Nationalspieler Starke: "Das Tanzen habe ich anderen überlassen"

Manfred Starke hat vor dem Saisonstart der 3. Liga kaum Zeit zum Verschnaufen. Der 28-Jährige wechselte zunächst vom FC Carl Zeiss Jena zum 1. FC Kaiserslautern. Bevor er aber beim FCK in das Training einstieg, nahm er mit Namibia am Afrika-Cup in Ägypten teil. Im DFB.de-Interview spricht Starke mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über sein Comeback in der Nationalmannschaft und den Wechsel zum FCK.

DFB.de: Der Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern, der Afrika-Cup mit Namibia: War da überhaupt schon Zeit, um beim neuen Verein heimisch zu werden, Herr Starke?

Manfred Starke: Es ist wirklich viel in kurzer Zeit passiert. Ich bin nun seit einer Woche zurück in Deutschland und habe auch schon eine neue Wohnung gefunden. Aktuell bin ich noch dabei, die Umzugskisten auszuräumen. Spätestens im Laufe der nächsten Woche bin ich endgültig angekommen.

DFB.de: Was war es für ein Gefühl, beim Afrika-Cup dabei zu sein?

Starke: Auch wenn wir schon in der Gruppenphase gegen starke Gegner wie Marokko, die Elfenbeinküste und Südafrika ausgeschieden sind, war es eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen will. Davon werde ich noch in ein paar Jahren erzählen.

DFB.de: Genau genommen war der Afrika-Cup schon Ihre zweite Teilnahme an einem internationalen Turnier, oder?

Starke: Da spielen Sie sicher auf die U 18-Faustball-Weltmeisterschaft an. Das stimmt. Ich wurde in Windhoek, der Hauptstadt von Namibia, geboren. Die Deutschen, die dort leben, spielen regelmäßig Faustball. So bin ich auch zu dem Sport gekommen. Für das Turnier bin ich damals sogar extra in der Winterpause von Deutschland nach Namibia gereist.

DFB.de: Zurück zum Fußball: War das Klima in Ägypten die größte Herausforderung?

Starke: Das war schon eine enorme Umstellung. Da hat es sicherlich geholfen, dass wir uns vor dem Turnier zwei Wochen lang in Dubai vorbereitet haben. Dort waren die Temperaturen mit teilweise 42 Grad sogar noch extremer. So konnte ich beim Turnier die Wärme besser aushalten, zumal wir das Gruppenspiel gegen Südafrika auch erst um 22 Uhr Ortszeit bestritten haben.

DFB.de: Sie wurden zuletzt im Jahr 2013 für die Nationalmannschaft nominiert. Warum?

Starke: In der Saison 2014/2015 hatte ich die Vorbereitung unter Trainer Peter Vollmann beim FC Hansa Rostock der namibischen Nationalmannschaft vorgezogen. Mit dieser Entscheidung war der Verband nicht besonders glücklich. Das ist aber Vergangenheit. Wir haben uns ausgesprochen und bemerkt, was wir jeweils am anderen haben.

DFB.de: Hatten Sie nach der langen Zeit Verständigungsprobleme innerhalb der Nationalmannschaft?

Starke: Viele Spieler kannte ich noch von meiner letztmaligen Nominierung. Das hat die Sache vereinfacht. Ich habe überwiegend Englisch mit meinen Mitspielern gesprochen. Nachdem ich mich wieder an Afrikaans, eine Mischung aus Deutsch, Englisch und Niederländisch, gewöhnt hatte, habe ich mich wieder in der Landessprache verständigt. Mit Co-Trainer Collin Benjamin, der während seiner Karriere in der Bundesliga für den Hamburger SV am Ball war, konnte ich mich auch auf Deutsch unterhalten.

DFB.de: Welche Unterschiede gibt es bei der Spielvorbereitung?

Starke: Die Abläufe sind bis zum Stadion sehr ähnlich. Erst in der Kabine werden die Unterschiede deutlich. Bei der namibischen Nationalmannschaft wird sehr viel gesungen und getanzt. In einem Lied kommt jeder Spieler mit seinen Eigenschaften vor. Über mich wurde gesungen "Du bist so weiß, du bist so schön". Als einziger Spieler mit heller Hautfarbe bin ich schon aufgefallen.

DFB.de: Und wie sieht es mit den eigenen Tanz- und Singkünsten aus?

Starke: Das Tanzen habe ich lieber den anderen Spielern überlassen. (lacht) An den Stellen, an denen ich textsicher war, habe ich auch mitgesungen. Sonst habe ich mich auf rhythmisches Klatschen beschränkt.

DFB.de: Haben sich Unterschiede in der Mentalität bemerkbar gemacht?

Starke: Die gab es tatsächlich. Beim Training und bei den Besprechungen war ich fast überpünktlich. Auch wenn wir schon in der Gruppenphase ausgeschieden sind, waren wir ehrgeizig. Allerdings wird in Namibia nicht alles so verbissen gesehen. Da könnten wir uns hier in Deutschland hin und wieder etwas abschauen.

DFB.de: Nun geht es für Sie mit der Vorbereitung auf die 3. Liga weiter. Warum haben Sie sich für den Wechsel zum FCK entschieden?

Starke: Wenn der 1. FC Kaiserslautern anruft, legt man nicht einfach auf. Ich hatte sehr gute Gespräche mit den sportlich Verantwortlichen und direkt ein gutes Bauchgefühl. Das Gesamtpaket hat gestimmt, der Verein passt zu mir.

DFB.de: Das 1:3 im Testspiel gegen den Südwest-Regionalligisten FC 08 Homburg war aber noch nicht das, was Sie sich vorstellen, oder?

Starke: Wir waren nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen und zu weit weg von den Gegenspielern. Allerdings dürfen wir auch nicht den Fehler machen, uns von dem Homburg-Spiel zu sehr runterziehen zu lassen. Entscheidend ist unser Auftritt am 1. Spieltag vor eigenem Publikum gegen die SpVgg Unterhaching. Bis dahin müssen wir unbedingt die leichten Fehler abstellen.

[mspw]

Manfred Starke hat vor dem Saisonstart der 3. Liga kaum Zeit zum Verschnaufen. Der 28-Jährige wechselte zunächst vom FC Carl Zeiss Jena zum 1. FC Kaiserslautern. Bevor er aber beim FCK in das Training einstieg, nahm er mit Namibia am Afrika-Cup in Ägypten teil. Im DFB.de-Interview spricht Starke mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über sein Comeback in der Nationalmannschaft und den Wechsel zum FCK.

DFB.de: Der Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern, der Afrika-Cup mit Namibia: War da überhaupt schon Zeit, um beim neuen Verein heimisch zu werden, Herr Starke?

Manfred Starke: Es ist wirklich viel in kurzer Zeit passiert. Ich bin nun seit einer Woche zurück in Deutschland und habe auch schon eine neue Wohnung gefunden. Aktuell bin ich noch dabei, die Umzugskisten auszuräumen. Spätestens im Laufe der nächsten Woche bin ich endgültig angekommen.

DFB.de: Was war es für ein Gefühl, beim Afrika-Cup dabei zu sein?

Starke: Auch wenn wir schon in der Gruppenphase gegen starke Gegner wie Marokko, die Elfenbeinküste und Südafrika ausgeschieden sind, war es eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen will. Davon werde ich noch in ein paar Jahren erzählen.

DFB.de: Genau genommen war der Afrika-Cup schon Ihre zweite Teilnahme an einem internationalen Turnier, oder?

Starke: Da spielen Sie sicher auf die U 18-Faustball-Weltmeisterschaft an. Das stimmt. Ich wurde in Windhoek, der Hauptstadt von Namibia, geboren. Die Deutschen, die dort leben, spielen regelmäßig Faustball. So bin ich auch zu dem Sport gekommen. Für das Turnier bin ich damals sogar extra in der Winterpause von Deutschland nach Namibia gereist.

DFB.de: Zurück zum Fußball: War das Klima in Ägypten die größte Herausforderung?

Starke: Das war schon eine enorme Umstellung. Da hat es sicherlich geholfen, dass wir uns vor dem Turnier zwei Wochen lang in Dubai vorbereitet haben. Dort waren die Temperaturen mit teilweise 42 Grad sogar noch extremer. So konnte ich beim Turnier die Wärme besser aushalten, zumal wir das Gruppenspiel gegen Südafrika auch erst um 22 Uhr Ortszeit bestritten haben.

DFB.de: Sie wurden zuletzt im Jahr 2013 für die Nationalmannschaft nominiert. Warum?

Starke: In der Saison 2014/2015 hatte ich die Vorbereitung unter Trainer Peter Vollmann beim FC Hansa Rostock der namibischen Nationalmannschaft vorgezogen. Mit dieser Entscheidung war der Verband nicht besonders glücklich. Das ist aber Vergangenheit. Wir haben uns ausgesprochen und bemerkt, was wir jeweils am anderen haben.

DFB.de: Hatten Sie nach der langen Zeit Verständigungsprobleme innerhalb der Nationalmannschaft?

Starke: Viele Spieler kannte ich noch von meiner letztmaligen Nominierung. Das hat die Sache vereinfacht. Ich habe überwiegend Englisch mit meinen Mitspielern gesprochen. Nachdem ich mich wieder an Afrikaans, eine Mischung aus Deutsch, Englisch und Niederländisch, gewöhnt hatte, habe ich mich wieder in der Landessprache verständigt. Mit Co-Trainer Collin Benjamin, der während seiner Karriere in der Bundesliga für den Hamburger SV am Ball war, konnte ich mich auch auf Deutsch unterhalten.

DFB.de: Welche Unterschiede gibt es bei der Spielvorbereitung?

Starke: Die Abläufe sind bis zum Stadion sehr ähnlich. Erst in der Kabine werden die Unterschiede deutlich. Bei der namibischen Nationalmannschaft wird sehr viel gesungen und getanzt. In einem Lied kommt jeder Spieler mit seinen Eigenschaften vor. Über mich wurde gesungen "Du bist so weiß, du bist so schön". Als einziger Spieler mit heller Hautfarbe bin ich schon aufgefallen.

DFB.de: Und wie sieht es mit den eigenen Tanz- und Singkünsten aus?

Starke: Das Tanzen habe ich lieber den anderen Spielern überlassen. (lacht) An den Stellen, an denen ich textsicher war, habe ich auch mitgesungen. Sonst habe ich mich auf rhythmisches Klatschen beschränkt.

DFB.de: Haben sich Unterschiede in der Mentalität bemerkbar gemacht?

Starke: Die gab es tatsächlich. Beim Training und bei den Besprechungen war ich fast überpünktlich. Auch wenn wir schon in der Gruppenphase ausgeschieden sind, waren wir ehrgeizig. Allerdings wird in Namibia nicht alles so verbissen gesehen. Da könnten wir uns hier in Deutschland hin und wieder etwas abschauen.

DFB.de: Nun geht es für Sie mit der Vorbereitung auf die 3. Liga weiter. Warum haben Sie sich für den Wechsel zum FCK entschieden?

Starke: Wenn der 1. FC Kaiserslautern anruft, legt man nicht einfach auf. Ich hatte sehr gute Gespräche mit den sportlich Verantwortlichen und direkt ein gutes Bauchgefühl. Das Gesamtpaket hat gestimmt, der Verein passt zu mir.

DFB.de: Das 1:3 im Testspiel gegen den Südwest-Regionalligisten FC 08 Homburg war aber noch nicht das, was Sie sich vorstellen, oder?

Starke: Wir waren nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen und zu weit weg von den Gegenspielern. Allerdings dürfen wir auch nicht den Fehler machen, uns von dem Homburg-Spiel zu sehr runterziehen zu lassen. Entscheidend ist unser Auftritt am 1. Spieltag vor eigenem Publikum gegen die SpVgg Unterhaching. Bis dahin müssen wir unbedingt die leichten Fehler abstellen.

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