Nico Schlotterbeck: "Aufpassen und unser Spiel durchziehen"

Nico Schlotterbeck ist in der Innenverteidigung des SC Freiburg gesetzt und stand bereits im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Im DFB.de-Interview spricht der 21 Jahre alte Abwehrspieler mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal beim VfL Osnabrück heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky), den Konkurrenzkampf mit seinem Bruder und seine Erlebnisse bei der Nationalmannschaft.   

DFB.de: Herr Schlotterbeck, wie groß ist die Gefahr, dass Sie als Bundesligist im DFB-Pokal den Drittligisten VfL Osnabrück unterschätzen?

Nico Schlotterbeck: Unterschätzen werden wir sie mit Sicherheit nicht. Aber die Gefahr, dass wir rausfliegen, ist natürlich vorhanden. Osnabrück spielt eine sehr gute Drittliga-Saison und wird von vielen Zuschauern unterstützt. Ich habe in deren Stadion noch nie gespielt. Aber ich habe bereits über den Fernseher mitbekommen, dass dort immer eine brutale Stimmung herrscht. Daher müssen wir aufpassen und unser Spiel durchziehen. Wenn wir das tun, sollte unsere Qualität reichen, um Osnabrück zu schlagen.

DFB.de: Ist Ihnen bewusst, dass Sie bislang weder mit dem SC Freiburg noch mit dem 1. FC Union Berlin jemals über die zweite Runde des DFB-Pokals hinausgekommen sind?

Schlotterbeck: Ja, das stimmt. Vor zwei Jahren bin ich mit dem SC Freiburg an Union Berlin gescheitert, letztes Jahr dann mit Union Berlin am SC Paderborn. Es ist auf jeden Fall mein Ziel, diesmal eine Runde weiterzukommen. Es wäre schön, dann im Pokal auf einen stärkeren Gegner zu treffen und selber einmal der Außenseiter zu sein.   

DFB.de: Umso erfolgreicher waren Sie dafür im DFB-Pokal der Junioren: Im Mai 2018 gewannen Sie mit der U 19 des SC Freiburg den Pokal. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Schlotterbeck: Daran habe ich tolle Erinnerungen, weil das eines meiner größten Erfolge war. Die Mannschaft war super, der Trainer ebenfalls und hat uns super eingestellt. Pokalspiele sind auch in der Jugend etwas ganz Besonderes. Zumal beim Finale auch viele Zuschauer vor Ort waren.

DFB.de: Erfolgreich verlief auch der Saisonstart des SC Freiburg. Was macht Ihre Mannschaft derzeit so stark?

Schlotterbeck: Die Geschlossenheit! Wir haben ein gutes Grundgerüst und haben abgesehen von "Santa" (Baptiste Santamaria, Anm. d. Red.) kaum Spieler abgegeben. Dafür kam "Egge" (Maximilian Eggestein, Anm.d.Red.) dazu, außerdem einige junge Spieler. Unsere Abwehr steht gut und arbeitet mit dem Mittelfeld und dem Sturm gut zusammen.

DFB.de: Vergangene Saison waren Sie noch als Leihspieler in der Hauptstadt bei Union. Nun sind Sie wieder im eher beschaulichen Breisgau. Inwiefern unterscheidet sich das Umfeld?

Schlotterbeck: Das Umfeld der beiden Vereine unterscheidet sich gar nicht so sehr, weil der mediale Druck bei beiden Mannschaften nicht so hoch ist. Für beide ist zunächst einmal der Klassenverbleib das Ziel. Der größere Unterschied sind die beiden Städte. Berlin ist natürlich viel größer und bietet noch viel mehr. Mir gefällt es aber auch in Freiburg sehr gut.

DFB.de: Wie hat es sich angefühlt, gegen RB Leipzig das erste Spiel im neuen Europa-Park-Stadion zu bestreiten?

Schlotterbeck: Völlig neu. Wir haben bei dem 1:1 gegen RB Leipzig ein gutes Spiel gemacht und wurden von den Zuschauern ordentlich nach vorne gepeitscht. Im alten Stadion war es vielleicht noch erdrückender, weil die Fans sehr nahe am Spielfeld dran waren. Aber wenn unser neues Stadion erst einmal richtig voll ist, wird auch das ein richtiger Hexenkessel sein.

DFB.de: Sie entsprangen einer Fußballer-Familie, Ihr Onkel Niels Schlotterbeck war ebenfalls als Profi aktiv und hat auch für den SC Freiburg gespielt. Inwiefern hat er Ihre Karriere mit beeinflusst?

Schlotterbeck: Er hat die Karriere von mir und meinem Bruder schon sehr beeinflusst, weil wir auch in seiner Fußballschule gewesen sind. Er hat uns sehr viel beigebracht, vor allem viele koordinative Dinge. Sehr wichtig waren allerdings auch unsere Eltern, die uns überall hingefahren haben.

DFB.de: Sie spielen zusammen mit Ihrem älteren Bruder Keven in der gleichen Mannschaft. Während die Saison für Sie sehr erfolgreich verläuft, kam er bislang kaum zum Einsatz. Wie fühlt es sich an, mit dem Bruder um die gleiche Position in der Innenverteidigung zu konkurrieren?

Schlotterbeck: Natürlich ist das ein bisschen komisch. Wir würden lieber zusammen auf dem Platz stehen. Aber jetzt ist diese Situation eben eingetreten. Wir gehen aber ganz normal damit um. Zuletzt haben wir häufig mit einer Dreierkette gespielt. In diesem Fall laufen wir uns ohnehin nicht über den Weg. Ich gehe davon aus, dass Keven bald wieder häufiger das Vertrauen bekommen wird.

DFB.de: Fiebern Sie immer miteinander mit, wenn zum Beispiel die Aufstellung verlesen wird?

Schlotterbeck: Ja, auf jeden Fall. Auch in der letzten Saison, als ich bei Union war, habe ich jedes Spiel von meinem Bruder in Freiburg verfolgt und war genauso aufgeregt wie er, vielleicht sogar noch mehr. Man möchte für seinen Bruder immer nur das Beste. Manchmal ist das allerdings schwierig auseinanderzuhalten, weil man sich auf sein eigenes Spiel fokussieren muss.

DFB.de: Themawechsel: Sie waren bei den vergangenen beiden Länderspielperioden bei der Nationalmannschaft, kamen bislang allerdings nicht zum Einsatz. Was können Sie dennoch aus diesen Erfahrungen mitnehmen?

Schlotterbeck: Bei der Nationalmannschaft herrscht eine brutale Qualität. Von den Einzelspielern her ist Deutschland eine der besten Nationen. Wir haben so viele Topspieler mit internationaler Erfahrung. Ich muss im Training extrem fokussiert sein, weil die anderen Spieler so gut sind, dass man ansonsten nicht hinterherkommt. Von dieser Qualität und Mentalität kann ich viel lernen. Ich hoffe, dass ich noch häufiger eingeladen werde.

DFB.de: Welcher Spieler bei der Nationalmannschaft hat Sie besonders beeindruckt?

Schlotterbeck: Joshua Kimmich, weil er genauso ist wie er auch im Fernsehen rüberkommt – sehr ehrgeizig, fokussiert und fleißig. Sogar außerhalb des Platzes ist er extrem fokussiert und ehrgeizig. Außerdem hat er mit und gegen den Ball eine brutale Qualität.

DFB.de: Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 ist geschafft. Dennoch stehen im November noch zwei Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein und Armenien an. Wie blicken Sie diesem Jahresabschluss entgegen?

Schlotterbeck: Ich denke, dass wir in diesen Spielen noch weiter an unseren Abläufen arbeiten können. Ich selber habe zwar noch unter keinem anderen Bundestrainer trainiert. Mir wurde von den Mitspielern allerdings gesagt, dass Hansi Flick einen anderen Input eingebracht hat als zuvor Joachim Löw. Daher gibt es noch viel einzustudieren. Wir haben bereits gut gespielt, können es aber noch besser und dann eine richtig gute Mannschaft werden.

DFB.de: Welchen Eindruck bekamen Sie von Bundestrainer Hansi Flick und dem Trainerteam?

Schlotterbeck: Einen sehr guten Eindruck, weil sie sich um jeden Spieler gleich viel kümmern. Der Bundestrainer redet sehr viel mit den Spielern, macht ein richtig gutes Training und bringt viel Input rein. Ich denke, dass er die Mannschaft noch einmal auf ein anderes Niveau gehoben hat.

[oj]

Nico Schlotterbeck ist in der Innenverteidigung des SC Freiburg gesetzt und stand bereits im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Im DFB.de-Interview spricht der 21 Jahre alte Abwehrspieler mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal beim VfL Osnabrück heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky), den Konkurrenzkampf mit seinem Bruder und seine Erlebnisse bei der Nationalmannschaft.   

DFB.de: Herr Schlotterbeck, wie groß ist die Gefahr, dass Sie als Bundesligist im DFB-Pokal den Drittligisten VfL Osnabrück unterschätzen?

Nico Schlotterbeck: Unterschätzen werden wir sie mit Sicherheit nicht. Aber die Gefahr, dass wir rausfliegen, ist natürlich vorhanden. Osnabrück spielt eine sehr gute Drittliga-Saison und wird von vielen Zuschauern unterstützt. Ich habe in deren Stadion noch nie gespielt. Aber ich habe bereits über den Fernseher mitbekommen, dass dort immer eine brutale Stimmung herrscht. Daher müssen wir aufpassen und unser Spiel durchziehen. Wenn wir das tun, sollte unsere Qualität reichen, um Osnabrück zu schlagen.

DFB.de: Ist Ihnen bewusst, dass Sie bislang weder mit dem SC Freiburg noch mit dem 1. FC Union Berlin jemals über die zweite Runde des DFB-Pokals hinausgekommen sind?

Schlotterbeck: Ja, das stimmt. Vor zwei Jahren bin ich mit dem SC Freiburg an Union Berlin gescheitert, letztes Jahr dann mit Union Berlin am SC Paderborn. Es ist auf jeden Fall mein Ziel, diesmal eine Runde weiterzukommen. Es wäre schön, dann im Pokal auf einen stärkeren Gegner zu treffen und selber einmal der Außenseiter zu sein.   

DFB.de: Umso erfolgreicher waren Sie dafür im DFB-Pokal der Junioren: Im Mai 2018 gewannen Sie mit der U 19 des SC Freiburg den Pokal. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Schlotterbeck: Daran habe ich tolle Erinnerungen, weil das eines meiner größten Erfolge war. Die Mannschaft war super, der Trainer ebenfalls und hat uns super eingestellt. Pokalspiele sind auch in der Jugend etwas ganz Besonderes. Zumal beim Finale auch viele Zuschauer vor Ort waren.

DFB.de: Erfolgreich verlief auch der Saisonstart des SC Freiburg. Was macht Ihre Mannschaft derzeit so stark?

Schlotterbeck: Die Geschlossenheit! Wir haben ein gutes Grundgerüst und haben abgesehen von "Santa" (Baptiste Santamaria, Anm. d. Red.) kaum Spieler abgegeben. Dafür kam "Egge" (Maximilian Eggestein, Anm.d.Red.) dazu, außerdem einige junge Spieler. Unsere Abwehr steht gut und arbeitet mit dem Mittelfeld und dem Sturm gut zusammen.

DFB.de: Vergangene Saison waren Sie noch als Leihspieler in der Hauptstadt bei Union. Nun sind Sie wieder im eher beschaulichen Breisgau. Inwiefern unterscheidet sich das Umfeld?

Schlotterbeck: Das Umfeld der beiden Vereine unterscheidet sich gar nicht so sehr, weil der mediale Druck bei beiden Mannschaften nicht so hoch ist. Für beide ist zunächst einmal der Klassenverbleib das Ziel. Der größere Unterschied sind die beiden Städte. Berlin ist natürlich viel größer und bietet noch viel mehr. Mir gefällt es aber auch in Freiburg sehr gut.

DFB.de: Wie hat es sich angefühlt, gegen RB Leipzig das erste Spiel im neuen Europa-Park-Stadion zu bestreiten?

Schlotterbeck: Völlig neu. Wir haben bei dem 1:1 gegen RB Leipzig ein gutes Spiel gemacht und wurden von den Zuschauern ordentlich nach vorne gepeitscht. Im alten Stadion war es vielleicht noch erdrückender, weil die Fans sehr nahe am Spielfeld dran waren. Aber wenn unser neues Stadion erst einmal richtig voll ist, wird auch das ein richtiger Hexenkessel sein.

DFB.de: Sie entsprangen einer Fußballer-Familie, Ihr Onkel Niels Schlotterbeck war ebenfalls als Profi aktiv und hat auch für den SC Freiburg gespielt. Inwiefern hat er Ihre Karriere mit beeinflusst?

Schlotterbeck: Er hat die Karriere von mir und meinem Bruder schon sehr beeinflusst, weil wir auch in seiner Fußballschule gewesen sind. Er hat uns sehr viel beigebracht, vor allem viele koordinative Dinge. Sehr wichtig waren allerdings auch unsere Eltern, die uns überall hingefahren haben.

DFB.de: Sie spielen zusammen mit Ihrem älteren Bruder Keven in der gleichen Mannschaft. Während die Saison für Sie sehr erfolgreich verläuft, kam er bislang kaum zum Einsatz. Wie fühlt es sich an, mit dem Bruder um die gleiche Position in der Innenverteidigung zu konkurrieren?

Schlotterbeck: Natürlich ist das ein bisschen komisch. Wir würden lieber zusammen auf dem Platz stehen. Aber jetzt ist diese Situation eben eingetreten. Wir gehen aber ganz normal damit um. Zuletzt haben wir häufig mit einer Dreierkette gespielt. In diesem Fall laufen wir uns ohnehin nicht über den Weg. Ich gehe davon aus, dass Keven bald wieder häufiger das Vertrauen bekommen wird.

DFB.de: Fiebern Sie immer miteinander mit, wenn zum Beispiel die Aufstellung verlesen wird?

Schlotterbeck: Ja, auf jeden Fall. Auch in der letzten Saison, als ich bei Union war, habe ich jedes Spiel von meinem Bruder in Freiburg verfolgt und war genauso aufgeregt wie er, vielleicht sogar noch mehr. Man möchte für seinen Bruder immer nur das Beste. Manchmal ist das allerdings schwierig auseinanderzuhalten, weil man sich auf sein eigenes Spiel fokussieren muss.

DFB.de: Themawechsel: Sie waren bei den vergangenen beiden Länderspielperioden bei der Nationalmannschaft, kamen bislang allerdings nicht zum Einsatz. Was können Sie dennoch aus diesen Erfahrungen mitnehmen?

Schlotterbeck: Bei der Nationalmannschaft herrscht eine brutale Qualität. Von den Einzelspielern her ist Deutschland eine der besten Nationen. Wir haben so viele Topspieler mit internationaler Erfahrung. Ich muss im Training extrem fokussiert sein, weil die anderen Spieler so gut sind, dass man ansonsten nicht hinterherkommt. Von dieser Qualität und Mentalität kann ich viel lernen. Ich hoffe, dass ich noch häufiger eingeladen werde.

DFB.de: Welcher Spieler bei der Nationalmannschaft hat Sie besonders beeindruckt?

Schlotterbeck: Joshua Kimmich, weil er genauso ist wie er auch im Fernsehen rüberkommt – sehr ehrgeizig, fokussiert und fleißig. Sogar außerhalb des Platzes ist er extrem fokussiert und ehrgeizig. Außerdem hat er mit und gegen den Ball eine brutale Qualität.

DFB.de: Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 ist geschafft. Dennoch stehen im November noch zwei Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein und Armenien an. Wie blicken Sie diesem Jahresabschluss entgegen?

Schlotterbeck: Ich denke, dass wir in diesen Spielen noch weiter an unseren Abläufen arbeiten können. Ich selber habe zwar noch unter keinem anderen Bundestrainer trainiert. Mir wurde von den Mitspielern allerdings gesagt, dass Hansi Flick einen anderen Input eingebracht hat als zuvor Joachim Löw. Daher gibt es noch viel einzustudieren. Wir haben bereits gut gespielt, können es aber noch besser und dann eine richtig gute Mannschaft werden.

DFB.de: Welchen Eindruck bekamen Sie von Bundestrainer Hansi Flick und dem Trainerteam?

Schlotterbeck: Einen sehr guten Eindruck, weil sie sich um jeden Spieler gleich viel kümmern. Der Bundestrainer redet sehr viel mit den Spielern, macht ein richtig gutes Training und bringt viel Input rein. Ich denke, dass er die Mannschaft noch einmal auf ein anderes Niveau gehoben hat.

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