Naschenweng: "Leverkusen kann es jedem Gegner schwermachen"

Die österreichische Nationalspielerin Katharina Naschenweng (24) vom der TSG Hoffenheim gehört in dieser Saison mit bereits vier Treffern zu den erfolgreichsten Torschützinnen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, obwohl sie als Linksverteidigerin im Einsatz ist. Im DFB.de-Interview spricht "Kathi" Naschenweng mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre Torausbeute und den anstehenden "Doppelpack" gegen Bayer 04 Leverkusen mit dem Bundesligaduell heute (ab 19.15 Uhr, live bei Eurosport und MagentaSport).

DFB.de: Als Linksverteidigerin mischen Sie in der Spitzengruppe der Torjägerinnenliste mit. Wie erklären Sie sich das, Frau Naschenweng?

Katharina Naschenweng: Puh, gute Frage. Ich denke, dass ich zunächst einmal von unserem Spielsystem profitiere und dadurch immer wieder die Möglichkeit bekomme, mich in unser Offensivspiel einzuschalten. Dazu kommt, dass ich häufiger auch für Standardsituationen zuständig bin. So kamen ein direkt verwandelter Eckball und ein Freistoßtor zustande. Ich muss aber auch zugeben, dass in beiden Fällen auch ein wenig Glück dabei war. Das wird nicht immer so gelingen.

DFB.de: Ihren bisherigen Bestwert von drei Toren in einer Spielzeit haben Sie schon nach sechs Partien übertroffen. Was ist im weiteren Saisonverlauf noch möglich?

Naschenweng: Grundsätzlich werde ich auf meiner Position ganz sicher nicht an Toren gemessen. Wichtig ist, dass ich meine Leistung konstant abrufe und so dem Team helfe. Sollte jedoch noch der eine oder andere Treffer dazukommen, wäre das aber auch o.k. für mich. (lacht)

DFB.de: Bei der TSG tragen Sie mit der "9" die etatmäßige Rückennummer einer Mittelstürmerin. Wie kam es dazu?

Naschenweng: Schon als Kind in Österreich hatte ich immer die "9" auf dem Trikot, war damals Flügelstürmerin. Später wurde es die "19", die ich auch zunächst in Hoffenheim getragen habe. Als ich zur ersten Mannschaft aufgerückt bin, war die "9" frei. Das hat dann sehr gut gepasst.

DFB.de: Müssen sich die Stürmerinnen und Offensivspielerinnen, die auf die Torjägerkanone hoffen, vor Ihnen jetzt in Acht nehmen?

Naschenweng: Das glaube ich jetzt nicht. In der Frauen-Bundesliga gibt es sicherlich eine Reihe von Kandidatinnen, die deutlich bessere Chancen haben als ich.

DFB.de: Zuletzt retteten Sie Ihrem Team nach einem 1:3-Rückstand mit einem Doppelpack das 3:3 gegen Eintracht Frankfurt. Wie würden Sie danach Ihre Gefühlswelt beschreiben?

Naschenweng: Es war schon wie eine Befreiung, dass wir noch einmal in das Spiel zurückgekommen sind. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Leistung abgeliefert und die Eintracht stark unter Druck gesetzt. Von daher lag es irgendwie in der Luft, dass wir noch die Wende hinbekommen.

DFB.de: In der Schlussphase hatte die TSG sogar noch zwei große Chancen zum Siegtreffer. Überwog am Ende die Enttäuschung, den Dreier gegen einen direkten Konkurrenten verpasst zu haben, oder doch die Freude über den Punktgewinn?

Naschenweng: Die Freude war definitiv größer, denn wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit fast schon komplett aus der Hand gegeben. Da konnten wir gegen einen so starken Gegner wie Eintracht Frankfurt nicht davon ausgehen, die Partie auf jeden Fall noch zu drehen. Logischerweise wäre das 4:3 noch besser gewesen. Enttäuscht waren wir deshalb aber auf keinen Fall.

DFB.de: Wie bewerten Sie insgesamt den bisherigen Saisonverlauf?

Naschenweng: Wir hatten durch die Niederlagen in Köln und gegen Wolfsburg einen sehr schwierigen Start, sind dann vor allem durch gute kämpferische Leistungen besser in die Saison gekommen. Gegen Eintracht Frankfurt lief es dann auch spielerisch schon deutlich besser. Ich bin jetzt selbst sehr gespannt, ob wir diese Entwicklung fortsetzen können.

DFB.de: Kann es sein, dass die TSG bislang nur selten ihr wahres Leistungsvermögen auf den Platz gebracht hat, oder täuscht dieser Eindruck?

Naschenweng: Nein, das stimmt schon. In den meisten Spielen konnten wir noch nicht zeigen, was wir wirklich können. Da ist noch wesentlich mehr drin.

DFB.de: Was muss sich verbessern, um dauerhaft Anschluss an die Spitze zu halten?

Naschenweng: Schon ein Blick auf unser Torverhältnis zeigt, dass wir zu viele Gegentreffer einstecken mussten. Uns unterlaufen noch zu viele Fehler, dadurch verteilen wir immer wieder Geschenke an die Gegner. Es gilt, die richtige Balance zwischen stabiler Defensive und unserem mutigen Offensivspiel zu finden. Aber wie schon gesagt: Das Spiel gegen Frankfurt war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

DFB.de: In der abgelaufenen Spielzeit war die TSG erstmals in der Vereinsgeschichte in der Women's Champions League am Ball. Wie groß ist Ihre Motivation, dieses Ziel erneut zu erreichen?

Naschenweng: Riesig. Wir alle wollen das noch einmal erleben. Es ist daher unser großes Ziel, in der Frauen-Bundesliga den dritten Tabellenplatz zu erreichen. Das wollen aber viele andere Mannschaften auch. Die Konkurrenz wird von Jahr zu Jahr größer.

DFB.de: Titelverteidiger VfL Wolfsburg gibt sich bislang keine Blöße. Der FC Bayern München, als zweiter Meisterschaftsaspirant in die Saison gestartet, ist aber durchaus noch in Reichweite. Geht es "nur" um Platz drei oder ist eventuell sogar noch mehr drin?

Naschenweng: Schwierig zu sagen. Bei Wolfsburg und Bayern muss man auch das Pensum berücksichtigen, das beide Teams durch die englischen Wochen mit der Champions League zu absolvieren haben. Da kann es schon mal sein, dass am Wochenende nicht alles zu 100 Prozent funktioniert. Ich denke, dass beide Mannschaften im weiteren Saisonverlauf noch besser in Schwung kommen werden und deshalb auch die klaren Favoritinnen für die ersten beiden Tabellenplätze bleiben. Selbstverständlich werden aber auch wir versuchen, noch näher an die Topteams heranzukommen.

DFB.de: Auf die TSG Hoffenheim wartet jetzt gleich zwei Heimspiele in Serie gegen Bayer 04 Leverkusen: heute in der Liga, am 20. November dann im DFB-Pokal. Mal Hand aufs Herz: Welche Partie ist wichtiger?

Naschenweng: Da kann ich mich nicht entscheiden. (lacht) Beide Spiele sind gleich wichtig. In der Liga wollen wir unbedingt die drei Punkte in Hoffenheim behalten. Aber auch für den Pokalwettbewerb haben wir uns viel vorgenommen, wollen auch dort mehr erreichen, als es uns in den vergangenen Jahren gelungen ist.

DFB.de: Auch bei Bayer 04 gab es in dieser Saison schon Licht und Schatten. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Naschenweng: Es stimmt, dass es schon einige Aufs und Abs gab. Dennoch hat Bayer 04 aus meiner Sicht ein sehr gutes Team beisammen, das es jedem Gegner schwermachen kann. Es ist immer schwierig, gegen Leverkusen zu spielen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Naschenweng: Wir müssen vor allem den Kampf annehmen, dürfen uns auch von Problemen oder möglichen Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Wenn wir unsere Prinzipien und Vorgaben auf den Platz bringen und umsetzen, dann bin ich guter Dinge.

DFB.de: Im DFB-Pokal schied die TSG Hoffenheim in den zurückliegenden Jahren bereits zweimal gegen Bayer 04 Leverkusen aus. Gibt es also noch etwas gutzumachen?

Naschenweng: Auf jeden Fall. In der Liga haben wir es gegen Leverkusen eigentlich immer gut hinbekommen. Umso mehr schmerzte das zweimalige Ausscheiden im DFB-Pokal. Es wird definitiv Zeit, Bayer 04 auch in diesem Wettbewerb zu besiegen. Das setzt vielleicht noch ein wenig zusätzliche Energie frei.

DFB.de: Wie sehr würden Sie sich wünschen, erstmals das Pokalfinale in Köln zu erreichen?

Naschenweng: Das wäre ein Traum und ein historischer Erfolg für die TSG. Und wenn wir tatsächlich einmal das Pokalfinale erreichen sollten, dann wollen wir es natürlich auch gewinnen. Wir tun aber gut daran, nicht zu sehr vom Endspiel zu träumen, sondern uns darauf zu konzentrieren, den nächsten Gegner aus dem Weg zu räumen. Genau wie in der Meisterschaft wird Bayer 04 Leverkusen auch im DFB-Pokal wieder eine hohe Hürde.

DFB.de: Zwischen den beiden Leverkusen-Partien liegt eine Länderspielpause. Was steht für die österreichische Frauen-Nationalmannschaft an?

Naschenweng: Wir bestreiten Freundschaftsspiele in Italien und gegen die Slowakei. Ich freue mich schon sehr darauf. Es ist immer eine Ehre und Freude, für sein Land aufzulaufen.

DFB.de: Bei der EM in England schied das ÖFB-Team erst im Viertelfinale gegen den späteren Vizeeuropameister Deutschland aus. Wie hart wird es, die WM im nächsten Sommer in Australien und Neuseeland am TV verfolgen zu müssen?

Naschenweng: Keine Frage: Unser Ausscheiden in der ersten Playoff-Runde durch ein 0:1 nach Verlängerung gegen Schottland hat sehr weh getan. Es war vor allem deshalb unglaublich bitter, weil wir im entscheidenden Spiel gegen Irland ganz sicher eine große Chance gehabt hätten, uns zu qualifizieren. Wir müssen uns aber an die eigene Nase fassen, haben in Schottland kein gutes Spiel gemacht. Die Enttäuschung wird sicherlich noch ein wenig anhalten. Wenn die WM dann aber stattfindet, werde ich sie sicherlich auch mit Freude verfolgen können. Für den Frauenfußball ist es ein ganz wichtiges Event.

[mspw]

Die österreichische Nationalspielerin Katharina Naschenweng (24) vom der TSG Hoffenheim gehört in dieser Saison mit bereits vier Treffern zu den erfolgreichsten Torschützinnen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, obwohl sie als Linksverteidigerin im Einsatz ist. Im DFB.de-Interview spricht "Kathi" Naschenweng mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre Torausbeute und den anstehenden "Doppelpack" gegen Bayer 04 Leverkusen mit dem Bundesligaduell heute (ab 19.15 Uhr, live bei Eurosport und MagentaSport).

DFB.de: Als Linksverteidigerin mischen Sie in der Spitzengruppe der Torjägerinnenliste mit. Wie erklären Sie sich das, Frau Naschenweng?

Katharina Naschenweng: Puh, gute Frage. Ich denke, dass ich zunächst einmal von unserem Spielsystem profitiere und dadurch immer wieder die Möglichkeit bekomme, mich in unser Offensivspiel einzuschalten. Dazu kommt, dass ich häufiger auch für Standardsituationen zuständig bin. So kamen ein direkt verwandelter Eckball und ein Freistoßtor zustande. Ich muss aber auch zugeben, dass in beiden Fällen auch ein wenig Glück dabei war. Das wird nicht immer so gelingen.

DFB.de: Ihren bisherigen Bestwert von drei Toren in einer Spielzeit haben Sie schon nach sechs Partien übertroffen. Was ist im weiteren Saisonverlauf noch möglich?

Naschenweng: Grundsätzlich werde ich auf meiner Position ganz sicher nicht an Toren gemessen. Wichtig ist, dass ich meine Leistung konstant abrufe und so dem Team helfe. Sollte jedoch noch der eine oder andere Treffer dazukommen, wäre das aber auch o.k. für mich. (lacht)

DFB.de: Bei der TSG tragen Sie mit der "9" die etatmäßige Rückennummer einer Mittelstürmerin. Wie kam es dazu?

Naschenweng: Schon als Kind in Österreich hatte ich immer die "9" auf dem Trikot, war damals Flügelstürmerin. Später wurde es die "19", die ich auch zunächst in Hoffenheim getragen habe. Als ich zur ersten Mannschaft aufgerückt bin, war die "9" frei. Das hat dann sehr gut gepasst.

DFB.de: Müssen sich die Stürmerinnen und Offensivspielerinnen, die auf die Torjägerkanone hoffen, vor Ihnen jetzt in Acht nehmen?

Naschenweng: Das glaube ich jetzt nicht. In der Frauen-Bundesliga gibt es sicherlich eine Reihe von Kandidatinnen, die deutlich bessere Chancen haben als ich.

DFB.de: Zuletzt retteten Sie Ihrem Team nach einem 1:3-Rückstand mit einem Doppelpack das 3:3 gegen Eintracht Frankfurt. Wie würden Sie danach Ihre Gefühlswelt beschreiben?

Naschenweng: Es war schon wie eine Befreiung, dass wir noch einmal in das Spiel zurückgekommen sind. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir eine gute Leistung abgeliefert und die Eintracht stark unter Druck gesetzt. Von daher lag es irgendwie in der Luft, dass wir noch die Wende hinbekommen.

DFB.de: In der Schlussphase hatte die TSG sogar noch zwei große Chancen zum Siegtreffer. Überwog am Ende die Enttäuschung, den Dreier gegen einen direkten Konkurrenten verpasst zu haben, oder doch die Freude über den Punktgewinn?

Naschenweng: Die Freude war definitiv größer, denn wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit fast schon komplett aus der Hand gegeben. Da konnten wir gegen einen so starken Gegner wie Eintracht Frankfurt nicht davon ausgehen, die Partie auf jeden Fall noch zu drehen. Logischerweise wäre das 4:3 noch besser gewesen. Enttäuscht waren wir deshalb aber auf keinen Fall.

DFB.de: Wie bewerten Sie insgesamt den bisherigen Saisonverlauf?

Naschenweng: Wir hatten durch die Niederlagen in Köln und gegen Wolfsburg einen sehr schwierigen Start, sind dann vor allem durch gute kämpferische Leistungen besser in die Saison gekommen. Gegen Eintracht Frankfurt lief es dann auch spielerisch schon deutlich besser. Ich bin jetzt selbst sehr gespannt, ob wir diese Entwicklung fortsetzen können.

DFB.de: Kann es sein, dass die TSG bislang nur selten ihr wahres Leistungsvermögen auf den Platz gebracht hat, oder täuscht dieser Eindruck?

Naschenweng: Nein, das stimmt schon. In den meisten Spielen konnten wir noch nicht zeigen, was wir wirklich können. Da ist noch wesentlich mehr drin.

DFB.de: Was muss sich verbessern, um dauerhaft Anschluss an die Spitze zu halten?

Naschenweng: Schon ein Blick auf unser Torverhältnis zeigt, dass wir zu viele Gegentreffer einstecken mussten. Uns unterlaufen noch zu viele Fehler, dadurch verteilen wir immer wieder Geschenke an die Gegner. Es gilt, die richtige Balance zwischen stabiler Defensive und unserem mutigen Offensivspiel zu finden. Aber wie schon gesagt: Das Spiel gegen Frankfurt war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

DFB.de: In der abgelaufenen Spielzeit war die TSG erstmals in der Vereinsgeschichte in der Women's Champions League am Ball. Wie groß ist Ihre Motivation, dieses Ziel erneut zu erreichen?

Naschenweng: Riesig. Wir alle wollen das noch einmal erleben. Es ist daher unser großes Ziel, in der Frauen-Bundesliga den dritten Tabellenplatz zu erreichen. Das wollen aber viele andere Mannschaften auch. Die Konkurrenz wird von Jahr zu Jahr größer.

DFB.de: Titelverteidiger VfL Wolfsburg gibt sich bislang keine Blöße. Der FC Bayern München, als zweiter Meisterschaftsaspirant in die Saison gestartet, ist aber durchaus noch in Reichweite. Geht es "nur" um Platz drei oder ist eventuell sogar noch mehr drin?

Naschenweng: Schwierig zu sagen. Bei Wolfsburg und Bayern muss man auch das Pensum berücksichtigen, das beide Teams durch die englischen Wochen mit der Champions League zu absolvieren haben. Da kann es schon mal sein, dass am Wochenende nicht alles zu 100 Prozent funktioniert. Ich denke, dass beide Mannschaften im weiteren Saisonverlauf noch besser in Schwung kommen werden und deshalb auch die klaren Favoritinnen für die ersten beiden Tabellenplätze bleiben. Selbstverständlich werden aber auch wir versuchen, noch näher an die Topteams heranzukommen.

DFB.de: Auf die TSG Hoffenheim wartet jetzt gleich zwei Heimspiele in Serie gegen Bayer 04 Leverkusen: heute in der Liga, am 20. November dann im DFB-Pokal. Mal Hand aufs Herz: Welche Partie ist wichtiger?

Naschenweng: Da kann ich mich nicht entscheiden. (lacht) Beide Spiele sind gleich wichtig. In der Liga wollen wir unbedingt die drei Punkte in Hoffenheim behalten. Aber auch für den Pokalwettbewerb haben wir uns viel vorgenommen, wollen auch dort mehr erreichen, als es uns in den vergangenen Jahren gelungen ist.

DFB.de: Auch bei Bayer 04 gab es in dieser Saison schon Licht und Schatten. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Naschenweng: Es stimmt, dass es schon einige Aufs und Abs gab. Dennoch hat Bayer 04 aus meiner Sicht ein sehr gutes Team beisammen, das es jedem Gegner schwermachen kann. Es ist immer schwierig, gegen Leverkusen zu spielen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Naschenweng: Wir müssen vor allem den Kampf annehmen, dürfen uns auch von Problemen oder möglichen Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Wenn wir unsere Prinzipien und Vorgaben auf den Platz bringen und umsetzen, dann bin ich guter Dinge.

DFB.de: Im DFB-Pokal schied die TSG Hoffenheim in den zurückliegenden Jahren bereits zweimal gegen Bayer 04 Leverkusen aus. Gibt es also noch etwas gutzumachen?

Naschenweng: Auf jeden Fall. In der Liga haben wir es gegen Leverkusen eigentlich immer gut hinbekommen. Umso mehr schmerzte das zweimalige Ausscheiden im DFB-Pokal. Es wird definitiv Zeit, Bayer 04 auch in diesem Wettbewerb zu besiegen. Das setzt vielleicht noch ein wenig zusätzliche Energie frei.

DFB.de: Wie sehr würden Sie sich wünschen, erstmals das Pokalfinale in Köln zu erreichen?

Naschenweng: Das wäre ein Traum und ein historischer Erfolg für die TSG. Und wenn wir tatsächlich einmal das Pokalfinale erreichen sollten, dann wollen wir es natürlich auch gewinnen. Wir tun aber gut daran, nicht zu sehr vom Endspiel zu träumen, sondern uns darauf zu konzentrieren, den nächsten Gegner aus dem Weg zu räumen. Genau wie in der Meisterschaft wird Bayer 04 Leverkusen auch im DFB-Pokal wieder eine hohe Hürde.

DFB.de: Zwischen den beiden Leverkusen-Partien liegt eine Länderspielpause. Was steht für die österreichische Frauen-Nationalmannschaft an?

Naschenweng: Wir bestreiten Freundschaftsspiele in Italien und gegen die Slowakei. Ich freue mich schon sehr darauf. Es ist immer eine Ehre und Freude, für sein Land aufzulaufen.

DFB.de: Bei der EM in England schied das ÖFB-Team erst im Viertelfinale gegen den späteren Vizeeuropameister Deutschland aus. Wie hart wird es, die WM im nächsten Sommer in Australien und Neuseeland am TV verfolgen zu müssen?

Naschenweng: Keine Frage: Unser Ausscheiden in der ersten Playoff-Runde durch ein 0:1 nach Verlängerung gegen Schottland hat sehr weh getan. Es war vor allem deshalb unglaublich bitter, weil wir im entscheidenden Spiel gegen Irland ganz sicher eine große Chance gehabt hätten, uns zu qualifizieren. Wir müssen uns aber an die eigene Nase fassen, haben in Schottland kein gutes Spiel gemacht. Die Enttäuschung wird sicherlich noch ein wenig anhalten. Wenn die WM dann aber stattfindet, werde ich sie sicherlich auch mit Freude verfolgen können. Für den Frauenfußball ist es ein ganz wichtiges Event.

###more###