Neuer RB-Trainer Saban Uzun über seine Verbindung zu Klopp

Nach zwei dritten Plätzen in Folge in der 2. Frauen-Bundesliga startet RB Leipzig in der bevorstehenden Saison 2022/2023 mit einem neuen Trainer. Die Nachfolge von Katja Greulich, die zum Schweizer Spitzenklub FC Basel gewechselt ist, trat Saban Uzun an. Im DFB.de-Interview spricht der 35-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über Jürgen Klopp, das Trainingslager in Polen und die Saisonziele.

DFB.de: Mit dem Topspiel beim bisherigen Bundesligisten FC Carl Zeiss Jena startet Ihr Team am Sonntag, 28. August, in die neue Saison. Wie gut sehen Sie die Mannschaft auf die neue Spielzeit vorbereitet, Herr Uzun?

Saban Uzun: Wir haben gerade ein einwöchiges Trainingslager in Polen hinter uns. In Opalenica haben wir ein Testspiel gegen den polnischen Erstligisten Slask Wroclaw 1:0 gewonnen. Bis zum Saisonauftakt bleiben noch zweieinhalb Wochen Zeit. Diese wollen wir optimal nutzen. Danach ergibt es erst Sinn, über den Zustand des Teams zu sprechen.

DFB.de: Auf welche Bereiche haben Sie während der Vorbereitung den Fokus gelegt?

Uzun: Grundsätzlich liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung unserer Spielweise. Es gilt, die richtige Balance zwischen Angriffs- und Ballgewinnspiel zu finden, um immer eine möglichst gute Kontrolle über die Partie bekommen. Das Teambuilding findet sozusagen auf dem Platz statt - dem Ort, wo wir als Mannschaft funktionieren müssen.

DFB.de: In den zurückliegenden beiden Spielzeiten belegte RB Leipzig jeweils den dritten Tabellenplatz, verpasste den Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga jeweils knapp. Was kann man von Ihrem Team in dieser Spielzeit erwarten?

Uzun: Wir wollen mitreißenden Fußball spielen und möglichst jede Partie für uns entscheiden. Sollte uns das nicht immer gelingen, so wollen wir auf jeden Fall für jeden Gegner schwer zu besiegen sein. Wir wollen aufsteigen. Dafür wurde in den zurückliegenden Jahren ein Prozess angestoßen, den wir erfolgreich fortführen wollen. Wir bekommen die notwendige Zeit dafür, gehen diese Aufgabe Schritt für Schritt an.

DFB.de: Was klappt bisher schon gut und in welchen Bereichen muss sich das Team noch steigern?

Uzun: Es wurde in den Vorjahren bereits gute Arbeit geleistet, so dass ich nicht bei Null anfangen muss. Mit dem Trainerteam wurde die vergangene Saison analysiert. Lediglich an kleinen Stellschrauben müssen wir nachjustieren, um den Prozess erfolgreich fortzuführen. Ich sehe uns auf einem sehr guten Weg.

DFB.de: Zu den 14 Klubs in der 2. Frauen-Bundesliga gehören sieben zweite Mannschaften, die nicht aufstiegsberechtigt sind. Wie bewerten Sie - auch vor diesem Hintergrund - die Situation im Rennen um die Spitzenplätze und den Sprung in die Frauen-Bundesliga?

Uzun: Darüber habe ich mir - ehrlich gesagt - noch gar keine Gedanken gemacht. Wir befinden uns aktuell in der Vorbereitungsphase, können erst nach einigen Spieltagen eine seriöse Prognose abgeben.

DFB.de: Wie sehr hat sich das Gesicht der Mannschaft gegenüber der Vorsaison verändert?

Uzun: Im Prinzip ist der Kern der Mannschaft zusammengeblieben. Mit Torhüterin Elvira Herzog, Außenverteidigerin Fatma Sakar, den Mittelfeldspielerinnen Luca Graf und Korina Lara Janez sowie Christina Beck, die zuletzt in Dänemark für Bröndby IF gespielt hatte, haben wir fünf externe Zugänge bekommen. Außerdem stehen mir mit Frederike Kempe, Maria Cristina Lange, Gianna Rackow und Jenny Hipp einige Spielerinnen wieder zur Verfügung, die verletzungsbedingt in der Vorsaison nicht so oft zum Einsatz kamen.

DFB.de: Sie kennen die 2. Frauen-Bundesliga bereits aus Ihrer Zeit beim VfL Sindelfingen und beim VfL Wolfsburg II, waren zuletzt allerdings drei Jahre ohne Verein. Wie haben Sie die Zeit genutzt?

Uzun: Grundsätzlich hatte ich das Gefühl, dass ich etwas anderes machen und meine Komfortzone verlassen muss. Nach meiner Zeit in Wolfsburg bin ich durch Europa gereist, habe beispielsweise in den Nachwuchsabteilungen von Benfica Lissabon und RB Salzburg hospitiert. Ich hatte mich wieder auf die Schulbank gesetzt und mich als Lernenden gesehen, wollte mich weiterbilden. Anschließend war ich als Verbandssportlehrer des Württembergischen Fußball-Verbandes tätig, habe dort Trainer ausgebildet, männliche Auswahlmannschaften betreut und Talente gefördert. Es war daher alles andere als eine fußballfreie Zeit für mich. (lacht)

DFB.de: Warum haben Sie sich für den Wechsel nach Leipzig entschieden?

Uzun: Da musste ich nicht lange überlegen. RB Leipzig ist ein Verein, der einen mitreißt: Mutig und selbstbewusst, mit Visionen und Werten. Außerdem suchen die Bedingungen und die Infrastruktur in der 2. Frauen-Bundesliga ihresgleichen. Aus diesen Möglichkeiten wollen wir das Beste herausholen.

DFB.de: In welchen Bereichen können Sie am besten vom Fußball abschalten?

Uzun: Ich verbringe meine Freizeit gerne mit meiner Verlobten Imen, die in Salzburg lebt. Aber auch bei den Treffen mit meiner Familie oder Freunden kann ich gut abschalten.

DFB.de: Sie kamen als Drilling auf die Welt. Wie sehr hat das Ihre Persönlichkeit geprägt?

Uzun: Wenn man mit zwei gleichaltrigen Geschwistern aufwächst, lernt man zu teilen, aber auch sich zu behaupten. Mein Bruder Ramazan und meine Schwester Meryem haben mich geprägt, die Kommunikation mit meinen Mitmenschen gefördert. Wir waren "Frühchen", sind drei Monate zu früh auf die Welt gekommen. Wenn man heute 35 Jahre zurückdenkt und weiß, dass zu dieser Zeit die Medizin und die Technologie noch längst nicht so weit fortgeschritten waren, dann kam man sich denken, dass es für unsere Eltern alles andere als einfach war.

DFB.de: Sie leiteten bereits im Alter von 14 Jahren in der Schule eine Fußball-AG. Wurde dort bereits die Trainerleidenschaft bei Ihnen entfacht?

Uzun: Ich gehe davon aus, dass mich das beeinflusst hat. Ich war in der Jugend auch Spieler beim TuS Ergenzingen, habe mit 16 Jahren noch meine Schiedsrichterausbildung gemacht. Im Grunde habe ich rund um die Uhr bei meinem Heimatverein verbracht. Entweder habe ich selber gekickt oder Spiele bis zur Verbandsliga gepfiffen.

DFB.de: Der TuS Ergenzingen ist auch der Heimatklub von Jürgen Klopp. Wie kam es dazu, dass Sie zu einer Biografie des Liverpooler Erfolgstrainers das erste Kapitel beisteuern durften?

Uzun: Im Rahmen meines sportwissenschaftlichen Studiums musste ich verschiedene Arten von Texten verfassen. Ich hatte mich für ein Portrait von Jürgen Klopp entschieden, da mir seine Nähe und Bindung zum Heimatverein imponiert hatte. Mein Dozent kannte einen Sportjournalisten, der eine Biographie über Klopp verfasste, und hat ihm meinen Text zukommen lassen. So ist das gelaufen. (lacht) Als Jürgen Klopp noch Trainer beim BVB war, hatte ich ihn in Dortmund auch persönlich kennengelernt und mich mit ihm darüber unterhalten.

DFB.de: Während Ihrer Laufbahn waren Sie auch als Nachwuchstrainer beim VfB Stuttgart tätig. Damals stand auch Domenico Tedesco, der heute die RB-Profis trainiert, bei den Schwaben am Anfang seiner Trainerkarriere. Standen Sie seitdem regelmäßig in Kontakt?

Uzun: Domenico war damals U 13-Trainer beim VfB Stuttgart, Ex-Nationalspieler Andreas Hinkel war für die U 12 zuständig und ich gehörte zum U 11-Trainerteam, war aber auch als Techniktrainer für den U 12- und U 13-Bereich tätig. Beim VfB Stuttgart hatte ich zusammen mit Domenico Tedesco die B-Lizenz gemacht. Er ist dann weitergezogen, hat die große weite Welt des Fußballs kennengelernt und eine eindrucksvolle Karriere hingelegt. Es ist schon kurios, dass sich unsere Wege jetzt in Leipzig wieder treffen. Wir hatten jedoch vor meiner Verpflichtung keinen Kontakt. Kürzlich haben wir uns gegenseitig viel Glück für den Saisonstart gewünscht. Ich freue mich darauf, wenn es demnächst mal die Gelegenheit gibt, sich etwas intensiver auszutauschen.

DFB.de: Welche Eindrücke haben Sie von der EM in England mitgenommen und welche Strahlkraft könnte sich daraus für die neue Saison in der 2. Frauen-Bundesliga ergeben?

Uzun: Im Vergleich zu den vorherigen Turnieren fanden die Spiele auf einem sehr hohen Niveau statt. Viele Nationen haben fußballerisch aufgeholt. Es war eine positive Begeisterung zu spüren, was natürlich in erster Linie mit den herausragenden Auftritten der deutschen Nationalmannschaft zu tun hatte. Wir hoffen alle, dass wir im Ligaalltag davon profitieren werden. Meine wichtigste Aufgabe ist es, die Qualität unseres Spiels weiter zu steigern. Das Turnier hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass viele jüngere Mädchen sich dem Fußball zuwenden werden. Das wird uns allen helfen.

DFB.de: Wie sehen Ihre persönlichen Wünsche für die neue Spielzeit aus?

Uzun: Sportlich wollen wir das Bestmögliche erreichen und den Prozess bei RB Leipzig weiter vorantreiben. Privat möchte ich gerne mit meiner Verlobten den nächsten Schritt machen. (lacht) Die Hochzeitsplanungen laufen, wir suchen aber noch ein passendes Zeitfenster.

[mspw]

Nach zwei dritten Plätzen in Folge in der 2. Frauen-Bundesliga startet RB Leipzig in der bevorstehenden Saison 2022/2023 mit einem neuen Trainer. Die Nachfolge von Katja Greulich, die zum Schweizer Spitzenklub FC Basel gewechselt ist, trat Saban Uzun an. Im DFB.de-Interview spricht der 35-Jährige mit Mitarbeiter Peter Haidinger über Jürgen Klopp, das Trainingslager in Polen und die Saisonziele.

DFB.de: Mit dem Topspiel beim bisherigen Bundesligisten FC Carl Zeiss Jena startet Ihr Team am Sonntag, 28. August, in die neue Saison. Wie gut sehen Sie die Mannschaft auf die neue Spielzeit vorbereitet, Herr Uzun?

Saban Uzun: Wir haben gerade ein einwöchiges Trainingslager in Polen hinter uns. In Opalenica haben wir ein Testspiel gegen den polnischen Erstligisten Slask Wroclaw 1:0 gewonnen. Bis zum Saisonauftakt bleiben noch zweieinhalb Wochen Zeit. Diese wollen wir optimal nutzen. Danach ergibt es erst Sinn, über den Zustand des Teams zu sprechen.

DFB.de: Auf welche Bereiche haben Sie während der Vorbereitung den Fokus gelegt?

Uzun: Grundsätzlich liegt der Fokus auf der Weiterentwicklung unserer Spielweise. Es gilt, die richtige Balance zwischen Angriffs- und Ballgewinnspiel zu finden, um immer eine möglichst gute Kontrolle über die Partie bekommen. Das Teambuilding findet sozusagen auf dem Platz statt - dem Ort, wo wir als Mannschaft funktionieren müssen.

DFB.de: In den zurückliegenden beiden Spielzeiten belegte RB Leipzig jeweils den dritten Tabellenplatz, verpasste den Aufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga jeweils knapp. Was kann man von Ihrem Team in dieser Spielzeit erwarten?

Uzun: Wir wollen mitreißenden Fußball spielen und möglichst jede Partie für uns entscheiden. Sollte uns das nicht immer gelingen, so wollen wir auf jeden Fall für jeden Gegner schwer zu besiegen sein. Wir wollen aufsteigen. Dafür wurde in den zurückliegenden Jahren ein Prozess angestoßen, den wir erfolgreich fortführen wollen. Wir bekommen die notwendige Zeit dafür, gehen diese Aufgabe Schritt für Schritt an.

DFB.de: Was klappt bisher schon gut und in welchen Bereichen muss sich das Team noch steigern?

Uzun: Es wurde in den Vorjahren bereits gute Arbeit geleistet, so dass ich nicht bei Null anfangen muss. Mit dem Trainerteam wurde die vergangene Saison analysiert. Lediglich an kleinen Stellschrauben müssen wir nachjustieren, um den Prozess erfolgreich fortzuführen. Ich sehe uns auf einem sehr guten Weg.

DFB.de: Zu den 14 Klubs in der 2. Frauen-Bundesliga gehören sieben zweite Mannschaften, die nicht aufstiegsberechtigt sind. Wie bewerten Sie - auch vor diesem Hintergrund - die Situation im Rennen um die Spitzenplätze und den Sprung in die Frauen-Bundesliga?

Uzun: Darüber habe ich mir - ehrlich gesagt - noch gar keine Gedanken gemacht. Wir befinden uns aktuell in der Vorbereitungsphase, können erst nach einigen Spieltagen eine seriöse Prognose abgeben.

DFB.de: Wie sehr hat sich das Gesicht der Mannschaft gegenüber der Vorsaison verändert?

Uzun: Im Prinzip ist der Kern der Mannschaft zusammengeblieben. Mit Torhüterin Elvira Herzog, Außenverteidigerin Fatma Sakar, den Mittelfeldspielerinnen Luca Graf und Korina Lara Janez sowie Christina Beck, die zuletzt in Dänemark für Bröndby IF gespielt hatte, haben wir fünf externe Zugänge bekommen. Außerdem stehen mir mit Frederike Kempe, Maria Cristina Lange, Gianna Rackow und Jenny Hipp einige Spielerinnen wieder zur Verfügung, die verletzungsbedingt in der Vorsaison nicht so oft zum Einsatz kamen.

DFB.de: Sie kennen die 2. Frauen-Bundesliga bereits aus Ihrer Zeit beim VfL Sindelfingen und beim VfL Wolfsburg II, waren zuletzt allerdings drei Jahre ohne Verein. Wie haben Sie die Zeit genutzt?

Uzun: Grundsätzlich hatte ich das Gefühl, dass ich etwas anderes machen und meine Komfortzone verlassen muss. Nach meiner Zeit in Wolfsburg bin ich durch Europa gereist, habe beispielsweise in den Nachwuchsabteilungen von Benfica Lissabon und RB Salzburg hospitiert. Ich hatte mich wieder auf die Schulbank gesetzt und mich als Lernenden gesehen, wollte mich weiterbilden. Anschließend war ich als Verbandssportlehrer des Württembergischen Fußball-Verbandes tätig, habe dort Trainer ausgebildet, männliche Auswahlmannschaften betreut und Talente gefördert. Es war daher alles andere als eine fußballfreie Zeit für mich. (lacht)

DFB.de: Warum haben Sie sich für den Wechsel nach Leipzig entschieden?

Uzun: Da musste ich nicht lange überlegen. RB Leipzig ist ein Verein, der einen mitreißt: Mutig und selbstbewusst, mit Visionen und Werten. Außerdem suchen die Bedingungen und die Infrastruktur in der 2. Frauen-Bundesliga ihresgleichen. Aus diesen Möglichkeiten wollen wir das Beste herausholen.

DFB.de: In welchen Bereichen können Sie am besten vom Fußball abschalten?

Uzun: Ich verbringe meine Freizeit gerne mit meiner Verlobten Imen, die in Salzburg lebt. Aber auch bei den Treffen mit meiner Familie oder Freunden kann ich gut abschalten.

DFB.de: Sie kamen als Drilling auf die Welt. Wie sehr hat das Ihre Persönlichkeit geprägt?

Uzun: Wenn man mit zwei gleichaltrigen Geschwistern aufwächst, lernt man zu teilen, aber auch sich zu behaupten. Mein Bruder Ramazan und meine Schwester Meryem haben mich geprägt, die Kommunikation mit meinen Mitmenschen gefördert. Wir waren "Frühchen", sind drei Monate zu früh auf die Welt gekommen. Wenn man heute 35 Jahre zurückdenkt und weiß, dass zu dieser Zeit die Medizin und die Technologie noch längst nicht so weit fortgeschritten waren, dann kam man sich denken, dass es für unsere Eltern alles andere als einfach war.

DFB.de: Sie leiteten bereits im Alter von 14 Jahren in der Schule eine Fußball-AG. Wurde dort bereits die Trainerleidenschaft bei Ihnen entfacht?

Uzun: Ich gehe davon aus, dass mich das beeinflusst hat. Ich war in der Jugend auch Spieler beim TuS Ergenzingen, habe mit 16 Jahren noch meine Schiedsrichterausbildung gemacht. Im Grunde habe ich rund um die Uhr bei meinem Heimatverein verbracht. Entweder habe ich selber gekickt oder Spiele bis zur Verbandsliga gepfiffen.

DFB.de: Der TuS Ergenzingen ist auch der Heimatklub von Jürgen Klopp. Wie kam es dazu, dass Sie zu einer Biografie des Liverpooler Erfolgstrainers das erste Kapitel beisteuern durften?

Uzun: Im Rahmen meines sportwissenschaftlichen Studiums musste ich verschiedene Arten von Texten verfassen. Ich hatte mich für ein Portrait von Jürgen Klopp entschieden, da mir seine Nähe und Bindung zum Heimatverein imponiert hatte. Mein Dozent kannte einen Sportjournalisten, der eine Biographie über Klopp verfasste, und hat ihm meinen Text zukommen lassen. So ist das gelaufen. (lacht) Als Jürgen Klopp noch Trainer beim BVB war, hatte ich ihn in Dortmund auch persönlich kennengelernt und mich mit ihm darüber unterhalten.

DFB.de: Während Ihrer Laufbahn waren Sie auch als Nachwuchstrainer beim VfB Stuttgart tätig. Damals stand auch Domenico Tedesco, der heute die RB-Profis trainiert, bei den Schwaben am Anfang seiner Trainerkarriere. Standen Sie seitdem regelmäßig in Kontakt?

Uzun: Domenico war damals U 13-Trainer beim VfB Stuttgart, Ex-Nationalspieler Andreas Hinkel war für die U 12 zuständig und ich gehörte zum U 11-Trainerteam, war aber auch als Techniktrainer für den U 12- und U 13-Bereich tätig. Beim VfB Stuttgart hatte ich zusammen mit Domenico Tedesco die B-Lizenz gemacht. Er ist dann weitergezogen, hat die große weite Welt des Fußballs kennengelernt und eine eindrucksvolle Karriere hingelegt. Es ist schon kurios, dass sich unsere Wege jetzt in Leipzig wieder treffen. Wir hatten jedoch vor meiner Verpflichtung keinen Kontakt. Kürzlich haben wir uns gegenseitig viel Glück für den Saisonstart gewünscht. Ich freue mich darauf, wenn es demnächst mal die Gelegenheit gibt, sich etwas intensiver auszutauschen.

DFB.de: Welche Eindrücke haben Sie von der EM in England mitgenommen und welche Strahlkraft könnte sich daraus für die neue Saison in der 2. Frauen-Bundesliga ergeben?

Uzun: Im Vergleich zu den vorherigen Turnieren fanden die Spiele auf einem sehr hohen Niveau statt. Viele Nationen haben fußballerisch aufgeholt. Es war eine positive Begeisterung zu spüren, was natürlich in erster Linie mit den herausragenden Auftritten der deutschen Nationalmannschaft zu tun hatte. Wir hoffen alle, dass wir im Ligaalltag davon profitieren werden. Meine wichtigste Aufgabe ist es, die Qualität unseres Spiels weiter zu steigern. Das Turnier hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass viele jüngere Mädchen sich dem Fußball zuwenden werden. Das wird uns allen helfen.

DFB.de: Wie sehen Ihre persönlichen Wünsche für die neue Spielzeit aus?

Uzun: Sportlich wollen wir das Bestmögliche erreichen und den Prozess bei RB Leipzig weiter vorantreiben. Privat möchte ich gerne mit meiner Verlobten den nächsten Schritt machen. (lacht) Die Hochzeitsplanungen laufen, wir suchen aber noch ein passendes Zeitfenster.

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