Müller: 150 Länderspiele in 30 Jahren

Für Manfred Müller ist das Spiel zwischen Deutschland und Brasilien keins wie jedes andere. Seit 30 Jahren reist er der Nationalmannschaft hinterher. Der Klassiker gegen die Seleção am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Berlin wird sein 150. Länderspiel live im Stadion. Der Rentner aus Wesel führt akribisch Buch. 13 WM-Spiele, 15 EM-Spiele, 52 Qualifikationsspiele und nun sein 70. Testspiel. Dabei war bei seiner Premiere, dem EM-Halbfinale 1988 gegen die Niederlande, noch gar nicht abzusehen, wie viele weitere Male er noch bei Länderspielen Platz nehmen sollte.

Inzwischen hat Manfred viel erlebt. Er ist 1990 in Rom Weltmeister geworden. Hat 1996 in London den Europameistertitel gefeiert. Und insgesamt 24 Länder bereist. Viele Nationalspieler hat er kommen und gehen sehen. "Ich kann sie schon gar nicht mehr alle zählen", sagt er und winkt ab. Doch eins wird ihm immer bleiben. Die vielen Erinnerungen an emotionale und einzigartige Erlebnisse: "Ich bin einfach nur stolz und total dankbar, dass ich die Mannschaft so lange begleiten durfte."

"Fußball ist ein Erlebnis"

Manfreds Stadionbesuche laufen immer nach dem gleichen Schema ab. "Ich komme als Erster und gehe als Letzter", erklärt er. Der Rheinländer will miterleben, wie sich die Atmosphäre langsam aufbaut. Wie sich das Stadion füllt. Wie die Spieler ankommen und sich warmmachen. "Ich sauge das auf", berichtet er. Und auch nach dem Spiel verweilt Manfred lange auf seinem Platz. Er beobachtet, wie sich das Stadion leert. Wie die Spieler ihre Interviews geben. Und wie das weite Rund langsam verstummt.

Für Manfred ist Fußball mehr als nur ein Spiel. "Fußball ist ein Erlebnis", und stellt es auf eine Stufe mit seiner Ehe: "Seit 46 Jahren bin ich mit meiner Frau verheiratet. Seit 30 Jahren mit der Nationalmannschaft. Und beide Beziehungen halten wunderbar."

Emotionen pur

Die emotionalsten Momente für ihn als Fan waren die Titelgewinne 1990 und 1996. Beim WM-Finale saß er mit seiner Frau und Tochter inmitten argentinischer Fans. Die Europameisterschaft verbrachte er mit Ausnahme eines kurzen Abstechers zum Abiball seiner Tochter komplett in England. Beim Golden Goal stand er direkt hinter dem Tor auf das Oliver Bierhoff zum Drehschuss ansetzte. "Es war fantastisch", erinnert er sich. "Es fühlte sich an als wäre man selbst Europameister geworden."

Manfred hat alles gesehen – alles erlebt. Auch mit seinem Lieblingsverein Bayern München hat er alle Titel live vor Ort mitgenommen: Champions-League und UEFA-Pokal-Sieger, deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal und Weltpokal-Sieger. Und trotz seiner inzwischen 68 Jahren ist der Fußballfan kein bisschen müde. Der Ball, das Spiel, elf gegen elf - es reizt ihn immer wieder.



Für Manfred Müller ist das Spiel zwischen Deutschland und Brasilien keins wie jedes andere. Seit 30 Jahren reist er der Nationalmannschaft hinterher. Der Klassiker gegen die Seleção am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Berlin wird sein 150. Länderspiel live im Stadion. Der Rentner aus Wesel führt akribisch Buch. 13 WM-Spiele, 15 EM-Spiele, 52 Qualifikationsspiele und nun sein 70. Testspiel. Dabei war bei seiner Premiere, dem EM-Halbfinale 1988 gegen die Niederlande, noch gar nicht abzusehen, wie viele weitere Male er noch bei Länderspielen Platz nehmen sollte.

Inzwischen hat Manfred viel erlebt. Er ist 1990 in Rom Weltmeister geworden. Hat 1996 in London den Europameistertitel gefeiert. Und insgesamt 24 Länder bereist. Viele Nationalspieler hat er kommen und gehen sehen. "Ich kann sie schon gar nicht mehr alle zählen", sagt er und winkt ab. Doch eins wird ihm immer bleiben. Die vielen Erinnerungen an emotionale und einzigartige Erlebnisse: "Ich bin einfach nur stolz und total dankbar, dass ich die Mannschaft so lange begleiten durfte."

"Fußball ist ein Erlebnis"

Manfreds Stadionbesuche laufen immer nach dem gleichen Schema ab. "Ich komme als Erster und gehe als Letzter", erklärt er. Der Rheinländer will miterleben, wie sich die Atmosphäre langsam aufbaut. Wie sich das Stadion füllt. Wie die Spieler ankommen und sich warmmachen. "Ich sauge das auf", berichtet er. Und auch nach dem Spiel verweilt Manfred lange auf seinem Platz. Er beobachtet, wie sich das Stadion leert. Wie die Spieler ihre Interviews geben. Und wie das weite Rund langsam verstummt.

Für Manfred ist Fußball mehr als nur ein Spiel. "Fußball ist ein Erlebnis", und stellt es auf eine Stufe mit seiner Ehe: "Seit 46 Jahren bin ich mit meiner Frau verheiratet. Seit 30 Jahren mit der Nationalmannschaft. Und beide Beziehungen halten wunderbar."

Emotionen pur

Die emotionalsten Momente für ihn als Fan waren die Titelgewinne 1990 und 1996. Beim WM-Finale saß er mit seiner Frau und Tochter inmitten argentinischer Fans. Die Europameisterschaft verbrachte er mit Ausnahme eines kurzen Abstechers zum Abiball seiner Tochter komplett in England. Beim Golden Goal stand er direkt hinter dem Tor auf das Oliver Bierhoff zum Drehschuss ansetzte. "Es war fantastisch", erinnert er sich. "Es fühlte sich an als wäre man selbst Europameister geworden."

Manfred hat alles gesehen – alles erlebt. Auch mit seinem Lieblingsverein Bayern München hat er alle Titel live vor Ort mitgenommen: Champions-League und UEFA-Pokal-Sieger, deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal und Weltpokal-Sieger. Und trotz seiner inzwischen 68 Jahren ist der Fußballfan kein bisschen müde. Der Ball, das Spiel, elf gegen elf - es reizt ihn immer wieder.

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Mythos Wembley

Und am liebsten sieht er sie im Wembley-Stadion auflaufen. Die Faszination der Traditionsspielstätte begann für ihn 1966 vor dem Fernseher. "Dort wurde Geschichte geschrieben. Fußballgeschichte mit deutscher Beteiligung", sagt er. Nicht nur 30 Jahre später beim EM-Finale überzeugte er sich selbst vom Flair des Stadions. Auch als mit Didi Hamanns Distanztreffer beim letzten Spiel im alten Wembley-Stadiums die Abrissbirne anrollte war er vor Ort. Den ersten Auswärtssieg der neuen Anlage durch Tore von Christian Pander und Kevin Kuranyi ließ er sich auch nicht nehmen.

Etwa 200 Kilometer weiter westlich verschlug es ihn 2002. Zum Freundschaftsspiel in Cardiff gegen Wales reiste er einen Tag vor dem Spiel mit seinem Opel Kadett Cabrio an. Als er um halb vier in der Nacht in der Hauptstadt ankam und das Hotel seiner Wahl 330 Pfund verlangte, verschob er sein Nickerchen spontan auf die Rückbank seines vierrädrigen Gefährts.

99 Prozent Freude

Nach dem Spiel ging es in der Nacht wieder zurück nach Wesel. Insgesamt 48 Stunden war Manfred unterwegs. 1600 Kilometer hat er zurückgelegt. Alles für eine enttäuschende 0:1-Niederlage gegen Wales. Für Manfred kein Problem: "Niederlagen gehören dazu. In meiner Zeit als Deutschland-Fan hat mir die Mannschaft zu 99 Prozent Freude bereitet."

Länger fuhr der Fußball-Enthusiast nur zur Europameisterschaft 2004 nach Portugal. Insgesamt 6000 Mal klappte der Kilometerzähler seines Wohnmobils um. Abenteuerlich wurde es dabei beim Überqueren der Pyrenäen in Spanien. Die Straßen waren schmaler als er es erwartet hatte. "In den Serpentinen ist mir das eine oder andere Mal das Herz stehen geblieben. Da muss man schon schwindelfrei sein", erklärt er und versichert: "Heute würde ich da nicht mal mehr mit dem PKW langfahren."

Muss er auch nicht. Denn mittlerweile kommt Manfred auch vermehrt mit dem Flugzeug an sein Ziel. Bei der Europameisterschaft 2020 in ganz Europa hat er noch einiges vor. Für die darauffolgende EM hat er auch schon einen Wunsch: "2024 im eigenen Land – Das wäre eine schöne Sache. Mit 75 bin ich dann hoffentlich noch fit und voll dabei."