MSV vs. Würzburg: Relegationsrückspiel im Faktencheck

Wer holt sich den letzten freien Platz in der 2. Bundesliga? Mit dem 2:0 (1:0)-Heimsieg der Würzburger Kickers im Relegationshinspiel gegen den MSV Duisburg hat sich der Dritte der 3. Liga eine gute Ausgangslage für das Rückspiel (ab 19.10 Uhr, live in der ARD) heute in Duisburg verschafft. Der MSV steht mit dem Rücken zur Wand. DFB.de macht den Faktencheck.

VORTEIL 3. LIGA: Richard Weil per Elfmeter (10.) und Daniel Nagy (79.) erzielten die beiden Siegtreffer der Unterfranken im Hinspiel und sorgten für ein komfortables Polster im zweiten Duell. Die Würzburger unterstrichen damit ihre gute Form: zwölfmal in Folge blieb die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach zuletzt ungeschlagen, holte in dieser Phase 30 von 36 möglichen Punkten und kletterte in der Tabelle von Platz zehn nach oben. Der Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Liga liegt nun in greifbarer Nähe. Dabei hatten die Kickers als Aufsteiger und Neunter der Vorrunde nicht ansatzweise zu träumen gewagt, ernsthaft um die 2. Bundesliga mitzuspielen. Doch auch für den MSV ist die Relegation eine unverhoffte Chance. Die Meidericher, die 31 Spieltage lang auf einem direkten Abstiegsrang rangierten, legten einen bemerkenswerten Schlussspurt hin, holten 13 Punkten aus den letzten sechs Partien und sicherten sich den 16. Tabellenplatz. Das Team von Trainer Ilija Gruew muss nun im Rückspiel zur großen Aufholjagd blasen, um sich in allerletzter Minute doch noch zu retten. Für den Klassenerhalt ohne Verlängerung oder gar Elfmeterschießen ist ein Sieg mit drei Toren Differenz nötig. Dies gelang zuletzt vor Monaten Ende November 2015 beim 3:0 in der Liga gegen den SV Sandhausen.

AUFGEBEN? NIEMALS!: Trotz der 0:2-Niederlage in Würzburg glaubt man beim MSV noch immer fest an den Klassenerhalt. "Die Sache ist noch lange nicht durch", sagt Angreifer Kingsley Onuegbu: "Wir haben schon oft in dieser Saison bewiesen, dass wir Unmögliches schaffen können. Jetzt müssen wir Eier haben und Männer sein." Auch Mittelfeldspieler Kevin Wolze ist guter Dinge: "Es weiß nun jeder, dass es kein Selbstläufer wird. Mit den Fans im Rücken werden wir das aber noch drehen, wir haben ja auch Leipzig geschlagen", erinnert der 26-Jährige an den letzten Spieltag der Saison, an dem sich die Meidericher mit einem Erfolg über den künftigen Bundesligisten in die Relegation gerettet hatten. 1:0 lautete damals das Ergebnis - das im Rückspiel gegen Würzburg aber nicht reichen würde. Auch Gruew zeigt sich demonstrativ kämpferisch: "Elfmeterschießen trainieren wir nicht! Im Hinspiel haben wir nicht gut gespielt. Das war nicht der MSV der vergangenen Wochen. Aber wir haben die Chance, das wiedergutzumachen." Hollerbach warnt vor der hitzigen Atmosphäre. "In Duisburg wird es hoch hergehen. Dort wird die Hölle los sein", sagte der Ex-Profi, der mit seiner Mannschaft in Duisburg befreit aufspielen kann: "Wir können nur gewinnen. Was wir erreicht haben, hat uns keiner zugetraut."

OHNE BAJIC: Duisbugs routinierter Innenverteidiger Branimir Bajic holte sich im Hinspiel in der achten Minute die Gelbe Karte ab, seine Zehnte in der laufenden Saison. Der Kapitän ist damit im Rückspiel gesperrt. Stammtorwart Michael Ratajczak fehlt Duisburg aufgrund einer Syndesmosenverletzung. Der Routinier wird weiterhin von Ersatzmann Marcel Lenz vertreten, der gegen Leipzig sein Debüt in der 2. Bundesliga feierte. Zudem sind die Einsätze von Stürmer Victor Obinna und Mittelfeldspieler Baris Özbek (beide Muskelfaserriss) fraglich. "Bei beiden sieht es besser aus, wir werden bis Dienstag abwarten, wie sie sich fühlen," sagte Gruew. Die Würzburger und Trainer Bernd Hollerbach schöpfen weiter aus dem Vollen.

ORAKEL SPRICHT FÜR 3. LIGA: Seit 2009 wird die Relegation zwischen der 3. Liga und der 2. Bundesliga ausgetragen. In fünf von sieben Fällen setzte sich der Drittligist durch, zuletzt der SV Darmstadt 98 im Jahr 2014 gegen Arminia Bielefeld. Als Zweitligisten behielten bislang nur Dynamo Dresden (2013 gegen Osnabrück) und 1860 München die Oberhand. Die Löwen rangen im vergangenen Jahr Holstein Kiel in letzter Sekunde nieder.

[sid/dfb]

Wer holt sich den letzten freien Platz in der 2. Bundesliga? Mit dem 2:0 (1:0)-Heimsieg der Würzburger Kickers im Relegationshinspiel gegen den MSV Duisburg hat sich der Dritte der 3. Liga eine gute Ausgangslage für das Rückspiel (ab 19.10 Uhr, live in der ARD) heute in Duisburg verschafft. Der MSV steht mit dem Rücken zur Wand. DFB.de macht den Faktencheck.

VORTEIL 3. LIGA: Richard Weil per Elfmeter (10.) und Daniel Nagy (79.) erzielten die beiden Siegtreffer der Unterfranken im Hinspiel und sorgten für ein komfortables Polster im zweiten Duell. Die Würzburger unterstrichen damit ihre gute Form: zwölfmal in Folge blieb die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach zuletzt ungeschlagen, holte in dieser Phase 30 von 36 möglichen Punkten und kletterte in der Tabelle von Platz zehn nach oben. Der Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Liga liegt nun in greifbarer Nähe. Dabei hatten die Kickers als Aufsteiger und Neunter der Vorrunde nicht ansatzweise zu träumen gewagt, ernsthaft um die 2. Bundesliga mitzuspielen. Doch auch für den MSV ist die Relegation eine unverhoffte Chance. Die Meidericher, die 31 Spieltage lang auf einem direkten Abstiegsrang rangierten, legten einen bemerkenswerten Schlussspurt hin, holten 13 Punkten aus den letzten sechs Partien und sicherten sich den 16. Tabellenplatz. Das Team von Trainer Ilija Gruew muss nun im Rückspiel zur großen Aufholjagd blasen, um sich in allerletzter Minute doch noch zu retten. Für den Klassenerhalt ohne Verlängerung oder gar Elfmeterschießen ist ein Sieg mit drei Toren Differenz nötig. Dies gelang zuletzt vor Monaten Ende November 2015 beim 3:0 in der Liga gegen den SV Sandhausen.

AUFGEBEN? NIEMALS!: Trotz der 0:2-Niederlage in Würzburg glaubt man beim MSV noch immer fest an den Klassenerhalt. "Die Sache ist noch lange nicht durch", sagt Angreifer Kingsley Onuegbu: "Wir haben schon oft in dieser Saison bewiesen, dass wir Unmögliches schaffen können. Jetzt müssen wir Eier haben und Männer sein." Auch Mittelfeldspieler Kevin Wolze ist guter Dinge: "Es weiß nun jeder, dass es kein Selbstläufer wird. Mit den Fans im Rücken werden wir das aber noch drehen, wir haben ja auch Leipzig geschlagen", erinnert der 26-Jährige an den letzten Spieltag der Saison, an dem sich die Meidericher mit einem Erfolg über den künftigen Bundesligisten in die Relegation gerettet hatten. 1:0 lautete damals das Ergebnis - das im Rückspiel gegen Würzburg aber nicht reichen würde. Auch Gruew zeigt sich demonstrativ kämpferisch: "Elfmeterschießen trainieren wir nicht! Im Hinspiel haben wir nicht gut gespielt. Das war nicht der MSV der vergangenen Wochen. Aber wir haben die Chance, das wiedergutzumachen." Hollerbach warnt vor der hitzigen Atmosphäre. "In Duisburg wird es hoch hergehen. Dort wird die Hölle los sein", sagte der Ex-Profi, der mit seiner Mannschaft in Duisburg befreit aufspielen kann: "Wir können nur gewinnen. Was wir erreicht haben, hat uns keiner zugetraut."

OHNE BAJIC: Duisbugs routinierter Innenverteidiger Branimir Bajic holte sich im Hinspiel in der achten Minute die Gelbe Karte ab, seine Zehnte in der laufenden Saison. Der Kapitän ist damit im Rückspiel gesperrt. Stammtorwart Michael Ratajczak fehlt Duisburg aufgrund einer Syndesmosenverletzung. Der Routinier wird weiterhin von Ersatzmann Marcel Lenz vertreten, der gegen Leipzig sein Debüt in der 2. Bundesliga feierte. Zudem sind die Einsätze von Stürmer Victor Obinna und Mittelfeldspieler Baris Özbek (beide Muskelfaserriss) fraglich. "Bei beiden sieht es besser aus, wir werden bis Dienstag abwarten, wie sie sich fühlen," sagte Gruew. Die Würzburger und Trainer Bernd Hollerbach schöpfen weiter aus dem Vollen.

ORAKEL SPRICHT FÜR 3. LIGA: Seit 2009 wird die Relegation zwischen der 3. Liga und der 2. Bundesliga ausgetragen. In fünf von sieben Fällen setzte sich der Drittligist durch, zuletzt der SV Darmstadt 98 im Jahr 2014 gegen Arminia Bielefeld. Als Zweitligisten behielten bislang nur Dynamo Dresden (2013 gegen Osnabrück) und 1860 München die Oberhand. Die Löwen rangen im vergangenen Jahr Holstein Kiel in letzter Sekunde nieder.

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