Nein zu Olympia 2024 im Hamburg: "Ergebnisse genau analysieren“

Hamburg wird sich nicht um die Austragung der Olympischen Spiele 2024 bewerben. Das ergab ein Referendum der Hansestadt am Sonntag, bei dem 51,6 Prozent gegen Sommerspiele an der Elbe stimmten, nur 48,4 Prozent dafür. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte sich hinter die Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele in neun Jahren gestellt. Die 1. DFB-Vizepräsidenten Dr. Reinhard Rauball und Dr. Rainer Koch bedauern das Ergebnis des Volksentscheids, bleiben aber im Hinblick auf eine mögliche Bewerbung für die Fußball-Europameisterschaft 2024 weiter optimistisch.

Dr. Reinhard Rauball, 1. DFB-Vizepräsident: "Die Entscheidung der Hamburger Bevölkerung gegen die Ausrichtung von Olympischen Spielen ist äußerst schade - gerade vor dem Hintergrund, dass damit zum zweiten Mal eine Bewerbung am Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger scheitert. In erster Linie tut es mir für die Sportlerinnen und Sportler leid. Dieses Signal sollte der gesamte Sport in Deutschland sehr ernst nehmen. Die Sicherheitslage war mit Blick auf die Entscheidung sicherlich ebenso wenig förderlich wie die Diskussion um Sportverbände in den vergangenen Wochen. Es ist aber unerlässlich, dass sehr gründlich Ursachenforschung betrieben wird. Wenn wir die genauen Gründe für das Nein kennen, können wir die entsprechenden Argumente auch bei der Bewerbung für die EM 2024 berücksichtigen und auf Vorbehalte aus der Bevölkerung eingehen. Klar ist aber auch, dass es deutliche Unterschiede zwischen beiden Großereignissen gibt, die sicherlich auch bei der Bewertung der Bürgerinnen und Bürger eine Rolle spielen werden. So ist eine EM-Endrunde, die deutschlandweit über einen Zeitraum von einem Monat punktuell an bestehenden Bundesliga-Standorten inklusive spielbereiter Stadien und sonstiger Infrastruktur ausgetragen werden kann, schon von ihrer Organisation her völlig anders einzuschätzen als Olympische Spiele, bei denen sich das Geschehen für rund zwei Wochen mehr oder weniger auf eine Stadt konzentriert."

Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident: "Wir verschließen den Blick vor diesen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht und werden die Ergebnisse des Referendums genau analysieren. In München und jetzt in Hamburg war die Skepsis vieler Bürger zum Beispiel in Fragen der Finanzierung und Umsetzung großer Infrastrukturprojekte in ihrer Stadt offenbar ausgeprägt. Bei einem Ereignis wie einer Fußball-EM sind die Rahmenbedingungen aber andere, zumal wir an vielen Orten auf eine bestehende Stadion-Struktur aufbauen könnten und sich die Finanzierungsfragen in der Form nicht stellen. Außerdem zeigt uns die starke Fußball-Bewegung an der Basis jedes Wochenende aufs Neue, wie groß die Begeisterung für den Fußball in Deutschland ist. Diese hohe Identifikation ist die wichtigste Grundlage, wenn man sich für eine EM bewerben möchte."

[dfb]

Hamburg wird sich nicht um die Austragung der Olympischen Spiele 2024 bewerben. Das ergab ein Referendum der Hansestadt am Sonntag, bei dem 51,6 Prozent gegen Sommerspiele an der Elbe stimmten, nur 48,4 Prozent dafür. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte sich hinter die Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele in neun Jahren gestellt. Die 1. DFB-Vizepräsidenten Dr. Reinhard Rauball und Dr. Rainer Koch bedauern das Ergebnis des Volksentscheids, bleiben aber im Hinblick auf eine mögliche Bewerbung für die Fußball-Europameisterschaft 2024 weiter optimistisch.

Dr. Reinhard Rauball, 1. DFB-Vizepräsident: "Die Entscheidung der Hamburger Bevölkerung gegen die Ausrichtung von Olympischen Spielen ist äußerst schade - gerade vor dem Hintergrund, dass damit zum zweiten Mal eine Bewerbung am Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger scheitert. In erster Linie tut es mir für die Sportlerinnen und Sportler leid. Dieses Signal sollte der gesamte Sport in Deutschland sehr ernst nehmen. Die Sicherheitslage war mit Blick auf die Entscheidung sicherlich ebenso wenig förderlich wie die Diskussion um Sportverbände in den vergangenen Wochen. Es ist aber unerlässlich, dass sehr gründlich Ursachenforschung betrieben wird. Wenn wir die genauen Gründe für das Nein kennen, können wir die entsprechenden Argumente auch bei der Bewerbung für die EM 2024 berücksichtigen und auf Vorbehalte aus der Bevölkerung eingehen. Klar ist aber auch, dass es deutliche Unterschiede zwischen beiden Großereignissen gibt, die sicherlich auch bei der Bewertung der Bürgerinnen und Bürger eine Rolle spielen werden. So ist eine EM-Endrunde, die deutschlandweit über einen Zeitraum von einem Monat punktuell an bestehenden Bundesliga-Standorten inklusive spielbereiter Stadien und sonstiger Infrastruktur ausgetragen werden kann, schon von ihrer Organisation her völlig anders einzuschätzen als Olympische Spiele, bei denen sich das Geschehen für rund zwei Wochen mehr oder weniger auf eine Stadt konzentriert."

Dr. Rainer Koch, 1. DFB-Vizepräsident: "Wir verschließen den Blick vor diesen gesellschaftlichen Entwicklungen nicht und werden die Ergebnisse des Referendums genau analysieren. In München und jetzt in Hamburg war die Skepsis vieler Bürger zum Beispiel in Fragen der Finanzierung und Umsetzung großer Infrastrukturprojekte in ihrer Stadt offenbar ausgeprägt. Bei einem Ereignis wie einer Fußball-EM sind die Rahmenbedingungen aber andere, zumal wir an vielen Orten auf eine bestehende Stadion-Struktur aufbauen könnten und sich die Finanzierungsfragen in der Form nicht stellen. Außerdem zeigt uns die starke Fußball-Bewegung an der Basis jedes Wochenende aufs Neue, wie groß die Begeisterung für den Fußball in Deutschland ist. Diese hohe Identifikation ist die wichtigste Grundlage, wenn man sich für eine EM bewerben möchte."