Nationalmannschaft: "Sprinter" Odonkor im Eiltempo in den WM-Kader

David Odonkor wollte es einfach nicht glauben. Eigentlich hatte der Junioren-Nationalspieler von Borussia Dortmund daheim auf einen Anruf von U21-Coach Dieter Eilts gewartet. Als ihn jedoch stattdessen Bundestrainer Jürgen Klinsmann am Montagvormittag per Telefon über die WM-Nominierung informierte, fiel der 22 Jahre alte Außerstürmer buchstäblich aus allen Wolken: "Ich freue mich riesig, das ist beinahe unglaublich. Ich werde heute Abend schlafen gehen, und wenn ich morgen wach werde, hoffe ich, dass es kein Traum war."

Die Nominierung war nicht nur für Odonkor selbst eine große Überraschung. Denn der pfeilschnelle Angreifer hatte bis dato noch keinen Kontakt mit dem A-Nationalteam oder Klinsmann. "Ich denke, dass der Bundestrainer in der abgelaufenen Saison sehr aufmerksam das Auftreten der jungen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs beim BVB registriert hat und dass es mir deshalb noch gelungen ist, in letzter Minute auf den WM-Zug aufzuspringen", meinte Odonkor, Sohn eines Ghanaers und einer Deutschen.

Einsätze in der U 19- und U 21-Auswahl

In den vergangenen Jahren hatte Odonkor seine Qualitäten allenfalls in der Bundesliga (73 Einsätze/2 Tore) sowie bei seinen Einsätzen in der U 19- und U21-Auswahl (15 Spiel/3 Tore) des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beweisen können. Deshalb ist die erste Berufung in den A-Kader "für mich eine große Ehre und ein riesiger Ansporn".

Klinsmann setzt auf sein Talent und dessen Perpektiven. "Wir sind absolut davon überzeugt, dass er der Mannschaft etwas geben kann. Mit seiner Frechheit und seiner Schnelligkeit wird er keine Probleme haben, sich bei uns zurechtzufinden", begründete der Weltmeister von 1990 seine Entscheidung für den Dortmunder.

Im ostwestfälischen Bünde geboren, kam Odonkor bereits als 14-Jähriger vom Bünder SV zum BVB und gab im Frühjahr 2002 im Heimspiel gegen den FC St. Pauli sein Bundesliga-Debüt. Doch erst unter Trainer Bert van Marwijk wuchs der nur 1,72 m große, aber kraftvolle Sprinter zu einer festen Größe im Team des sechsmaligen deutschen Meisters. Seine Nominierung basiert sicherlich auch auf der zwangsläufigen Verjüngung des finanziell angeschlagenen Traditionsklubs.

"Er ist schneller als die Polizei erlaubt"

Das Spiel von Odonkor lebt von seiner Schnelligkeit. "Er ist schneller als die Polizei erlaubt. Er muss nur noch torgefährlicher werden", sagte einst van Marwijk über seinen pfeilschnellen Stürmer, dessen geschätzte 100-m-Zeit unter elf Sekunden liegen dürfte. Mit seinem fulminanten Antritt und seiner Aggressivität sorgt Odonkor bei den Abwehrspielern stets für einiges Unbehagen und mobilisierte auch die Spione einiger ausländischer Klubs. Umworben wurde er schon vor zwei Jahren vom englischen Premier-League Klub Leeds United.

Allerdings erlebte Odonkor, der den Brasilianer Ronaldo als Vorbild nennt, in seinen bisherigen Profijahren schon Höhepunkte wie den Gewinn der Meisterschaft vor vier Jahren, aber auch schon Tiefen. 2004 erlitt er einen Knorpelschaden im Knie. In der Reha folgten einige Rückschläge, die schließlich nur wenige Saisoneinsätze zuließen.

Doch van Marwijk baute seinen Schützling immer wieder auf und machte ihn zum Stammspieler. In der abgelaufenen Spielzeit kam Odonkor in 34 Spielen immerhin 33-mal zum Einsatz. In der Saisonstatistik war er mit 229 Flanken die klare Nummer eins in der Bundesliga vor dem Stuttgarter Jesper Grönkjaer und seinem Dortmunder Teamkollegen Dede.

[sid/tok]


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David Odonkor wollte es einfach nicht glauben. Eigentlich hatte der Junioren-Nationalspieler von Borussia Dortmund daheim auf einen Anruf von U21-Coach Dieter Eilts gewartet. Als ihn jedoch stattdessen Bundestrainer Jürgen Klinsmann am Montagvormittag per Telefon über die WM-Nominierung informierte, fiel der 22 Jahre alte Außerstürmer buchstäblich aus allen Wolken: "Ich freue mich riesig, das ist beinahe unglaublich. Ich werde heute Abend schlafen gehen, und wenn ich morgen wach werde, hoffe ich, dass es kein Traum war."



Die Nominierung war nicht nur für Odonkor selbst eine große Überraschung. Denn der pfeilschnelle Angreifer hatte bis dato noch keinen Kontakt mit dem A-Nationalteam oder Klinsmann. "Ich denke, dass der Bundestrainer in der abgelaufenen Saison sehr aufmerksam das Auftreten der jungen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs beim BVB registriert hat und dass es mir deshalb noch gelungen ist, in letzter Minute auf den WM-Zug aufzuspringen", meinte Odonkor, Sohn eines Ghanaers und einer Deutschen.



Einsätze in der U 19- und U 21-Auswahl



In den vergangenen Jahren hatte Odonkor seine Qualitäten allenfalls in der Bundesliga (73 Einsätze/2 Tore) sowie bei seinen Einsätzen in der U 19- und U21-Auswahl (15 Spiel/3 Tore) des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beweisen können. Deshalb ist die erste Berufung in den A-Kader "für mich eine große Ehre und ein riesiger Ansporn".



Klinsmann setzt auf sein Talent und dessen Perpektiven. "Wir sind absolut davon überzeugt, dass er der Mannschaft etwas geben kann. Mit seiner Frechheit und seiner Schnelligkeit wird er keine Probleme haben, sich bei uns zurechtzufinden", begründete der Weltmeister von 1990 seine Entscheidung für den Dortmunder.



[bild2]Im ostwestfälischen Bünde geboren, kam Odonkor bereits als 14-Jähriger vom Bünder SV zum BVB und gab im Frühjahr 2002 im Heimspiel gegen den FC St. Pauli sein Bundesliga-Debüt. Doch erst unter Trainer Bert van Marwijk wuchs der nur 1,72 m große, aber kraftvolle Sprinter zu einer festen Größe im Team des sechsmaligen deutschen Meisters. Seine Nominierung basiert sicherlich auch auf der zwangsläufigen Verjüngung des finanziell angeschlagenen Traditionsklubs.



"Er ist schneller als die Polizei erlaubt"



Das Spiel von Odonkor lebt von seiner Schnelligkeit. "Er ist schneller als die Polizei erlaubt. Er muss nur noch torgefährlicher werden", sagte einst van Marwijk über seinen pfeilschnellen Stürmer, dessen geschätzte 100-m-Zeit unter elf Sekunden liegen dürfte. Mit seinem fulminanten Antritt und seiner Aggressivität sorgt Odonkor bei den Abwehrspielern stets für einiges Unbehagen und mobilisierte auch die Spione einiger ausländischer Klubs. Umworben wurde er schon vor zwei Jahren vom englischen Premier-League Klub Leeds United.



Allerdings erlebte Odonkor, der den Brasilianer Ronaldo als Vorbild nennt, in seinen bisherigen Profijahren schon Höhepunkte wie den Gewinn der Meisterschaft vor vier Jahren, aber auch schon Tiefen. 2004 erlitt er einen Knorpelschaden im Knie. In der Reha folgten einige Rückschläge, die schließlich nur wenige Saisoneinsätze zuließen.



Doch van Marwijk baute seinen Schützling immer wieder auf und machte ihn zum Stammspieler. In der abgelaufenen Spielzeit kam Odonkor in 34 Spielen immerhin 33-mal zum Einsatz. In der Saisonstatistik war er mit 229 Flanken die klare Nummer eins in der Bundesliga vor dem Stuttgarter Jesper Grönkjaer und seinem Dortmunder Teamkollegen Dede.