Mustafi-Transfer: Welche Amateurvereine verdienen mit?

Mesut Özil, Toni Kroos, André Schürrle, jetzt Ilkay Gündogan und Shkodran Mustafi: Bei großen internationalen Transfers kassieren auch die Amateurvereine mit, bei denen die Stars in der Jugend gespielt haben. Der am Dienstag bestätigte, millionenschwere Wechsel von Weltmeister Mustafi sorgt daher für strahlende Gesichter im osthessischen Bebra und beim SV Rotenburg. DFB.de erklärt, was es mit dem sogenannten Solidaritätsbeitrag auf sich hat und in welchem Umfang die früheren Ausbildungsvereine mitverdienen.

Was ist der Solidaritätsbeitrag und wie hoch liegt er?

Der Solidaritätsbeitrag ist im FIFA-Reglement verankert und wird fällig, wenn ein Berufsspieler während seiner Vertragslaufzeit – also ablösepflichtig – zum Verein eines anderen Landes wechselt. Der Solidaritätsbeitrag umfasst fünf Prozent der Transfersumme. Vorgerechnet am Beispiel von Shkodran Mustafi: Nimmt man die kolportierten 41 Millionen Euro zu Grunde, die der FC Arsenal an den FC Valencia zahlen soll, würde der Solidaritätsbeitrag insgesamt 2,05 Millionen Euro betragen. Der Solidaritätsbeitrag wird an die Vereine ausbezahlt, die zum Training und zur Ausbildung des betreffenden Spielers in der Zeit zwischen seinem 12. und 23. Geburtstag beigetragen haben.

Wie wird der Solidaritätsbeitrag verteilt?

Die Zahlungen teilen sich wie folgt auf: jeweils fünf Prozent des Solidaritätsbeitrages (das heißt 0,25 Prozent der Gesamt-Transfersumme) für die Spielzeiten im Alter von 12 bis 15 sowie jeweils 10 Prozent (0,5 Prozent der Gesamt-Transfersumme) für die Spielzeiten im Alter von 16 bis 23. Ausschlaggebend ist dabei stets die Saison, in welcher der Spieler den jeweiligen Geburtstag feierte. Bei Mustafi partizipieren unter anderem der FV Bebra und der SV Rotenburg. Bei seinem Heimatverein Bebra spielte Mustafi bis kurz nach seinem 12. Geburtstag, schloss sich dann für zwei Jahre Rotenburg an, ehe er mit dem Wechsel zum Hamburger SV den Weg Richtung Profifußball einschlug. Der SV Rotenburg kann also (bei angenommenen 41 Millionen Euro Transfersumme) für die beiden Spielzeiten mit Mustafi 205.000 Euro geltend machen. Die Zeit bis zum 12. Geburtstag wird im Solidaritätsbeitrag nicht angerechnet.

Greift der Solidaritätsbeitrag beim Vereinswechsel innerhalb eines Landes?

Nein. Damit der Solidaritätsbeitrag fällig wird, muss ein Spieler zum Klub eines anderen Landes wechseln. So profitierte beispielsweise der Ludwigshafener SC von André Schürrles Wechseln zum FC Chelsea (von Bayer Leverkusen) und zum VfL Wolfsburg (von Chelsea), ging aber bei dessen jüngstem Transfer von Wolfsburg nach Dortmund leer aus. Ähnlich wäre es bei Mesut Özils früherem Klub Rot-Weiss Essen, wenn Özil innerhalb Englands wechseln würde.

Welche Besonderheiten sind beim Solidaritätsbeitrag noch zu beachten?

Im Gegensatz zur sogenannten Ausbildungsentschädigung bei internationalen Wechseln ist der Solidaritätsbeitrag nicht per Alter befristet. Die Ausbildungsentschädigung kann nur anfallen, wenn der Spieler jünger als 23 Jahre ist. Der Solidaritätsbeitrag dagegen wird immer erhoben, wenn ein Spieler zum Klub eines anderen Landes wechselt - unabhängig vom Alter zum Zeitpunkt des Transfers. Sollte zum Beispiel Bastian Schweinsteiger in die USA wechseln, wird wieder ein Solidaritätsbeitrag fällig – sofern der Transfer nicht ablösefrei erfolgt.



Mesut Özil, Toni Kroos, André Schürrle, jetzt Ilkay Gündogan und Shkodran Mustafi: Bei großen internationalen Transfers kassieren auch die Amateurvereine mit, bei denen die Stars in der Jugend gespielt haben. Der am Dienstag bestätigte, millionenschwere Wechsel von Weltmeister Mustafi sorgt daher für strahlende Gesichter im osthessischen Bebra und beim SV Rotenburg. DFB.de erklärt, was es mit dem sogenannten Solidaritätsbeitrag auf sich hat und in welchem Umfang die früheren Ausbildungsvereine mitverdienen.

Was ist der Solidaritätsbeitrag und wie hoch liegt er?

Der Solidaritätsbeitrag ist im FIFA-Reglement verankert und wird fällig, wenn ein Berufsspieler während seiner Vertragslaufzeit – also ablösepflichtig – zum Verein eines anderen Landes wechselt. Der Solidaritätsbeitrag umfasst fünf Prozent der Transfersumme. Vorgerechnet am Beispiel von Shkodran Mustafi: Nimmt man die kolportierten 41 Millionen Euro zu Grunde, die der FC Arsenal an den FC Valencia zahlen soll, würde der Solidaritätsbeitrag insgesamt 2,05 Millionen Euro betragen. Der Solidaritätsbeitrag wird an die Vereine ausbezahlt, die zum Training und zur Ausbildung des betreffenden Spielers in der Zeit zwischen seinem 12. und 23. Geburtstag beigetragen haben.

Wie wird der Solidaritätsbeitrag verteilt?

Die Zahlungen teilen sich wie folgt auf: jeweils fünf Prozent des Solidaritätsbeitrages (das heißt 0,25 Prozent der Gesamt-Transfersumme) für die Spielzeiten im Alter von 12 bis 15 sowie jeweils 10 Prozent (0,5 Prozent der Gesamt-Transfersumme) für die Spielzeiten im Alter von 16 bis 23. Ausschlaggebend ist dabei stets die Saison, in welcher der Spieler den jeweiligen Geburtstag feierte. Bei Mustafi partizipieren unter anderem der FV Bebra und der SV Rotenburg. Bei seinem Heimatverein Bebra spielte Mustafi bis kurz nach seinem 12. Geburtstag, schloss sich dann für zwei Jahre Rotenburg an, ehe er mit dem Wechsel zum Hamburger SV den Weg Richtung Profifußball einschlug. Der SV Rotenburg kann also (bei angenommenen 41 Millionen Euro Transfersumme) für die beiden Spielzeiten mit Mustafi 205.000 Euro geltend machen. Die Zeit bis zum 12. Geburtstag wird im Solidaritätsbeitrag nicht angerechnet.

Greift der Solidaritätsbeitrag beim Vereinswechsel innerhalb eines Landes?

Nein. Damit der Solidaritätsbeitrag fällig wird, muss ein Spieler zum Klub eines anderen Landes wechseln. So profitierte beispielsweise der Ludwigshafener SC von André Schürrles Wechseln zum FC Chelsea (von Bayer Leverkusen) und zum VfL Wolfsburg (von Chelsea), ging aber bei dessen jüngstem Transfer von Wolfsburg nach Dortmund leer aus. Ähnlich wäre es bei Mesut Özils früherem Klub Rot-Weiss Essen, wenn Özil innerhalb Englands wechseln würde.

Welche Besonderheiten sind beim Solidaritätsbeitrag noch zu beachten?

Im Gegensatz zur sogenannten Ausbildungsentschädigung bei internationalen Wechseln ist der Solidaritätsbeitrag nicht per Alter befristet. Die Ausbildungsentschädigung kann nur anfallen, wenn der Spieler jünger als 23 Jahre ist. Der Solidaritätsbeitrag dagegen wird immer erhoben, wenn ein Spieler zum Klub eines anderen Landes wechselt - unabhängig vom Alter zum Zeitpunkt des Transfers. Sollte zum Beispiel Bastian Schweinsteiger in die USA wechseln, wird wieder ein Solidaritätsbeitrag fällig – sofern der Transfer nicht ablösefrei erfolgt.

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Was muss ein (Amateur-)Verein tun, um das ihm zustehende Geld zu erhalten?

Der Verein muss eine entsprechende Rechnung an den abgebenden Profiklub stellen. So ist es im Reglement vorgesehen. Es kommt allerdings auch vor, dass die Rechnung an den aufnehmenden Verein gestellt werden muss – dann nämlich, wenn dies im Vertrag der beiden Klubs festgehalten ist, die den Transfer vollziehen. Um gerade kleinere Vereine bei solch ungewohnten Arbeitsvorgängen zu beraten und zu unterstützen, steht der DFB als Anlaufstelle zur Verfügung. Konkrete Anfragen können betroffene Klubs per E-Mail an transfer@dfb.de richten.

Ist die Verwendung des erhaltenen Solidaritätsbeitrages zweckgebunden?

Nein. Der Klub kann darüber in seiner Vereinsarbeit frei verfügen.

Wie lange besteht Anspruch auf den Solidaritätsbeitrag?

Nach Inkrafttreten des Transfers haben die Ausbildungsvereine 18 Monate Zeit, ihren Anspruch geltend zu machen. Die Empfehlung des DFB an jeden Verein lautet, eine Übersicht seiner ehemaligen Jugendspieler zu führen, die zu Profivereinen oder in hohe Spielklassen gewechselt sind. Diese sollten jährlich aktualisiert werden, um den Überblick zu behalten und nicht möglicherweise Geld zu verlieren, weil man einen weniger prominenten Transfer nicht mitbekommen hat. Der Tipp richtet sich nicht zuletzt an Klubs zwischen 3. Liga und Oberliga sowie an Vereine mit ambitionierter Jugendarbeit.

Gibt es weitere Einnahmemöglichkeiten, wenn ein Spieler aus den eigenen Reihen Profi wird?

Ja. Neben den internationalen Regelungen gibt es auf nationaler Ebene die Entschädigungszahlung für jüngere Lizenzspieler. Erhält ein Spieler einen Lizenzspielervertrag bei einem Verein der Bundesliga oder 2. Bundesliga und hat dort seinen ersten Punktspieleinsatz im Profiteam, erhalten frühere Vereine des Spielers eine Entschädigungssumme. In der Bundesliga sind dies insgesamt 50.000 Euro, in der 2. Bundesliga 22.500 Euro. Zehn Prozent dieses Betrages (5.000 oder 2.250 Euro) stehen dem Heimatverein des Spielers zu, für den er als erstes angemeldet und mindestens drei Jahre ununterbrochen spielberechtigt war. Das restliche Geld verteilt sich auf die Klubs, für die der Spieler in den letzten fünf Jahren vor seiner Verpflichtung als Lizenzspieler tätig war. Die Höhe der einzelnen Teilzahlungen richtet sich nach der Länge der jeweiligen Vereinszugehörigkeit.

Welche prominenten Beispiele neben Mustafi gibt es noch?

Mesut Özil hat Rot-Weiss Essen zweimal in den vergangenen Jahren einen warmen Geldregen beschert – beim Wechsel von Werder Bremen zu Real Madrid und von Real zum FC Arsenal. Auch der Ludwigshafener SC durfte für André Schürrle bereits zwei Solidaritätsbeiträge in Empfang nehmen. Der SV Hessler 06 und SSV Buer freuen sich über den jüngst vollzogenen Transfer von Ilkay Gündogan zu Manchester City. Für Hessler spielte er nach seinem 12. Geburtstag zwei Jahre, für Buer anschließend eine Saison. Kasse machte auch der Greifswalder SC mit Toni Kroos. Bei den internationalen Wechseln von Mario Gomez zum AC Florenz und nun zurück in die Bundesliga verdienten gleich drei Amateurklubs mit: SV Unlingen, FV Bad Saulgau und SSV Ulm.