Nach Elfmeterdrama: Zweitligist Hamburger SV im Halbfinale

Der Hamburger SV steht als einziger Zweitligist im Halbfinale des DFB-Pokals. Im Viertelfinale setzte sich der einstige "Bundesliga-Dino" gegen den Ligakonkurrenten Karlsruher SC 3:2 i.E. (2:2, 2:2, 0:1) durch. Kurios: Schon 2018/2019 stand der HSV als Zweitligist in der Runde der letzten Vier. Gleichzeitig setzte sich Bundesligist RB Leipzig beim klassentieferen Hannover 96 4:0 (2:0) durch.

Den Karlsruher Führungstreffer erzielte Philip Heise (39.) per direktem Freistoß. In Durchgang zwei legte Karlsruhe sogar nach, Philipp Hofmann erzielte das 2:0 (50.). Robert Glatzel verkürzte nur wenige Sekunden nach dem Gegentreffer für den HSV (52.) und kam in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit schließlich auch zum Ausgleich (90+1.). Zuvor parierte Karlsruhes Marius Gersbeck noch einen Foulelfmeter von Sonny Kittel (72.). Elfmeter waren schließlich auch das letzte Thema der Partie, der Hamburger SV setzte sich nach drei nicht kassierten Strafstößen im Elfmeterschießen durch. In Hannover entschied Christopher Nkunku (17./22.) die Partie gegen über weite Strecken überforderte Hannoveraner schon in der ersten Halbzeit zugunsten der qualitativ besseren Mannschaft. Konrad Laimer (67.) und André Silva (73.) stellten schließlich den 4:0-Endstand her.

Heise trifft per Freistoß

Die erste Torannäherung der Partie in Hamburgs Volksparkstadion gehörte dem Karlsruher SC, aber Hofmanns Kopfball war zu zentral und landete in den Armen von Daniel Heuer Fernandes (11.). Hamburgs erste Chance der Partie hatte Kittel, der nach einer Flanke von Giorgi Chakvetadze frei am Fünfmeterraum auftauchte und den Ball dennoch links am Tor vorbeischoss (17.). Das erste echte Highlight der Partie gab es dann nach einem Hamburger Freistoß: Kittel schoss den Ball aus 23 Metern in die Mauer und leitete so unfreiwillig einen Karlsruher Konter ein. Jerome Gondorf bediente in diesem Kyoung-Rok Choi, der aus 15 Metern mit freier Schussbahn auf das Tor an Heuer Fernandes scheiterte (21.).

Wie man einen Freistoß besser schießen kann, zeigte Heise den Hamburgern eindrucksvoll. Aus 21 Metern drehte der Linksfuß den Ball um die Hamburger Mauer und zur Karlsruher Führung (39.). Die Pausenführung für die Gäste ging in Ordnung, Karlsruhe hatte zu dem Zeitpunkt unter anderem 6:0 Schüsse auf das Tor.

Ein offener Schlagabtausch

Auch wenn der HSV besser in Durchgang zwei startete, erhöhte Karlsruhe nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff. Heuer Fernandes konnte einen abgefälschten Schuss von Marvin Wanitzek nicht festhalten und der Abpraller landete auf dem Fuß von Hofmann, der gegen den liegenden Schlussmann einschob (50.). Trotz des 0:2 gab sich der Hamburger SV nicht auf und verkürzte nur 97 Sekunden später (52.). Glatzel kam nach einer Flanke von Chakvetadze an den Ball und sein Kopfball flog im Bogen über Gersbeck in das Tor der Gäste.

Mit dem 1:2 waren die Hamburger selbstverständlich nicht zufrieden und so versuchte es unter anderem Bakery Jatta (65.) aus der zweiten Reihe: Sein Schuss flog nur wenige Zentimeter über das rechte Lattenkreuz. Für Aufregung sorgte etwa 20 Minuten vor Ende der Partie eine Entscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer. Dieser pfiff einen Foulelfmeter für die Gastgeber, der mit einer gelb-roten Karte für Karlsruhes Christoph Kobald einherging (71.). Trotz der Entscheidung gelang dem HSV nicht der Ausgleich, da Gersbeck den halbhoch geschossenen Strafstoß von Kittel sehenswert parierte.

Glatzel rettet Hamburg in die Verlängerung

In der Schlussphase drückte Hamburg mit einem Mann mehr weiter auf den zweiten Treffer, Jatta schoss drüber (75.), Manuel Wintzheimers Versuch blieb in der Abwehr hängen (87.) und Josha Vagnomans Querpass wurde im Fünfmeterraum abgefangen (88.). In der sechsminütigen Nachspielzeit kam Hamburg aber doch noch zum Erfolg, denn Glatzel bekam seine Fußspitze hinter eine Flanke von Jatta (90+1.) und stocherte Hamburg so in die Verlängerung.

In dieser hielt Karlsruhe zwar trotz der Unterzahl gut mit, doch die größte Chance gehörte den Hamburgern. Glatzel behauptete den Ball im gegnerischen Strafraum und legte im Fünfmeterraum quer zu Kittel. Seinen Schuss aus nur fünf Metern parierte aber wieder einmal der überragende Gersbeck (104.). Dieser musste in der 115. Minute nicht mehr eingreifen, Jattas Schuss aus 17 Metern flog über die Querlatte seines Tores. Die letzte Parade der Verlängerung zeigte Gersbeck gegen Wintzheimer (119.), ehe es in das Elfmeterschießen ging.

In diesem parierte Gersbeck schon den ersten Hamburger Elfmeter, diesmal gegen Sebastian Schonlau. Heuer Fernandes ließ den Rückstand aber nicht lange auf sich sitzen und parierte nicht nur den dritten Karlsruher Elfmeter (von Wanitzek), sondern auch den vierten Strafstoß der Gäste, den der extra fürs Elfmeterschießen eingewechselte Ricardo Van Rhijn rechts unten einschieben wollte. Nachdem Daniel O'Shaughnessy schließlich Strafstoß Nummer fünf an den rechten Pfosten gesetzt hatte, bejubelte der HSV den dramatischen Halbfinaleinzug.

Nkunku leitet Leipzigs Sieg ein

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase in Hannovers HDI-Arena wurde es in der 17. Spielminute erstmals gefährlich für die Hannoveraner Hintermannschaft: Dani Olmo brachte den Ball aus der eigenen Hälfte bis kurz vor den gegnerischen Strafraum, steckte ihn anschließend zu Nkunku durch und der 24 Jahre alte Offensivspieler schob zum ersten Gegentor von Hannover 96 in diesem Pokalwettbewerb ein.

Nkunku war es auch, der nur wenige Minuten später auf 2:0 (22.) erhöhte. Nach einem einfachen Ballgewinn in der eigenen Hälfte spielte Josko Gvardiol einen perfekt abgepassten Ball zum Franzosen, der gerade einen Lauf hinter die letzte Abwehrlinie startete. Im Eins-gegen-Eins gegen Ron-Robert Zieler nutzte Nkunku seinen Tempovorteil und lief am Torhüter vorbei, ehe er auch Marcel Franke bei seinem Rettungsversuch ins Leere rutschen ließ und den Ball aus kürzester Distanz über die Torlinie des freien Tors schob.

Nach einer Ecke fiel beinahe das dritte Leipziger Tor in Durchgang eins: Gvardiol bekam zwei Meter vor dem gegnerischen Tor den Fuß an den Ball und zwang Zieler zur Glanzparade (28.). Auch Benjamin Henrichs verpasste kurz vor der Pause nur knapp (44.), sein Schuss striff das Außennetz.

Leipzig lässt keine Zweifel aufkommen

Hannover konnte auch in der zweiten Halbzeit wenig gegen Leipzigs starke Defensive ausrichten und lief nach Ballverlusten immer wieder in die Gefahr eines Konters. Das dritte Tor fiel schließlich nicht nach einem Konter, sondern nach einem einfachen Doppelpass zwischen Laimer und Silva, nach dem Laimer schließlich frei vor Zieler auftauchte und einschieben konnte (67.).

Leipzig dominierte die Partie trotz des deutlichen Ergebnisses weiterhin und Silva berührte eine Richtung Tor abgefälschte Hereingabe von Angelino auf der Torlinie, sodass er auf dem Spielberichtsbogen als Torschütze des 4:0 auftaucht.

[sid]

Der Hamburger SV steht als einziger Zweitligist im Halbfinale des DFB-Pokals. Im Viertelfinale setzte sich der einstige "Bundesliga-Dino" gegen den Ligakonkurrenten Karlsruher SC 3:2 i.E. (2:2, 2:2, 0:1) durch. Kurios: Schon 2018/2019 stand der HSV als Zweitligist in der Runde der letzten Vier. Gleichzeitig setzte sich Bundesligist RB Leipzig beim klassentieferen Hannover 96 4:0 (2:0) durch.

Den Karlsruher Führungstreffer erzielte Philip Heise (39.) per direktem Freistoß. In Durchgang zwei legte Karlsruhe sogar nach, Philipp Hofmann erzielte das 2:0 (50.). Robert Glatzel verkürzte nur wenige Sekunden nach dem Gegentreffer für den HSV (52.) und kam in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit schließlich auch zum Ausgleich (90+1.). Zuvor parierte Karlsruhes Marius Gersbeck noch einen Foulelfmeter von Sonny Kittel (72.). Elfmeter waren schließlich auch das letzte Thema der Partie, der Hamburger SV setzte sich nach drei nicht kassierten Strafstößen im Elfmeterschießen durch. In Hannover entschied Christopher Nkunku (17./22.) die Partie gegen über weite Strecken überforderte Hannoveraner schon in der ersten Halbzeit zugunsten der qualitativ besseren Mannschaft. Konrad Laimer (67.) und André Silva (73.) stellten schließlich den 4:0-Endstand her.

Heise trifft per Freistoß

Die erste Torannäherung der Partie in Hamburgs Volksparkstadion gehörte dem Karlsruher SC, aber Hofmanns Kopfball war zu zentral und landete in den Armen von Daniel Heuer Fernandes (11.). Hamburgs erste Chance der Partie hatte Kittel, der nach einer Flanke von Giorgi Chakvetadze frei am Fünfmeterraum auftauchte und den Ball dennoch links am Tor vorbeischoss (17.). Das erste echte Highlight der Partie gab es dann nach einem Hamburger Freistoß: Kittel schoss den Ball aus 23 Metern in die Mauer und leitete so unfreiwillig einen Karlsruher Konter ein. Jerome Gondorf bediente in diesem Kyoung-Rok Choi, der aus 15 Metern mit freier Schussbahn auf das Tor an Heuer Fernandes scheiterte (21.).

Wie man einen Freistoß besser schießen kann, zeigte Heise den Hamburgern eindrucksvoll. Aus 21 Metern drehte der Linksfuß den Ball um die Hamburger Mauer und zur Karlsruher Führung (39.). Die Pausenführung für die Gäste ging in Ordnung, Karlsruhe hatte zu dem Zeitpunkt unter anderem 6:0 Schüsse auf das Tor.

Ein offener Schlagabtausch

Auch wenn der HSV besser in Durchgang zwei startete, erhöhte Karlsruhe nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff. Heuer Fernandes konnte einen abgefälschten Schuss von Marvin Wanitzek nicht festhalten und der Abpraller landete auf dem Fuß von Hofmann, der gegen den liegenden Schlussmann einschob (50.). Trotz des 0:2 gab sich der Hamburger SV nicht auf und verkürzte nur 97 Sekunden später (52.). Glatzel kam nach einer Flanke von Chakvetadze an den Ball und sein Kopfball flog im Bogen über Gersbeck in das Tor der Gäste.

Mit dem 1:2 waren die Hamburger selbstverständlich nicht zufrieden und so versuchte es unter anderem Bakery Jatta (65.) aus der zweiten Reihe: Sein Schuss flog nur wenige Zentimeter über das rechte Lattenkreuz. Für Aufregung sorgte etwa 20 Minuten vor Ende der Partie eine Entscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer. Dieser pfiff einen Foulelfmeter für die Gastgeber, der mit einer gelb-roten Karte für Karlsruhes Christoph Kobald einherging (71.). Trotz der Entscheidung gelang dem HSV nicht der Ausgleich, da Gersbeck den halbhoch geschossenen Strafstoß von Kittel sehenswert parierte.

Glatzel rettet Hamburg in die Verlängerung

In der Schlussphase drückte Hamburg mit einem Mann mehr weiter auf den zweiten Treffer, Jatta schoss drüber (75.), Manuel Wintzheimers Versuch blieb in der Abwehr hängen (87.) und Josha Vagnomans Querpass wurde im Fünfmeterraum abgefangen (88.). In der sechsminütigen Nachspielzeit kam Hamburg aber doch noch zum Erfolg, denn Glatzel bekam seine Fußspitze hinter eine Flanke von Jatta (90+1.) und stocherte Hamburg so in die Verlängerung.

In dieser hielt Karlsruhe zwar trotz der Unterzahl gut mit, doch die größte Chance gehörte den Hamburgern. Glatzel behauptete den Ball im gegnerischen Strafraum und legte im Fünfmeterraum quer zu Kittel. Seinen Schuss aus nur fünf Metern parierte aber wieder einmal der überragende Gersbeck (104.). Dieser musste in der 115. Minute nicht mehr eingreifen, Jattas Schuss aus 17 Metern flog über die Querlatte seines Tores. Die letzte Parade der Verlängerung zeigte Gersbeck gegen Wintzheimer (119.), ehe es in das Elfmeterschießen ging.

In diesem parierte Gersbeck schon den ersten Hamburger Elfmeter, diesmal gegen Sebastian Schonlau. Heuer Fernandes ließ den Rückstand aber nicht lange auf sich sitzen und parierte nicht nur den dritten Karlsruher Elfmeter (von Wanitzek), sondern auch den vierten Strafstoß der Gäste, den der extra fürs Elfmeterschießen eingewechselte Ricardo Van Rhijn rechts unten einschieben wollte. Nachdem Daniel O'Shaughnessy schließlich Strafstoß Nummer fünf an den rechten Pfosten gesetzt hatte, bejubelte der HSV den dramatischen Halbfinaleinzug.

Nkunku leitet Leipzigs Sieg ein

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase in Hannovers HDI-Arena wurde es in der 17. Spielminute erstmals gefährlich für die Hannoveraner Hintermannschaft: Dani Olmo brachte den Ball aus der eigenen Hälfte bis kurz vor den gegnerischen Strafraum, steckte ihn anschließend zu Nkunku durch und der 24 Jahre alte Offensivspieler schob zum ersten Gegentor von Hannover 96 in diesem Pokalwettbewerb ein.

Nkunku war es auch, der nur wenige Minuten später auf 2:0 (22.) erhöhte. Nach einem einfachen Ballgewinn in der eigenen Hälfte spielte Josko Gvardiol einen perfekt abgepassten Ball zum Franzosen, der gerade einen Lauf hinter die letzte Abwehrlinie startete. Im Eins-gegen-Eins gegen Ron-Robert Zieler nutzte Nkunku seinen Tempovorteil und lief am Torhüter vorbei, ehe er auch Marcel Franke bei seinem Rettungsversuch ins Leere rutschen ließ und den Ball aus kürzester Distanz über die Torlinie des freien Tors schob.

Nach einer Ecke fiel beinahe das dritte Leipziger Tor in Durchgang eins: Gvardiol bekam zwei Meter vor dem gegnerischen Tor den Fuß an den Ball und zwang Zieler zur Glanzparade (28.). Auch Benjamin Henrichs verpasste kurz vor der Pause nur knapp (44.), sein Schuss striff das Außennetz.

Leipzig lässt keine Zweifel aufkommen

Hannover konnte auch in der zweiten Halbzeit wenig gegen Leipzigs starke Defensive ausrichten und lief nach Ballverlusten immer wieder in die Gefahr eines Konters. Das dritte Tor fiel schließlich nicht nach einem Konter, sondern nach einem einfachen Doppelpass zwischen Laimer und Silva, nach dem Laimer schließlich frei vor Zieler auftauchte und einschieben konnte (67.).

Leipzig dominierte die Partie trotz des deutlichen Ergebnisses weiterhin und Silva berührte eine Richtung Tor abgefälschte Hereingabe von Angelino auf der Torlinie, sodass er auf dem Spielberichtsbogen als Torschütze des 4:0 auftaucht.

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