Münsters Schulze Niehues: Handballtorhüter als Vorbild

Für den SC Preußen Münster läuft es in der 3. Liga aktuell rund. Aus den vergangenen sechs Partien holte der ehemalige Bundesligist 16 von 18 möglichen Punkten. Der Lohn ist Rang zwei, ein Zähler hinter Spitzenreiter VfL Osnabrück (26). Sicherer Rückhalt der Münsteraner ist Torwart Maximilian Schulze Niehues, der als Nummer Zwei in die Saison gestartet war. Doch nach einer Verletzung von Oliver Schnitzler (Gehirnerschütterung) rückte der 29-Jährige, der schon zu Juniorenzeiten für den SC Preußen am Ball war, zwischen die Pfosten - und nutzte seine Chance eindrucksvoll.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Maximilian Schulze Niehues mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die gute Ausgangslage, seinen bevorstehenden 30. Geburtstag und sein Lehramts-Studium.

DFB.de: Nach dem 2:1 beim SV Meppen belegt der SC Preußen Tabellenplatz zwei, der zum direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga berechtigt. Wie ist die Stimmung in der Kabine, Herr Schulze Niehues?

Maximilian Schulze Niehues: Ich kann bestätigen: Die Stimmung passt bei uns. (lacht) Bis hierhin sind wir sehr zufrieden.

DFB.de: Was macht Preußen Münster in dieser Saison so stark?

Schulze Niehues: Wir gehen mit einem klaren Plan in jede Partie und setzen ihn in der Regel gut um. Außerdem haben wir eine junge und hungrige Mannschaft, die richtig Lust darauf hat, Fußball zu spielen. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten haben wir nicht den ganz großen Druck. Der SC Preußen befindet sich im Umbruch. Unter anderem wurde die Ausgliederung der Profiabteilung vollzogen. Vor der Saison war die Erwartungshaltung nicht ganz so hoch. Das sorgt bei uns dafür, dass wir befreit aufspielen können.

DFB.de: Und was ist möglich?

Schulze Niehues: In dieser 3. Liga ist grundsätzlich alles möglich. Wie gesagt: Wir sind aktuell zufrieden. Jetzt geht es darum, die Leistungen dauerhaft zu bestätigen und so unsere Position möglichst zu verteidigen.

DFB.de: Ein 2:1 wie in Meppen ist für einen Torhüter grundsätzlich nicht das optimale Ergebnis, oder?

Schulze Niehues: Das stimmt. Ich bin immer bestrebt, möglichst ohne Gegentor zu bleiben. Gerade in Meppen wäre es für mich und für die Mannschaft besser gewesen, wir hätten uns das Gegentor zum 2:1 kurz vor Schluss nicht gefangen. So wurde es noch einmal kurzzeitig eng. Insgesamt haben wir es dennoch gut gemacht. Im Moment ist es extrem schwer gegen uns, wenn wir erst einmal in Führung gehen.

DFB.de: Wie sehr ärgern Sie sich grundsätzlich über Gegentore?

Schulze Niehues: Gegentreffer sind - gerade für einen Torhüter - immer ärgerlich. Ich bin aber erfahren genug, um damit umzugehen. Das gilt für auch für Fehler. Wenn wir trotz eines oder mehrerer Gegentreffer gewinnen, ist so etwas freilich noch leichter zu verkraften.



Für den SC Preußen Münster läuft es in der 3. Liga aktuell rund. Aus den vergangenen sechs Partien holte der ehemalige Bundesligist 16 von 18 möglichen Punkten. Der Lohn ist Rang zwei, ein Zähler hinter Spitzenreiter VfL Osnabrück (26). Sicherer Rückhalt der Münsteraner ist Torwart Maximilian Schulze Niehues, der als Nummer Zwei in die Saison gestartet war. Doch nach einer Verletzung von Oliver Schnitzler (Gehirnerschütterung) rückte der 29-Jährige, der schon zu Juniorenzeiten für den SC Preußen am Ball war, zwischen die Pfosten - und nutzte seine Chance eindrucksvoll.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Maximilian Schulze Niehues mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über die gute Ausgangslage, seinen bevorstehenden 30. Geburtstag und sein Lehramts-Studium.

DFB.de: Nach dem 2:1 beim SV Meppen belegt der SC Preußen Tabellenplatz zwei, der zum direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga berechtigt. Wie ist die Stimmung in der Kabine, Herr Schulze Niehues?

Maximilian Schulze Niehues: Ich kann bestätigen: Die Stimmung passt bei uns. (lacht) Bis hierhin sind wir sehr zufrieden.

DFB.de: Was macht Preußen Münster in dieser Saison so stark?

Schulze Niehues: Wir gehen mit einem klaren Plan in jede Partie und setzen ihn in der Regel gut um. Außerdem haben wir eine junge und hungrige Mannschaft, die richtig Lust darauf hat, Fußball zu spielen. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten haben wir nicht den ganz großen Druck. Der SC Preußen befindet sich im Umbruch. Unter anderem wurde die Ausgliederung der Profiabteilung vollzogen. Vor der Saison war die Erwartungshaltung nicht ganz so hoch. Das sorgt bei uns dafür, dass wir befreit aufspielen können.

DFB.de: Und was ist möglich?

Schulze Niehues: In dieser 3. Liga ist grundsätzlich alles möglich. Wie gesagt: Wir sind aktuell zufrieden. Jetzt geht es darum, die Leistungen dauerhaft zu bestätigen und so unsere Position möglichst zu verteidigen.

DFB.de: Ein 2:1 wie in Meppen ist für einen Torhüter grundsätzlich nicht das optimale Ergebnis, oder?

Schulze Niehues: Das stimmt. Ich bin immer bestrebt, möglichst ohne Gegentor zu bleiben. Gerade in Meppen wäre es für mich und für die Mannschaft besser gewesen, wir hätten uns das Gegentor zum 2:1 kurz vor Schluss nicht gefangen. So wurde es noch einmal kurzzeitig eng. Insgesamt haben wir es dennoch gut gemacht. Im Moment ist es extrem schwer gegen uns, wenn wir erst einmal in Führung gehen.

DFB.de: Wie sehr ärgern Sie sich grundsätzlich über Gegentore?

Schulze Niehues: Gegentreffer sind - gerade für einen Torhüter - immer ärgerlich. Ich bin aber erfahren genug, um damit umzugehen. Das gilt für auch für Fehler. Wenn wir trotz eines oder mehrerer Gegentreffer gewinnen, ist so etwas freilich noch leichter zu verkraften.

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DFB.de: Was ist die besondere Situation als "letzter Verteidiger" auf der Linie?

Schulze Niehues: Wenn mir ein Fehler unterläuft, dann ist es in der Regel ein Gegentor. Das ist das Schicksal eines Torhüters. Man darf sich davon nicht beeindrucken lassen, muss das ausblenden. Das Torwartspiel macht aber nicht nur das klassische Verhindern von Gegentreffern aus. Das ist immer noch die Hauptrolle, ganz klar. Bereiche wie Spieleröffnung und das Mitspielen haben den Aufgabenbereich eines Torhüters in den vergangenen Jahren immer komplexer werden lassen.

DFB.de: Sie bekommen aktuell konstant gute Noten. Wie beurteilen Sie selbst Ihre Leistungen?

Schulze Niehues: Ich fühle mich momentan richtig gut und freue mich, der Mannschaft mit meinen Leistungen helfen zu können. Das ist das Ergebnis der exzellenten Trainingsarbeit. Das gesamte Torwartteam zieht hervorragend mit.

DFB.de: In die Saison waren Sie als Nummer Zwei hinter Oliver Schnitzler gegangen. Wie sind Sie damit umgegangen?

Schulze Niehues: Gerade für einen Torwart ist so eine Situation nie schön. Meistens ist es ja nicht eine Entscheidung für ein einzelnes Spiel, sondern für einen sehr viel längeren Zeitraum. Meine Philosophie ist und bleibt, dass die Torhüter trotz des Konkurrenzkampfs immer ein Team bilden sollten. Der Handballsport kann als Vorbild dienen. Die Handballer pushen sich gegenseitig. Zwar können wir im Fußball nicht während eines Spiels mehrfach den Torwart wechseln. Dennoch müssen wir gemeinsam kämpfen und nicht gegeneinander. Nur so können wir das Beste für die Mannschaft und den Verein herausholen. Und darum geht es schließlich.

DFB.de: Nächster Gegner ist der Aufsteiger TSV 1860 München, der mit Angreifer Adriano Grimaldi einen ehemaligen Preußen-Kapitän im Kader hat. Ist es ein Vorteil, dass Sie ihn gut kennen?

Schulze Niehues: Ich weiß bei jedem Gegner, was auf mich zukommt. Dafür sorgt nicht zuletzt das Videostudium. Aber wenn man auf einen früheren Mitspieler trifft, ist das noch einmal etwas anderes. Wir beide wissen, wie sich der jeweils andere wahrscheinlich verhalten wird. Ganz sicher können wir uns aber nie sein. Insgesamt stellt 1860 eine richtig gute Mannschaft mit guten Einzelspielern. Im Sturm hat der TSV zum Beispiel nicht nur Adriano, sondern auch Sascha Mölders. Das wird eine schwere Aufgabe für uns.

DFB.de: Sie arbeiten schon an Ihrer Karriere nach der Karriere. Wie ist der Stand?

Schulze Niehues: Ich studiere Sport und Geschichte auf Lehramt. Aktuell schreibe ich an meiner Bachelorarbeit zum Thema "Ernährung im Fußball". In diesem Semester werde ich fertig. Dann schaue ich, wie sich das alles weiterentwickelt. Mein Ziel ist es schon, auch den Master zu machen. Mein Vertrag beim SC Preußen läuft allerdings zum Saisonende aus.

DFB.de: Ist es nicht stressig, zu studieren und gleichzeitig Profi zu sein?

Schulze Niehues: Das war gerade zu Beginn des Studiums bei Kursen mit Anwesenheitspflicht und gleichzeitig wechselnden Trainingswochen gar nicht so einfach. Ich habe die Regelstudienzeit auch überschritten. Rückblickend bin ich jedoch sehr froh, dass ich es bis hierher hinbekommen habe.

DFB.de: Sie werden am 11. November 30 Jahre. Was wünschen Sie sich?

Schulze Niehues: Wir spielen an dem Tag bei der SG Sonnenhof Großaspach, ein Sieg wäre selbstverständlich überragend. Das würde dann bestimmt eine schöne Rückfahrt bedeuten. (lacht)

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