Münsters Warschewski: Tipps von Klose

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Tobias Warschewski von Preußen Münster und sein ungewöhnlicher Werdegang zum Fußballprofi.

Wird ein junger Fußballspieler zum ersten Mal zu einem Lehrgang einer U-Nationalmannschaft eingeladen, ist das immer ein besonderes Erlebnis. Für Tobias Warschewski von Preußen Münster gilt das sogar in zweifacher Hinsicht: Bei dem viertägigen Lehrgang der U 19 im hessischen Grünberg lernte er sein Jugendidol Miroslav Klose kennen. "Er ist ein großes Vorbild. Es war ein unglaubliches Gefühl, als er vor mir stand und mir Tipps gegeben hat", erzählt der 19-Jährige im Gespräch mit DFB.de. Klose absolviert beim DFB ein Ausbildungs- und Traineeprogramm als Trainer. Dazu gehört auch, dass der frühere Torjäger verschiedene Maßnahmen der U-Nationalmannschaften unterstützt.

Als Mittelstürmer konnte Warschewski von den Tipps des 137-maligen Nationalspielers besonders profitieren. "Er hat uns viel beigebracht", erzählt er, "Meine Stürmerkollegen und ich haben uns länger mit ihm unterhalten. Er hat uns Tipps gegeben, wie man die Gegenspieler richtig anläuft und dass man sich hinter den Innenverteidigern aufhalten sollte." Auch der Karriereweg von Klose dient Warschewski als Inspiration: "Er hat es innerhalb von nicht einmal zwei Jahren vom Regionalligaspieler zum A-Nationalspieler geschafft. Das zeigt, wie schnell es im Fußball gehen kann."

Schwerer Stand in der Jugend

Warschewski weiß, wovon er spricht. Auch er nahm eine rasante Entwicklung: In der ersten Jahreshälfte 2015 spielte der Stürmer noch für die A-Jugend des Amateurvereins TSC Eintracht Dortmund. Ein Jahr später war er Profi in der 3. Liga, acht weitere Monate danach Nationalspieler der deutschen U 19-Auswahl. Ende März gab er sein Debüt gegen Zypern. "Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell gehen würde", sagt er.

In der Jugend galt Warschewski nicht unbedingt als Supertalent. Ein Jahr lang spielte er für die Junioren von Borussia Dortmund, konnte sich dort aber nicht durchsetzen und kehrte zu seinem Heimatverein zurück. Auch ein Probetraining bei Rot-Weiss Essen blieb erfolglos. "Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, dass es mit dem Profifußball wohl eher nicht klappen wird. Mit der Jugend von Eintracht Dortmund habe ich lediglich in der Landesliga gespielt. Dort wird man nur selten von großen Vereinen entdeckt."

Tore als Türöffner

Doch als Warschewski plötzlich wie am Fließband traf, lenkte er die Aufmerksamkeit von Preußen Münster auf sich. Im August 2015 debütierte er in der A-Junioren-Bundesliga, trainierte zudem bei den Profis mit. Sein ehemaliger U 19-Coach Cihan Tasdelen erkannte sofort die Qualitäten des Torjägers. Auf der Vereinswebseite sagt er: "Seine Bewegungsabläufe sind eher ungewöhnlich. Tobi ist ein Akteur, der nicht viel nachdenkt, sondern handelt. Solche Typen werden immer seltener. Bei ihm sind viele Bewegungsmuster automatisiert, sodass er für seine Gegenspieler nicht leicht auszurechnen ist."

Plötzlich wurden auch andere Vereine auf den Mittelstürmer aufmerksam. Mit dem FC Schalke 04 fanden bereits Gespräche statt. "Aber ich habe mich für Münster und gegen das Nachwuchsleistungszentrum eines Bundesligisten entschieden", sagt er. Es war offenbar die richtige Entscheidung: Am ersten Spieltag der laufenden Saison erfolgte sein Debüt in der 3. Liga. 23 Einsätze hatte er in dieser Saison, erzielte dabei vier Tore.

Erstes Profitor mit den Fans gefeiert

Highlight war im Dezember sein Siegtreffer zum 1:0 gegen den Chemnitzer FC. Danach ging er auf den Zaun, um gemeinsam mit den Fans zu feiern. Für den eher schüchternen Youngster war das eine ganz neue Erfahrung: "Ich musste mit den Fans Humba Täterä singen. Ich war total nervös. Letztendlich war es aber ganz lustig."

Warschewski sollte sich daran gewöhnen, noch häufiger mit den Fans zu feiern. Seine Entwicklungskurve zeigt steil nach oben. Längst wird er mit großen Vereinen in Verbindung gebracht. Der Vertrag von Warschewski, der noch immer in Dortmund bei seinen Eltern wohnt, läuft in Münster allerdings noch bis Sommer 2018. "Bislang habe ich mit meinem Berater nicht über einen Vereinswechsel gesprochen. Ich habe jetzt nur Münster im Kopf und will mich auf den Fußball konzentrieren. Wir wollen schnellstmöglich den Klassenerhalt perfekt machen", sagt er. Drei Punkte im Heimspiel gegen Fortuna Köln am Samstag (ab 14 Uhr) wären ein großer Schritt dorthin.

[oj]

Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Tobias Warschewski von Preußen Münster und sein ungewöhnlicher Werdegang zum Fußballprofi.

Wird ein junger Fußballspieler zum ersten Mal zu einem Lehrgang einer U-Nationalmannschaft eingeladen, ist das immer ein besonderes Erlebnis. Für Tobias Warschewski von Preußen Münster gilt das sogar in zweifacher Hinsicht: Bei dem viertägigen Lehrgang der U 19 im hessischen Grünberg lernte er sein Jugendidol Miroslav Klose kennen. "Er ist ein großes Vorbild. Es war ein unglaubliches Gefühl, als er vor mir stand und mir Tipps gegeben hat", erzählt der 19-Jährige im Gespräch mit DFB.de. Klose absolviert beim DFB ein Ausbildungs- und Traineeprogramm als Trainer. Dazu gehört auch, dass der frühere Torjäger verschiedene Maßnahmen der U-Nationalmannschaften unterstützt.

Als Mittelstürmer konnte Warschewski von den Tipps des 137-maligen Nationalspielers besonders profitieren. "Er hat uns viel beigebracht", erzählt er, "Meine Stürmerkollegen und ich haben uns länger mit ihm unterhalten. Er hat uns Tipps gegeben, wie man die Gegenspieler richtig anläuft und dass man sich hinter den Innenverteidigern aufhalten sollte." Auch der Karriereweg von Klose dient Warschewski als Inspiration: "Er hat es innerhalb von nicht einmal zwei Jahren vom Regionalligaspieler zum A-Nationalspieler geschafft. Das zeigt, wie schnell es im Fußball gehen kann."

Schwerer Stand in der Jugend

Warschewski weiß, wovon er spricht. Auch er nahm eine rasante Entwicklung: In der ersten Jahreshälfte 2015 spielte der Stürmer noch für die A-Jugend des Amateurvereins TSC Eintracht Dortmund. Ein Jahr später war er Profi in der 3. Liga, acht weitere Monate danach Nationalspieler der deutschen U 19-Auswahl. Ende März gab er sein Debüt gegen Zypern. "Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell gehen würde", sagt er.

In der Jugend galt Warschewski nicht unbedingt als Supertalent. Ein Jahr lang spielte er für die Junioren von Borussia Dortmund, konnte sich dort aber nicht durchsetzen und kehrte zu seinem Heimatverein zurück. Auch ein Probetraining bei Rot-Weiss Essen blieb erfolglos. "Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, dass es mit dem Profifußball wohl eher nicht klappen wird. Mit der Jugend von Eintracht Dortmund habe ich lediglich in der Landesliga gespielt. Dort wird man nur selten von großen Vereinen entdeckt."

Tore als Türöffner

Doch als Warschewski plötzlich wie am Fließband traf, lenkte er die Aufmerksamkeit von Preußen Münster auf sich. Im August 2015 debütierte er in der A-Junioren-Bundesliga, trainierte zudem bei den Profis mit. Sein ehemaliger U 19-Coach Cihan Tasdelen erkannte sofort die Qualitäten des Torjägers. Auf der Vereinswebseite sagt er: "Seine Bewegungsabläufe sind eher ungewöhnlich. Tobi ist ein Akteur, der nicht viel nachdenkt, sondern handelt. Solche Typen werden immer seltener. Bei ihm sind viele Bewegungsmuster automatisiert, sodass er für seine Gegenspieler nicht leicht auszurechnen ist."

Plötzlich wurden auch andere Vereine auf den Mittelstürmer aufmerksam. Mit dem FC Schalke 04 fanden bereits Gespräche statt. "Aber ich habe mich für Münster und gegen das Nachwuchsleistungszentrum eines Bundesligisten entschieden", sagt er. Es war offenbar die richtige Entscheidung: Am ersten Spieltag der laufenden Saison erfolgte sein Debüt in der 3. Liga. 23 Einsätze hatte er in dieser Saison, erzielte dabei vier Tore.

Erstes Profitor mit den Fans gefeiert

Highlight war im Dezember sein Siegtreffer zum 1:0 gegen den Chemnitzer FC. Danach ging er auf den Zaun, um gemeinsam mit den Fans zu feiern. Für den eher schüchternen Youngster war das eine ganz neue Erfahrung: "Ich musste mit den Fans Humba Täterä singen. Ich war total nervös. Letztendlich war es aber ganz lustig."

Warschewski sollte sich daran gewöhnen, noch häufiger mit den Fans zu feiern. Seine Entwicklungskurve zeigt steil nach oben. Längst wird er mit großen Vereinen in Verbindung gebracht. Der Vertrag von Warschewski, der noch immer in Dortmund bei seinen Eltern wohnt, läuft in Münster allerdings noch bis Sommer 2018. "Bislang habe ich mit meinem Berater nicht über einen Vereinswechsel gesprochen. Ich habe jetzt nur Münster im Kopf und will mich auf den Fußball konzentrieren. Wir wollen schnellstmöglich den Klassenerhalt perfekt machen", sagt er. Drei Punkte im Heimspiel gegen Fortuna Köln am Samstag (ab 14 Uhr) wären ein großer Schritt dorthin.

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