Müller: "Sehr gute Erfahrungen mit Wembley"

Noch drei Tage dauert es für die deutsche Nationalmannschaft bis zum EM-Achtelfinale, dem Klassiker gegen England im Wembley-Stadion in England. Vor der Partie am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und auf MagentaTV) sprechen die Offensivkräfte Serge Gnabry und Thomas Müller auf der Pressekonferenz über die Vorbereitung und die Stimmungslage im DFB-Quartier, wo lediglich Lukas Klostermann nicht am Mannschaftstraining teilnahm. DFB.de hat mitgeschrieben.

Thomas Müller über...

...das kommende Spiel: Man blickt immer zurück, um ein Gefühl für ein Achtelfinale zu bekommen. Ich habe mit Wembley sehr gute Erfahrungen gemacht beim Champions-League-Sieg 2013. Gegen England haben wir dort 2010 gewonnen. Das hat aber nichts mit Dienstag zu tun. Es bringt dem einen oder anderen ein gutes Gefühl. Wir freuen uns auf das Spiel und den großen Gegner. England hat immer Ambitionen, beide Mannschaften haben in ihrer Gruppe überzeugende Spiele geliefert, aber es gab bei beiden auch kritische Worte. England hat gegen Schottland 0:0 gespielt, wir haben uns gegen Ungarn mehr erhofft als ein 2:2. Es ist ein K.o.-Spiel: Beide Mannschaften haben auffällige Einzelspieler, beide haben das Selbstvertrauen zu sagen, dass sie gewinnen. Das macht es interessant.

...sein lädiertes Knie: Wenn ich Probleme hätte, hätte ich heute nicht trainiert. Es ist nicht so, dass mich die Verletzung behindert. Natürlich spürt man es, aber ich bin erfahren genug, um damit umzugehen.

...wechselvolle Turniere: Man wünscht sich immer, dass eine Mannschaft, auch die, die am Ende das Turnier gewinnt, jedes Spiel überzeugend agiert und den Gegner dominiert. Das funktioniert aber nicht in der heutigen Zeit. Man kann in die anderen Gruppen schauen und auf andere Europameisterschaften, zum Beispiel 2016, als Portugal erst in der K.o.-Phase das erste Spiel gewonnen hat. Wir haben uns gegen Ungarn einen ganz anderen Spielverlauf vorgestellt. Vor allem, dass wir zwei Tore kassieren gegen stark verteidigende Ungarn, war nicht der Plan. Wir haben es noch geschafft, auch mit dem Rückschlag nach dem 1:1, der dich umwerfen kann. Aber wir sind drangeblieben und haben uns belohnt. Wir wollen das nutzen, um in diesem völlig anderen Spiel den nächsten Schritt zu machen. Knappe Ergebnisse gehören dazu, eine kritische Analyse selbstverständlich auch. Dabei geht es trotzdem immer vorwärts. Wir haben das Selbstvertrauen und die Lust und dann schauen wir, welche Erwartungen erfüllt werden.

...Torchancen: Wenn ich die Spiele gegen Frankreich und Ungarn vergleiche, war es so, dass wir gegen Frankreich mit ihren starken Offensivspielern vielleicht mit ein, zwei Spielern zu wenig attackiert haben, die Genauigkeit und die letzte Durchsetzungskraft haben gefehlt. Gegen Portugal war eine andere Energie da, aber Portugal hat auch mehr Optionen geboten. Wenn man das Spiel gegen Ungarn nimmt: Bei einem so massiven Verteidigungsblock wird es immer wenig Chancen geben. Negativ war, dass wir die Tore kassieren.

...die Herangehensweise gegen England: Gegen England wird es wichtig sein, dass wir kein Tor kassieren, das ist uns in der Vergangenheit zu selten gelungen. Wir müssen bei ihren Umschaltmomenten und Aktionen nach vorne zu 100 Prozent dagegenhalten und ihre Offensive so gut wie möglich im Zaum halten. Jeder muss diesen Wettbewerbsgedanken in sich tragen, dass es möglich ist, ein Spiel auch knapp zu gewinnen. Wir müssen Kreativität nach vorne einbauen, aber es wird nichts bringen, jegliche Ordnung vermissen zu lassen. In solchen Spielen ist eine gesunde Mischung das Wichtigste.

...defensive Baustellen: Defensiv haben wir es aus meiner Sicht gegen die Franzosen ganz gut gemacht, da hat man Antoine Griezmann und Karim Benzema überhaupt nicht gesehen. Auffällig war, dass wir bei Gegentoren selten in Unterzahl sind, dass in diesen Momenten die Zuordnung nicht stimmt. Uns passiert es oft, dass der Gegner die eine Chance, die er hat, macht. Wir müssen es schaffen, zu erkennen, dass wir in Überzahl den Druck auf den Ball hoch halten und uns nicht zu sicher sind. Der Wille, Zweikämpfe zu führen, auch mal eklig zu sein, muss da sein.

...Joshua Kimmich: Egal, wo du ihn spielen lässt, er ist immer wichtig für die Mannschaft. Er hat eine sehr breite Anlage an Fähigkeiten, die es im Fußball braucht, er ist kampf- und spielstark, hat immer ein Auge für den Raum, will immer Tore einleiten oder verteidigen. Gerade auf dieser Position außen ist Jo der offensivste, verteidigend denkende Spieler. Wenn er auf einer dieser Positionen spielt, ist er immer jemand, der Tore einleitet oder erzielt.

...seine Rolle: Ich bin immer in den Zwischenräumen unterwegs. Ich fühle mich hier etwas früher im Ballbesitz, mehr in einer einleitenden Rolle. Ich habe oft das Gefühl, dass es mich zum Ball hinzieht, um Impulsgeber zu sein. Ich bin noch nicht so in Abschlusspositionen gekommen, wie es mir lieb wäre. Ich würde natürlich gerne mein erstes EM-Tor schießen, aber der wichtigste Punkt ist, dass wir die Spiele gewinnen und weiterkommen. 

...den englischen Respekt vor ihm: Die Bedrohung, die sie fühlen, will ich gerne bestätigen, aber das hängt mehr von meinen Aktionen, als von der Geschichte ab. Ich glaube nicht, dass mir der Gegenspieler dann deshalb einen Meter mehr Platz gibt.

...Harry Kanes Torflaute: Große Stürmer sind die besten darin, geduldig zu sein. Sie müssen auf ihre Chancen lauern und warten. Ein Stürmer hat immer die wenigsten Ballkontakte und nach dem Spiel - wenn es gut läuft - die größten Bilder in der Zeitung. Ich weiß nicht, ob es an der Abstimmung mit den Kollegen liegt, dass er nicht in die Abschlusspositionen gekommen ist. Für uns wäre das aber kein Problem, wenn wir auch kein Gegentor von Harry Kane kassieren. 

Serge Gnabry über...

...das Achtelfinale: Ich habe sehr viel Vorfreude auf dieses große Spiel. Ich freue mich extrem darauf, im Wembley-Stadion gegen England zu spielen und hoffentlich weiterzukommen.

...seine England-Quote: Bis jetzt ist es mir jedes Mal sehr gut gelungen, wenn ich nach London zurückgekehrt bin. Ich habe immer noch viele Freunde dort, die hoffentlich im Stadion sein werden.

...seine EM-Leistung: Als Stürmer noch kein Tor geschossen zu haben, ist nicht der größte Wunsch gewesen. Aber wir sind als Team weitergekommen. Ich habe eine andere Rolle und muss geduldig sein. Ich warte weiter auf meine Chance. Gegen Frankreich habe ich sie leider nicht genutzt, ich hoffe gegen England gelingt mir dann das Tor.

...Leroy Sané: Das Talent, das er hat, wird sich immer durchsetzen. Es lief noch nicht so rund im Turnier, aber wenn er wieder mehr Selbstbewusstsein bekommt, wird er seine Chance bekommen und dann muss er die nutzen. Er hat gegen Ungarn Gas gegeben, hat defensiv viel gemacht. Das war ein gutes Zeichen, darauf muss er aufbauen. Ich bin mir sicher, dass Leroy alles gibt, was er kann.

...Kommunikation auf dem Platz: Ich denke, in jedem Spiel ist es wichtig, wenn man Spieler auf dem Platz hat, die Kommandos geben und vorangehen, die die anderen mitziehen und anfeuern. Jeder hat bei uns die Motivation alles zu geben, aber es gibt auch Tage, wo es nicht von alleine läuft. Umso wichtiger ist es, jemanden zu haben, der nochmal einen Schub reinbringt.

...Gegner England: Ich würde schon sagen, dass wir auf Augenhöhe sind. Sie haben super Spieler, die individuell eine große Qualität in der Offensive haben. Wir haben großen Respekt, aber uns ist egal, was die Medien dort berichten. Wir wollen uns aufs Spiel konzentrieren, die Leistung gegen Portugal wiederholen und die Engländer schlagen.

...die Offensive: Wir müssen schauen, dass wir noch mehr zu Abschlüssen kommen, um noch mehr Druck auf den Gegner auszuüben, damit sie ihre Konter nicht setzen können. Wir müssen selbstbewusst nach vorne und hinter die Kette spielen.

[dfb]

Noch drei Tage dauert es für die deutsche Nationalmannschaft bis zum EM-Achtelfinale, dem Klassiker gegen England im Wembley-Stadion in England. Vor der Partie am Dienstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und auf MagentaTV) sprechen die Offensivkräfte Serge Gnabry und Thomas Müller auf der Pressekonferenz über die Vorbereitung und die Stimmungslage im DFB-Quartier, wo lediglich Lukas Klostermann nicht am Mannschaftstraining teilnahm. DFB.de hat mitgeschrieben.

Thomas Müller über...

...das kommende Spiel: Man blickt immer zurück, um ein Gefühl für ein Achtelfinale zu bekommen. Ich habe mit Wembley sehr gute Erfahrungen gemacht beim Champions-League-Sieg 2013. Gegen England haben wir dort 2010 gewonnen. Das hat aber nichts mit Dienstag zu tun. Es bringt dem einen oder anderen ein gutes Gefühl. Wir freuen uns auf das Spiel und den großen Gegner. England hat immer Ambitionen, beide Mannschaften haben in ihrer Gruppe überzeugende Spiele geliefert, aber es gab bei beiden auch kritische Worte. England hat gegen Schottland 0:0 gespielt, wir haben uns gegen Ungarn mehr erhofft als ein 2:2. Es ist ein K.o.-Spiel: Beide Mannschaften haben auffällige Einzelspieler, beide haben das Selbstvertrauen zu sagen, dass sie gewinnen. Das macht es interessant.

...sein lädiertes Knie: Wenn ich Probleme hätte, hätte ich heute nicht trainiert. Es ist nicht so, dass mich die Verletzung behindert. Natürlich spürt man es, aber ich bin erfahren genug, um damit umzugehen.

...wechselvolle Turniere: Man wünscht sich immer, dass eine Mannschaft, auch die, die am Ende das Turnier gewinnt, jedes Spiel überzeugend agiert und den Gegner dominiert. Das funktioniert aber nicht in der heutigen Zeit. Man kann in die anderen Gruppen schauen und auf andere Europameisterschaften, zum Beispiel 2016, als Portugal erst in der K.o.-Phase das erste Spiel gewonnen hat. Wir haben uns gegen Ungarn einen ganz anderen Spielverlauf vorgestellt. Vor allem, dass wir zwei Tore kassieren gegen stark verteidigende Ungarn, war nicht der Plan. Wir haben es noch geschafft, auch mit dem Rückschlag nach dem 1:1, der dich umwerfen kann. Aber wir sind drangeblieben und haben uns belohnt. Wir wollen das nutzen, um in diesem völlig anderen Spiel den nächsten Schritt zu machen. Knappe Ergebnisse gehören dazu, eine kritische Analyse selbstverständlich auch. Dabei geht es trotzdem immer vorwärts. Wir haben das Selbstvertrauen und die Lust und dann schauen wir, welche Erwartungen erfüllt werden.

...Torchancen: Wenn ich die Spiele gegen Frankreich und Ungarn vergleiche, war es so, dass wir gegen Frankreich mit ihren starken Offensivspielern vielleicht mit ein, zwei Spielern zu wenig attackiert haben, die Genauigkeit und die letzte Durchsetzungskraft haben gefehlt. Gegen Portugal war eine andere Energie da, aber Portugal hat auch mehr Optionen geboten. Wenn man das Spiel gegen Ungarn nimmt: Bei einem so massiven Verteidigungsblock wird es immer wenig Chancen geben. Negativ war, dass wir die Tore kassieren.

...die Herangehensweise gegen England: Gegen England wird es wichtig sein, dass wir kein Tor kassieren, das ist uns in der Vergangenheit zu selten gelungen. Wir müssen bei ihren Umschaltmomenten und Aktionen nach vorne zu 100 Prozent dagegenhalten und ihre Offensive so gut wie möglich im Zaum halten. Jeder muss diesen Wettbewerbsgedanken in sich tragen, dass es möglich ist, ein Spiel auch knapp zu gewinnen. Wir müssen Kreativität nach vorne einbauen, aber es wird nichts bringen, jegliche Ordnung vermissen zu lassen. In solchen Spielen ist eine gesunde Mischung das Wichtigste.

...defensive Baustellen: Defensiv haben wir es aus meiner Sicht gegen die Franzosen ganz gut gemacht, da hat man Antoine Griezmann und Karim Benzema überhaupt nicht gesehen. Auffällig war, dass wir bei Gegentoren selten in Unterzahl sind, dass in diesen Momenten die Zuordnung nicht stimmt. Uns passiert es oft, dass der Gegner die eine Chance, die er hat, macht. Wir müssen es schaffen, zu erkennen, dass wir in Überzahl den Druck auf den Ball hoch halten und uns nicht zu sicher sind. Der Wille, Zweikämpfe zu führen, auch mal eklig zu sein, muss da sein.

...Joshua Kimmich: Egal, wo du ihn spielen lässt, er ist immer wichtig für die Mannschaft. Er hat eine sehr breite Anlage an Fähigkeiten, die es im Fußball braucht, er ist kampf- und spielstark, hat immer ein Auge für den Raum, will immer Tore einleiten oder verteidigen. Gerade auf dieser Position außen ist Jo der offensivste, verteidigend denkende Spieler. Wenn er auf einer dieser Positionen spielt, ist er immer jemand, der Tore einleitet oder erzielt.

...seine Rolle: Ich bin immer in den Zwischenräumen unterwegs. Ich fühle mich hier etwas früher im Ballbesitz, mehr in einer einleitenden Rolle. Ich habe oft das Gefühl, dass es mich zum Ball hinzieht, um Impulsgeber zu sein. Ich bin noch nicht so in Abschlusspositionen gekommen, wie es mir lieb wäre. Ich würde natürlich gerne mein erstes EM-Tor schießen, aber der wichtigste Punkt ist, dass wir die Spiele gewinnen und weiterkommen. 

...den englischen Respekt vor ihm: Die Bedrohung, die sie fühlen, will ich gerne bestätigen, aber das hängt mehr von meinen Aktionen, als von der Geschichte ab. Ich glaube nicht, dass mir der Gegenspieler dann deshalb einen Meter mehr Platz gibt.

...Harry Kanes Torflaute: Große Stürmer sind die besten darin, geduldig zu sein. Sie müssen auf ihre Chancen lauern und warten. Ein Stürmer hat immer die wenigsten Ballkontakte und nach dem Spiel - wenn es gut läuft - die größten Bilder in der Zeitung. Ich weiß nicht, ob es an der Abstimmung mit den Kollegen liegt, dass er nicht in die Abschlusspositionen gekommen ist. Für uns wäre das aber kein Problem, wenn wir auch kein Gegentor von Harry Kane kassieren. 

Serge Gnabry über...

...das Achtelfinale: Ich habe sehr viel Vorfreude auf dieses große Spiel. Ich freue mich extrem darauf, im Wembley-Stadion gegen England zu spielen und hoffentlich weiterzukommen.

...seine England-Quote: Bis jetzt ist es mir jedes Mal sehr gut gelungen, wenn ich nach London zurückgekehrt bin. Ich habe immer noch viele Freunde dort, die hoffentlich im Stadion sein werden.

...seine EM-Leistung: Als Stürmer noch kein Tor geschossen zu haben, ist nicht der größte Wunsch gewesen. Aber wir sind als Team weitergekommen. Ich habe eine andere Rolle und muss geduldig sein. Ich warte weiter auf meine Chance. Gegen Frankreich habe ich sie leider nicht genutzt, ich hoffe gegen England gelingt mir dann das Tor.

...Leroy Sané: Das Talent, das er hat, wird sich immer durchsetzen. Es lief noch nicht so rund im Turnier, aber wenn er wieder mehr Selbstbewusstsein bekommt, wird er seine Chance bekommen und dann muss er die nutzen. Er hat gegen Ungarn Gas gegeben, hat defensiv viel gemacht. Das war ein gutes Zeichen, darauf muss er aufbauen. Ich bin mir sicher, dass Leroy alles gibt, was er kann.

...Kommunikation auf dem Platz: Ich denke, in jedem Spiel ist es wichtig, wenn man Spieler auf dem Platz hat, die Kommandos geben und vorangehen, die die anderen mitziehen und anfeuern. Jeder hat bei uns die Motivation alles zu geben, aber es gibt auch Tage, wo es nicht von alleine läuft. Umso wichtiger ist es, jemanden zu haben, der nochmal einen Schub reinbringt.

...Gegner England: Ich würde schon sagen, dass wir auf Augenhöhe sind. Sie haben super Spieler, die individuell eine große Qualität in der Offensive haben. Wir haben großen Respekt, aber uns ist egal, was die Medien dort berichten. Wir wollen uns aufs Spiel konzentrieren, die Leistung gegen Portugal wiederholen und die Engländer schlagen.

...die Offensive: Wir müssen schauen, dass wir noch mehr zu Abschlüssen kommen, um noch mehr Druck auf den Gegner auszuüben, damit sie ihre Konter nicht setzen können. Wir müssen selbstbewusst nach vorne und hinter die Kette spielen.

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