Neue 3. Liga besteht Weltmeister-TÜV

Erfolgsmodell, Quotenhit und Chartstürmer – der Start der 3. Liga übertrifft beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) alle Erwartungen. Die neue Spielklasse des deutschen Fußballs ist gerade etwas mehr als ein halbes Jahr alt, und dennoch ist sie bereits die erfolgreichste Liga ihrer Art in ganz Europa.

Entsprechend jagte ein Spitzenwert den nächsten bei der Managertagung der Drittligisten in Frankfurt. Mehr als 1,1 Millionen Zuschauer haben die ersten 200 Spiele in den Stadien gesehen, mehr als 170 Stunden war die 3. Liga im Fernsehen präsent, dabei wurden knapp 436 Millionen TV-Zuschauer erreicht – und mit 94 Millionen Euro ist die neue Spielklasse zudem auf Anhieb die drittumsatzstärkste Liga in Deutschland nach Fußball-Bundesliga und 2. Bundesliga. Damit liegt sie deutlich vor den jeweiligen Topligen der anderen Mannschaftssportarten.

3. Liga als Sprungbrett für Talente

Die neue Spielklasse bestand sogar einen weltmeisterlichen Qualitätstest. „Die Liga hat sportlich ein sehr gutes Niveau. Sie ist ein gutes Sprungbrett gerade für junge, talentierte Spieler“, zog Andreas Möller eine positive Zwischenbilanz. Dem Weltmeister von 1990 muss allerdings auch eine gewisse Befangenheit unterstellt werden. Schließlich ist der 85-malige Nationalspieler Manager beim Drittligisten Kickers Offenbach.

Das Konzept der 3. Liga beurteilt Möller als gelungen, aber natürlich sieht der Europameister von 1996 auch noch Verbesserungspotenzial: „Sollte von Seiten der TV-Gelder noch etwas dazukommen, wären wir nicht unzufrieden“, forderte Möller mit einem Augenzwinkern von DFB-Marketingdirektor Denni Strich.

TV-Geld erhöht sich ab nächster Saison auf 800.000 Euro

Eine Forderung, der Strich optimistisch entgegensieht. „Die 3. Liga ist medial so präsent, das gibt es sonst nirgendwo“, sieht der DFB-Marketingdirektor noch Potenzial. Aktuell bekommt jeder Verein der neuen Spielklasse knapp 600.000 Euro aus dem Topf der TV-Gelder. Zur kommenden Saison erhöht sich dieser Betrag auf rund 800.000 Euro pro Klub.

Weitere Steigerungen sind, so Strich, durchaus möglich. Derzeit verhandelt der DFB sehr aussichtsreich mit einem TV-Sender, der möglicherweise noch in dieser Saison jeweils eine Begegnung pro Spieltag live übertragen möchte.



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Erfolgsmodell, Quotenhit und Chartstürmer – der Start der 3. Liga übertrifft beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) alle Erwartungen. Die neue Spielklasse des deutschen Fußballs ist gerade etwas mehr als ein halbes Jahr alt, und dennoch ist sie bereits die erfolgreichste Liga ihrer Art in ganz Europa.

Entsprechend jagte ein Spitzenwert den nächsten bei der Managertagung der Drittligisten in Frankfurt. Mehr als 1,1 Millionen Zuschauer haben die ersten 200 Spiele in den Stadien gesehen, mehr als 170 Stunden war die 3. Liga im Fernsehen präsent, dabei wurden knapp 436 Millionen TV-Zuschauer erreicht – und mit 94 Millionen Euro ist die neue Spielklasse zudem auf Anhieb die drittumsatzstärkste Liga in Deutschland nach Fußball-Bundesliga und 2. Bundesliga. Damit liegt sie deutlich vor den jeweiligen Topligen der anderen Mannschaftssportarten.

3. Liga als Sprungbrett für Talente

Die neue Spielklasse bestand sogar einen weltmeisterlichen Qualitätstest. „Die Liga hat sportlich ein sehr gutes Niveau. Sie ist ein gutes Sprungbrett gerade für junge, talentierte Spieler“, zog Andreas Möller eine positive Zwischenbilanz. Dem Weltmeister von 1990 muss allerdings auch eine gewisse Befangenheit unterstellt werden. Schließlich ist der 85-malige Nationalspieler Manager beim Drittligisten Kickers Offenbach.

Das Konzept der 3. Liga beurteilt Möller als gelungen, aber natürlich sieht der Europameister von 1996 auch noch Verbesserungspotenzial: „Sollte von Seiten der TV-Gelder noch etwas dazukommen, wären wir nicht unzufrieden“, forderte Möller mit einem Augenzwinkern von DFB-Marketingdirektor Denni Strich.

TV-Geld erhöht sich ab nächster Saison auf 800.000 Euro

Eine Forderung, der Strich optimistisch entgegensieht. „Die 3. Liga ist medial so präsent, das gibt es sonst nirgendwo“, sieht der DFB-Marketingdirektor noch Potenzial. Aktuell bekommt jeder Verein der neuen Spielklasse knapp 600.000 Euro aus dem Topf der TV-Gelder. Zur kommenden Saison erhöht sich dieser Betrag auf rund 800.000 Euro pro Klub.

Weitere Steigerungen sind, so Strich, durchaus möglich. Derzeit verhandelt der DFB sehr aussichtsreich mit einem TV-Sender, der möglicherweise noch in dieser Saison jeweils eine Begegnung pro Spieltag live übertragen möchte.

Perspektivisch sieht Strich eine gute Chance, über einen Ligasponsor und weitere Marketingmaßnahmen zusätzliche Gelder für die Vereine zu erwirtschaften. Im Rahmen der Managertagung wurde zunächst einmal eine Arbeitsgruppe gegründet, die die wirtschaftlichen Möglichkeiten der 3. Liga herausarbeiten soll.

„Keine Verlegung der Gewalt in die unteren Klassen"

Durchweg positiv war auch das Fazit vom DFB-Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn. Entgegen vieler Vorhersagen ist „keine Verlegung der Gewalt in die unteren Klassen festzustellen“. Vielmehr erklärte Spahn, „dass in der 3. Liga insgesamt betrachtet weniger Vorkommnisse verzeichnet wurden als in der Bundesliga und der 2. Bundesliga.“

Für den Sicherheitsbeauftragten des DFB ist dies eine logische Folge der sehr strikten Regeln zur Stadion-Infrastruktur. Mit einer gewissen Sorge sieht Spahn jedoch, dass eine Verlagerung der Gewalt in den öffentlichen Bereich zu erkennen ist. Die Chaoten entziehen sich auf diese Art dem Einfluss des DFB und seiner Vereine.

Entschieden widersprach Helmut Spahn auch der Theorie einer „Ost-Problematik“. Insgesamt waren in den bisher 200 Spielen fünf gravierende Vorkommnisse verzeichnet worden. Dabei waren sechs Vereine involviert – drei aus dem Westen, drei aus dem Osten. „Es gibt noch Platz für Verbesserungen“, erläuterte Spahn, der die Liga insgesamt auf einem sehr positiven Weg sieht.

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"Wir müssen noch Erfahrungen sammeln"

„Wir müssen einfach noch Erfahrungen sammeln“, weiß auch Hermann Korfmacher, der für die Spielklasse zuständige 1. DFB-Vizepräsident, „aber es ist eine Liga mit attraktiven Vereinen. Das schließt auch die zweiten Mannschaften der Bundesligisten ein.“

Bestätigt wird Korfmacher mit seiner Einschätzung im Übrigen von der Zuschauer-Statistik und damit direkt von den Fans. Mehr als 5500 Zuschauer sehen im Schnitt ein Spiel der 3. Liga – und das beste Zugpferd der Klasse ist das Team vom FC Bayern München. Die zweite Mannschaft des Rekordmeisters lockt im Schnitt 8000 Zuschauer bei ihren Gastspielen in die Stadien. Das ist Liga-Spitze.