Naldo träumt vom Pokal-Triple: "Das wäre etwas Besonderes"

Mit 41 Einsätzen im DFB-Pokal ist Naldo der mit Abstand erfahrenste Akteur des FC Schalke 04 in diesem Wettbewerb. Dreimal stand der 1,98 Meter große Innenverteidiger schon im Finale, zweimal reckte er die Trophäe im Berliner Olympiastadion in den Himmel. Dieses Ziel verfolgt der Brasilianer mit deutscher Staatsbürgerschaft auch in dieser Saison. Am Dienstag erwartet Schalkes Abwehrchef im DFB-Pokal-Achtelfinale in der Veltins-Arena den 1. FC Köln (ab 20.45 Uhr, live in der ARD). Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht der 35-Jährige über seine sensationelle Zweikampfquote, über Last-Minute-Tore, den Traum vom persönlichen Pokal-Triple und seine Vorbereitungen auf ein mögliches Elfmeterschießen.

DFB.de: Welche Trophäe haben Sie in Ihrer Karriere am häufigsten gewonnen?

Naldo: Ist doch klar: den DFB-Pokal.

DFB.de: 2009 Pokalsieger mit Werder Bremen, 2015 mit dem VfL Wolfsburg ...

Naldo: ... und das ist auch mein Ziel mit Schalke. Aber wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben. Erst einmal geht es am Dienstag gegen Köln.

DFB.de: Wie haben Sie Ihr erstes DFB-Pokalfinale vom 30. Mai 2009 in Erinnerung?

Naldo: In sehr guter. Wir haben damals gegen Bayer Leverkusen gespielt, die eine sehr gute Mannschaft hatten. Genau wie wir. Wir haben mit 1:0 gewonnen, Vorlage Diego, Tor Mesut Özil. Das war für uns ein überragender Tag in Berlin. Die Werder-Fans haben uns super unterstützt, das war fantastisch.

DFB.de: Folgt 2018 Ihr persönliches Pokal-Triple?

Naldo: Das wäre schon etwas Besonderes, wenn ein Spieler mit drei verschiedenen Vereinen denselben Pokal gewinnt. Das ist selten, doch ich will das schaffen. Aber wie gesagt: Wir haben noch viel vor uns, der nächste Schritt ist Köln.

DFB.de: Mit Wolfsburg und Bremen sind noch zwei Ihrer Ex-Vereine im Rennen. Wäre das für Sie ein Traumlos, gegen einen der beiden zu spielen?

Naldo: Es ist immer schwer gegen einen Ex-Verein zu spielen. Ich drücke Bremen und Wolfsburg immer die Daumen – außer natürlich, wenn wir gegeneinander spielen. Für die Auslosung gebe ich keinen Tipp oder Wunsch ab. Erstmal müssen wir uns nur auf uns konzentrieren, um ins Viertelfinale zu kommen und im Pokal zu überwintern.

DFB.de: Ist aus S04-Sicht der Pokal die beste Möglichkeit auf einen Titel? Oder ist in diesem Jahr für Schalke sogar auch in der Meisterschaft etwas drin?

Naldo: In der Meisterschaft ist es ein langer Weg. Im Pokal sind es sechs Spiele – dann ist man Sieger. Wir greifen an und konzentrieren uns auf beide Wettbewerbe. Aber wir denken nicht über den Gewinn der Meisterschaft oder das Erreichen der Champions League nach. Unser Ziel ist es, jede Woche und jedes Spiel alles zu geben. Wenn wir gute Auftritte zeigen, spiegelt sich das automatisch in der Tabelle wider.

DFB.de: So Auftritte wie am 17. Spieltag beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt, als Ihr Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich brachte?

Naldo: Ja, wir haben buchstäblich bis zur letzten Sekunde gekämpft und uns den Punkt verdient. Diese Energieleistung hat erneut unsere tolle Moral gezeigt, der Trainer hat uns mit seinen Umstellungen und Anweisungen auf den richtigen Weg gebracht. Das Wichtigste ist, dass wir immer an uns glauben und das haben wir gemacht.

DFB.de: Was müssen Sie und Ihr Team gegen den 1. FC Köln im Vergleich zum 2:2 in der Liga Anfang Dezember besser machen?

Naldo: Wir dürfen nach einem 1:0 nicht denken, das Spiel ist vorbei. Nein, wir müssen weiterarbeiten und vielleicht zwei oder drei Tore schießen. Wir bekommen fast immer unsere Möglichkeiten, aber wir müssen sie nutzen. Gegen Köln war das nicht so. Aber wir sind in einem Lernprozess, haben viele junge Spieler dabei. Der Trainer zeigt uns immer wieder, was wir besser machen können. Gegen Köln müssen wir gut stehen und unsere Chancen nutzen.

DFB.de: Ein 2:2 würde am Ende als Ergebnis nicht stehenbleiben. Üben Sie Elfmeterschießen?

Naldo: (lacht) Ich hoffe, dass wir das Spiel schon über 90 Minuten klarmachen werden. Aber im Pokal weiß man nie, da gibt es immer Überraschungen. Aber ich hoffe, dass die Überraschung nicht gegen uns eintrifft. Wir trainieren oft Elfmeterschießen – Franco Di Santo, Daniel Caligiuri, ich. Wir haben viele Spieler mit Qualität vom Punkt. Wenn es so kommt, ist das kein Problem für uns.

DFB.de: Sie sind also ein Kandidat als Schütze?

Naldo: Auf jeden Fall. Wenn der Trainer mich fragt, bin ich bereit.

DFB.de: Ein bisschen Torjäger sind Sie ja schon – in Ihren 41 DFB-Pokalspielen haben Sie sechsmal getroffen und drei Vorlagen gegeben, in der Liga waren es diese Saison drei Tore und zwei Assists. Wie viel Ronaldo steckt in Naldo?

Naldo: (lacht) Ich versuche immer, meiner Mannschaft zu helfen, wenn ich bei Standardsituationen mit nach vorne gehe. Die Spieler haben viel Vertrauen zu mir – das muss ich nur zurückgeben. Ich freue mich, dass ich schon drei Tore und zwei Vorlagen habe und hoffe, dass es im Verlaufe der Saison noch mehr werden.

DFB.de: Was ist inzwischen eher Ihre Qualität: Kopfballtore nach Standards oder immer noch Ihre gefürchteten Hammer-Freistöße?

Naldo: Leider haben wir nicht so oft Freistöße, die ich dann schießen kann. Aber wenn sich die Möglichkeit ergibt, versuche ich immer aufs Tor zu schießen und es dem Torwart so schwer wie möglich zu machen. Wir trainieren das oft. In Frankfurt habe ich den Ball eher mit Gefühl über die Linie gebracht.



Mit 41 Einsätzen im DFB-Pokal ist Naldo der mit Abstand erfahrenste Akteur des FC Schalke 04 in diesem Wettbewerb. Dreimal stand der 1,98 Meter große Innenverteidiger schon im Finale, zweimal reckte er die Trophäe im Berliner Olympiastadion in den Himmel. Dieses Ziel verfolgt der Brasilianer mit deutscher Staatsbürgerschaft auch in dieser Saison. Am Dienstag erwartet Schalkes Abwehrchef im DFB-Pokal-Achtelfinale in der Veltins-Arena den 1. FC Köln (ab 20.45 Uhr, live in der ARD). Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Thorsten Langenbahn spricht der 35-Jährige über seine sensationelle Zweikampfquote, über Last-Minute-Tore, den Traum vom persönlichen Pokal-Triple und seine Vorbereitungen auf ein mögliches Elfmeterschießen.

DFB.de: Welche Trophäe haben Sie in Ihrer Karriere am häufigsten gewonnen?

Naldo: Ist doch klar: den DFB-Pokal.

DFB.de: 2009 Pokalsieger mit Werder Bremen, 2015 mit dem VfL Wolfsburg ...

Naldo: ... und das ist auch mein Ziel mit Schalke. Aber wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben. Erst einmal geht es am Dienstag gegen Köln.

DFB.de: Wie haben Sie Ihr erstes DFB-Pokalfinale vom 30. Mai 2009 in Erinnerung?

Naldo: In sehr guter. Wir haben damals gegen Bayer Leverkusen gespielt, die eine sehr gute Mannschaft hatten. Genau wie wir. Wir haben mit 1:0 gewonnen, Vorlage Diego, Tor Mesut Özil. Das war für uns ein überragender Tag in Berlin. Die Werder-Fans haben uns super unterstützt, das war fantastisch.

DFB.de: Folgt 2018 Ihr persönliches Pokal-Triple?

Naldo: Das wäre schon etwas Besonderes, wenn ein Spieler mit drei verschiedenen Vereinen denselben Pokal gewinnt. Das ist selten, doch ich will das schaffen. Aber wie gesagt: Wir haben noch viel vor uns, der nächste Schritt ist Köln.

DFB.de: Mit Wolfsburg und Bremen sind noch zwei Ihrer Ex-Vereine im Rennen. Wäre das für Sie ein Traumlos, gegen einen der beiden zu spielen?

Naldo: Es ist immer schwer gegen einen Ex-Verein zu spielen. Ich drücke Bremen und Wolfsburg immer die Daumen – außer natürlich, wenn wir gegeneinander spielen. Für die Auslosung gebe ich keinen Tipp oder Wunsch ab. Erstmal müssen wir uns nur auf uns konzentrieren, um ins Viertelfinale zu kommen und im Pokal zu überwintern.

DFB.de: Ist aus S04-Sicht der Pokal die beste Möglichkeit auf einen Titel? Oder ist in diesem Jahr für Schalke sogar auch in der Meisterschaft etwas drin?

Naldo: In der Meisterschaft ist es ein langer Weg. Im Pokal sind es sechs Spiele – dann ist man Sieger. Wir greifen an und konzentrieren uns auf beide Wettbewerbe. Aber wir denken nicht über den Gewinn der Meisterschaft oder das Erreichen der Champions League nach. Unser Ziel ist es, jede Woche und jedes Spiel alles zu geben. Wenn wir gute Auftritte zeigen, spiegelt sich das automatisch in der Tabelle wider.

DFB.de: So Auftritte wie am 17. Spieltag beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt, als Ihr Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleich brachte?

Naldo: Ja, wir haben buchstäblich bis zur letzten Sekunde gekämpft und uns den Punkt verdient. Diese Energieleistung hat erneut unsere tolle Moral gezeigt, der Trainer hat uns mit seinen Umstellungen und Anweisungen auf den richtigen Weg gebracht. Das Wichtigste ist, dass wir immer an uns glauben und das haben wir gemacht.

DFB.de: Was müssen Sie und Ihr Team gegen den 1. FC Köln im Vergleich zum 2:2 in der Liga Anfang Dezember besser machen?

Naldo: Wir dürfen nach einem 1:0 nicht denken, das Spiel ist vorbei. Nein, wir müssen weiterarbeiten und vielleicht zwei oder drei Tore schießen. Wir bekommen fast immer unsere Möglichkeiten, aber wir müssen sie nutzen. Gegen Köln war das nicht so. Aber wir sind in einem Lernprozess, haben viele junge Spieler dabei. Der Trainer zeigt uns immer wieder, was wir besser machen können. Gegen Köln müssen wir gut stehen und unsere Chancen nutzen.

DFB.de: Ein 2:2 würde am Ende als Ergebnis nicht stehenbleiben. Üben Sie Elfmeterschießen?

Naldo: (lacht) Ich hoffe, dass wir das Spiel schon über 90 Minuten klarmachen werden. Aber im Pokal weiß man nie, da gibt es immer Überraschungen. Aber ich hoffe, dass die Überraschung nicht gegen uns eintrifft. Wir trainieren oft Elfmeterschießen – Franco Di Santo, Daniel Caligiuri, ich. Wir haben viele Spieler mit Qualität vom Punkt. Wenn es so kommt, ist das kein Problem für uns.

DFB.de: Sie sind also ein Kandidat als Schütze?

Naldo: Auf jeden Fall. Wenn der Trainer mich fragt, bin ich bereit.

DFB.de: Ein bisschen Torjäger sind Sie ja schon – in Ihren 41 DFB-Pokalspielen haben Sie sechsmal getroffen und drei Vorlagen gegeben, in der Liga waren es diese Saison drei Tore und zwei Assists. Wie viel Ronaldo steckt in Naldo?

Naldo: (lacht) Ich versuche immer, meiner Mannschaft zu helfen, wenn ich bei Standardsituationen mit nach vorne gehe. Die Spieler haben viel Vertrauen zu mir – das muss ich nur zurückgeben. Ich freue mich, dass ich schon drei Tore und zwei Vorlagen habe und hoffe, dass es im Verlaufe der Saison noch mehr werden.

DFB.de: Was ist inzwischen eher Ihre Qualität: Kopfballtore nach Standards oder immer noch Ihre gefürchteten Hammer-Freistöße?

Naldo: Leider haben wir nicht so oft Freistöße, die ich dann schießen kann. Aber wenn sich die Möglichkeit ergibt, versuche ich immer aufs Tor zu schießen und es dem Torwart so schwer wie möglich zu machen. Wir trainieren das oft. In Frankfurt habe ich den Ball eher mit Gefühl über die Linie gebracht.

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DFB.de: Welchen Gewinn stellt Frankfurt-Neuzugang Bastian Oczipka als Standardschütze und Flankengeber für Schalke dar?

Naldo: Ich habe erst letzte Woche mit ihm gesprochen, mit Cali (Daniel Caligiuri, Anm. d. Red.) auch. Basti ist schnell ein Teil der Mannschaft geworden, er spielt zurzeit sehr gut. Ich freue mich, dass Spieler mit so einer Qualität bei uns sind, die solche sehr guten Standards schießen. Das gilt auch für Kono (Yevhen Konoplyanka, Anm. d. Red.) Wenn die Flanke genau in die Räume kommt, müssen wir kopfballstarken Spieler in der Mitte da sein.

DFB.de: Anfang Dezember haben Sie Ihren Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis 2019 verlängert. War das so kurz nach dem Derby der Dank des Vereins für Ihren späten Ausgleichstreffer zum 4:4?

Naldo: Nein. (lacht) Manager Christian Heidel und ich hatten schon einige Wochen vorher zusammengesessen. Er war zufrieden mit mir, ich bin auch zufrieden mit dem Verein. Deswegen bleibe ich und bin überglücklich.

DFB.de: Wie langen wollen Sie noch spielen? Bis Sie 40 sind?

Naldo: Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich fühle mich sehr gut und hoffe, dass ich noch ein paar Jahre auf Schalke spielen kann, wenn mein Körper mitmacht. Aber ich gucke von Jahr zu Jahr.

DFB.de: Sie haben in dieser Saison noch nicht eine Minute in der Bundesliga verpasst. Was lässt Sie auch mit 35 Jahren immer noch so fit sein?

Naldo: Ich bin erfahren, erhole mich immer nach dem Spiel, mache nach Möglichkeit direkt danach Physiotherapie. Es ist wichtig, auf seinen Körper zu achten. Das tue ich. Ich habe auch viele Geräte zu Hause und stehe im ständigen Austausch mit den Physios und dem Doc.

DFB.de: Sie haben kürzlich gesagt: Schalke hält mich jung. Wie jung fühlen Sie sich?

Naldo: (lacht) Ich fühle mich wie 25. Die Jungs machen mich auch jünger, wir haben schließlich viele junge Spieler dabei. Ich bin froh, dass ich da mithalten kann – und die Jungs machen immer richtig Spaß in der Kabine.

DFB.de: Was hat sich in den vergangenen zwölf Jahren, seit Ihrem ersten Engagement in Deutschland, im Fußball verändert?

Naldo: Früher gab es mehr erfahrene Spieler, heute sind es viele junge Spieler, die schon mit 17 oder 18 Jahren Bundesliga spielen. Die 1. Bundesliga ist noch schneller geworden. Was ich gerade schon sagte: Ich bin froh, dass ich da noch mithalten kann.

DFB.de: Viele Profis beklagen, dass mit zunehmendem Alter die Geschwindigkeit nachlässt. Haben Sie an Speed verloren?

Naldo: Nein, ich habe nicht das Gefühl. Bei uns in der Abwehr ist es sehr wichtig, dass wir die ersten fünf oder zehn Meter immer schnell vorwärtskommen. Da habe ich im Laufe der Zeit nichts verloren. Darüber freue ich mich richtig und arbeite daran, dass das so bleibt.

DFB.de: Mit fast 75 Prozent gewonnener Zweikämpfe sind Sie der zweikampfstärkste Spieler der Bundesliga. Was ist Ihr Geheimnis?

Naldo: Das Geheimnis ist unsere Mannschaft. Wir arbeiten als Team sehr gut zusammen. Neben mir habe ich auch sehr gute Spieler, und so fühlt sich jeder Zweikampf für mich gut an. Was wir letzte Saison nicht so gut gemacht haben, machen wir jetzt besser. Dadurch wird es für mich auch ein bisschen leichter in den Zweikampf zu gehen.

DFB.de: Haben Sie im 3-5-2-System unter Domenico Tedesco noch einmal neue Stärken entwickelt?

Naldo: Man merkt, dass unser Trainer alle pusht. Er hat auch gesagt, wir müssen nach vorne verteidigen – egal wer. Unser System passt sehr gut zu unserem Spiel und unseren Spielern. Deswegen fühle ich mich darin sehr wohl. Aber auch andere Systeme wie zum Beispiel ein 4-4-2 stellt für uns überhaupt kein Problem dar. Der Trainer ist intelligent genug, um für jedes Spiel immer das System zu finden, das zu uns passt.

DFB.de: Der Trainer ist fast auf den Tag genau drei Jahre jünger als Sie, hat genau wie Sie im September Geburtstag. Fühlt sich das irgendwie komisch an, dass der Trainer jünger ist?

Naldo: Überhaupt nicht. Man merkt nicht, dass er 32 Jahre ist. Er ist der Chef – und wir akzeptieren, was er sagt. Aber er fragt uns oft, was wir Spieler denken. Das ist auch wichtig für uns. Aber die Entscheidungen muss er am Ende treffen. Wir sind stolz, so einen Trainer zu haben.

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