Nationalteam: Der Mythos der Breslau-Elf

Vor 75 Jahren, am 16. Mai 1937, wurde der Mythos der Breslau-Elf geboren. Das Team von Sepp Herberger gewann an diesem sommerlichen Tag in Breslau gegen Dänemark mit 8:0 und verzauberte die 40.000 Zuschauer. Im gesamten Jahr 1937 gelangen der Mannschaft in elf Spielen zehn Siege und ein Unentschieden. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola blickt zurück auf eine Elf, die nach einem der aktuellen EM-Spielorte benannt wurde.

Noch 1936 bei den Olympischen Spielen hatte die Mannschaft enttäuscht und gegen Norwegen mit 0:2 verloren. Der neue Trainer Sepp Herberger wollte daraufhin ein neues Team formen und schrieb in sein Tagebuch: „Es ist mein unabänderlicher Wille, mit dem starren, exerziermäßig eingedrillten Spiel unserer Mannschaft zu brechen.“ Knapp vier Monate später wirbelten die Männer um Fritz Szepan und Ernst Lehner in Breslau über den Platz, dass der „Kicker“ danach jubilierte: „Unsere Mannschaft spielte wie aus einem Guss, der Ball lief, dass es eine wahre Freude war.“

Höchste Niederlage der Geschichte für EM-Gegner Dänemark

Den Torreigen an jenem Pfingstsonntag 1937 eröffnete der Schalker Lehner bereits in der 7. Minute. Dann schlug die halbe Stunde des Otto Siffling. Zwischen der 33. und der 65. Minute erzielte der Mittelstürmer von Waldhof Mannheim sage und schreibe fünf Tore in Folge. Danach trafen noch Fritz Szepan und Adolf Urban. Für unseren EM-Vorrundengegner Dänemark ist das 0:8 bis heute die höchste Niederlage seiner Fußballgeschichte.

Die Namen der glorreichen Elf von Breslau kannte nach dem Spiel jedes Kind. Im Tor Hans Jakob, in der Abwehr Paul Janes, Reinhold Münzenberg und Ludwig Goldbrunner, im Mittelfeld das „magische Viereck“ mit den Außenläufern Andreas Kupfer und Albin Kitzinger sowie den Halbstürmern Fritz Szepan und Rudi Gellesch, im Angriff Ernst Lehner, Otto Siffling und Adolf Urban.

Es folgten sechs Siege mit 18:3 Toren, darunter ein fulminantes 5:0 gegen Schweden. Gebremst wurde die glorreiche Elf erst durch eine politische Entscheidung: den Anschluss Österreichs. Nun sollte Trainer Herberger pro Spiel mindestens fünf Österreicher aufs Feld schicken. Trainerfuchs Herberger wusste, das konnte nur schief gehen und notierte in seinem Tagebuch: „Aus zwei guten mach eine Bessere. Oh heilige Einfalt.“ Da half auch die Intervention beim Fachamt für Fußball in Stettin nicht.

Enttäuschung bei der WM 1938

Bei der WM 1938 traten daher sechs Deutsche und fünf Österreicher gegen elf Schweizer an – mit schlechtem Resultat. Nie wieder schied eine deutsche Mannschaft bei einer WM-Endrunde so schnell aus. Nach der besten Jahresbilanz aller Zeiten 1937 folgte ein Jahr später das WM-Erstrundenaus.

Die Helden von Breslau waren damit viel zu schnell Geschichte. Bei der EURO 2012 werden in der schlesischen Metropole Russland, Tschechien, Griechenland und Gastgeber Polen antreten. So hoch wie unsere Elf am 16. Mai 1937 wird wohl keine der Mannschaften gewinnen.

Die Breslau-Elf:
Tor: Hans Jakob (Jahn Regensburg)
Abwehr: Paul Janes (Fortuna Düsseldorf), Reinhold Münzenberg (Alemannia Aachen)
Läuferreihe: Andreas Kupfer (Schweinfurt 05), Ludwig Goldbrunner (Bayern München), Albin Kitzinger (Schweinfurt 05
Halbstürmer: Rudi Gellesch, Fritz Szepan (beide Schalke 04)
Sturm: Ernst Lehner (Schwaben Augsburg), Otto Siffling (Waldhof Mannheim), Alfred Urban (Schalke)
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Vor 75 Jahren, am 16. Mai 1937, wurde der Mythos der Breslau-Elf geboren. Das Team von Sepp Herberger gewann an diesem sommerlichen Tag in Breslau gegen Dänemark mit 8:0 und verzauberte die 40.000 Zuschauer. Im gesamten Jahr 1937 gelangen der Mannschaft in elf Spielen zehn Siege und ein Unentschieden. Der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola blickt zurück auf eine Elf, die nach einem der aktuellen EM-Spielorte benannt wurde.

Noch 1936 bei den Olympischen Spielen hatte die Mannschaft enttäuscht und gegen Norwegen mit 0:2 verloren. Der neue Trainer Sepp Herberger wollte daraufhin ein neues Team formen und schrieb in sein Tagebuch: „Es ist mein unabänderlicher Wille, mit dem starren, exerziermäßig eingedrillten Spiel unserer Mannschaft zu brechen.“ Knapp vier Monate später wirbelten die Männer um Fritz Szepan und Ernst Lehner in Breslau über den Platz, dass der „Kicker“ danach jubilierte: „Unsere Mannschaft spielte wie aus einem Guss, der Ball lief, dass es eine wahre Freude war.“

Höchste Niederlage der Geschichte für EM-Gegner Dänemark

Den Torreigen an jenem Pfingstsonntag 1937 eröffnete der Schalker Lehner bereits in der 7. Minute. Dann schlug die halbe Stunde des Otto Siffling. Zwischen der 33. und der 65. Minute erzielte der Mittelstürmer von Waldhof Mannheim sage und schreibe fünf Tore in Folge. Danach trafen noch Fritz Szepan und Adolf Urban. Für unseren EM-Vorrundengegner Dänemark ist das 0:8 bis heute die höchste Niederlage seiner Fußballgeschichte.

Die Namen der glorreichen Elf von Breslau kannte nach dem Spiel jedes Kind. Im Tor Hans Jakob, in der Abwehr Paul Janes, Reinhold Münzenberg und Ludwig Goldbrunner, im Mittelfeld das „magische Viereck“ mit den Außenläufern Andreas Kupfer und Albin Kitzinger sowie den Halbstürmern Fritz Szepan und Rudi Gellesch, im Angriff Ernst Lehner, Otto Siffling und Adolf Urban.

Es folgten sechs Siege mit 18:3 Toren, darunter ein fulminantes 5:0 gegen Schweden. Gebremst wurde die glorreiche Elf erst durch eine politische Entscheidung: den Anschluss Österreichs. Nun sollte Trainer Herberger pro Spiel mindestens fünf Österreicher aufs Feld schicken. Trainerfuchs Herberger wusste, das konnte nur schief gehen und notierte in seinem Tagebuch: „Aus zwei guten mach eine Bessere. Oh heilige Einfalt.“ Da half auch die Intervention beim Fachamt für Fußball in Stettin nicht.

Enttäuschung bei der WM 1938

Bei der WM 1938 traten daher sechs Deutsche und fünf Österreicher gegen elf Schweizer an – mit schlechtem Resultat. Nie wieder schied eine deutsche Mannschaft bei einer WM-Endrunde so schnell aus. Nach der besten Jahresbilanz aller Zeiten 1937 folgte ein Jahr später das WM-Erstrundenaus.

Die Helden von Breslau waren damit viel zu schnell Geschichte. Bei der EURO 2012 werden in der schlesischen Metropole Russland, Tschechien, Griechenland und Gastgeber Polen antreten. So hoch wie unsere Elf am 16. Mai 1937 wird wohl keine der Mannschaften gewinnen.

Die Breslau-Elf:
Tor: Hans Jakob (Jahn Regensburg)
Abwehr: Paul Janes (Fortuna Düsseldorf), Reinhold Münzenberg (Alemannia Aachen)
Läuferreihe: Andreas Kupfer (Schweinfurt 05), Ludwig Goldbrunner (Bayern München), Albin Kitzinger (Schweinfurt 05
Halbstürmer: Rudi Gellesch, Fritz Szepan (beide Schalke 04)
Sturm: Ernst Lehner (Schwaben Augsburg), Otto Siffling (Waldhof Mannheim), Alfred Urban (Schalke)