Münsters Schauerte: "Glauben nie verloren"

132 Tage: So lange musste der SC Preußen Münster in der 3. Liga auf seinen dritten Saisonsieg warten. Erst am vergangenen Spieltag gegen den Zweitliga-Absteiger 1. FC Magdeburg (2:0) war es soweit. Im DFB.de-Interview spricht Münsters Kapitän Julian Schauerte mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Ende der Negativserie und die Unterstützung aus dem Umfeld.

DFB.de: Das 2:0 gegen den 1. FC Magdeburg war der erste Sieg seit Anfang August. Wie viele Steine sind Ihnen vom Herzen gefallen, Herr Schauerte?

Julian Schauerte: Das waren schon einige. 14 Spiele ohne Sieg gehen an niemandem spurlos vorbei. Mit dem Dreier gegen Magdeburg ist uns ein wichtiger erster Schritt im Rennen um den Klassenverbleib gelungen. Wir gehen positiv gestimmt in das abschließende Spiel des Jahres am Samstag gegen den TSV 1860 München. Der Sieg ist allerdings nichts wert, wenn wir nicht nachlegen.

DFB.de: Was war der Schlüssel zum Sieg gegen Magdeburg?

Schauerte: Zunächst einmal kam es uns entgegen, dass wir nur vier Tage nach dem 1:3 beim SV Meppen schon die Möglichkeit hatten, es besser zu machen. Gegen Magdeburg waren wir vom ersten Moment an gut im Spiel und haben dem Gegner nur wenige Torchancen ermöglicht. Für die gute Defensivleistung haben wir uns belohnt und auch das nötige Spielglück erarbeitet. Der Platzverweis für die Gäste hat uns dazu auch ein wenig in die Karten gespielt.

DFB.de: Als Sie am 1. Spieltag beim 1:1 im Eröffnungsspiel beim TSV 1860 München das erste Tor dieser Spielzeit erzielt haben, war mit einer solchen Entwicklung im weiteren Verlauf der Hinserie nicht zu rechnen, oder?

Schauerte: Absolut nicht. Zumal es in der 3. Liga ohnehin schwierig ist, Prognosen abzugeben. Unser Saisonstart war mit sieben Punkten aus vier Spielen sogar sehr gut. Danach haben wir aber einige späte Gegentore kassiert und Punkte noch aus der Hand gegeben. In einigen Situationen hat uns das nötige Quäntchen Glück gefehlt.

DFB.de: Wie geht man mit solch einer Negativserie um?

Schauerte: Wir haben innerhalb der Mannschaft viel gesprochen. Als Kapitän will ich in solchen Phasen mit den anderen erfahrenen Spielern vorangehen. Obwohl die Ergebnisse ausgeblieben sind, war die Stimmung nie wirklich schlecht. Wir hatten uns fest vorgenommen, uns von der Serie nicht runterziehen zu lassen. Die Mannschaft hat das gut angenommen und den Glauben nie verloren.

DFB.de: Welchen Ansatz verfolgt Interimstrainer Arne Barez, der die Mannschaft seit zwei Spielen als Nachfolger von Sven Hübscher betreut?

Schauerte: Er hat eine ruhige Ansprache und will seinen Spielern viele Hilfestellungen geben. Fußballerisch legen wir viel Wert auf ein kompaktes Auftreten und eine gute Ordnung. Gegen Magdeburg hatten wir in der Abwehr auf eine Fünferkette umgestellt, was uns gutgetan hat.

DFB.de: Im vergangenen Sommer endete schon nach einem Jahr Ihre Zeit in Belgien. Warum?

Schauerte: Mich hatte es gereizt, erstklassig Fußball zu spielen. Bei Fortuna Düsseldorf klappte das leider nicht, weil mein Vertrag nach dem Aufstieg nicht verlängert worden war. Das Angebot von KAS Eupen hörte sich sehr interessant an. Trainer war damals Claude Makélélé, der als Spieler Champions League-Sieger mit Real Madrid und Vizeweltmeister mit Frankreich wurde. Die Zeit in Belgien hat mir sehr viel gegeben. Ich habe mit Spielern aus vielen unterschiedlichen Ländern zusammengespielt und mit Französisch eine neue Sprache gelernt. Sportlich deutete es sich allerdings schon zum Ende der Hinrunde an, dass ich es schwer haben würde. Auch wenn ich mittlerweile 31 Jahre alt bin, will ich regelmäßig spielen und der Mannschaft helfen.

DFB.de: Was gab für Preußen Münster den Ausschlag?

Schauerte: Mein Berater und ich hatten uns schon im Winter umgehört, welche Möglichkeiten ich habe, um wieder in Deutschland zu spielen. Schon damals hatte Preußen Münster Interesse an mir gezeigt. Als mein Abgang konkreter wurde, musste ich nicht mehr lange überlegen. Ich fand es spannend, dass der SCP mich als Führungsspieler haben wollte.

DFB.de: Die Fans haben eine Spendenaktion gestartet, damit der Verein in der Winterpause nach Verstärkungen für den Klassenverbleib Ausschau halten kann. Wie nehmen Sie die Unterstützung wahr?

Schauerte: Die ist phänomenal. Die Fans haben uns während der Negativserie immer wieder Mut zugesprochen. Auch der Rückhalt aus der Geschäftsstelle ist zu spüren. So schwierig die Situation auch ist: Es ist ein Ruck durch den Verein und das Umfeld gegangen. Wir sind es den Fans schuldig, diese Unterstützung nun mit Ergebnissen zurückzuzahlen.

DFB.de: Zum Jahresabschluss ist der TSV 1860 München im Preußenstadion zu Gast. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Schauerte: Auch der TSV 1860 hat bisher keine einfache Saison gespielt und mit Michael Köllner seit einigen Partien einen neuen Trainer an der Seitenlinie. Die "Löwen" verfügen über eine robuste Mannschaft. Da müssen wir mit allen Mitteln dagegenhalten, um uns nach dem Sieg gegen den 1. FC Magdeburg weiter zu stabilisieren. Außerdem treffen zwei Gründungsmitglieder der Bundesliga aufeinander, was das Spiel auch für Liebhaber interessant macht.

[mspw]

132 Tage: So lange musste der SC Preußen Münster in der 3. Liga auf seinen dritten Saisonsieg warten. Erst am vergangenen Spieltag gegen den Zweitliga-Absteiger 1. FC Magdeburg (2:0) war es soweit. Im DFB.de-Interview spricht Münsters Kapitän Julian Schauerte mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Ende der Negativserie und die Unterstützung aus dem Umfeld.

DFB.de: Das 2:0 gegen den 1. FC Magdeburg war der erste Sieg seit Anfang August. Wie viele Steine sind Ihnen vom Herzen gefallen, Herr Schauerte?

Julian Schauerte: Das waren schon einige. 14 Spiele ohne Sieg gehen an niemandem spurlos vorbei. Mit dem Dreier gegen Magdeburg ist uns ein wichtiger erster Schritt im Rennen um den Klassenverbleib gelungen. Wir gehen positiv gestimmt in das abschließende Spiel des Jahres am Samstag gegen den TSV 1860 München. Der Sieg ist allerdings nichts wert, wenn wir nicht nachlegen.

DFB.de: Was war der Schlüssel zum Sieg gegen Magdeburg?

Schauerte: Zunächst einmal kam es uns entgegen, dass wir nur vier Tage nach dem 1:3 beim SV Meppen schon die Möglichkeit hatten, es besser zu machen. Gegen Magdeburg waren wir vom ersten Moment an gut im Spiel und haben dem Gegner nur wenige Torchancen ermöglicht. Für die gute Defensivleistung haben wir uns belohnt und auch das nötige Spielglück erarbeitet. Der Platzverweis für die Gäste hat uns dazu auch ein wenig in die Karten gespielt.

DFB.de: Als Sie am 1. Spieltag beim 1:1 im Eröffnungsspiel beim TSV 1860 München das erste Tor dieser Spielzeit erzielt haben, war mit einer solchen Entwicklung im weiteren Verlauf der Hinserie nicht zu rechnen, oder?

Schauerte: Absolut nicht. Zumal es in der 3. Liga ohnehin schwierig ist, Prognosen abzugeben. Unser Saisonstart war mit sieben Punkten aus vier Spielen sogar sehr gut. Danach haben wir aber einige späte Gegentore kassiert und Punkte noch aus der Hand gegeben. In einigen Situationen hat uns das nötige Quäntchen Glück gefehlt.

DFB.de: Wie geht man mit solch einer Negativserie um?

Schauerte: Wir haben innerhalb der Mannschaft viel gesprochen. Als Kapitän will ich in solchen Phasen mit den anderen erfahrenen Spielern vorangehen. Obwohl die Ergebnisse ausgeblieben sind, war die Stimmung nie wirklich schlecht. Wir hatten uns fest vorgenommen, uns von der Serie nicht runterziehen zu lassen. Die Mannschaft hat das gut angenommen und den Glauben nie verloren.

DFB.de: Welchen Ansatz verfolgt Interimstrainer Arne Barez, der die Mannschaft seit zwei Spielen als Nachfolger von Sven Hübscher betreut?

Schauerte: Er hat eine ruhige Ansprache und will seinen Spielern viele Hilfestellungen geben. Fußballerisch legen wir viel Wert auf ein kompaktes Auftreten und eine gute Ordnung. Gegen Magdeburg hatten wir in der Abwehr auf eine Fünferkette umgestellt, was uns gutgetan hat.

DFB.de: Im vergangenen Sommer endete schon nach einem Jahr Ihre Zeit in Belgien. Warum?

Schauerte: Mich hatte es gereizt, erstklassig Fußball zu spielen. Bei Fortuna Düsseldorf klappte das leider nicht, weil mein Vertrag nach dem Aufstieg nicht verlängert worden war. Das Angebot von KAS Eupen hörte sich sehr interessant an. Trainer war damals Claude Makélélé, der als Spieler Champions League-Sieger mit Real Madrid und Vizeweltmeister mit Frankreich wurde. Die Zeit in Belgien hat mir sehr viel gegeben. Ich habe mit Spielern aus vielen unterschiedlichen Ländern zusammengespielt und mit Französisch eine neue Sprache gelernt. Sportlich deutete es sich allerdings schon zum Ende der Hinrunde an, dass ich es schwer haben würde. Auch wenn ich mittlerweile 31 Jahre alt bin, will ich regelmäßig spielen und der Mannschaft helfen.

DFB.de: Was gab für Preußen Münster den Ausschlag?

Schauerte: Mein Berater und ich hatten uns schon im Winter umgehört, welche Möglichkeiten ich habe, um wieder in Deutschland zu spielen. Schon damals hatte Preußen Münster Interesse an mir gezeigt. Als mein Abgang konkreter wurde, musste ich nicht mehr lange überlegen. Ich fand es spannend, dass der SCP mich als Führungsspieler haben wollte.

DFB.de: Die Fans haben eine Spendenaktion gestartet, damit der Verein in der Winterpause nach Verstärkungen für den Klassenverbleib Ausschau halten kann. Wie nehmen Sie die Unterstützung wahr?

Schauerte: Die ist phänomenal. Die Fans haben uns während der Negativserie immer wieder Mut zugesprochen. Auch der Rückhalt aus der Geschäftsstelle ist zu spüren. So schwierig die Situation auch ist: Es ist ein Ruck durch den Verein und das Umfeld gegangen. Wir sind es den Fans schuldig, diese Unterstützung nun mit Ergebnissen zurückzuzahlen.

DFB.de: Zum Jahresabschluss ist der TSV 1860 München im Preußenstadion zu Gast. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Schauerte: Auch der TSV 1860 hat bisher keine einfache Saison gespielt und mit Michael Köllner seit einigen Partien einen neuen Trainer an der Seitenlinie. Die "Löwen" verfügen über eine robuste Mannschaft. Da müssen wir mit allen Mitteln dagegenhalten, um uns nach dem Sieg gegen den 1. FC Magdeburg weiter zu stabilisieren. Außerdem treffen zwei Gründungsmitglieder der Bundesliga aufeinander, was das Spiel auch für Liebhaber interessant macht.

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