Naschenweng: "Jetzt zählt nur Potsdam"

Zeit für Entscheidungen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live auf MagentaSport) erwartet die TSG Hoffenheim den DFB-Pokalfinalisten Turbine Potsdam. Der Gewinner des Duells hat die beste Chance auf Rang drei und damit die Qualifikation für die Champions League. Die Hoffenheimerin Katharina Naschenweng spricht im DFB.de-Interview über die Bedeutung der Partie. Und die 24 Jahre alte Abwehrspielerin schaut voraus auf die Europameisterschaft im Sommer, an der sie mit Österreich teilnehmen wird.

DFB.de: Katharina Naschenweng, ist das Duell gegen Turbine Potsdam richtungsweisend, vielleicht sogar vorentscheidend im Rennen um die Qualifikation für die Champions League?

Katharina Naschenweng: Ja, das kann man schon so sagen. Die Ausgangslage ist ziemlich eindeutig: Wenn wir gewinnen, haben wir alles selbst in der Hand. Und darauf liegt nun unser Fokus. Für uns ist es entscheidend, dass wir die drei Punkte holen. Es ist sicherlich ein Vorteil, dass wir diese wichtige Partie zuhause bestreiten können. Trotzdem wird es eine sehr schwere Aufgabe.

DFB.de: Potsdam hat am Montag das Finale um den DFB-Pokal erreicht. Sie werden mit viel Selbstvertrauen nach Hoffenheim kommen.

Naschenweng: Sie haben einen guten Lauf. In der Bundesliga haben sie aus den acht Begegnungen zuletzt sieben Siege und ein Unentschieden geholt. Dass Turbine immer schwer zu bespielen ist, haben wir auch in der Hinrunde zu spüren bekommen, als wir dort 3:3 gespielt haben. Potsdam kommt sehr häufig über das Körperliche und darauf müssen wir uns einstellen. Die Mannschaft gibt immer bis zum Schluss Vollgas. Ich glaube auch nicht, dass Potsdam aufgrund des intensiven Pokalspiels in Leverkusen am Montag mit schweren Beinen zu uns reisen wird. Wahrscheinlich ist sogar das Gegenteil der Fall und der Finaleinzug wird sie nochmal ordentlich gepusht haben. Unser Gegner weiß auch, dass sie unbedingt gegen uns punkten müssen, wenn sie Platz drei verteidigen wollen. Und ihr Restprogramm ist mit Frankfurt und Bayern wirklich kompliziert.

DFB.de: Sie spielen noch in Bremen und gegen Sand.

Naschenweng: Auch das wird nicht einfach. Das ist uns natürlich bewusst. Aber darüber denken wir noch nicht nach. Jetzt zählt nur Potsdam, nichts anderes.

DFB.de: Kann man sagen, dass es jetzt um alles geht, dass nun die Entscheidungen fallen?

Naschenweng: So ist es definitiv. Man wünscht sich immer, dass die Liga so lange wie möglich offen ist. Zumindest im Fall von Rang drei ist das ganz sicher der Fall. Neben Potsdam und uns ist ja auch noch Frankfurt voll dabei. Ich denke, dass das ein sehr gutes Zeichen für den Frauenfußball in Deutschland ist. Ich finde das richtig cool so. Es bleibt spannend – bis zum Schluss.

DFB.de: Durch ein paar durchwachsene Leistungen vor allem zu Jahresbeginn haben Sie eine noch bessere Ausgangslage verspielt. Sehen Sie das auch so?

Naschenweng: Es stimmt, dass der Jahresstart für uns nicht ganz einfach war. Da war das eine oder andere überflüssige Unentschieden dabei. Aber das können wir jetzt nicht mehr ändern. Umso wichtiger ist, dass wir uns keine weitere Schwäche erlauben.

DFB.de: Sie waren erstmals in der Champions League dabei. Welche Erfahrungen nehmen Sie mit?

Naschenweng: Es war einfach beeindruckend. Das hat schon mit der Vorqualifikation in Zürich begonnen. Im Rückblick war es megaschön, auch wenn wir der Gruppenphase letztlich knapp gescheitert sind. Aber Spiele gegen Barcelona oder Arsenal waren natürlich riesige Ereignisse für uns. Allerdings war es auch eine hohe Belastung, die wir so vorher noch nicht kannten. Aber die positiven Gefühle überwiegen natürlich deutlich. Deshalb wollen wir es unbedingt noch einmal schaffen. In den drei noch ausstehenden Spielen hauen wir nochmal alles. Wir sind jetzt wieder voll da und glauben an uns.

DFB.de: Sie hatten im vergangenen Sommer einen großen Umbruch im Kader. Unter anderem haben Sie deutsche Nationalspielerinnen verlassen. Wie haben Sie es geschafft, diesen Qualitätsverlust aufzufangen?

Naschenweng: Das war nur als Team möglich, denn ihr Weggang hat uns natürlich wehgetan. Aber wir konnten das super kompensieren, haben mit unseren Neuzugängen auch viel Qualität dazubekommen und haben erneut einen richtig starken Kader. Es macht einfach riesig Spaß, Teil dieses Teams zu sein. Jetzt müssen wir noch den letzten Schritt machen und die Qualifikation für die Champions League schaffen. Dann war es eine super Saison.

DFB.de: Aber dann ist noch immer nicht Sommerpause für Sie, weil Sie dann mit Österreich an der Europameisterschaft in England teilnehmen werden.

Naschenweng: Das wird das nächste Highlight für mich und uns. Es ist immer besonders, sich mit Österreich für ein großes Turnier zu qualifizieren. Diesmal kommt noch hinzu, dass wir das Eröffnungsspiel gegen England bestreiten dürfen. Da werden wir voll im Rampenlicht stehen und darauf freue ich mich unglaublich.

DFB.de: Was ist möglich bei dem Turnier? 2017 sind Sie bis ins Halbfinale gekommen.

Naschenweng: Das kann man nicht vergleichen. Wir haben mit England, Norwegen und Nordirland eine richtig schwere Gruppe erwischt. Da müssen wir uns erstmal durchsetzen. Klar ist, dass immer alles möglich ist, aber es beginnt alles von Null und wir müssen unsere Leistung auf den Platz bringen. Dann werden wir sehen, was wir erreichen können. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Im Moment zählt nur Potsdam. Alles andere kommt dann irgendwann.

[sw]

Zeit für Entscheidungen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live auf MagentaSport) erwartet die TSG Hoffenheim den DFB-Pokalfinalisten Turbine Potsdam. Der Gewinner des Duells hat die beste Chance auf Rang drei und damit die Qualifikation für die Champions League. Die Hoffenheimerin Katharina Naschenweng spricht im DFB.de-Interview über die Bedeutung der Partie. Und die 24 Jahre alte Abwehrspielerin schaut voraus auf die Europameisterschaft im Sommer, an der sie mit Österreich teilnehmen wird.

DFB.de: Katharina Naschenweng, ist das Duell gegen Turbine Potsdam richtungsweisend, vielleicht sogar vorentscheidend im Rennen um die Qualifikation für die Champions League?

Katharina Naschenweng: Ja, das kann man schon so sagen. Die Ausgangslage ist ziemlich eindeutig: Wenn wir gewinnen, haben wir alles selbst in der Hand. Und darauf liegt nun unser Fokus. Für uns ist es entscheidend, dass wir die drei Punkte holen. Es ist sicherlich ein Vorteil, dass wir diese wichtige Partie zuhause bestreiten können. Trotzdem wird es eine sehr schwere Aufgabe.

DFB.de: Potsdam hat am Montag das Finale um den DFB-Pokal erreicht. Sie werden mit viel Selbstvertrauen nach Hoffenheim kommen.

Naschenweng: Sie haben einen guten Lauf. In der Bundesliga haben sie aus den acht Begegnungen zuletzt sieben Siege und ein Unentschieden geholt. Dass Turbine immer schwer zu bespielen ist, haben wir auch in der Hinrunde zu spüren bekommen, als wir dort 3:3 gespielt haben. Potsdam kommt sehr häufig über das Körperliche und darauf müssen wir uns einstellen. Die Mannschaft gibt immer bis zum Schluss Vollgas. Ich glaube auch nicht, dass Potsdam aufgrund des intensiven Pokalspiels in Leverkusen am Montag mit schweren Beinen zu uns reisen wird. Wahrscheinlich ist sogar das Gegenteil der Fall und der Finaleinzug wird sie nochmal ordentlich gepusht haben. Unser Gegner weiß auch, dass sie unbedingt gegen uns punkten müssen, wenn sie Platz drei verteidigen wollen. Und ihr Restprogramm ist mit Frankfurt und Bayern wirklich kompliziert.

DFB.de: Sie spielen noch in Bremen und gegen Sand.

Naschenweng: Auch das wird nicht einfach. Das ist uns natürlich bewusst. Aber darüber denken wir noch nicht nach. Jetzt zählt nur Potsdam, nichts anderes.

DFB.de: Kann man sagen, dass es jetzt um alles geht, dass nun die Entscheidungen fallen?

Naschenweng: So ist es definitiv. Man wünscht sich immer, dass die Liga so lange wie möglich offen ist. Zumindest im Fall von Rang drei ist das ganz sicher der Fall. Neben Potsdam und uns ist ja auch noch Frankfurt voll dabei. Ich denke, dass das ein sehr gutes Zeichen für den Frauenfußball in Deutschland ist. Ich finde das richtig cool so. Es bleibt spannend – bis zum Schluss.

DFB.de: Durch ein paar durchwachsene Leistungen vor allem zu Jahresbeginn haben Sie eine noch bessere Ausgangslage verspielt. Sehen Sie das auch so?

Naschenweng: Es stimmt, dass der Jahresstart für uns nicht ganz einfach war. Da war das eine oder andere überflüssige Unentschieden dabei. Aber das können wir jetzt nicht mehr ändern. Umso wichtiger ist, dass wir uns keine weitere Schwäche erlauben.

DFB.de: Sie waren erstmals in der Champions League dabei. Welche Erfahrungen nehmen Sie mit?

Naschenweng: Es war einfach beeindruckend. Das hat schon mit der Vorqualifikation in Zürich begonnen. Im Rückblick war es megaschön, auch wenn wir der Gruppenphase letztlich knapp gescheitert sind. Aber Spiele gegen Barcelona oder Arsenal waren natürlich riesige Ereignisse für uns. Allerdings war es auch eine hohe Belastung, die wir so vorher noch nicht kannten. Aber die positiven Gefühle überwiegen natürlich deutlich. Deshalb wollen wir es unbedingt noch einmal schaffen. In den drei noch ausstehenden Spielen hauen wir nochmal alles. Wir sind jetzt wieder voll da und glauben an uns.

DFB.de: Sie hatten im vergangenen Sommer einen großen Umbruch im Kader. Unter anderem haben Sie deutsche Nationalspielerinnen verlassen. Wie haben Sie es geschafft, diesen Qualitätsverlust aufzufangen?

Naschenweng: Das war nur als Team möglich, denn ihr Weggang hat uns natürlich wehgetan. Aber wir konnten das super kompensieren, haben mit unseren Neuzugängen auch viel Qualität dazubekommen und haben erneut einen richtig starken Kader. Es macht einfach riesig Spaß, Teil dieses Teams zu sein. Jetzt müssen wir noch den letzten Schritt machen und die Qualifikation für die Champions League schaffen. Dann war es eine super Saison.

DFB.de: Aber dann ist noch immer nicht Sommerpause für Sie, weil Sie dann mit Österreich an der Europameisterschaft in England teilnehmen werden.

Naschenweng: Das wird das nächste Highlight für mich und uns. Es ist immer besonders, sich mit Österreich für ein großes Turnier zu qualifizieren. Diesmal kommt noch hinzu, dass wir das Eröffnungsspiel gegen England bestreiten dürfen. Da werden wir voll im Rampenlicht stehen und darauf freue ich mich unglaublich.

DFB.de: Was ist möglich bei dem Turnier? 2017 sind Sie bis ins Halbfinale gekommen.

Naschenweng: Das kann man nicht vergleichen. Wir haben mit England, Norwegen und Nordirland eine richtig schwere Gruppe erwischt. Da müssen wir uns erstmal durchsetzen. Klar ist, dass immer alles möglich ist, aber es beginnt alles von Null und wir müssen unsere Leistung auf den Platz bringen. Dann werden wir sehen, was wir erreichen können. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Im Moment zählt nur Potsdam. Alles andere kommt dann irgendwann.

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