Nationalmannschaft: Vorbereitungs-Endspurt in Berlin läuft

Vor 22 Monaten war es eine Vision, jetzt soll sie zur Realität werden: Vier Tage vor dem Eröffnungsspiel gegen Costa Rica hat für die deutsche Nationalmannschaft mit dem Einzug in ihr WM-Stammquartier Schlosshotel im Grunewald in Berlin endgültig der Vorbereitungs-Endspurt für das Unternehmen "WM-Titel 2006" begonnen.

"Endlich sind wir in Berlin"

"Endlich geht es los, endlich sind wir in Berlin. Wir sind bereit loszulegen und hoffen, dass wir bis zum 10. Juli hierbleiben können. Wir haben uns für die kommenden Wochen einiges vorgenommen", sagte Bundestrainer Jürgen Klinsmann am Montag und stellte nach der gelungenen Generalprobe am vergangenen Freitag gegen Kolumbien (3:0) bei seinem ersten offiziellen Auftritt in der Hauptstadt erneut seinen großen Optimismus zur Schau.

"Wir glauben, dass wir eine Mannschaft haben, in der viel steckt. Wir sind körperlich und mental sehr gut gerüstet. Die Grundlagen sind da, etwas zu bewegen. Wir haben vor keinem Gegner Angst und sind voller Selbstvertrauen", lautete die Botschaft von Klinsmann, der vor dem WM-Auftakt am Freitag (18 Uhr/live im ZDF) in München gegen Costa Rica noch einmal verdeutlichte, "dass die Zielvorgabe, Weltmeister werden zu wollen, die richtige war. Jetzt sind wir mental darauf eingestellt."

Damit der Traum Realität wird, hat Klinsmann das mondäne Schlosshotel als Stammquartier gewählt. Die Brahmstraße 10 wird damit in den kommenden Wochen wohl die erste Adresse in Deutschland sein. Die Straße ist bereits abgeriegelt, nur wer mit einer speziellen Vignette ausgestattet ist, darf passieren. Es herrscht Sicherheitsstufe eins.

Klinsmann und sein Assistent Joachim Löw bezogen bereits am Sonntagabend ihre Zimmer. In Ruhe wurden bis zum Eintreffen der 23 Spieler noch einmal die Abläufe bis zum Eröffnungsspiel durchgesprochen.

"Wir haben das bewusst ausgesucht. Das ist eine kleine Oase in einer wunderschönen Ecke. Zudem gibt es eine direkte Anbindung ins Zentrum", lobte Klinsmann die Vorzüge des Hotels, das extra für die DFB-Auswahl etwas "jünger vom Stil eingerichtet wurde", wie es der Bundestrainer ausdrückte.

Es ist angerichtet für die DFB-Stars, die nach der Partie gegen Kolumbien zweieinhalb Tage WM-Kurzurlaub genießen durften und am Montagmittag im Hotel eintrafen. Klinsmann kündigte an, "dass wir mit sehr hoher Intensität weiterarbeiten werden, um die körperlichen Voraussetzungen für möglichst viele WM-Spiele zu legen".

Gegen Costa Rica enden knapp zwei Jahre Aufbauarbeit, "die wir mit viel Akribie und viel Spaß vorangetrieben haben", in der es aber laut Klinsmann auch Rückschritte gab. Die Stimmungslage bei "Klinsi" ist kurz vor dem WM-Start dennoch so gut, dass er sich "grundsätzlich eine Fortsetzung meiner Arbeit sehr gut vorstellen kann. Es macht mir sehr viel Spaß." Klar sei zwar, dass er als Trainer am Erfolg gemessen werde, aber sein Gefühl sage ihm, dass er auch in sechs Wochen keine Probleme habe, "weiter Bundestrainer zu sein", weil die Mannschaft sehr gut drauf sei.

"Wir sind sehr hungrig auf dieses Turnier"

Davon konnten sich die Fans beim letzten WM-Härtetest in Mönchengladbach gegen Kolumbien überzeugen. Nun könne man "mit breiter Brust ins Eröffnungsspiel gehen", betonte Klinsmann: "Das Publikum hat ein feines Gespür dafür, dass hier etwas zusammenwächst. Das gibt uns zusätzliche Energie, und davon erhoffen wir uns während des Turniers einen zusätzlichen Vorteil. Wir sind sehr hungrig auf dieses Turnier."

Das Ziel für die WM-Endrunde ist klar definiert. Dies war in Gladbach auch noch einmal auf einem großen Banner zu lesen, mit dem sich das Team von den begeisterten Fans verabschiedet hatte: "Gemeinsam mit Euch - Ein Traum: 9. Juli 2006." Auch WM-OK-Chef Franz Beckenbauer sprach anschließend von einem "schönen Abschluss" der knapp dreiwöchigen Vorbereitung auf Sardinien, in Genf und in Düsseldorf.

Der Sieg gegen die Südamerikaner durch Treffer von Michael Ballack (21.), des überragenden Bastian Schweinsteiger (37.) und Tim Borowski (70.) gebe nun "viel Selbstvertrauen", meinte auch Ballack. "Das hat gut geklappt", betonte der künftige England-Legionär. Entsprechend darf sich die Anfangself vom Kolumbien-Spiel durchaus berechtigte Hoffnungen darauf machen, beim WM-Auftakt gegen Costa Rica erste Wahl zu sein.

Auch die Abwehr mit Arne Friedrich, Per Mertesacker, Christoph Metzelder und Philipp Lahm, dessen Comeback nach einer Ellenbogen-Operation gelungen war, hat laut Klinsmann "die besten Chancen". Überhaupt seien keine Änderungen vorgesehen, es sei denn, "es passiert noch etwas, oder es drängt sich noch einer im Training richtig auf". Ohnehin will Klinsmann keinem Spieler einen Freibrief für die WM ausstellen: "Wir werden jeden genau beobachten. Es liegen hoffentlich fünf Wochen vor uns, da kann noch viel passieren. Keiner darf sich ausruhen."

[sid/us]


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Vor 22 Monaten war es eine Vision, jetzt soll sie zur Realität werden: Vier Tage vor dem Eröffnungsspiel gegen Costa
Rica hat für die deutsche Nationalmannschaft mit dem Einzug
in ihr WM-Stammquartier Schlosshotel im Grunewald in Berlin
endgültig der Vorbereitungs-Endspurt für das Unternehmen "WM-Titel 2006" begonnen.



"Endlich sind wir in Berlin"



"Endlich geht es los, endlich sind wir in Berlin. Wir sind
bereit loszulegen und hoffen, dass wir bis zum 10. Juli hierbleiben können. Wir haben uns für die kommenden Wochen einiges vorgenommen", sagte Bundestrainer Jürgen Klinsmann am Montag und stellte nach der gelungenen Generalprobe am vergangenen Freitag gegen Kolumbien (3:0) bei seinem ersten offiziellen Auftritt in der Hauptstadt erneut seinen großen Optimismus zur Schau.



"Wir glauben, dass wir eine Mannschaft haben, in der viel
steckt. Wir sind körperlich und mental sehr gut gerüstet. Die
Grundlagen sind da, etwas zu bewegen. Wir haben vor keinem Gegner
Angst und sind voller Selbstvertrauen", lautete die Botschaft von
Klinsmann, der vor dem WM-Auftakt am Freitag (18 Uhr/live im
ZDF) in München gegen Costa Rica noch einmal verdeutlichte, "dass
die Zielvorgabe, Weltmeister werden zu wollen, die richtige war.
Jetzt sind wir mental darauf eingestellt."



Damit der Traum Realität wird, hat Klinsmann das mondäne
Schlosshotel als Stammquartier gewählt. Die
Brahmstraße 10 wird damit in den kommenden Wochen wohl die erste
Adresse in Deutschland sein. Die Straße ist bereits abgeriegelt,
nur wer mit einer speziellen Vignette ausgestattet ist, darf
passieren. Es herrscht Sicherheitsstufe eins.



Klinsmann und sein Assistent Joachim Löw bezogen bereits am Sonntagabend ihre Zimmer. In Ruhe wurden bis zum Eintreffen der 23 Spieler noch einmal die Abläufe bis zum Eröffnungsspiel durchgesprochen.



"Wir haben das bewusst ausgesucht. Das ist eine kleine Oase in
einer wunderschönen Ecke. Zudem gibt es eine direkte Anbindung ins Zentrum", lobte Klinsmann die Vorzüge des Hotels, das extra für die DFB-Auswahl etwas "jünger vom Stil eingerichtet wurde", wie es der Bundestrainer ausdrückte.



Es ist angerichtet für die DFB-Stars, die nach der Partie
gegen Kolumbien zweieinhalb Tage WM-Kurzurlaub genießen durften und am Montagmittag im Hotel eintrafen. Klinsmann kündigte an, "dass wir mit sehr hoher Intensität weiterarbeiten werden, um die körperlichen Voraussetzungen für möglichst viele WM-Spiele zu legen".



Gegen Costa Rica enden knapp zwei Jahre Aufbauarbeit, "die wir
mit viel Akribie und viel Spaß vorangetrieben haben", in der es
aber laut Klinsmann auch Rückschritte gab. Die Stimmungslage bei
"Klinsi" ist kurz vor dem WM-Start dennoch so gut, dass er sich
"grundsätzlich eine Fortsetzung meiner Arbeit sehr gut vorstellen
kann. Es macht mir sehr viel Spaß." Klar sei zwar, dass er als
Trainer am Erfolg gemessen werde, aber sein Gefühl sage ihm, dass
er auch in sechs Wochen keine Probleme habe, "weiter Bundestrainer zu sein", weil die Mannschaft sehr gut drauf sei.



"Wir sind sehr hungrig auf dieses Turnier"



Davon konnten sich die Fans beim letzten WM-Härtetest in
Mönchengladbach gegen Kolumbien überzeugen. Nun könne man "mit
breiter Brust ins Eröffnungsspiel gehen", betonte Klinsmann: "Das
Publikum hat ein feines Gespür dafür, dass hier etwas
zusammenwächst. Das gibt uns zusätzliche Energie, und davon
erhoffen wir uns während des Turniers einen zusätzlichen Vorteil.
Wir sind sehr hungrig auf dieses Turnier."



Das Ziel für die WM-Endrunde ist klar definiert. Dies war in Gladbach auch noch einmal auf einem großen Banner zu lesen, mit dem sich das Team von den begeisterten Fans verabschiedet hatte: "Gemeinsam mit Euch - Ein Traum: 9. Juli 2006." Auch WM-OK-Chef Franz Beckenbauer sprach anschließend von einem "schönen Abschluss" der knapp dreiwöchigen Vorbereitung auf Sardinien, in Genf und in Düsseldorf.


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Der Sieg gegen die Südamerikaner durch Treffer von Michael Ballack (21.), des überragenden Bastian Schweinsteiger (37.) und Tim Borowski (70.) gebe nun "viel Selbstvertrauen", meinte auch Ballack. "Das hat gut geklappt", betonte der künftige England-Legionär. Entsprechend darf sich die Anfangself vom Kolumbien-Spiel durchaus berechtigte Hoffnungen darauf machen, beim WM-Auftakt gegen Costa Rica erste Wahl zu sein.



Auch die Abwehr mit Arne Friedrich, Per Mertesacker, Christoph Metzelder und Philipp Lahm, dessen Comeback nach einer Ellenbogen-Operation gelungen war, hat laut Klinsmann "die besten Chancen". Überhaupt seien keine Änderungen vorgesehen, es sei denn, "es passiert noch etwas, oder es drängt sich noch einer im Training richtig auf". Ohnehin will Klinsmann keinem Spieler einen Freibrief für die WM ausstellen: "Wir werden jeden genau beobachten. Es liegen hoffentlich fünf Wochen vor uns, da kann noch viel passieren. Keiner darf sich ausruhen."