Müller: "Vorlagen sind mir genauso wichtig wie Tore"

Irgendetwas fehlte auf der Anzeigetafel in der Münchener Allianz Arena nach dem 8:0 von Bayern München am 22. Bundesliga-Spieltag gegen den Hamburger SV. Thomas Müller war unter den Torschützen beim Schützenfest nicht zu finden - und trotzdem einer der besten in der Mannschaft des Rekordmeisters. Das Führungstor von Arturo Vidal und das 5:0 von David Alaba hatte Müller aufgelegt, den Elfmeter zum 2:0 herausgeholt - und somit hatte Müller sich auch ohne eigenen Torerfolg spielentscheidend in die Chronologie der Partie eingetragen.

Auf DFB.de erklärt Müller in bekannt sympathischer Weise, dass ihm Vorlagen nicht weniger Spaß machen als Tore und blickt auf das Viertelfinale des DFB-Pokals am kommenden Mittwoch gegen Schalke 04.

Frage: Herr Müller, Sie haben mit dem FC Bayern den Hamburger SV mit 8:0 bezwungen. Kann man da aus Ihrer Sicht noch irgendetwas verbessern?

Thomas Müller: Wenn man bei schönem Wetter und überragender Stimmung im Stadion 8:0 gewinnt, kann man als Verein, als Mannschaft und als Fan hochzufrieden nach Hause fahren. Irgendwann lief es dann ein bisschen wie von selbst. Außerdem ist Hamburg dann irgendwann eingeknickt, was aus Psychologen-Sicht wohl auch normal ist.

Frage: War der FC Bayern so überlegen, so stark oder war der HSV so schwach?

Müller: Das ist immer eine Mischung aus beidem und liegt auch daran, wie die entscheidenden Szenen dann jeweils zu Ende gespielt werden. Wenn es wie diesmal Tore aus gut heraus gespielten Situationen gibt, wird hinterher meist über beides gesprochen. Wir haben es aber auch erzwungen, haben die Räume, die da waren, genutzt, und ein paar schöne Tore gemacht.

Frage: Sie selbst blieben ohne eigenen Treffer beim Schützenfest, haben jedoch das 1:0 von Arturo Vidal aufgelegt, den Foulelfmeter herausgeholt, den Robert Lewandowski zum 2:0 verwandelte. Und völlig uneigennützig David Alaba das Tor zum 5:0 geschenkt. Das Vorbereiten der Tore hat so viel Spaß wie noch nie gemacht, oder?

Müller: Ja, absolut. Es hat auf jeden Fall richtig Spaß gemacht, Fußball zu spielen. Das war das, wonach wir in jedem Spiel suchen, nach der Spielfreude, nach Laufwegen, nach Kombinationen. Dann macht es als Mannschaft Spaß und als Einzelspieler auch.

Frage: Wie haben Sie Ihre Leistung selbst gesehen?

Müller: Ich war diesmal deutlich mehr am Spiel beteiligt als in den Spielen zuvor. Wenn wir nicht jedes Mal gegen Fünferketten spielen müssen, kann man von den Laufwegen her besser in die Lücken reinstechen – ohne, dass ich den künftigen Gegnern jetzt verraten will, dass es für uns gegen Fünferketten unangenehm ist (lacht). Dementsprechend gab es viele Situationen, in denen ich aktiv ins Spiel eingreifen konnte, aufs Tor geschossen aber habe ich wieder nicht. Aber das kann ich verschmerzen. Mein Assist für David ist vielleicht das Paradebeispiel, dass ein Tor für mich nicht alles ist, wenn ich meinem Mitspieler in besserer Position sehe und damit helfen kann. Es war eine Situation, in der man auch hätte selbst schießen können – frei aus nur sieben Metern. Aber David und ich waren klar zwei gegen einen. Ich habe ihn aus dem Augenwinkel gesehen und dann war es für mich eine normale Sache. Vorlagen sind mir genauso wichtig wie Tore.

Frage: Wieder einmal hat der FC Bayern den Hamburger SV so klar besiegt, es war erneut eine Demontage. Ist das mittlerweile Ihr Lieblingsgegner?

Müller: Beim Hinspiel in Hamburg haben wir allerdings erst in der 90. Minute das 1:0 erzielen können. Also kann man das nicht pauschalisieren. Auf einem so guten Rasen wie hier in der Allianz Arena war ein besseres Kombinationsspiel eher möglich als etwa vergangene Woche in Berlin (beim 1:1 gegen Hertha, d.Red.). Das macht nicht unbedingt zwei, drei Tore Unterschied aus, kommt unserem Spiel aber doch entgegen. Wir haben im Torverhältnis Boden gut gemacht.

Frage: Am Mittwoch geht es für den FC Bayern im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den FC Schalke, der vor ein paar Wochen ein überzeugendes 1:1 in München geholt hat. Was bedeutet dieses 8:0 nun?

Müller: Ein 8:0 ist schön, aber die Bundesliga-Saison ist lang. Man muss die Feste jedoch feiern, wie sie fallen. Nichtsdestotrotz müssen wir uns jetzt auf den Mittwoch konzentrieren und gezielt vorbereiten.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[pst]

Irgendetwas fehlte auf der Anzeigetafel in der Münchener Allianz Arena nach dem 8:0 von Bayern München am 22. Bundesliga-Spieltag gegen den Hamburger SV. Thomas Müller war unter den Torschützen beim Schützenfest nicht zu finden - und trotzdem einer der besten in der Mannschaft des Rekordmeisters. Das Führungstor von Arturo Vidal und das 5:0 von David Alaba hatte Müller aufgelegt, den Elfmeter zum 2:0 herausgeholt - und somit hatte Müller sich auch ohne eigenen Torerfolg spielentscheidend in die Chronologie der Partie eingetragen.

Auf DFB.de erklärt Müller in bekannt sympathischer Weise, dass ihm Vorlagen nicht weniger Spaß machen als Tore und blickt auf das Viertelfinale des DFB-Pokals am kommenden Mittwoch gegen Schalke 04.

Frage: Herr Müller, Sie haben mit dem FC Bayern den Hamburger SV mit 8:0 bezwungen. Kann man da aus Ihrer Sicht noch irgendetwas verbessern?

Thomas Müller: Wenn man bei schönem Wetter und überragender Stimmung im Stadion 8:0 gewinnt, kann man als Verein, als Mannschaft und als Fan hochzufrieden nach Hause fahren. Irgendwann lief es dann ein bisschen wie von selbst. Außerdem ist Hamburg dann irgendwann eingeknickt, was aus Psychologen-Sicht wohl auch normal ist.

Frage: War der FC Bayern so überlegen, so stark oder war der HSV so schwach?

Müller: Das ist immer eine Mischung aus beidem und liegt auch daran, wie die entscheidenden Szenen dann jeweils zu Ende gespielt werden. Wenn es wie diesmal Tore aus gut heraus gespielten Situationen gibt, wird hinterher meist über beides gesprochen. Wir haben es aber auch erzwungen, haben die Räume, die da waren, genutzt, und ein paar schöne Tore gemacht.

Frage: Sie selbst blieben ohne eigenen Treffer beim Schützenfest, haben jedoch das 1:0 von Arturo Vidal aufgelegt, den Foulelfmeter herausgeholt, den Robert Lewandowski zum 2:0 verwandelte. Und völlig uneigennützig David Alaba das Tor zum 5:0 geschenkt. Das Vorbereiten der Tore hat so viel Spaß wie noch nie gemacht, oder?

Müller: Ja, absolut. Es hat auf jeden Fall richtig Spaß gemacht, Fußball zu spielen. Das war das, wonach wir in jedem Spiel suchen, nach der Spielfreude, nach Laufwegen, nach Kombinationen. Dann macht es als Mannschaft Spaß und als Einzelspieler auch.

Frage: Wie haben Sie Ihre Leistung selbst gesehen?

Müller: Ich war diesmal deutlich mehr am Spiel beteiligt als in den Spielen zuvor. Wenn wir nicht jedes Mal gegen Fünferketten spielen müssen, kann man von den Laufwegen her besser in die Lücken reinstechen – ohne, dass ich den künftigen Gegnern jetzt verraten will, dass es für uns gegen Fünferketten unangenehm ist (lacht). Dementsprechend gab es viele Situationen, in denen ich aktiv ins Spiel eingreifen konnte, aufs Tor geschossen aber habe ich wieder nicht. Aber das kann ich verschmerzen. Mein Assist für David ist vielleicht das Paradebeispiel, dass ein Tor für mich nicht alles ist, wenn ich meinem Mitspieler in besserer Position sehe und damit helfen kann. Es war eine Situation, in der man auch hätte selbst schießen können – frei aus nur sieben Metern. Aber David und ich waren klar zwei gegen einen. Ich habe ihn aus dem Augenwinkel gesehen und dann war es für mich eine normale Sache. Vorlagen sind mir genauso wichtig wie Tore.

Frage: Wieder einmal hat der FC Bayern den Hamburger SV so klar besiegt, es war erneut eine Demontage. Ist das mittlerweile Ihr Lieblingsgegner?

Müller: Beim Hinspiel in Hamburg haben wir allerdings erst in der 90. Minute das 1:0 erzielen können. Also kann man das nicht pauschalisieren. Auf einem so guten Rasen wie hier in der Allianz Arena war ein besseres Kombinationsspiel eher möglich als etwa vergangene Woche in Berlin (beim 1:1 gegen Hertha, d.Red.). Das macht nicht unbedingt zwei, drei Tore Unterschied aus, kommt unserem Spiel aber doch entgegen. Wir haben im Torverhältnis Boden gut gemacht.

Frage: Am Mittwoch geht es für den FC Bayern im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den FC Schalke, der vor ein paar Wochen ein überzeugendes 1:1 in München geholt hat. Was bedeutet dieses 8:0 nun?

Müller: Ein 8:0 ist schön, aber die Bundesliga-Saison ist lang. Man muss die Feste jedoch feiern, wie sie fallen. Nichtsdestotrotz müssen wir uns jetzt auf den Mittwoch konzentrieren und gezielt vorbereiten.

Aufgezeichnet von DFB.de.