Nationalmannschaft: Michael Ballack absolvierte sein 75. Länderspiel

Es ist ein illustrer Kreis, in den sich Michael Ballack am Mittwoch einreihte. Der 30-Jährige bestritt in der EM-Qualifikation in Zypern sein 75. Länderspiel und ist damit erst der 18. von insgesamt 847 deutschen Nationalspielern, der diese stolze Marke erreicht hat. Längst ist der England-Legionär vom FC Chelsea aus London trotz aller Zweifel, die ihn im Laufe seiner Karriere immer wieder begleitet haben, als Kapitän und Kopf der DFB-Auswahl anerkannt. Doch auf einen großen Titel wartet Ballack sowohl im Verein als auch mit der Nationalmannschaft immer noch.

Dennoch blickte der frühere Münchner, Leverkusener und Lauterer, dessen Nationalmannschafts-Karriere am 28. April 1999 mit einem 0:1 gegen Schottland in Bremen begann, vor seinem Jubiläumsspiel zufrieden auf das bisher Erreichte zurück. "Ich bin stolz, dass ich diese Zahl erreiche und hoffe, dass noch ein paar Länderspiele dazukommen. Ich blicke auf viele schöne Länderspiele zurück, auf viele Erlebnisse, auf viele schöne Turniere. Da bleibt natürlich einiges hängen", bilanzierte Ballack.

Allerdings endeten seine bisherigen Teilnahmen an Europa- und Weltmeisterschaften meist glücklos. Bei den EM-Endrunden 2000 und 2004 konnte auch Ballack das Vorrunden-Aus nicht verhindern. Bei der WM 2002 führte er das deutsche Team mit seinen Toren und mit starken Leistungen zwar ins Finale gegen Brasilien (0:2), dort fehlte er aber wegen einer Gelbsperre.

Und schließlich war auch die WM in diesem Jahr für Ballack nicht vom ganz großen Erfolg gekrönt. Vorbei war der Traum nach der Halbfinal-Niederlage gegen Italien, sich mit einem WM-Titel in der Historie des deutschen Fußballs zu verewigen.

Doch genau dieser große Triumph fehlt Ballack in seiner Karriere noch, um in Deutschland in einem Atemzug mit einem Beckenbauer, Walter, Rahn, Müller, Klinsmann oder Matthäus genannt zu werden. "Weltmeister bist du immer, ein Leben lang", verdeutlichte Ex-Teamchef Rudi Völler zuletzt den Stellenwert solcher Titel.

Diskutiert wurde über den Fußballer Ballack oft genug. Manche warfen ihm ein gewisses Phlegma vor, kritisierten, dass er in den entscheidenden Momenten nicht zur Stelle sei. Bei Bayern wurde wiederholt daran gezweifelt, ob er die ihm zugedachte Führungsrolle ausgefüllen kann. Inzwischen weiß auch der FC Bayern, was er an dem torgefährlichen, kopfball- und zweikampfstarken Mittelfeldspieler hatte.

Für Beckenbauer "einer der besten Spieler der Welt"

Entsprechend hat auch ein Franz Beckenbauer, mit dem der inzwischen 30-Jährige wegen seiner eleganten Spielweise zu Beginn seiner Laufbahn oft verglichen wurde, sein Urteil über Ballack längst revidiert: "Er ist einer der besten Spieler der Welt." Der "Kaiser" sieht vor allem eine "positive Persönlichkeitsentwicklung" bei Ballack, der im Juli 2004 vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann zum Kapitän der Nationalmannschaft befördert wurde.

Es ist jedoch nicht nur die Binde am Arm, die Ballack für die DFB-Auswahl längst unverzichtbar macht. "Er ist der Kopf der Mannschaft. Er hat Charisma, führt das Team auch in schwierigen Phasen", lobt Bundestrainer Joachim Löw seinen "Anführer". Und Ballack ist vor allem stets für Tore gut. 34 sind es in bisher 74 Länderspielen. Damit hat sich der Mitelfeldspieler, der als einer der torgefährlichsten weltweit gilt, in der "ewigen" DFB-Torjägerliste schon auf Platz acht vorgearbeitet. Fußball-Größen wie Oliver Bierhoff (37), Uwe Seeler (43), Karl-Heinz Rummenigge (45), Völler und Klinsmann (jeweils 47) sind in Sichtweite.

Natürlich habe er in letzter Zeit "schon öfter mal auf diese Rangliste geschielt", gibt Ballack zu und fügt an: "Es wäre schön, wenn ich den ein oder anderen vor mir noch einholen könnte." Kurzfristig wollte er aber erst einmal verhindern, "dass mein 75. Länderspiel wie mein 50. in Südkorea und mein erstes gegen Schottland mit einer Niederlage endet." [tok]


[bild1]Es ist ein illustrer Kreis, in den sich Michael Ballack am Mittwoch einreihte. Der 30-Jährige bestritt in der EM-Qualifikation in Zypern sein 75. Länderspiel und ist damit erst der 18. von insgesamt 847 deutschen Nationalspielern, der diese stolze Marke erreicht hat. Längst ist der England-Legionär vom FC Chelsea aus London trotz aller Zweifel, die ihn im Laufe seiner Karriere immer wieder begleitet haben, als Kapitän und Kopf der DFB-Auswahl anerkannt. Doch auf einen großen Titel wartet Ballack sowohl im Verein als auch mit der Nationalmannschaft immer noch.



Dennoch blickte der frühere Münchner, Leverkusener und Lauterer, dessen Nationalmannschafts-Karriere am 28. April 1999 mit einem 0:1 gegen Schottland in Bremen begann, vor seinem Jubiläumsspiel zufrieden auf das bisher Erreichte zurück. "Ich bin stolz, dass ich diese Zahl erreiche und hoffe, dass noch ein paar Länderspiele dazukommen. Ich blicke auf viele schöne Länderspiele zurück, auf viele Erlebnisse, auf viele schöne Turniere. Da bleibt natürlich einiges hängen", bilanzierte Ballack.



Allerdings endeten seine bisherigen Teilnahmen an Europa- und Weltmeisterschaften meist glücklos. Bei den EM-Endrunden 2000 und 2004 konnte auch Ballack das Vorrunden-Aus nicht verhindern. Bei der WM 2002 führte er das deutsche Team mit seinen Toren und mit starken Leistungen zwar ins Finale gegen Brasilien (0:2), dort fehlte er aber wegen einer Gelbsperre.



Und schließlich war auch die WM in diesem Jahr für Ballack nicht vom ganz großen Erfolg gekrönt. Vorbei war der Traum nach der Halbfinal-Niederlage gegen Italien, sich mit einem WM-Titel in der Historie des deutschen Fußballs zu verewigen.



Doch genau dieser große Triumph fehlt Ballack in seiner Karriere noch, um in Deutschland in einem Atemzug mit einem Beckenbauer, Walter, Rahn, Müller, Klinsmann oder Matthäus genannt zu werden. "Weltmeister bist du immer, ein Leben lang", verdeutlichte Ex-Teamchef Rudi Völler zuletzt den Stellenwert solcher Titel.



Diskutiert wurde über den Fußballer Ballack oft genug. Manche warfen ihm ein gewisses Phlegma vor, kritisierten, dass er in den entscheidenden Momenten nicht zur Stelle sei. Bei Bayern wurde wiederholt daran gezweifelt, ob er die ihm zugedachte Führungsrolle ausgefüllen kann. Inzwischen weiß auch der FC Bayern, was er an dem torgefährlichen, kopfball- und zweikampfstarken Mittelfeldspieler hatte.



Für Beckenbauer "einer der besten Spieler der Welt"



Entsprechend hat auch ein Franz Beckenbauer, mit dem der inzwischen 30-Jährige wegen seiner eleganten Spielweise zu Beginn seiner Laufbahn oft verglichen wurde, sein Urteil über Ballack längst revidiert: "Er ist einer der besten Spieler der Welt." Der "Kaiser" sieht vor allem eine "positive Persönlichkeitsentwicklung" bei Ballack, der im Juli 2004 vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann zum Kapitän der Nationalmannschaft befördert wurde.



[bild2]Es ist jedoch nicht nur die Binde am Arm, die Ballack für die DFB-Auswahl längst unverzichtbar macht. "Er ist der Kopf der Mannschaft. Er hat Charisma, führt das Team auch in schwierigen Phasen", lobt Bundestrainer Joachim Löw seinen "Anführer". Und
Ballack ist vor allem stets für Tore gut. 34 sind es in bisher 74 Länderspielen. Damit hat sich der Mitelfeldspieler, der als einer der torgefährlichsten weltweit gilt, in der "ewigen" DFB-Torjägerliste schon auf Platz acht vorgearbeitet. Fußball-Größen wie Oliver Bierhoff (37), Uwe Seeler (43),
Karl-Heinz Rummenigge (45), Völler und Klinsmann (jeweils 47) sind in Sichtweite.



Natürlich habe er in letzter Zeit "schon öfter mal auf diese Rangliste geschielt", gibt Ballack zu und fügt an: "Es wäre schön, wenn ich den ein oder anderen vor mir noch einholen könnte." Kurzfristig wollte er aber erst einmal verhindern, "dass mein 75. Länderspiel wie mein 50. in Südkorea und mein erstes gegen Schottland mit einer Niederlage endet."