Neuling Stach: "Ich möchte zeigen, warum ich hier bin"

Er ist der einzige Debütant in der laufenden Länderspielphase: Anton Stach, 2021 noch Europameister mit der U 21-Nationalmannschaft, hofft im Länderspiel gegen Israel am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) auf sein Debüt für die A-Nationalmannschaft. Wie die Nominierung aus seiner Sicht ablief und was sein Vater dazu sagte, erzählt der 23 Jahre alte Defensivspieler im DFB.de-Interview.

DFB.de: Herr Stach, Ihr Vater Matthias ist TV-Kommentator, war unter anderem während Ihres Debüts in der U 21-Nationalmannschaft live auf Sendung. Mit welchen Worten hat er nun Ihre erste Nominierung für die A-Mannschaft kommentiert?

Anton Stach: Er konnte sie bislang kaum kommentieren, da er zum Zeitpunkt der Nominierung nicht in Deutschland war. Ich habe ihn natürlich gleich informiert, und er hat mir eine Sprachnachricht zurückgeschickt, dass er sehr stolz ist, dass sich all meine Mühen und Anstrengungen, die ganze harte Arbeit, die ich investiert habe, gelohnt haben. Ich wiederum habe mich bei ihm bedankt, weil er mich auf diesem Weg eng begleitet, geprägt und immer unterstützt hat.

DFB.de: Ihre Nominierung für die U 21-Europameisterschaft hat er einst als "Mission Impossible" bezeichnet. Welchen Codenamen hatten Sie nun für Ihre Berufung in das DFB-Team?

Stach: "Mission Impossible 2". Wir haben diesen Spaß fortgeführt und einfach die nächste Folge ausgerufen. Und es hat wieder geklappt.

DFB.de: Bevor Sie Ihren Vater informieren konnten, haben Sie sich aber erst einmal verfahren nach dem Anruf von Hansi Flick, in dem er Sie darüber informierte, dass Sie im Kader für die anstehenden Spiele gegen Israel und die Niederlande stehen.

Stach: Ich bin tatsächlich falsch abgebogen, als diese unglaubliche Nachricht kam. Ich habe aber auch relativ schnell wieder auf die Straße zurückgefunden.

DFB.de: Ihr Vater ist nicht nur Sportkommentator und war selbst Tennisspieler, Ihre Schwestern Emma und Lotta sind auch Basketball-Nationalspielerinnen. Welche Rolle spielt der Sport in Ihrer Familie?

Stach: Mein Vater kommt aus dem Sport, hat selbst Tennis und Fußball gespielt, kennt sich allgemein sehr gut aus im Sport, allein schon durch seinen Beruf. Der Sport spielt eine riesige Rolle in der Familie. Wenn wir alle zu Hause sind, meine Schwestern und ich, dreht sich schon sehr viel um Sport. Meine Mutter ist ein bisschen der Gegenpol, auch wenn sie früher selbst im Sport aktiv war. Sie stellt auch mal Fragen an uns zu anderen Themen als den sportlichen. Darüber bin ich auch sehr froh.

DFB.de: Sie waren selbst im Tennis erfolgreich. Wann fiel Ihre Entscheidung für den Fußball?

Stach: Mit 13, 14 Jahren musste ich mich entscheiden. Ich habe beide Sportarten lange parallel betrieben, aber mir war klar, dass das nicht auf Dauer geht und ich irgendwann eine Entscheidung treffen muss. Zu diesem Zeitpunkt waren einige Junioren-Bundesligisten im Fußball auf mich aufmerksam geworden. Deshalb ist mir die Entscheidung leichter gefallen.

DFB.de: Was gab letztlich den Ausschlag für den Fußball?

Stach: Tennis hat mir super gefallen, aber ich bin vor allem auch Teamplayer. Und als sich dann mehrere große Vereine gemeldet haben, habe ich mich für den Fußball entschieden.

DFB.de: Gewinn der U 21-Europameisterschaft, Olympia-Teilnahme, Berufung in die Nationalmannschaft - und vor zwei Jahren haben Sie noch Regionalliga gespielt. Wie verarbeitet man so eine Karriere im Schnelldurchlauf?

Stach: Familie und Freunde spielen eine große Rolle. Ich glaube nicht, dass ich Probleme habe, auf dem Boden zu bleiben, demütig zu bleiben, weil ich so erzogen wurde und so aufgewachsen bin. Aber es ist schon eine Herausforderung, all diese Eindrücke und Erlebnisse in so kurzer Zeit zu verarbeiten. Das wird mir wahrscheinlich erst nach der Saison gelingen, wenn ich im Urlaub bin und ein bisschen Luft habe, über all das Erlebte nachzudenken, über das, was in diesem Jahr alles passiert ist.

DFB.de: Bo Svensson, Ihr Trainer in Mainz, hat Ihnen die Losung mit zur Nationalmannschaft gegeben: genießen, ohne den Fokus zu verlieren. Wie geht das?

Stach: Ich glaube schon, dass das geht. Indem ich versuche, alles aufzusaugen und so viel wie möglich zu lernen von den besten Spielern Deutschlands. Ich soll aber gleichzeitig klar im Kopf bleiben und auch meine Qualitäten einbringen. Es geht darum, mich nicht nur zu freuen, dass ich hier bin, sondern auch zu zeigen, warum ich hier bin.

DFB.de: Bo Svensson hat aber auch gesagt: Anton kann noch vieles besser machen, das weiß er genau. Was ist das?

Stach: Das weiß ich wirklich genau. Es gibt so viele Dinge, die ich noch besser machen muss. Aber auch einige, die sich schon verbessert haben, weil ich hart an ihnen gearbeitet habe. Mein offensives Kopfballspiel kann sicherlich noch besser werden und auch meine Vororientierung mit dem Ball.

DFB.de: Sie treffen hier einige alte Bekannte aus der U 21-Europameistermannschaft. Hilft das Wiedersehen mit alten Bekannten beim Ankommen in der neuen Mannschaft?

Stach: Das ist sehr wichtig für mich. David Raum zum Beispiel kenne ich bereits aus unserer gemeinsamen Zeit in Fürth, wir verstehen uns richtig gut. So fällt es natürlich leichter, in ein Team reinzukommen, wenn man seine Ansprechpartner hat. Wir haben uns alle bei der U 21 super verstanden, das spürt man auch jetzt wieder. Mir wurde es also leichtgemacht, hier in die Gruppe zu finden.

DFB.de: Wie wurden Sie hier im Kreis der "Großen" aufgenommen, wie sind die ersten Tage verlaufen?

Stach: Ich fühle mich wirklich wohl, wenn man das nach ein paar Tagen überhaupt schon sagen kann. Es sind alle sehr nett zu mir, sehr hilfsbereit und unterhalten sich auch mit mir, obwohl sie mich nicht kennen. (lacht)

DFB.de: Sie stammen aus Buchholz in der Nordheide, genau wie Alexander Meier, der wenige Kilometer vom Teamhotel in Gravenbruch entfernt in Frankfurt noch immer als "Fußballgott" verehrt wird. Sie könnten dem "Fußballgott" möglicherweise schon bald ein Länderspiel voraushaben. Ist das eine extra Motivation?

Stach: Ich weiß natürlich, dass Alex Meier, der wie ich aus Buchholz stammt, in Frankfurt eine Riesenkarriere hingelegt hat. Eine zusätzliche Motivation ist es aber nicht. Es ist Ansporn genug, für Deutschland auflaufen zu dürfen.

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Er ist der einzige Debütant in der laufenden Länderspielphase: Anton Stach, 2021 noch Europameister mit der U 21-Nationalmannschaft, hofft im Länderspiel gegen Israel am Samstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) auf sein Debüt für die A-Nationalmannschaft. Wie die Nominierung aus seiner Sicht ablief und was sein Vater dazu sagte, erzählt der 23 Jahre alte Defensivspieler im DFB.de-Interview.

DFB.de: Herr Stach, Ihr Vater Matthias ist TV-Kommentator, war unter anderem während Ihres Debüts in der U 21-Nationalmannschaft live auf Sendung. Mit welchen Worten hat er nun Ihre erste Nominierung für die A-Mannschaft kommentiert?

Anton Stach: Er konnte sie bislang kaum kommentieren, da er zum Zeitpunkt der Nominierung nicht in Deutschland war. Ich habe ihn natürlich gleich informiert, und er hat mir eine Sprachnachricht zurückgeschickt, dass er sehr stolz ist, dass sich all meine Mühen und Anstrengungen, die ganze harte Arbeit, die ich investiert habe, gelohnt haben. Ich wiederum habe mich bei ihm bedankt, weil er mich auf diesem Weg eng begleitet, geprägt und immer unterstützt hat.

DFB.de: Ihre Nominierung für die U 21-Europameisterschaft hat er einst als "Mission Impossible" bezeichnet. Welchen Codenamen hatten Sie nun für Ihre Berufung in das DFB-Team?

Stach: "Mission Impossible 2". Wir haben diesen Spaß fortgeführt und einfach die nächste Folge ausgerufen. Und es hat wieder geklappt.

DFB.de: Bevor Sie Ihren Vater informieren konnten, haben Sie sich aber erst einmal verfahren nach dem Anruf von Hansi Flick, in dem er Sie darüber informierte, dass Sie im Kader für die anstehenden Spiele gegen Israel und die Niederlande stehen.

Stach: Ich bin tatsächlich falsch abgebogen, als diese unglaubliche Nachricht kam. Ich habe aber auch relativ schnell wieder auf die Straße zurückgefunden.

DFB.de: Ihr Vater ist nicht nur Sportkommentator und war selbst Tennisspieler, Ihre Schwestern Emma und Lotta sind auch Basketball-Nationalspielerinnen. Welche Rolle spielt der Sport in Ihrer Familie?

Stach: Mein Vater kommt aus dem Sport, hat selbst Tennis und Fußball gespielt, kennt sich allgemein sehr gut aus im Sport, allein schon durch seinen Beruf. Der Sport spielt eine riesige Rolle in der Familie. Wenn wir alle zu Hause sind, meine Schwestern und ich, dreht sich schon sehr viel um Sport. Meine Mutter ist ein bisschen der Gegenpol, auch wenn sie früher selbst im Sport aktiv war. Sie stellt auch mal Fragen an uns zu anderen Themen als den sportlichen. Darüber bin ich auch sehr froh.

DFB.de: Sie waren selbst im Tennis erfolgreich. Wann fiel Ihre Entscheidung für den Fußball?

Stach: Mit 13, 14 Jahren musste ich mich entscheiden. Ich habe beide Sportarten lange parallel betrieben, aber mir war klar, dass das nicht auf Dauer geht und ich irgendwann eine Entscheidung treffen muss. Zu diesem Zeitpunkt waren einige Junioren-Bundesligisten im Fußball auf mich aufmerksam geworden. Deshalb ist mir die Entscheidung leichter gefallen.

DFB.de: Was gab letztlich den Ausschlag für den Fußball?

Stach: Tennis hat mir super gefallen, aber ich bin vor allem auch Teamplayer. Und als sich dann mehrere große Vereine gemeldet haben, habe ich mich für den Fußball entschieden.

DFB.de: Gewinn der U 21-Europameisterschaft, Olympia-Teilnahme, Berufung in die Nationalmannschaft - und vor zwei Jahren haben Sie noch Regionalliga gespielt. Wie verarbeitet man so eine Karriere im Schnelldurchlauf?

Stach: Familie und Freunde spielen eine große Rolle. Ich glaube nicht, dass ich Probleme habe, auf dem Boden zu bleiben, demütig zu bleiben, weil ich so erzogen wurde und so aufgewachsen bin. Aber es ist schon eine Herausforderung, all diese Eindrücke und Erlebnisse in so kurzer Zeit zu verarbeiten. Das wird mir wahrscheinlich erst nach der Saison gelingen, wenn ich im Urlaub bin und ein bisschen Luft habe, über all das Erlebte nachzudenken, über das, was in diesem Jahr alles passiert ist.

DFB.de: Bo Svensson, Ihr Trainer in Mainz, hat Ihnen die Losung mit zur Nationalmannschaft gegeben: genießen, ohne den Fokus zu verlieren. Wie geht das?

Stach: Ich glaube schon, dass das geht. Indem ich versuche, alles aufzusaugen und so viel wie möglich zu lernen von den besten Spielern Deutschlands. Ich soll aber gleichzeitig klar im Kopf bleiben und auch meine Qualitäten einbringen. Es geht darum, mich nicht nur zu freuen, dass ich hier bin, sondern auch zu zeigen, warum ich hier bin.

DFB.de: Bo Svensson hat aber auch gesagt: Anton kann noch vieles besser machen, das weiß er genau. Was ist das?

Stach: Das weiß ich wirklich genau. Es gibt so viele Dinge, die ich noch besser machen muss. Aber auch einige, die sich schon verbessert haben, weil ich hart an ihnen gearbeitet habe. Mein offensives Kopfballspiel kann sicherlich noch besser werden und auch meine Vororientierung mit dem Ball.

DFB.de: Sie treffen hier einige alte Bekannte aus der U 21-Europameistermannschaft. Hilft das Wiedersehen mit alten Bekannten beim Ankommen in der neuen Mannschaft?

Stach: Das ist sehr wichtig für mich. David Raum zum Beispiel kenne ich bereits aus unserer gemeinsamen Zeit in Fürth, wir verstehen uns richtig gut. So fällt es natürlich leichter, in ein Team reinzukommen, wenn man seine Ansprechpartner hat. Wir haben uns alle bei der U 21 super verstanden, das spürt man auch jetzt wieder. Mir wurde es also leichtgemacht, hier in die Gruppe zu finden.

DFB.de: Wie wurden Sie hier im Kreis der "Großen" aufgenommen, wie sind die ersten Tage verlaufen?

Stach: Ich fühle mich wirklich wohl, wenn man das nach ein paar Tagen überhaupt schon sagen kann. Es sind alle sehr nett zu mir, sehr hilfsbereit und unterhalten sich auch mit mir, obwohl sie mich nicht kennen. (lacht)

DFB.de: Sie stammen aus Buchholz in der Nordheide, genau wie Alexander Meier, der wenige Kilometer vom Teamhotel in Gravenbruch entfernt in Frankfurt noch immer als "Fußballgott" verehrt wird. Sie könnten dem "Fußballgott" möglicherweise schon bald ein Länderspiel voraushaben. Ist das eine extra Motivation?

Stach: Ich weiß natürlich, dass Alex Meier, der wie ich aus Buchholz stammt, in Frankfurt eine Riesenkarriere hingelegt hat. Eine zusätzliche Motivation ist es aber nicht. Es ist Ansporn genug, für Deutschland auflaufen zu dürfen.

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