wenn uns das gelingen würde. Aber die Bayern haben seit anderthalb Jahren in der Bundesliga kein Spiel mehr verloren. Gegen uns haben sie in den vergangenen drei Partien allerdings zweimal Unentschieden gespielt. Wir wissen, dass etwas möglich sein kann, wenn wir unsere Leistung abrufen. Wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen, können wir für die Bayern sicher ein gefährlicher Gegner werden. Ein Sieg würde ganz gut in die Feierlichkeiten passen, die im Rahmen des Geburtstags auf dem Programm stehen.

DFB.de: Wie sehen Sie die Konstellation in der Tabelle? Hoffenheim hat zuletzt aufgeholt und ist nur noch zwei Zähler hinter Ihnen.

Arnautis: Es ist mir zu früh, um jetzt schon über Konstellationen in der Tabelle zu sprechen. Dafür kann noch zu viel passieren. Und es gibt noch mehrere wichtige Duelle in dieser Hinsicht – sowohl für uns als auch die anderen Teams. Klar ist, dass es bis zum Ende spannend bleiben wird. Uns hilft jeder Sieg, um unserem Ziel näher zu kommen. Wir wollen Platz drei verteidigen und uns damit wieder für das internationale Geschäft qualifizieren.

DFB.de: Der Start ins Jahr verlief mit knappen 1:0-Siegen gegen Köln und Essen sowie mit Niederlagen gegen Wolfsburg und Leipzig etwas holprig…

Arnautis: Na ja, man muss aber auch dazu sagen, dass wir davor in der Bundesliga wochenlang gar nicht verloren haben – trotz Doppel- und Dreifachbelastung mit den Spielen in der Champions League. Die Mädels haben über Monate hervorragende Leistungen gebracht. Und man darf nicht vergessen, dass wir eine Mannschaft haben, die vor zweieinhalb Jahren noch im Mittelfeld der Bundesliga unterwegs war. In Wolfsburg haben wir meiner Meinung nach etwas unglücklich verloren. Wir waren 60 Minuten lang mindestens auf Augenhöhe. In Leipzig haben wir einfach nicht das Ergebnis erzielt, das aufgrund unserer Chancen möglich gewesen wäre, das hat uns geärgert. Die drei Punkte fehlen uns. Aber wir müssen uns sicher nicht dafür entschuldigen, wenn wir ein Spiel mal nicht gewinnen. Das passiert einfach. Ich würde schon sagen, dass wir insgesamt eine sehr konstante und gute Runde spielen.

DFB.de: Man kann es ja auch anderes formulieren: Zeigen diese knappen Siege und teilweise überraschenden Ergebnisse nicht auch, dass die Leistungsdichte in der Google Pixel Frauen-Bundesliga immer enger wird?

Arnautis: Auf jeden Fall. Das würde ich so unterschreiben. Und das ist ja auch gut für den deutschen Frauenfußball. In den meisten Vereinen kann inzwischen unter Profibedingungen trainiert werden. Das merkt man einfach den Spielerinnen an. Die ganz klaren Ergebnisse werden zum Glück immer seltener. Das macht die Liga attraktiv. Wir müssen dranbleiben. Umso bemerkenswerter finde ich die Leistungen, die wir bei der Eintracht hier seit einigen Jahren abliefern.

[sw]

Die Frauen von Eintracht Frankfurt träumen weiter vom Triumph im DFB-Pokal. In dieser Woche gewann die Mannschaft von Trainer Niko Arnautis mit 4:1 gegen den MSV Duisburg und steht damit im Halbfinale. Dort geht es am 30. März zum FC Bayern München. Genau auf diesen Gegner treffen die Frankfurterinnen auch am heutigen Samstag (ab 13 Uhr, live im HR, bei sportschau.de, MagentaSport und DAZN) in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Im DFB.de-Interview spricht der 43 Jahre alte Eintracht-Trainers über das Duell mit dem Spitzenreiter und die Ziele für die restliche Saison.

DFB.de: Niko Arnautis, bevor wir nach vorne schauen, zunächst ein kurzer Blick zurück: Am Dienstag sind Sie mit Eintracht Frankfurt ins Halbfinale um den DFB-Pokal eingezogen. Lebt der Traum vom Titel weiter?

Niko Arnautis: Ja, das fasst es ganz gut zusammen. Es ist nie einfach, einen Titel zu gewinnen. Aber jetzt haben wir es bis ins Halbfinale geschafft. Nun wollen wir auch das Endspiel in Köln am 9. Mai erreichen und dann natürlich gerne auch den DFB-Pokal gewinnen. Wir freuen uns sehr, dass wir es bis ins Halbfinale geschafft haben. Wir wissen auch, dass dort mit der Partie beim FC Bayern nun die maximale Herausforderung auf uns wartet. Aber wir haben den Traum, den Titel zu holen. Und dafür muss man eben auch gegen solche Teams bestehen.

DFB.de: Zwei Schritte fehlen noch zur Erfüllung des großen Traumes. Auf dem Weg dorthin müssen Sie zunächst in München bestehen und dann gegen den Seriensieger VfL Wolfsburg oder die SGS Essen…

Arnautis: Jetzt warten die richtig großen Hürden auf uns. Aber es ist ja keine Überraschung, dass man auf seinem Weg auf solche Kaliber trifft. Das ändert nichts daran, dass wir unseren Traum weiterleben wollen. In einem Spiel ist immer alles möglich – und vor allem im DFB-Pokal. Klar ist aber, dass wir einen perfekten Tag brauchen. Wir haben bereits gezeigt, dass wir in München bestehen können. Wir werden sicher nicht als kompletter Underdog dorthin fahren – auch Bayern wird sich nicht über das Los Frankfurt gefreut haben.

DFB.de: Im Viertelfinale haben Sie 4:1 gegen den MSV Duisburg gewonnen. Wie schauen Sie mit etwas Abstand auf die Begegnung zurück?

Arnautis: In der Länderspielpause waren viele unserer Spielerinnen unterwegs. Aber die Mannschaft hat es super gemacht und schnell den Rhythmus gefunden. Nach neun Minuten stand es bereits 2:0 für uns. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. In den Wochen zuvor haben wir leider zu viele Torchancen liegen gelassen. Das haben wir gegen Duisburg viel besser gemacht und schnell für klare Verhältnisse sorgen können. Wir waren sehr effektiv. Am Ende war es eine souveräne und erwachsene Vorstellung. Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung. Es war ein guter Tag für uns.

DFB.de: Wenn wir nach vorne schauen, müssen wir schon wieder über den FC Bayern sprechen, der heute in der Google Pixel Frauen-Bundesliga bei Ihnen zu Gast sein wird. Was wird nötig sein, um den Spitzenreiter zu schlagen?

Arnautis: Zunächst einmal freuen wir uns sehr auf dieses Duell. Wir haben die Hoffnung, dass das Stadion am Brentanobad weitestgehend ausverkauft sein wird. Es sind bereits mehr als 4700 Karten abgesetzt, so viele wie noch nie unter dem Adlerdach. Es wird eine tolle Stimmung sein. An guten Tagen können wir den Münchnerinnen Paroli bieten. Aber wir brauchen dafür eine nahezu perfekte Vorstellung – sowohl mit als auch gegen den Ball. Wir müssen in allen Bereichen top performen. Zudem müssen wir bereit sein, viel zu investieren, und sicherlich werden wir auch mal leiden müssen.

DFB.de: Am Freitag wird die Eintracht 125 Jahre alt. Ein Sieg gegen die Münchnerinnen wäre ein schönes nachträgliches Geburtstagsgeschenk…

Arnautis: Es wäre tatsächlich schön, wenn uns das gelingen würde. Aber die Bayern haben seit anderthalb Jahren in der Bundesliga kein Spiel mehr verloren. Gegen uns haben sie in den vergangenen drei Partien allerdings zweimal Unentschieden gespielt. Wir wissen, dass etwas möglich sein kann, wenn wir unsere Leistung abrufen. Wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen, können wir für die Bayern sicher ein gefährlicher Gegner werden. Ein Sieg würde ganz gut in die Feierlichkeiten passen, die im Rahmen des Geburtstags auf dem Programm stehen.

DFB.de: Wie sehen Sie die Konstellation in der Tabelle? Hoffenheim hat zuletzt aufgeholt und ist nur noch zwei Zähler hinter Ihnen.

Arnautis: Es ist mir zu früh, um jetzt schon über Konstellationen in der Tabelle zu sprechen. Dafür kann noch zu viel passieren. Und es gibt noch mehrere wichtige Duelle in dieser Hinsicht – sowohl für uns als auch die anderen Teams. Klar ist, dass es bis zum Ende spannend bleiben wird. Uns hilft jeder Sieg, um unserem Ziel näher zu kommen. Wir wollen Platz drei verteidigen und uns damit wieder für das internationale Geschäft qualifizieren.

DFB.de: Der Start ins Jahr verlief mit knappen 1:0-Siegen gegen Köln und Essen sowie mit Niederlagen gegen Wolfsburg und Leipzig etwas holprig…

Arnautis: Na ja, man muss aber auch dazu sagen, dass wir davor in der Bundesliga wochenlang gar nicht verloren haben – trotz Doppel- und Dreifachbelastung mit den Spielen in der Champions League. Die Mädels haben über Monate hervorragende Leistungen gebracht. Und man darf nicht vergessen, dass wir eine Mannschaft haben, die vor zweieinhalb Jahren noch im Mittelfeld der Bundesliga unterwegs war. In Wolfsburg haben wir meiner Meinung nach etwas unglücklich verloren. Wir waren 60 Minuten lang mindestens auf Augenhöhe. In Leipzig haben wir einfach nicht das Ergebnis erzielt, das aufgrund unserer Chancen möglich gewesen wäre, das hat uns geärgert. Die drei Punkte fehlen uns. Aber wir müssen uns sicher nicht dafür entschuldigen, wenn wir ein Spiel mal nicht gewinnen. Das passiert einfach. Ich würde schon sagen, dass wir insgesamt eine sehr konstante und gute Runde spielen.

DFB.de: Man kann es ja auch anderes formulieren: Zeigen diese knappen Siege und teilweise überraschenden Ergebnisse nicht auch, dass die Leistungsdichte in der Google Pixel Frauen-Bundesliga immer enger wird?

Arnautis: Auf jeden Fall. Das würde ich so unterschreiben. Und das ist ja auch gut für den deutschen Frauenfußball. In den meisten Vereinen kann inzwischen unter Profibedingungen trainiert werden. Das merkt man einfach den Spielerinnen an. Die ganz klaren Ergebnisse werden zum Glück immer seltener. Das macht die Liga attraktiv. Wir müssen dranbleiben. Umso bemerkenswerter finde ich die Leistungen, die wir bei der Eintracht hier seit einigen Jahren abliefern.

###more###