Muzzicato: "Sensationelle Viktoria-Erfolgsgeschichte fortsetzen"

Sowohl für Aufsteiger FC Viktoria 1889 Berlin als auch für seinen Trainer Benedetto Muzzicato steht die erste Saison in der 3. Liga bevor. Der Italiener freut sich aber nicht nur auf den Saisonstart in der 3. Liga, sondern auch auf das EM-Endspiel am Sonntag zwischen England und Italien. Im DFB.de-Interview spricht der 42 Jahre alte Coach auch über das große Finale im Londoner Wembley-Stadion.

DFB.de: Für Viktoria Berlin startet am 25. Juli die erste Saison in der 3. Liga. Wie groß ist bereits die Vorfreude im Verein, Herr Muzzicato?

Benedetto Muzzicato: Riesig - und das spürt man! Wir mussten lange zittern, ob wir nach nur elf gespielten Partien in der Regionalliga Nordost als Meister und Aufsteiger gekürt werden. Wenn es nach uns gegangen wäre, hätten wir die Saison gerne zu Ende gespielt - schließlich wollten wir uns den Sprung in die 3. Liga auch sportlich noch mehr verdienen. Aber wegen der Corona-Pandemie war das nun einmal leider nicht möglich. Seitdem feststeht, dass wir die kommende Saison Profifußball spielen, können wir den Auftakt gegen Viktoria Köln kaum abwarten.

DFB.de: Auch für Sie persönlich wird es die Premierensaison im Profifußball. Sind Sie auch ein wenig aufgeregt?

Muzzicato: Durchaus. Insgesamt habe ich einfach unglaublich Lust darauf, mich mit so vielen großen Klubs zu messen. Als Spieler habe ich die Chance nicht genutzt, Profi zu werden, weil ich charakterlich nicht weit genug war - so ehrlich muss ich sein. Meine Einstellung hat damals nicht gestimmt. Ich sage jetzt immer: Profi bist du erst, wenn auch dein Kopf mitspielt. Das tut er mittlerweile. Ich darf jetzt nicht nur in der 3. Liga coachen, sondern parallel auch noch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren. Das ist fantastisch, das weiß ich zu schätzen. Diesmal werde ich alles dafür geben, mich im Profibereich durchzusetzen. Unser gemeinsames Ziel lautet jetzt, unsere sensationelle Erfolgsgeschichte aus den zurückliegenden zwei Jahren fortzusetzen.

DFB.de: Welche Erwartungen haben Sie an die 3. Liga?

Muzzicato: Die Liga ist extrem stark besetzt und sehr ausgeglichen. Es spielen hier einige Traditionsklubs, die vom Namen her eigentlich in der Bundesliga spielen müssten. Besonders das Drumherum wird in der 3. Liga noch einmal ganz anders sein als noch in der Regionalliga. Die Trainerteams sind besser aufgestellt, die Strukturen in den Vereinen insgesamt professioneller. Bereits in der aktuell laufenden Vorbereitung, in der wir unter anderem gegen die Zweitligisten Hannover 96 und Hansa Rostock gespielt haben, merkt man, dass wir im Profifußball angekommen sind.

DFB.de: Auf welchen Gegner freuen Sie sich am meisten?

Muzzicato: Ganz ehrlich: Wir freuen uns auf jedes Spiel - das ist nicht nur eine Floskel. (lacht) Allerdings habe ich zum TSV 1860 München auch einen persönlichen Bezug. Der ehemalige 1860-Spieler Piotr Nowak ist der Onkel meiner Frau. Außerdem sind die Münchner Löwen ohnehin ein großartiger Verein. Den Partien gegen 1860 fiebern wir bei uns Zuhause daher besonders entgegen.

DFB.de: Sie haben es bereits angesprochen: Die Vorbereitung auf die neue Saison läuft auf Hochtouren, zuletzt gab es ein 3:4 gegen den Zweitligisten Hansa Rostock. Wie zufrieden sind Sie bisher und wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?

Muzzicato: Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden. Obwohl wir uns in einer kräftezehrenden Vorbereitung mit vielen Ausdauereinheiten befinden und auf dem Zahnfleisch gehen, zeigen wir gegen höherklassige Klubs ansprechende Leistungen. Auch wenn die Ergebnisse in Testspielen eher zweitrangig sind, hätten wir eine solche Begegnung wie gegen Hansa Rostock natürlich gerne gewonnen. Was fehlte, war die Effektivität. Außerdem gab es zu viele Ballverluste, die uns so nicht passieren dürfen. Noch haben wir bis zum Saisonstart einiges zu tun.

DFB.de: Im Kader der Viktoria gab es mit sechs Zugängen und sieben Abgängen keinen allzu großen Umbruch. Passiert in den nächsten Wochen noch etwas?

Muzzicato: Wir sind noch auf der Suche nach einem Stürmer und einem Mittelfeldspieler, der auf der "6" und auf der "8" einsetzbar ist und viel Dynamik mitbringt. Sonst sind wir gut aufgestellt. Dazu muss man auch sagen, dass wir einige Zugänge haben, die aktuell noch gar nicht im Kader stehen. Alexander Hahn von Rot Weiss Essen und Pasqual Verkamp vom FC Carl Zeiss Jena waren zuletzt angeschlagen und steigen gerade erst wieder ins Training ein. Torwart Julian Krahl ist erst vor wenigen Tagen vom 1. FC Köln zu uns gestoßen. Es kommt also noch viel Qualität dazu in den nächsten Wochen.

DFB.de: Nachdem die Stadionfrage lange Zeit offen war, ist mittlerweile klar: Die Heimspiele werden im Jahnsportpark ausgetragen, in dem außerdem noch ein Berliner Football-Team seine Partien austrägt. Wie zufrieden ist der Klub mit dieser Lösung?

Muzzicato: Es ist die perfekte Ausweichspielstätte - nicht nur, weil ich aus dem Fenster meiner Wohnung direkt auf das Stadion schaue. (lacht) Ich bin ein großer Fan vom Rasenplatz im Jahnsportpark und finde, dass das Stadion ein einzigartiges Flair besitzt. Als Spieler habe ich dort auf dem Platz gestanden und mich immer wohlgefühlt. Der Jahnsportpark ist in Berlin-Mitte zentral gelegen und lädt die Berliner Menschen dazu ein, Drittligaspiele zu schauen. Für uns ist es eine schöne Möglichkeit, viele Leute aus der Hauptstadt für unseren Verein zu begeistern.

DFB.de: Insgesamt stellt sich die Viktoria immer professioneller auf. Die U 19 und U 17 spielen jeweils in der A- und B-Junioren-Bundesliga. Lautet das Ziel, langfristig neben Hertha BSC und dem 1. FC Union Berlin die dritte Kraft in der Hauptstadt zu sein?

Muzzicato: Absolut! Das war schon in den vergangenen Jahren immer das Ziel. Wir sind auch selbstbewusst genug, um zu sagen, dass wir nicht nur irgendwie über dem Strich landen möchten. Wir möchten uns in der 3. Liga etablieren und zeigen, dass die Viktoria in den Profifußball gehört. Das wollen wir schaffen, indem wir an die zurückliegende Spielzeit in der Regionalliga Nordost anknüpfen. Sprich: Wir versuchen, unsere Stärken auszuspielen, und werden unseren Spielstil nicht verändern, nur weil wir jetzt eine Liga höher spielen. Das wäre kontraproduktiv und würde auch für Unverständnis im Team sorgen.

DFB.de: Zum Saisonstart am 25. Juli ist der FC Viktoria Köln zu Gast im Jahnstadion, danach folgen Begegnungen in Braunschweig und gegen den 1. FC Kaiserslautern. Ihre Einschätzung zum Auftaktprogramm?

Muzzicato: Witzigerweise haben wir im Trainerteam untereinander gewettet, auf wen wir zum Saisonstart treffen. Unser Athletiktrainer Roman Steinweg meinte, dass es natürlich zum Duell mit der anderen Viktoria kommen würde. Damit hat er vielen Leuten zehn Euro abgeknöpft. (lacht) Aber Spaß beiseite: Es ist ein sehr attraktives Auftaktprogramm. Viktoria Köln hat eine sehr starke Rückserie gespielt, mit Braunschweig und Kaiserslautern treffen wir direkt auf zwei ehemalige Bundesligisten. Besonders auf die Partie gegen Kaiserslautern freue ich mich als "Werder-Kind" und Fan von Otto Rehhagel, der mit dem FCK damals das Unmögliche möglich machte und als Bundesliga-Aufsteiger Deutscher Meister wurde.

DFB.de: Vorher gibt es speziell für Sie als Italiener aber noch ein anderes wichtiges Spiel: Das EM-Finale im Wembley zwischen England und Italien. Denken Sie, dass die Squadra Azzurra den Titel holen wird?

Muzzicato: England ist definitiv im Vorteil. Alleine schon das Wembley-Stadion als Spielort kann ausschlaggebend auf den Ausgang sein. Außerdem finde ich, dass England im Halbfinale einen frischeren Eindruck gemacht hat und mit ihrer brutalen individuellen Qualität in der Offensive favorisiert in das Finale geht. Hinzu kommt ja auch noch, dass Italien einige Verletzte hat. Linksverteidiger Leonardo Spinazzola wird schmerzlich vermisst. Bei Mittelfeldspieler Marco Verratti merkt man, dass er zuletzt noch angeschlagen war. Allerdings haben die Italiener ein abgezocktes und erfahrenes Team, das mit jeder Stadionatmosphäre gut umgehen kann. Es wird sicher ein packendes Finale, in dem ich natürlich auf unseren ersten EM-Titel seit 1968 hoffe.

DFB.de: Wie werden Sie das EM-Finale verfolgen?

Muzzicato: Alleine! Das Halbfinale habe ich mit meinem Bruder und unserem Analysten geschaut. Das hat mir schon gereicht. (lacht) Ich habe bei solchen Begegnungen gerne meine Ruhe und genieße einfach nur das Spiel.

[mspw]

Sowohl für Aufsteiger FC Viktoria 1889 Berlin als auch für seinen Trainer Benedetto Muzzicato steht die erste Saison in der 3. Liga bevor. Der Italiener freut sich aber nicht nur auf den Saisonstart in der 3. Liga, sondern auch auf das EM-Endspiel am Sonntag zwischen England und Italien. Im DFB.de-Interview spricht der 42 Jahre alte Coach auch über das große Finale im Londoner Wembley-Stadion.

DFB.de: Für Viktoria Berlin startet am 25. Juli die erste Saison in der 3. Liga. Wie groß ist bereits die Vorfreude im Verein, Herr Muzzicato?

Benedetto Muzzicato: Riesig - und das spürt man! Wir mussten lange zittern, ob wir nach nur elf gespielten Partien in der Regionalliga Nordost als Meister und Aufsteiger gekürt werden. Wenn es nach uns gegangen wäre, hätten wir die Saison gerne zu Ende gespielt - schließlich wollten wir uns den Sprung in die 3. Liga auch sportlich noch mehr verdienen. Aber wegen der Corona-Pandemie war das nun einmal leider nicht möglich. Seitdem feststeht, dass wir die kommende Saison Profifußball spielen, können wir den Auftakt gegen Viktoria Köln kaum abwarten.

DFB.de: Auch für Sie persönlich wird es die Premierensaison im Profifußball. Sind Sie auch ein wenig aufgeregt?

Muzzicato: Durchaus. Insgesamt habe ich einfach unglaublich Lust darauf, mich mit so vielen großen Klubs zu messen. Als Spieler habe ich die Chance nicht genutzt, Profi zu werden, weil ich charakterlich nicht weit genug war - so ehrlich muss ich sein. Meine Einstellung hat damals nicht gestimmt. Ich sage jetzt immer: Profi bist du erst, wenn auch dein Kopf mitspielt. Das tut er mittlerweile. Ich darf jetzt nicht nur in der 3. Liga coachen, sondern parallel auch noch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren. Das ist fantastisch, das weiß ich zu schätzen. Diesmal werde ich alles dafür geben, mich im Profibereich durchzusetzen. Unser gemeinsames Ziel lautet jetzt, unsere sensationelle Erfolgsgeschichte aus den zurückliegenden zwei Jahren fortzusetzen.

DFB.de: Welche Erwartungen haben Sie an die 3. Liga?

Muzzicato: Die Liga ist extrem stark besetzt und sehr ausgeglichen. Es spielen hier einige Traditionsklubs, die vom Namen her eigentlich in der Bundesliga spielen müssten. Besonders das Drumherum wird in der 3. Liga noch einmal ganz anders sein als noch in der Regionalliga. Die Trainerteams sind besser aufgestellt, die Strukturen in den Vereinen insgesamt professioneller. Bereits in der aktuell laufenden Vorbereitung, in der wir unter anderem gegen die Zweitligisten Hannover 96 und Hansa Rostock gespielt haben, merkt man, dass wir im Profifußball angekommen sind.

DFB.de: Auf welchen Gegner freuen Sie sich am meisten?

Muzzicato: Ganz ehrlich: Wir freuen uns auf jedes Spiel - das ist nicht nur eine Floskel. (lacht) Allerdings habe ich zum TSV 1860 München auch einen persönlichen Bezug. Der ehemalige 1860-Spieler Piotr Nowak ist der Onkel meiner Frau. Außerdem sind die Münchner Löwen ohnehin ein großartiger Verein. Den Partien gegen 1860 fiebern wir bei uns Zuhause daher besonders entgegen.

DFB.de: Sie haben es bereits angesprochen: Die Vorbereitung auf die neue Saison läuft auf Hochtouren, zuletzt gab es ein 3:4 gegen den Zweitligisten Hansa Rostock. Wie zufrieden sind Sie bisher und wo gibt es noch Verbesserungspotenzial?

Muzzicato: Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden. Obwohl wir uns in einer kräftezehrenden Vorbereitung mit vielen Ausdauereinheiten befinden und auf dem Zahnfleisch gehen, zeigen wir gegen höherklassige Klubs ansprechende Leistungen. Auch wenn die Ergebnisse in Testspielen eher zweitrangig sind, hätten wir eine solche Begegnung wie gegen Hansa Rostock natürlich gerne gewonnen. Was fehlte, war die Effektivität. Außerdem gab es zu viele Ballverluste, die uns so nicht passieren dürfen. Noch haben wir bis zum Saisonstart einiges zu tun.

DFB.de: Im Kader der Viktoria gab es mit sechs Zugängen und sieben Abgängen keinen allzu großen Umbruch. Passiert in den nächsten Wochen noch etwas?

Muzzicato: Wir sind noch auf der Suche nach einem Stürmer und einem Mittelfeldspieler, der auf der "6" und auf der "8" einsetzbar ist und viel Dynamik mitbringt. Sonst sind wir gut aufgestellt. Dazu muss man auch sagen, dass wir einige Zugänge haben, die aktuell noch gar nicht im Kader stehen. Alexander Hahn von Rot Weiss Essen und Pasqual Verkamp vom FC Carl Zeiss Jena waren zuletzt angeschlagen und steigen gerade erst wieder ins Training ein. Torwart Julian Krahl ist erst vor wenigen Tagen vom 1. FC Köln zu uns gestoßen. Es kommt also noch viel Qualität dazu in den nächsten Wochen.

DFB.de: Nachdem die Stadionfrage lange Zeit offen war, ist mittlerweile klar: Die Heimspiele werden im Jahnsportpark ausgetragen, in dem außerdem noch ein Berliner Football-Team seine Partien austrägt. Wie zufrieden ist der Klub mit dieser Lösung?

Muzzicato: Es ist die perfekte Ausweichspielstätte - nicht nur, weil ich aus dem Fenster meiner Wohnung direkt auf das Stadion schaue. (lacht) Ich bin ein großer Fan vom Rasenplatz im Jahnsportpark und finde, dass das Stadion ein einzigartiges Flair besitzt. Als Spieler habe ich dort auf dem Platz gestanden und mich immer wohlgefühlt. Der Jahnsportpark ist in Berlin-Mitte zentral gelegen und lädt die Berliner Menschen dazu ein, Drittligaspiele zu schauen. Für uns ist es eine schöne Möglichkeit, viele Leute aus der Hauptstadt für unseren Verein zu begeistern.

DFB.de: Insgesamt stellt sich die Viktoria immer professioneller auf. Die U 19 und U 17 spielen jeweils in der A- und B-Junioren-Bundesliga. Lautet das Ziel, langfristig neben Hertha BSC und dem 1. FC Union Berlin die dritte Kraft in der Hauptstadt zu sein?

Muzzicato: Absolut! Das war schon in den vergangenen Jahren immer das Ziel. Wir sind auch selbstbewusst genug, um zu sagen, dass wir nicht nur irgendwie über dem Strich landen möchten. Wir möchten uns in der 3. Liga etablieren und zeigen, dass die Viktoria in den Profifußball gehört. Das wollen wir schaffen, indem wir an die zurückliegende Spielzeit in der Regionalliga Nordost anknüpfen. Sprich: Wir versuchen, unsere Stärken auszuspielen, und werden unseren Spielstil nicht verändern, nur weil wir jetzt eine Liga höher spielen. Das wäre kontraproduktiv und würde auch für Unverständnis im Team sorgen.

DFB.de: Zum Saisonstart am 25. Juli ist der FC Viktoria Köln zu Gast im Jahnstadion, danach folgen Begegnungen in Braunschweig und gegen den 1. FC Kaiserslautern. Ihre Einschätzung zum Auftaktprogramm?

Muzzicato: Witzigerweise haben wir im Trainerteam untereinander gewettet, auf wen wir zum Saisonstart treffen. Unser Athletiktrainer Roman Steinweg meinte, dass es natürlich zum Duell mit der anderen Viktoria kommen würde. Damit hat er vielen Leuten zehn Euro abgeknöpft. (lacht) Aber Spaß beiseite: Es ist ein sehr attraktives Auftaktprogramm. Viktoria Köln hat eine sehr starke Rückserie gespielt, mit Braunschweig und Kaiserslautern treffen wir direkt auf zwei ehemalige Bundesligisten. Besonders auf die Partie gegen Kaiserslautern freue ich mich als "Werder-Kind" und Fan von Otto Rehhagel, der mit dem FCK damals das Unmögliche möglich machte und als Bundesliga-Aufsteiger Deutscher Meister wurde.

DFB.de: Vorher gibt es speziell für Sie als Italiener aber noch ein anderes wichtiges Spiel: Das EM-Finale im Wembley zwischen England und Italien. Denken Sie, dass die Squadra Azzurra den Titel holen wird?

Muzzicato: England ist definitiv im Vorteil. Alleine schon das Wembley-Stadion als Spielort kann ausschlaggebend auf den Ausgang sein. Außerdem finde ich, dass England im Halbfinale einen frischeren Eindruck gemacht hat und mit ihrer brutalen individuellen Qualität in der Offensive favorisiert in das Finale geht. Hinzu kommt ja auch noch, dass Italien einige Verletzte hat. Linksverteidiger Leonardo Spinazzola wird schmerzlich vermisst. Bei Mittelfeldspieler Marco Verratti merkt man, dass er zuletzt noch angeschlagen war. Allerdings haben die Italiener ein abgezocktes und erfahrenes Team, das mit jeder Stadionatmosphäre gut umgehen kann. Es wird sicher ein packendes Finale, in dem ich natürlich auf unseren ersten EM-Titel seit 1968 hoffe.

DFB.de: Wie werden Sie das EM-Finale verfolgen?

Muzzicato: Alleine! Das Halbfinale habe ich mit meinem Bruder und unserem Analysten geschaut. Das hat mir schon gereicht. (lacht) Ich habe bei solchen Begegnungen gerne meine Ruhe und genieße einfach nur das Spiel.

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