Nelles: "Auf den EM-Gewinn bin ich stolz"

Pauline Nelles hat ein aufregendes halbes Jahr hinter sich. Seit dem vergangenen Sommer studiert die U 20-Nationalspielerin in den USA und spielt dort Fußball. Im DFB.de-Interview spricht die 20-Jährige über die Erfahrungen, die sie in dieser Zeit gemacht hat, über das Leben am anderen Ende der Welt und eines ihrer größten Spiele mit den U 17-Juniorinnen des DFB und vier gehaltenen Elfmetern.

DFB.de: Pauline Nelles, seit dem Sommer studieren Sie in den USA auf Lehramt und spielen am College Fußball. Wie waren die vergangenen Monate für Sie persönlich?

Pauline Nelles: In die USA zu gehen, war auf jeden Fall die beste Entscheidung, die ich treffen konnte – in persönlicher und in fußballerischer Hinsicht. Ich habe in dieser kurzen Zeit super viel dazugelernt. Ich musste mich komplett alleine zurechtfinden, in einer völlig neuen Umgebung und mit einer Sprache, die ich nicht perfekt beherrscht habe. Aber es hat großartig funktioniert. Ich bin wirklich glücklich darüber, wie alles gelaufen ist. Das Studium läuft super. Und auch mit meinen Noten bin ich insgesamt zufrieden.

DFB.de: Sie spielen seitdem in der College-League bei den Arizona State Sun Devils. Wie lief es für Sie sportlich?

Nelles: Sehr gut. Ich habe bis auf eine Ausnahme in allen Partien auf dem Rasen gestanden und bin mit meinen Leistungen insgesamt zufrieden. Auch das Feedback vom Trainerteam war sehr gut. Wir haben die Play-offs erreicht und sind dort dann leider im ersten Spiel an Portland gescheitert. Trotzdem war es wirklich eine erfolgreiche Serie.

DFB.de: Wie erleben Sie den College-Fußball in den USA?

Nelles: Es war schon eine Umstellung für mich, weil alles sehr athletisch ist. Das Niveau ist hoch. Es ist ein ganz anderer Fußball, als ich ihn aus Deutschland kenne. Als Torhüterin habe ich versucht, das einzubringen, was ich in Deutschland gelernt habe – zum Beispiel den ruhigen Spielaufbau. Ich glaube, dass ich dem Team mit meinen Fähigkeiten helfen konnte. Insgesamt fand ich es sehr beeindruckend, dass der Frauenfußball in den USA ein hohes Ansehen genießt.

DFB.de: Wie ist Ihr mittel- und langfristiger Plan?

Nelles: Anfang Januar fliege ich zurück in die USA. Dann geht das Studium weiter. Bis Mai bleibe ich dann dort. In dieser Zeit haben wir wohl eine Begegnung pro Monat. Ich muss mir selbst erst noch einen Überblick verschaffen, wie das dann genau abläuft. Und im Mai komme ich dann wieder für zwei Monate nach Deutschland zurück. Der grundsätzliche Plan ist aber, dass Studium in den USA zu beenden. Das wird noch einige Jahre dauern.

DFB.de: Heißt das also auch, dass man Sie vorerst nicht mehr in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sehen wird?

Nelles: Hier will ich grundsätzlich nichts ausschließen. Ich halte mir alles offen. Mal sehen, was irgendwann kommt. Das weiß ich wirklich noch nicht. Im Moment lebe ich einfach mein Leben und bin total zufrieden damit. Ich bin entspannt. Es ist gar nichts in Stein gemeißelt. Für mich ist es wichtig, dass ich gesund und fit bleibe.

DFB.de: Obwohl Sie im Januar erst 21 Jahre alt werden, weist Ihre Vita bereits einige Höhepunkte auf – zum Beispiel der Gewinn der U 17-Europameisterschaft 2019 mit der DFB-Auswahl. Mir vier gehaltenen Elfmetern im Endspiel.

Nelles: Auf den Gewinn der Europameisterschaft bin ich tatsächlich stolz. Die vier gehaltenen Elfmeter spielen in diesem Zusammenhang für mich nicht die ganz große Rolle.

DFB.de: Warum nicht?

Nelles: Weil Elfmeterschießen für mich auch immer viel mit Glück und Pech zu tun hat. Ich hatte in diesem Spiel einfach das Glück auf meiner Seite. Aber mit der Leistung das gesamte Turnier über gesehen bin ich schon zufrieden. Und grundsätzlich ist es für mich immer eine Ehre für Deutschland zu spielen. Es ist super, auf diesem Niveau dabei sein zu können und sich mit den Besten zu messen.

DFB.de: Was sticht für Sie persönlich sportlich noch heraus?

Nelles: Der Aufstieg mit der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln in die 2. Bundesliga im vergangenen Sommer. Das war für alle eine Sensation. Damit hatte vorher niemand gerechnet.

DFB.de: Nun steht der Jahreswechsel an. Was machen Sie in dieser Zeit?

Nelles: Ich freue mich auf die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Vielleicht treffe ich mich mit meinen Jungs hier in Bonn mal, um auf dem Bolzplatz zu kicken. Mal sehen, was kommt. Wichtig ist mir aber, jetzt erst mal abzuschalten und einfach auch die Beine hochlegen zu können. Das tut gut und ist enorm wichtig. Ich war ein halbes Jahr lang nicht zu Hause.

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Pauline Nelles hat ein aufregendes halbes Jahr hinter sich. Seit dem vergangenen Sommer studiert die U 20-Nationalspielerin in den USA und spielt dort Fußball. Im DFB.de-Interview spricht die 20-Jährige über die Erfahrungen, die sie in dieser Zeit gemacht hat, über das Leben am anderen Ende der Welt und eines ihrer größten Spiele mit den U 17-Juniorinnen des DFB und vier gehaltenen Elfmetern.

DFB.de: Pauline Nelles, seit dem Sommer studieren Sie in den USA auf Lehramt und spielen am College Fußball. Wie waren die vergangenen Monate für Sie persönlich?

Pauline Nelles: In die USA zu gehen, war auf jeden Fall die beste Entscheidung, die ich treffen konnte – in persönlicher und in fußballerischer Hinsicht. Ich habe in dieser kurzen Zeit super viel dazugelernt. Ich musste mich komplett alleine zurechtfinden, in einer völlig neuen Umgebung und mit einer Sprache, die ich nicht perfekt beherrscht habe. Aber es hat großartig funktioniert. Ich bin wirklich glücklich darüber, wie alles gelaufen ist. Das Studium läuft super. Und auch mit meinen Noten bin ich insgesamt zufrieden.

DFB.de: Sie spielen seitdem in der College-League bei den Arizona State Sun Devils. Wie lief es für Sie sportlich?

Nelles: Sehr gut. Ich habe bis auf eine Ausnahme in allen Partien auf dem Rasen gestanden und bin mit meinen Leistungen insgesamt zufrieden. Auch das Feedback vom Trainerteam war sehr gut. Wir haben die Play-offs erreicht und sind dort dann leider im ersten Spiel an Portland gescheitert. Trotzdem war es wirklich eine erfolgreiche Serie.

DFB.de: Wie erleben Sie den College-Fußball in den USA?

Nelles: Es war schon eine Umstellung für mich, weil alles sehr athletisch ist. Das Niveau ist hoch. Es ist ein ganz anderer Fußball, als ich ihn aus Deutschland kenne. Als Torhüterin habe ich versucht, das einzubringen, was ich in Deutschland gelernt habe – zum Beispiel den ruhigen Spielaufbau. Ich glaube, dass ich dem Team mit meinen Fähigkeiten helfen konnte. Insgesamt fand ich es sehr beeindruckend, dass der Frauenfußball in den USA ein hohes Ansehen genießt.

DFB.de: Wie ist Ihr mittel- und langfristiger Plan?

Nelles: Anfang Januar fliege ich zurück in die USA. Dann geht das Studium weiter. Bis Mai bleibe ich dann dort. In dieser Zeit haben wir wohl eine Begegnung pro Monat. Ich muss mir selbst erst noch einen Überblick verschaffen, wie das dann genau abläuft. Und im Mai komme ich dann wieder für zwei Monate nach Deutschland zurück. Der grundsätzliche Plan ist aber, dass Studium in den USA zu beenden. Das wird noch einige Jahre dauern.

DFB.de: Heißt das also auch, dass man Sie vorerst nicht mehr in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga sehen wird?

Nelles: Hier will ich grundsätzlich nichts ausschließen. Ich halte mir alles offen. Mal sehen, was irgendwann kommt. Das weiß ich wirklich noch nicht. Im Moment lebe ich einfach mein Leben und bin total zufrieden damit. Ich bin entspannt. Es ist gar nichts in Stein gemeißelt. Für mich ist es wichtig, dass ich gesund und fit bleibe.

DFB.de: Obwohl Sie im Januar erst 21 Jahre alt werden, weist Ihre Vita bereits einige Höhepunkte auf – zum Beispiel der Gewinn der U 17-Europameisterschaft 2019 mit der DFB-Auswahl. Mir vier gehaltenen Elfmetern im Endspiel.

Nelles: Auf den Gewinn der Europameisterschaft bin ich tatsächlich stolz. Die vier gehaltenen Elfmeter spielen in diesem Zusammenhang für mich nicht die ganz große Rolle.

DFB.de: Warum nicht?

Nelles: Weil Elfmeterschießen für mich auch immer viel mit Glück und Pech zu tun hat. Ich hatte in diesem Spiel einfach das Glück auf meiner Seite. Aber mit der Leistung das gesamte Turnier über gesehen bin ich schon zufrieden. Und grundsätzlich ist es für mich immer eine Ehre für Deutschland zu spielen. Es ist super, auf diesem Niveau dabei sein zu können und sich mit den Besten zu messen.

DFB.de: Was sticht für Sie persönlich sportlich noch heraus?

Nelles: Der Aufstieg mit der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln in die 2. Bundesliga im vergangenen Sommer. Das war für alle eine Sensation. Damit hatte vorher niemand gerechnet.

DFB.de: Nun steht der Jahreswechsel an. Was machen Sie in dieser Zeit?

Nelles: Ich freue mich auf die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Vielleicht treffe ich mich mit meinen Jungs hier in Bonn mal, um auf dem Bolzplatz zu kicken. Mal sehen, was kommt. Wichtig ist mir aber, jetzt erst mal abzuschalten und einfach auch die Beine hochlegen zu können. Das tut gut und ist enorm wichtig. Ich war ein halbes Jahr lang nicht zu Hause.

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