MSV-Trainer Ziegner: "Das Derby gegen RWE elektrisiert"

Nachbarn unter sich: Nicht nur die Stadien der Drittligisten MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen liegen mit nur 26 Kilometern Entfernung nah beieinander. In der Tabelle trennt beide Traditionsklubs vor dem direkten Duell nur ein Punkt. Im DFB.de-Interview spricht MSV-Trainer Torsten Ziegner mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Derby am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Ihre Mannschaft hatte zum Rückrundenstart gegen den VfL Osnabrück 1:2 das Nachsehen. Wie bewerten Sie mit etwas Abstand den Auftritt, Herr Ziegner?

Torsten Ziegner: Die erste Halbzeit war nicht gut von uns, unter anderem die Arbeit gegen den Ball hat nicht gestimmt. Daher mussten wir innerhalb von 20 Minuten zwei Gegentore einstecken. Die Leistung im zweiten Durchgang war dagegen so, wie wir uns das vorgestellt haben. Leider hat es nur noch zu einem Tor durch Moritz Stoppelkamp gereicht. Der letzte Eindruck aus dem Spiel war dennoch gut. Das bleibt haften und macht uns Mut. Genauso ist das auch der Maßstab für die nächsten Spiele.

DFB.de: Das 1:0 gegen Ihren Ex-Klub Hallescher FC Anfang Oktober bleibt damit vorerst der jüngste Heimsieg. Haben Sie eine mögliche Erklärung für die Negativserie vor eigenem Publikum?

Ziegner: Ich denke schon, dass man jedes Spiel separat betrachten muss. Beim 1:3 im Heimspiel zuvor gegen den SV Waldhof Mannheim waren wir zum Beispiel mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl. Es ist möglich, dass die Gegner vor unserer Heimkulisse noch ein wenig mehr Motivation schöpfen, als es bei anderen Auswärtsspielen der Fall ist. Wir sind dran, mehr Lösungen gegen abwartende Teams zu finden, und daher zuversichtlich, schon bald wieder mit unseren Fans einen Sieg bejubeln zu können.

DFB.de: In den zwölf Partien, in denen der MSV in Rückstand geraten war, sprangen nur noch drei Unentschieden heraus. Ist das ein Punkt, an dem Sie ansetzen wollen?

Ziegner: Das ist ein Aspekt, der mit Sicherheit nicht nur uns betrifft. Die 3. Liga ist so eng, die Mannschaften sind auf Augenhöhe. Daher werden die Partien nicht allzu häufig gedreht. Ganz klar: Die Statistik kann uns nicht zufriedenstellen. Wir arbeiten permanent daran, Rückschläge - wie zum Beispiel einen Rückstand - gut wegzustecken.

DFB.de: Gegen den VfL Osnabrück gehörten mit Torhüter Maximilian Braune, Mittelfeldspieler Caspar Jander und Angreifer Julian Hettwer drei Talente aus dem eigenen Nachwuchs zur Startelf. Zeigt das den Weg, den der MSV in Zukunft gehen will?

Ziegner: Schon in der Vergangenheit hat der MSV Duisburg immer wieder Spieler hervorgebracht, die den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben. Die finanzielle Lage in der 3. Liga fördert es zusätzlich, auf junge Spieler zu setzen. Am Ende des Tages geht es aber immer noch um die Qualität. Und wenn die Talente diesen Punkt mitbringen, sind wir jederzeit bereit, den Spielern eine Chance zu geben.

DFB.de: Stichwort Qualität: Auch mit 36 Jahren gehört Kapitän Moritz Stoppelkamp weiterhin zu den Ausnahmespielern der 3. Liga. Überrascht er Sie manchmal selbst?

​Ziegner: Ich sehe täglich, wie hart er arbeitet. Er ist meistens der Erste auf dem Trainingsgelände und häufig einer der Letzten, die gehen. Moritz investiert auch neben dem Platz viel in seinen Körper. Dazu besitzt er für uns nicht nur auf dem Rasen, sondern auch in der Kabine einen hohen Stellenwert. Als gebürtiger Duisburger und langjähriger Spieler ist er eine tragende Säule des Vereins.

DFB.de: Die Abstiegsplätze sind derzeit sechs Punkte entfernt. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Ziegner: Unsere Lage ist in Ordnung und nicht wesentlich anders als während der Winterpause. Der Abstand nach unten ist unverändert, die Zahl der noch ausstehenden Begegnungen geringer geworden. Es ist aber nicht so, als würden wir nach jedem Spiel auf die Tabelle schauen. Wir konzentrieren uns darauf, die Leistung, die wir zeigen wollen, auch auf dem Platz zu bringen. Wenn uns das gegenüber dem Spiel gegen den VfL Osnabrück über die kompletten 90 Minuten gelingt, werden wir auch wieder erfolgreich sein.

DFB.de: Der kommende Gegner heißt Rot-Weiss Essen. Wie ist Ihr Eindruck vom Revierrivalen?

Ziegner: Rot-Weiss Essen hatte keinen guten Start in die Saison. Nachdem die Herangehensweise ein wenig geändert wurde, hat sich die Mannschaft aber stabilisiert. Die Essener haben in der 3. Liga ihren eigenen Weg gefunden. Dass das zurückliegende 0:3 bei Tabellenführer SV 07 Elversberg die erste Niederlage seit neun Begegnungen war, unterstreicht das.

DFB.de: Die Partie an der Essener Hafenstraße wird mit 19.200 Zuschauern restlos ausverkauft sein. Sorgt das auch bei Ihnen für ein Kribbeln?

Ziegner: Vorfreude herrscht grundsätzlich vor jedem Pflichtspiel. Das ist auch unabhängig von der Zahl der Zuschauer. Ein Derby wie gegen Rot-Weiss Essen elektrisiert. Uns erwartet eine hitzige und emotionale Atmosphäre in einer Partie auf Augenhöhe.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Ziegner: Es gilt, mit den Rahmenbedingungen rund um das Spiel klarzukommen. Es wird mit Sicherheit intensiv zur Sache gehen. Diese Robustheit müssen wir ebenfalls an den Tag legen, um in den Zweikämpfen voll dagegenhalten zu können.

DFB.de: Mit Sebastian Mai und Marvin Senger fallen zwei Stammspieler aus der Innenverteidigung gelbgesperrt aus. Wie wollen Sie das auffangen?

Ziegner: Sperren gehören beim Fußball dazu. Dass es beide Innenverteidiger gleichzeitig betrifft, ist nicht optimal. Bei der Kaderzusammenstellung versucht man aber darauf zu achten, auch auf solche Situationen gut reagieren zu können. Mit Tobias Fleckstein und Leroy Kwadwo stehen aber zwei Optionen bereit, die lange auf ihre Chance gewartet haben und in der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen haben. Für Leroy ist das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein sicherlich ein zusätzlicher Ansporn.

[mspw]

Nachbarn unter sich: Nicht nur die Stadien der Drittligisten MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen liegen mit nur 26 Kilometern Entfernung nah beieinander. In der Tabelle trennt beide Traditionsklubs vor dem direkten Duell nur ein Punkt. Im DFB.de-Interview spricht MSV-Trainer Torsten Ziegner mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Derby am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Ihre Mannschaft hatte zum Rückrundenstart gegen den VfL Osnabrück 1:2 das Nachsehen. Wie bewerten Sie mit etwas Abstand den Auftritt, Herr Ziegner?

Torsten Ziegner: Die erste Halbzeit war nicht gut von uns, unter anderem die Arbeit gegen den Ball hat nicht gestimmt. Daher mussten wir innerhalb von 20 Minuten zwei Gegentore einstecken. Die Leistung im zweiten Durchgang war dagegen so, wie wir uns das vorgestellt haben. Leider hat es nur noch zu einem Tor durch Moritz Stoppelkamp gereicht. Der letzte Eindruck aus dem Spiel war dennoch gut. Das bleibt haften und macht uns Mut. Genauso ist das auch der Maßstab für die nächsten Spiele.

DFB.de: Das 1:0 gegen Ihren Ex-Klub Hallescher FC Anfang Oktober bleibt damit vorerst der jüngste Heimsieg. Haben Sie eine mögliche Erklärung für die Negativserie vor eigenem Publikum?

Ziegner: Ich denke schon, dass man jedes Spiel separat betrachten muss. Beim 1:3 im Heimspiel zuvor gegen den SV Waldhof Mannheim waren wir zum Beispiel mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl. Es ist möglich, dass die Gegner vor unserer Heimkulisse noch ein wenig mehr Motivation schöpfen, als es bei anderen Auswärtsspielen der Fall ist. Wir sind dran, mehr Lösungen gegen abwartende Teams zu finden, und daher zuversichtlich, schon bald wieder mit unseren Fans einen Sieg bejubeln zu können.

DFB.de: In den zwölf Partien, in denen der MSV in Rückstand geraten war, sprangen nur noch drei Unentschieden heraus. Ist das ein Punkt, an dem Sie ansetzen wollen?

Ziegner: Das ist ein Aspekt, der mit Sicherheit nicht nur uns betrifft. Die 3. Liga ist so eng, die Mannschaften sind auf Augenhöhe. Daher werden die Partien nicht allzu häufig gedreht. Ganz klar: Die Statistik kann uns nicht zufriedenstellen. Wir arbeiten permanent daran, Rückschläge - wie zum Beispiel einen Rückstand - gut wegzustecken.

DFB.de: Gegen den VfL Osnabrück gehörten mit Torhüter Maximilian Braune, Mittelfeldspieler Caspar Jander und Angreifer Julian Hettwer drei Talente aus dem eigenen Nachwuchs zur Startelf. Zeigt das den Weg, den der MSV in Zukunft gehen will?

Ziegner: Schon in der Vergangenheit hat der MSV Duisburg immer wieder Spieler hervorgebracht, die den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben. Die finanzielle Lage in der 3. Liga fördert es zusätzlich, auf junge Spieler zu setzen. Am Ende des Tages geht es aber immer noch um die Qualität. Und wenn die Talente diesen Punkt mitbringen, sind wir jederzeit bereit, den Spielern eine Chance zu geben.

DFB.de: Stichwort Qualität: Auch mit 36 Jahren gehört Kapitän Moritz Stoppelkamp weiterhin zu den Ausnahmespielern der 3. Liga. Überrascht er Sie manchmal selbst?

​Ziegner: Ich sehe täglich, wie hart er arbeitet. Er ist meistens der Erste auf dem Trainingsgelände und häufig einer der Letzten, die gehen. Moritz investiert auch neben dem Platz viel in seinen Körper. Dazu besitzt er für uns nicht nur auf dem Rasen, sondern auch in der Kabine einen hohen Stellenwert. Als gebürtiger Duisburger und langjähriger Spieler ist er eine tragende Säule des Vereins.

DFB.de: Die Abstiegsplätze sind derzeit sechs Punkte entfernt. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Ziegner: Unsere Lage ist in Ordnung und nicht wesentlich anders als während der Winterpause. Der Abstand nach unten ist unverändert, die Zahl der noch ausstehenden Begegnungen geringer geworden. Es ist aber nicht so, als würden wir nach jedem Spiel auf die Tabelle schauen. Wir konzentrieren uns darauf, die Leistung, die wir zeigen wollen, auch auf dem Platz zu bringen. Wenn uns das gegenüber dem Spiel gegen den VfL Osnabrück über die kompletten 90 Minuten gelingt, werden wir auch wieder erfolgreich sein.

DFB.de: Der kommende Gegner heißt Rot-Weiss Essen. Wie ist Ihr Eindruck vom Revierrivalen?

Ziegner: Rot-Weiss Essen hatte keinen guten Start in die Saison. Nachdem die Herangehensweise ein wenig geändert wurde, hat sich die Mannschaft aber stabilisiert. Die Essener haben in der 3. Liga ihren eigenen Weg gefunden. Dass das zurückliegende 0:3 bei Tabellenführer SV 07 Elversberg die erste Niederlage seit neun Begegnungen war, unterstreicht das.

DFB.de: Die Partie an der Essener Hafenstraße wird mit 19.200 Zuschauern restlos ausverkauft sein. Sorgt das auch bei Ihnen für ein Kribbeln?

Ziegner: Vorfreude herrscht grundsätzlich vor jedem Pflichtspiel. Das ist auch unabhängig von der Zahl der Zuschauer. Ein Derby wie gegen Rot-Weiss Essen elektrisiert. Uns erwartet eine hitzige und emotionale Atmosphäre in einer Partie auf Augenhöhe.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Ziegner: Es gilt, mit den Rahmenbedingungen rund um das Spiel klarzukommen. Es wird mit Sicherheit intensiv zur Sache gehen. Diese Robustheit müssen wir ebenfalls an den Tag legen, um in den Zweikämpfen voll dagegenhalten zu können.

DFB.de: Mit Sebastian Mai und Marvin Senger fallen zwei Stammspieler aus der Innenverteidigung gelbgesperrt aus. Wie wollen Sie das auffangen?

Ziegner: Sperren gehören beim Fußball dazu. Dass es beide Innenverteidiger gleichzeitig betrifft, ist nicht optimal. Bei der Kaderzusammenstellung versucht man aber darauf zu achten, auch auf solche Situationen gut reagieren zu können. Mit Tobias Fleckstein und Leroy Kwadwo stehen aber zwei Optionen bereit, die lange auf ihre Chance gewartet haben und in der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen haben. Für Leroy ist das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein sicherlich ein zusätzlicher Ansporn.

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