Keller überreicht Julius Hirsch Preis an "Die Toten Hosen"

"Wir fühlen uns sehr geehrt. Der DFB hat mit diesem Preis etwas sehr Wichtiges und Gutes ins Leben gerufen", sagte Campino, als er und seine Rockband "Die Toten Hosen" von DFB-Präsident Fritz Keller den Julius Hirsch Ehrenpreis überreicht bekamen.

Die Preisverleihung fand am Montagabend im Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengartens statt. Einer der erfolgreichsten Musik-Acts Deutschlands bekam die Auszeichnung für das entschlossene Engagement gegen rechtsextreme Positionen im Fußball verliehen. Zuletzt war die Band bei dem Open-Air-Konzert "Wir sind mehr" in Chemnitz aufgetreten.

Keller: "Wir Demokraten müssen heute aufstehen"

Zu Beginn der fast zweistündigen Gala hatte Fritz Keller zu mehr Zivilcourage aufgerufen. "Wir Demokraten müssen heute aufstehen, wir dürfen nicht mehr den Mund halten, wir müssen jeden blöden Witz unterbrechen. Ich will diesen Mist einfach nicht mehr hören", sagte der DFB-Präsident vor den 300 Gästen, zu denen auch der Zeitzeuge und Überlebende des KZ Theresienstadt Zvi Cohen gehörte.

Die Laudatio auf den Ehrenpreisträger hatte der Sänger Thees Uhlmann gehalten, für den Konzerte der Band "Happenings der Erkenntnis" darstellen. "Hosen-Konzerte, das sind Orte in unserer auseinanderdriftenden Gesellschaft, wo wir noch zusammenkommen. Der Banker neben dem Punker. Wir sind alle Fußball – und wir sind alle Hosen-Fans."

Mit dem Julius Hirsch Preis ausgezeichnet wurde in Frankfurt die Mainzer Freizeitmannschaft FC Ente Bagdad, die von einigen Studenten 1973 gegründet worden war und sich seitdem immer wieder zivilgesellschaftlich engagiert. "Der Preis", sagte Mitbegründer Ronald Uhlich, "gibt uns Rückenwind für all' die Dinge, die wir jetzt noch vorhaben." Auch im kommenden Januar wird Ente Bagdad sich mit einer Aktion beim Erinnerungstag des deutschen Fußballs zum Tag der Auschwitz-Befreiung engagieren.

Julius Hirsch Preis zum siebten Mal vergeben

Weitere Auszeichnungen gingen an das Gemeinschaftsprojekt der Stuttgarter Friedrich-Johann-von-Cotta-Schule und des Kickers-Fanprojekts sowie das Bündnis "Tradition lebt von Erinnerung" um den VfL Osnabrück. Der diesjährige Sonderpreis geht an den sächsischen Fußballklub Ostritzer BC, der, als im Juni ein Rechtsrockfestival im Ort stattfand, gemeinsam mit einer Bürgerinitiative eine Gegenveranstaltung organisierte.

Erster Empfänger der nunmehr zum siebten Mal verliehenen Auszeichnung war 2009 ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. 2011 erhielt Thomas Hitzlsperger den Julius Hirsch Ehrenpreis, im vergangenen Jahr zeichnete die Jury den argentinischen Historiker Leonardo Albajari aus. Mit dem seit 2005 jährlich verliehenen Preis würdigt der DFB Vereine und Initiativen, die sich öffentlich für Demokratie und Menschenwürde und gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung einsetzen.

[th]

"Wir fühlen uns sehr geehrt. Der DFB hat mit diesem Preis etwas sehr Wichtiges und Gutes ins Leben gerufen", sagte Campino, als er und seine Rockband "Die Toten Hosen" von DFB-Präsident Fritz Keller den Julius Hirsch Ehrenpreis überreicht bekamen.

Die Preisverleihung fand am Montagabend im Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengartens statt. Einer der erfolgreichsten Musik-Acts Deutschlands bekam die Auszeichnung für das entschlossene Engagement gegen rechtsextreme Positionen im Fußball verliehen. Zuletzt war die Band bei dem Open-Air-Konzert "Wir sind mehr" in Chemnitz aufgetreten.

Keller: "Wir Demokraten müssen heute aufstehen"

Zu Beginn der fast zweistündigen Gala hatte Fritz Keller zu mehr Zivilcourage aufgerufen. "Wir Demokraten müssen heute aufstehen, wir dürfen nicht mehr den Mund halten, wir müssen jeden blöden Witz unterbrechen. Ich will diesen Mist einfach nicht mehr hören", sagte der DFB-Präsident vor den 300 Gästen, zu denen auch der Zeitzeuge und Überlebende des KZ Theresienstadt Zvi Cohen gehörte.

Die Laudatio auf den Ehrenpreisträger hatte der Sänger Thees Uhlmann gehalten, für den Konzerte der Band "Happenings der Erkenntnis" darstellen. "Hosen-Konzerte, das sind Orte in unserer auseinanderdriftenden Gesellschaft, wo wir noch zusammenkommen. Der Banker neben dem Punker. Wir sind alle Fußball – und wir sind alle Hosen-Fans."

Mit dem Julius Hirsch Preis ausgezeichnet wurde in Frankfurt die Mainzer Freizeitmannschaft FC Ente Bagdad, die von einigen Studenten 1973 gegründet worden war und sich seitdem immer wieder zivilgesellschaftlich engagiert. "Der Preis", sagte Mitbegründer Ronald Uhlich, "gibt uns Rückenwind für all' die Dinge, die wir jetzt noch vorhaben." Auch im kommenden Januar wird Ente Bagdad sich mit einer Aktion beim Erinnerungstag des deutschen Fußballs zum Tag der Auschwitz-Befreiung engagieren.

Julius Hirsch Preis zum siebten Mal vergeben

Weitere Auszeichnungen gingen an das Gemeinschaftsprojekt der Stuttgarter Friedrich-Johann-von-Cotta-Schule und des Kickers-Fanprojekts sowie das Bündnis "Tradition lebt von Erinnerung" um den VfL Osnabrück. Der diesjährige Sonderpreis geht an den sächsischen Fußballklub Ostritzer BC, der, als im Juni ein Rechtsrockfestival im Ort stattfand, gemeinsam mit einer Bürgerinitiative eine Gegenveranstaltung organisierte.

Erster Empfänger der nunmehr zum siebten Mal verliehenen Auszeichnung war 2009 ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. 2011 erhielt Thomas Hitzlsperger den Julius Hirsch Ehrenpreis, im vergangenen Jahr zeichnete die Jury den argentinischen Historiker Leonardo Albajari aus. Mit dem seit 2005 jährlich verliehenen Preis würdigt der DFB Vereine und Initiativen, die sich öffentlich für Demokratie und Menschenwürde und gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung einsetzen.

###more###