Müller, Badstuber, Bellarabi und Co.: Über die 3. Liga ins Rampenlicht

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihre zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: Welche Spieler nutzen die 3. Liga als ideales Sprungbrett nach ganz oben? 

2177. Exakt so viele Tage lagen für Thomas Müller zwischen seinem Debüt in der 3. Liga und dem Erreichen des Fußballolymps. Der Weltmeister von 2014 (1:0 im Finale gegen Argentinien in Rio de Janeiro) stand am 27. Juli 2008 unter Trainer Hermann Gerland, der heute als Sportlicher Leiter im neuen Nachwuchsleistungszentrums des FC Bayern München tätig ist, für die U 23 des Rekordmeisters erstmals in der 3. Liga auf dem Feld. 

Bereits in seinem ersten Drittligaspiel gegen den späteren Meister 1. FC Union Berlin (2:1) stellte der damals 18-Jährige seine Torgefahr unter Beweis. Nach Vorlage von Mehmet Ekici (heute Fenerbahce Istanbul) traf Müller zur Führung.

Der heute 27 Jahre alte Nationalspieler, der seit mehr als 17 Jahren für den FC Bayern kickt, ist nur einer von zahlreichen Profis, für die die 2008 gegründete eingleisige 3. Liga zum Sprungbrett in die Bundesliga oder sogar in die Nationalmannschaft wurde. DFB.de gibt einen Überblick, wer es in zehn Jahren 3. Liga bis ins Rampenlicht geschafft hat. 

14 Monate zwischen 3. Liga und WM-Torjägerkrone 

"Die 3. Liga war für mich der ideale Übergang, um mich an den Herrenfußball zu gewöhnen. Die körperliche Härte und physische Präsenz ist natürlich ganz anders als in der Junioren-Bundesliga. Die 3. Liga war für mich genau der richtige Entwicklungsschritt", sagte Thomas Müller erst vor wenigen Tagen im Interview mit DFB.de.

Mit insgesamt 15 Saisontoren machte das Torjägertalent auf sich aufmerksam. Louis van Gaal, der damalige Cheftrainer des Rekordmeisters, zog Müller bereits in der folgenden Saison fest zu den Profis hoch. Unter dem Niederländer setzte sich der gebürtige Weilheimer auch in der höchsten deutschen Spielklasse auf Anhieb durch, wurde Stamm- und Nationalspieler.

Insgesamt stehen für Thomas Mülller auf Vereinsebene inzwischen sechs Meistertitel, vier DFB-Pokalsiege, der Champions League-Triumph 2013 sowie der folgende Gewinn des UEFA-Supercups und der Klub-Weltmeisterschaft zu Buche. Mit der deutschen Nationalmannschaft belegte er bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika - gerade einmal 14 Monate nach seinem letzten Drittligaspiel (3:1 gegen den SV Wacker Burghausen am 13. Mai 2009) - den dritten Platz, wurde mit fünf Treffern WM-Torschützenkönig. Vier Jahre später gewann er mit dem deutschen Team den Weltmeistertitel.



Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihre zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: Welche Spieler nutzen die 3. Liga als ideales Sprungbrett nach ganz oben? 

2177. Exakt so viele Tage lagen für Thomas Müller zwischen seinem Debüt in der 3. Liga und dem Erreichen des Fußballolymps. Der Weltmeister von 2014 (1:0 im Finale gegen Argentinien in Rio de Janeiro) stand am 27. Juli 2008 unter Trainer Hermann Gerland, der heute als Sportlicher Leiter im neuen Nachwuchsleistungszentrums des FC Bayern München tätig ist, für die U 23 des Rekordmeisters erstmals in der 3. Liga auf dem Feld. 

Bereits in seinem ersten Drittligaspiel gegen den späteren Meister 1. FC Union Berlin (2:1) stellte der damals 18-Jährige seine Torgefahr unter Beweis. Nach Vorlage von Mehmet Ekici (heute Fenerbahce Istanbul) traf Müller zur Führung.

Der heute 27 Jahre alte Nationalspieler, der seit mehr als 17 Jahren für den FC Bayern kickt, ist nur einer von zahlreichen Profis, für die die 2008 gegründete eingleisige 3. Liga zum Sprungbrett in die Bundesliga oder sogar in die Nationalmannschaft wurde. DFB.de gibt einen Überblick, wer es in zehn Jahren 3. Liga bis ins Rampenlicht geschafft hat. 

14 Monate zwischen 3. Liga und WM-Torjägerkrone 

"Die 3. Liga war für mich der ideale Übergang, um mich an den Herrenfußball zu gewöhnen. Die körperliche Härte und physische Präsenz ist natürlich ganz anders als in der Junioren-Bundesliga. Die 3. Liga war für mich genau der richtige Entwicklungsschritt", sagte Thomas Müller erst vor wenigen Tagen im Interview mit DFB.de.

Mit insgesamt 15 Saisontoren machte das Torjägertalent auf sich aufmerksam. Louis van Gaal, der damalige Cheftrainer des Rekordmeisters, zog Müller bereits in der folgenden Saison fest zu den Profis hoch. Unter dem Niederländer setzte sich der gebürtige Weilheimer auch in der höchsten deutschen Spielklasse auf Anhieb durch, wurde Stamm- und Nationalspieler.

Insgesamt stehen für Thomas Mülller auf Vereinsebene inzwischen sechs Meistertitel, vier DFB-Pokalsiege, der Champions League-Triumph 2013 sowie der folgende Gewinn des UEFA-Supercups und der Klub-Weltmeisterschaft zu Buche. Mit der deutschen Nationalmannschaft belegte er bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika - gerade einmal 14 Monate nach seinem letzten Drittligaspiel (3:1 gegen den SV Wacker Burghausen am 13. Mai 2009) - den dritten Platz, wurde mit fünf Treffern WM-Torschützenkönig. Vier Jahre später gewann er mit dem deutschen Team den Weltmeistertitel.

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Verletzungspech bremst Badstuber aus

In insgesamt 270 Pflichtspielen - von der U 19 bis zu den Profis des FC Bayern - stand Holger Badstuber gemeinsam mit Thomas Müller auf dem Platz. Zunächst noch als Sechser, war der Linksfuß in der Regionalliga Süd Stammspieler, bevor er auch in der 3. Liga regelmäßig für die U 23 des FC Bayern München in der Startelf stand. Gleichzeitig mit Müller erfolgte bei Badstuber ebenfalls unter Louis van Gaal der Sprung zu den Profis. Auch das Debüt in der Nationalmannschaft ließ nicht lange auf sich warten.

Wegen eines Kreuzbandrisses, der den inzwischen 28-jährigen Memminger für 532 Tage außer Gefecht setzte, war der Innenverteidiger nicht beim Weltmeistertitel der deutschen Nationalmannschaft dabei, wurde auch danach immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen.

Nach einem halben Jahr beim FC Schalke 04 schloss sich der 31-fache Nationalspieler in diesem Sommer seinem Jugendverein VfB Stuttgart an, für den er bereits von 2000 bis 2002 gespielt hatte. Am 2. Spieltag der Bundesliga erzielte Badstuber den 1:0-Siegtreffer gegen den 1. FSV Mainz 05. Es war sein erstes Bundesliga-Tor seit fast acht Jahren. In 32 Spielen in der 3. Liga hatte der Innenverteidiger drei Treffer erzielt.

David Alaba komplettiert Bayern-Trio

Genau 17 Jahre, einen Monat und 23 Tage alt war David Alaba, als er in der Saison 2009/2010 sein Debüt in der 3. Liga gab. Trotz seines jungen Alters kam der Österreicher regelmäßig zum Einsatz und wurde bereits zwei Monate später in die österreichische Nationalmannschaft berufen. Mit 17 Jahren, drei Monaten und 20 Tagen war der Linksverteidiger der jüngste jemals von Österreich eingesetzte Spieler.

Im Winter 2010 wechselte er für ein halbes Jahr auf Leihbasis zum Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Mit der höherklassigen Spielpraxis im Rücken wurde der 25-Jährige auch bei den Profis des FC Bayern München Stammspieler, war an den zahlreichen Erfolgen in den vergangenen Jahren entscheidend beteiligt, kommt mit dem FC Bayern auf die gleiche Titelsammlung wie sein Teamkollege Thomas Müller.

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Durm auf neuer Position zum Nationalspieler

Mit Erik Durm nahm die Karriere eines weiteren Weltmeisters von 2014 in der 3. Liga Fahrt auf. Als Offensivspieler wechselte Durm im Alter von 20 Jahren von der zweiten Mannschaft des FSV Mainz 05 zur U 23 von Borussia Dortmund in die dritthöchste deutsche Spielklasse.

Nach einem Jahr als Stammspieler auf der Position des Linksaußen nahm ihn der damalige BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp in den Kader der Profis auf und schulte ihn zum Außenverteidiger um. Bereits in seinem ersten Jahr in der Bundesliga schaffte Durm den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft und gehörte zum Team, das 2014 in Brasilien den vierten Weltmeistertitel einfahren konnte.

Trotz seiner nun defensiveren Position und der höheren Spielklasse hat Durm in 64 Bundesligaspielen zwei Treffer für den BVB erzielt und damit genauso viele wie in 32 Drittligapartien. In der vergangenen Spielzeit gewann der 25-Jährige mit den Dortmundern den DFB-Pokal. Bei der Borussia steht er noch bis 2019 unter Vertrag.

Bellarabi überspringt 2. Bundesliga

In bisher neun Spielzeiten der 3. Liga haben aber nicht nur Spieler aus den Nachwuchsteams von Bundesligisten den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse oder sogar in die Nationalmannschaft geschafft. Ein Beispiel dafür ist Karim Bellarabi. Aus der U 19 von Eintracht Braunschweig wurde der gebürtige Berliner 2010 in die Drittligamannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht hochgezogen.

Und gleich seine erste Spielzeit sollte für den Rechtsaußen sehr erfolgreich verlaufen: Mit 16 Vorlagen legte der Deutsch-Marokkaner im Alter von 21 Jahren die zweitmeisten Tore auf. Somit hatte Bellarabi maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Braunschweiger in die 2. Bundesliga. Für Bellarabi selbst ging es aber noch eine Etage weiter nach oben. Die guten Leistungen blieben dem Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen nicht verborgen, so dass der Wechsel nach Nordrhein-Westfalen folgte.

Die ersten beiden Jahre in Leverkusen liefen für den Offensivspieler noch etwas schleppend. Meist kam Bellarabi nur auf Kurzeinsätze. Zu Beginn der zweiten Saison stand der Deutsch-Marokkaner regelmäßig in der Startelf, bevor ihn eine Schambeinentzündung für neun Monate außer Gefecht setzte. Als Eintracht Braunschweig 2013 ebenfalls den Sprung in die Bundesliga schaffte, schloss er sich noch einmal für ein Jahr auf Leihbasis seinem Ex-Verein an, um Spielpraxis zu sammeln. Ein Wechsel, der sich bezahlt machen sollte.

In Braunschweig gelang dem heute 27-Jährigen der Schritt zum Stammspieler in der Bundesliga, wo er sich dann auch in Leverkusen behauptete. Bundestrainer Joachim Löw berief Bellarabi nach der Weltmeisterschaft 2014 erstmals in das DFB-Team. Bislang hat der Offensivspieler elf Länderspiele bestritten.

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Hefele mischt die Premier League auf

Dass der Durchbruch eines Drittligaspielers nicht immer in Deutschlands höchste Spielklasse führt, hat Michael Hefele bewiesen. Der Innenverteidiger wechselte nach seinem Jahr als Stammspieler bei der SpVgg Unterhaching 2012 zunächst in die 2. Bundesliga. Bei den Fürthern kam er allerdings nur auf drei Einsätze bei den Profis.

Über die Station beim SV Wacker Burghausen ging der heute 26-Jährige zurück in die 3. Liga zu Dynamo Dresden. Mit den Sachsen feierte der gebürtige Bayer als Leistungsträger den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Statt mit Dynamo in die zweithöchste deutsche Spielklasse zu gehen, wechselte Hefele aber nach England zu Huddersfield Town.

Mit der Mannschaft des deutschen Ex-Profis und Trainers David Wagner, der die 3. Liga ebenfalls aus seiner Trainerzeit bei der U 23 von Borussia Dortmund kennt, gelang Hefele in diesem Sommer der sensationelle Aufstieg in die Premier League. Im Playoff-Finale gegen den FC Reading setzte sich Huddersfield Town trotz eines Fehlschusses von Hefele nach Elfmeterschießen 4:3 durch. In der höchsten englischen Spielklasse belegt der Aufsteiger mit sieben Punkten aus drei Spielen den dritten Tabellenplatz.

Hefele ist nur einer von insgesamt fünf Huddersfield-Profis mit Drittligaerfahrung in Deutschland. Auch die ehemaligen Junioren-Nationalspieler Collin Quaner (beim FC Hansa Rostock) und Elias Kachunga (VfL Osnabrück) sowie Chris Löwe und Jon-Gorenc Stankovic (beide Borussia Dortmund II) waren einst in der 3. Liga am Ball.

Bundesliga auch ohne Vereinswechsel

Es gibt außerdem zahlreiche Beispiele dafür, dass ein Drittligaprofi nicht unbedingt den Verein wechseln muss, um es bis in die Bundesliga zu schafften. Mit dem SV Darmstadt 98 machten etwa Aytac Sulu, Marcel Heller (heute FC Augsburg) oder Dominik Stroh-Engel (heute Karlsruher SC) sogar den direkten Durchmarsch aus der 3. in die 1. Liga perfekt.

Mit dem SC Paderborn 07 stiegen beispielsweise Christian Strohdiek, Jens Wemmer und der heutige SCP-Sportdirektor Markus Krösche von der 3. Liga bis in die höchste deutsche Spielklasse auf.

Bei Eintracht Braunschweig waren Domi Kumbela, Mirko Boland, Ken Reichel und Dennis Kruppke ebenfalls schon seit der 3. Liga dabei, ehe 2013 erstmals nach 28 Jahren Abstinenz die Rückkehr ins Oberhaus gelang.

Einen besonderen Rekord stellte Andreas Lambertz (heute Dynamo Dresden) auf, der mit Fortuna Düsseldorf sogar von der Oberliga über die Zwischenstationen in der Regionalliga, der 3. Liga (30 Einsätze und fünf Tore in der Premierensaison 2008/2009) und der 2. Bundesliga bis in die Bundesliga aufstieg. Eine solche Serie ist bis heute einmalig im deutschen Profifußball.