Nagelsmann: "Wir sind nicht zum La-Paloma-Pfeifen hier"

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihrem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann ein gelungenes Debüt beschert. In Hartford drehte das DFB-Team die Partie gegen Gastgeber USA und überzeugte beim 3:1 besonders in der zweiten Halbzeit auch spielerisch. Im Interview spricht Julian Nagelsmann über die Lehren aus seiner Premiere, Kapitän Ilkay Gündogan und die Vorbereitung auf Mexiko am Mittwoch (ab 2 Uhr MEZ, live in der ARD) in Philadelphia.

Frage: Julian Nagelsmann, was hat Ihnen beim 3:1 gegen die USA zu Ihrem Einstand als Bundestrainer am besten gefallen?

Julian Nagelsmann: Am meisten gefallen hat mir, dass wir ruhig geblieben und nicht hektisch geworden oder zusammengebrochen sind. Wir hatten insgesamt viel Mut, viele fußballerisch gute Aktionen und in der zweiten Halbzeit auch mehr Geduld und Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte. Nach dem Rückstand wollten wir das Spiel zu schnell drehen, da waren zu viele Bälle weg. Ilkay Gündogan hat ein überragendes Spiel gemacht, er wollte jeden Ball, war auch defensiv gut. Im hohen Pressing können wir noch zulegen, aber das werden wir auch. Es war nicht alles perfekt, aber das ist gut - ich arbeite gerne.

Frage: Hat Gündogans Nebenmann Pascal Groß auch die Chance, seinen Platz zu behalten, wenn Joshua Kimmich wieder fit ist?

Nagelsmann: Die Chance hat jeder, es gilt das Leistungsprinzip. Pascal hat es sehr gut gemacht, er hat in Brighton einen sehr guten Trainer, der ihm viel mitgibt. Pascal ist sehr schlau im Raum, im Binden von Gegenspielern, ist mutig und hat ein gutes Gegenpressing, kann viele Positionen spielen. Er läuft in Deutschland seit Jahren ein bisschen unterm Radar, aber er hat auch das Leuchten in den Augen - für ihn ist die Nationalmannschaft was Besonderes, er brennt. Er ist ein sehr schlauer und intelligenter Fußballer.

Frage: Sie haben Gündogan gelobt. Kann er jetzt der Anführer dieser Mannschaft werden?

Nagelsmann: Ilkay muss kein Lautsprecher sein, er ist ein sehr cleverer Mann, ein Beobachter, der sehr viel wahrnimmt und kanalisiert. Er macht das sehr subtil und intelligent. Er führt als Fußballer, da ist er sehr viel wert. Er spielt seit Jahren auf einem Toptoptop-Niveau im Verein, warum soll das in der Nationalmannschaft nicht so sein? Man muss ihn einfach stärken und stützen.

Frage: Ist das Neuner-Problem mit Niclas Füllkrug endgültig gelöst?

Nagelsmann: Niclas hat es gut gemacht. Er hatte einen schweren Start, hat gleich drei, vier Bälle verloren, das hat man ihm angemerkt, dass er ein bisschen überlegt hat. Aber er hatte auch eine etwas andere Aufgabe, nicht nur zentral, das war für ihn viel Neues. Thomas Müller hatte nur zehn Minuten, aber drei Weltklasseaktionen. Natürlich wäre es schön, wenn du 20 Mittelstürmer zur Auswahl hast, aber wir haben einige fähige zentrale Stürmer und ein paar drumherum.

Frage: Die ersten Reaktionen auf Ihr Debüt sind positiv. Hoffen Sie, dass daraus eine Serie wird?

Nagelsmann: Ich freue mich auf die nächste Folge. Es freut mich für die Mannschaft, dass es positives Feedback gibt. Wichtig war, dass wir eine gewisse Ästhetik im Spiel haben. Heute hat es gut ausgesehen, wir haben ordentlichen und leidenschaftlichen Fußball gespielt. Die Basis ist für mich, dass sie Spaß haben. Die Nationalmannschaft ist kein Alltag, sondern Passion und Leidenschaft, die will ich sehen, und das war gut. Es wäre schön, wenn die Serie gut weitergeht - mit Happy End wäre noch besser.

Frage: Wie belohnen Sie die Spieler für diesen gelungenen Einstand? Und wie gehen Sie das Spiel gegen Mexiko an?

Nagelsmann: Einen halben Tag frei geben werde ich ihnen nicht, vielleicht mal ein Stündchen - wir sind ja nicht zum La-Paloma-Pfeifen hier. Wir werden gegen Mexiko schon was verändern, weil ich möglichst alle im Spiel sehen will, nicht nur im Training. Im November ist das dann vielleicht ein bisschen anders.

[sid]

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihrem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann ein gelungenes Debüt beschert. In Hartford drehte das DFB-Team die Partie gegen Gastgeber USA und überzeugte beim 3:1 besonders in der zweiten Halbzeit auch spielerisch. Im Interview spricht Julian Nagelsmann über die Lehren aus seiner Premiere, Kapitän Ilkay Gündogan und die Vorbereitung auf Mexiko am Mittwoch (ab 2 Uhr MEZ, live in der ARD) in Philadelphia.

Frage: Julian Nagelsmann, was hat Ihnen beim 3:1 gegen die USA zu Ihrem Einstand als Bundestrainer am besten gefallen?

Julian Nagelsmann: Am meisten gefallen hat mir, dass wir ruhig geblieben und nicht hektisch geworden oder zusammengebrochen sind. Wir hatten insgesamt viel Mut, viele fußballerisch gute Aktionen und in der zweiten Halbzeit auch mehr Geduld und Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte. Nach dem Rückstand wollten wir das Spiel zu schnell drehen, da waren zu viele Bälle weg. Ilkay Gündogan hat ein überragendes Spiel gemacht, er wollte jeden Ball, war auch defensiv gut. Im hohen Pressing können wir noch zulegen, aber das werden wir auch. Es war nicht alles perfekt, aber das ist gut - ich arbeite gerne.

Frage: Hat Gündogans Nebenmann Pascal Groß auch die Chance, seinen Platz zu behalten, wenn Joshua Kimmich wieder fit ist?

Nagelsmann: Die Chance hat jeder, es gilt das Leistungsprinzip. Pascal hat es sehr gut gemacht, er hat in Brighton einen sehr guten Trainer, der ihm viel mitgibt. Pascal ist sehr schlau im Raum, im Binden von Gegenspielern, ist mutig und hat ein gutes Gegenpressing, kann viele Positionen spielen. Er läuft in Deutschland seit Jahren ein bisschen unterm Radar, aber er hat auch das Leuchten in den Augen - für ihn ist die Nationalmannschaft was Besonderes, er brennt. Er ist ein sehr schlauer und intelligenter Fußballer.

Frage: Sie haben Gündogan gelobt. Kann er jetzt der Anführer dieser Mannschaft werden?

Nagelsmann: Ilkay muss kein Lautsprecher sein, er ist ein sehr cleverer Mann, ein Beobachter, der sehr viel wahrnimmt und kanalisiert. Er macht das sehr subtil und intelligent. Er führt als Fußballer, da ist er sehr viel wert. Er spielt seit Jahren auf einem Toptoptop-Niveau im Verein, warum soll das in der Nationalmannschaft nicht so sein? Man muss ihn einfach stärken und stützen.

Frage: Ist das Neuner-Problem mit Niclas Füllkrug endgültig gelöst?

Nagelsmann: Niclas hat es gut gemacht. Er hatte einen schweren Start, hat gleich drei, vier Bälle verloren, das hat man ihm angemerkt, dass er ein bisschen überlegt hat. Aber er hatte auch eine etwas andere Aufgabe, nicht nur zentral, das war für ihn viel Neues. Thomas Müller hatte nur zehn Minuten, aber drei Weltklasseaktionen. Natürlich wäre es schön, wenn du 20 Mittelstürmer zur Auswahl hast, aber wir haben einige fähige zentrale Stürmer und ein paar drumherum.

Frage: Die ersten Reaktionen auf Ihr Debüt sind positiv. Hoffen Sie, dass daraus eine Serie wird?

Nagelsmann: Ich freue mich auf die nächste Folge. Es freut mich für die Mannschaft, dass es positives Feedback gibt. Wichtig war, dass wir eine gewisse Ästhetik im Spiel haben. Heute hat es gut ausgesehen, wir haben ordentlichen und leidenschaftlichen Fußball gespielt. Die Basis ist für mich, dass sie Spaß haben. Die Nationalmannschaft ist kein Alltag, sondern Passion und Leidenschaft, die will ich sehen, und das war gut. Es wäre schön, wenn die Serie gut weitergeht - mit Happy End wäre noch besser.

Frage: Wie belohnen Sie die Spieler für diesen gelungenen Einstand? Und wie gehen Sie das Spiel gegen Mexiko an?

Nagelsmann: Einen halben Tag frei geben werde ich ihnen nicht, vielleicht mal ein Stündchen - wir sind ja nicht zum La-Paloma-Pfeifen hier. Wir werden gegen Mexiko schon was verändern, weil ich möglichst alle im Spiel sehen will, nicht nur im Training. Im November ist das dann vielleicht ein bisschen anders.

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