MSV-Torhüterin Mahmutovic: "... dann wird auch Bayern nervös"

Mit gerade einmal 18 Jahren ist Torfrau Ena Mahmutovic beim MSV Duisburg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bereits die Nummer eins. Heute (ab 14.30 Uhr, live bei Sky) trifft die U 20-Nationaltorhüterin mit den Zebras im Achtelfinale des DFB-Pokals auf den Titelaspiranten FC Bayern München. Im DFB.de-Interview spricht die gebürtige Duisburgerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Duell.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf das Pokalduell mit dem FC Bayern München, Frau Mahmutovic?

Ena Mahmutovic: Es ist immer etwas Besonderes, gegen den FC Bayern zu spielen. Wir treffen schließlich auf eine der besten Vereinsmannschaften der Welt. Nach der kurzen Länderspielpause, in der wir auch mal für zwei, drei Tage abschalten konnten, haben wir alle mega Bock auf das Duell und fiebern bereits dem Anpfiff entgegen.

DFB.de: Der MSV geht als klarer Außenseiter in die Partie. Wie schätzen Sie die Chancen auf eine Überraschung ein?

Mahmutovic: Auch wenn ich jetzt fünf Euro ins Phrasenschwein werfen muss: Der Pokal hat doch seine eigenen Gesetze. Von daher ist nichts unmöglich. Wir müssen uns auf jeden Fall nicht verstecken und werden alles geben, was in uns steckt.

DFB.de: Es ist bereits das zweite Duell mit dem FC Bayern München in dieser Saison. Was haben Sie aus der 0:4-Heimniederlage gelernt?

Mahmutovic: Wir haben uns defensiv eigentlich über 90 Minuten ganz gut geschlagen, der FC Bayern hat an diesem Tag seine Tore aber auch sehr gut herausgespielt. Das haben wir genau analysiert und uns fest vorgenommen, unsere Fehler abzustellen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um den Münchnerinnen das Weiterkommen zumindest möglichst schwer zu machen?

Mahmutovic: Entscheidend wird sein, dass wir so lange wie möglich hinten die Null halten. Wenn uns das gelingt, dann wird auch ein Topteam wie der FC Bayern von Minute zu Minute nervöser. Das könnten wir dann vielleicht ausnutzen.

DFB.de: Könnte es ein kleiner Vorteil sein, dass viele FCB-Spielerinnen gerade mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz waren?

Mahmutovic: Ich glaube nicht, dass das eine Rolle spielen wird. Nur drei Tage vor unserem Ligaspiel waren die Bayern noch in der Champions League am Ball und trotz der kurzen Pause dann topfit. Ich gehe davon aus, dass es diesmal nicht anders sein wird.

DFB.de: Welchen Reiz übt der DFB-Pokal der Frauen als Wettbewerb auf Sie aus?

Mahmutovic: Es ist etwas sehr Cooles, neben der Meisterschaft auch im Pokal dabei zu sein. Jeder weiß schließlich, welche großen Geschichten dort schon geschrieben wurden. Grundsätzlich steht für uns zwar der Klassenverbleib in der Liga in erster Linie im Fokus, während der DFB-Pokal eher ein Bonus ist. Dennoch wäre es natürlich für uns alle ein Traum, eines Tages mal das Finale in Köln zu bestreiten und dort von zahlreichen MSV-Fans unterstützt zu werden. Träumen ist ja erlaubt. (lacht)

DFB.de: Nach sieben Spieltagen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hat der MSV sieben Punkte auf dem Konto, rangiert fünf Zähler vor der Gefahrenzone. Wie zufrieden sind Sie mit dem Abschneiden?

Mahmutovic: Wir können damit gut leben. Es haben sicherlich nicht allzu viele Leute damit gerechnet, dass wir in Potsdam und gegen Köln gewinnen. Wenn es so weiterläuft, dann können wir definitiv zufrieden sein.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft bislang besonders aus?

Mahmutovic: Wir sind vor allem eine echte Einheit. Erfahrene Spielerinnen wie vor allem Yvonne Zielinski und Sarah Freutel helfen uns jüngeren, wo sie nur können. Wir sind als Team dafür bekannt, dass wir über den Kampf kommen. Jede kämpft wirklich für jede.

DFB.de: Bis zur Winterpause geht es noch gegen den Mitaufsteiger SV Meppen, den SC Freiburg und die SGS Essen. Sehen Sie die Chance, sich vielleicht noch deutlicher von den Abstiegsplätzen abzusetzen?

Mahmutovic: Ich verrate sicherlich kein Geheimnis, wenn ich diese Frage mit Ja beantworte. Mit Meppen und Essen treffen wir noch auf zwei direkte Konkurrenten, gegen die wir unbedingt punkten wollen. Ich bin mir sicher, dass in diesen Spielen einiges drin ist.

DFB.de: Mit gerade einmal 18 Jahren haben Sie sich bereits als Nummer eins etabliert. Mal ehrlich: Sind Sie selbst ein wenig über diese schnelle Entwicklung überrascht?

Mahmutovic: Schon ein wenig, das muss ich ehrlich sagen. An dieser Stelle muss ich mich bei unserem Trainerteam um Nico Schneck bedanken, das viel Vertrauen in mich setzt. Das ist bei einer so jungen Torhüterin alles andere als selbstverständlich. Ich werde alles geben, um dieses Vertrauen auch weiterhin zurückzuzahlen.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre Stärken und in welchen Bereichen können Sie sich verbessern?

Mahmutovic: Ich würde sagen, dass Eins-zu-Eins-Situationen zu meinen Stärken gehören. Außerdem kann ich auch mit dem Ball am Fuß ganz gut umgehen. Da macht sich dann schon bemerkbar, dass ich früher Feldspielerin war. Steigern kann ich mich mit Sicherheit in der Strafraumbeherrschung, müsste mir bei Flanken oft mehr zutrauen. Daran arbeite ich.

DFB.de: Sie sind bereits seit 2014 beim MSV. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Mahmutovic: Ich bin in Duisburg geboren und aufgewachsen, bin seit der U 13 beim MSV und natürlich auch Fan des Klubs. Mehr Identifikation geht wohl kaum. Der Verein bedeutet mir alles. Ich bin sehr glücklich, ein Zebra zu sein und den MSV in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten zu dürfen.

DFB.de: Mit der deutschen U 20-Nationalmannschaft nahmen Sie im Sommer an der WM in Costa Rica teil. Welche Erfahrungen konnten Sie dabei sammeln?

Mahmutovic: Auch wenn wir uns das Turnier sportlich anders vorgestellt hatten und bereits nach der Vorrunde ausgeschieden sind, war es für mich eine unglaubliche Erfahrung, die mich definitiv weitergebracht hat. Beim DFB-Team mit Torwarttrainerin Silke Rottenberg zusammenarbeiten zu dürfen, hat mir viel gegeben. Beispielsweise fällt es mir inzwischen wesentlich leichter, meine Mitspielerinnen von hinten zu lenken und auch mal zu coachen.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie?

Mahmutovic: Mein erstes und wichtigstes Ziel ist der Klassenverbleib mit dem MSV in der Bundesliga. Danach werden wir uns vornehmen, uns möglichst dauerhaft dort zu etablieren. Für die fernere Zukunft habe ich dieselben Träume wie wohl fast jede Fußballerin: Eines Tages in der Champions League zu spielen, das Trikot der Frauen-Nationalmannschaft zu tragen und das eine oder andere große Turnier zu bestreiten. Dafür gebe ich alles.

[mspw]

Mit gerade einmal 18 Jahren ist Torfrau Ena Mahmutovic beim MSV Duisburg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga bereits die Nummer eins. Heute (ab 14.30 Uhr, live bei Sky) trifft die U 20-Nationaltorhüterin mit den Zebras im Achtelfinale des DFB-Pokals auf den Titelaspiranten FC Bayern München. Im DFB.de-Interview spricht die gebürtige Duisburgerin mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Duell.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf das Pokalduell mit dem FC Bayern München, Frau Mahmutovic?

Ena Mahmutovic: Es ist immer etwas Besonderes, gegen den FC Bayern zu spielen. Wir treffen schließlich auf eine der besten Vereinsmannschaften der Welt. Nach der kurzen Länderspielpause, in der wir auch mal für zwei, drei Tage abschalten konnten, haben wir alle mega Bock auf das Duell und fiebern bereits dem Anpfiff entgegen.

DFB.de: Der MSV geht als klarer Außenseiter in die Partie. Wie schätzen Sie die Chancen auf eine Überraschung ein?

Mahmutovic: Auch wenn ich jetzt fünf Euro ins Phrasenschwein werfen muss: Der Pokal hat doch seine eigenen Gesetze. Von daher ist nichts unmöglich. Wir müssen uns auf jeden Fall nicht verstecken und werden alles geben, was in uns steckt.

DFB.de: Es ist bereits das zweite Duell mit dem FC Bayern München in dieser Saison. Was haben Sie aus der 0:4-Heimniederlage gelernt?

Mahmutovic: Wir haben uns defensiv eigentlich über 90 Minuten ganz gut geschlagen, der FC Bayern hat an diesem Tag seine Tore aber auch sehr gut herausgespielt. Das haben wir genau analysiert und uns fest vorgenommen, unsere Fehler abzustellen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um den Münchnerinnen das Weiterkommen zumindest möglichst schwer zu machen?

Mahmutovic: Entscheidend wird sein, dass wir so lange wie möglich hinten die Null halten. Wenn uns das gelingt, dann wird auch ein Topteam wie der FC Bayern von Minute zu Minute nervöser. Das könnten wir dann vielleicht ausnutzen.

DFB.de: Könnte es ein kleiner Vorteil sein, dass viele FCB-Spielerinnen gerade mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz waren?

Mahmutovic: Ich glaube nicht, dass das eine Rolle spielen wird. Nur drei Tage vor unserem Ligaspiel waren die Bayern noch in der Champions League am Ball und trotz der kurzen Pause dann topfit. Ich gehe davon aus, dass es diesmal nicht anders sein wird.

DFB.de: Welchen Reiz übt der DFB-Pokal der Frauen als Wettbewerb auf Sie aus?

Mahmutovic: Es ist etwas sehr Cooles, neben der Meisterschaft auch im Pokal dabei zu sein. Jeder weiß schließlich, welche großen Geschichten dort schon geschrieben wurden. Grundsätzlich steht für uns zwar der Klassenverbleib in der Liga in erster Linie im Fokus, während der DFB-Pokal eher ein Bonus ist. Dennoch wäre es natürlich für uns alle ein Traum, eines Tages mal das Finale in Köln zu bestreiten und dort von zahlreichen MSV-Fans unterstützt zu werden. Träumen ist ja erlaubt. (lacht)

DFB.de: Nach sieben Spieltagen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hat der MSV sieben Punkte auf dem Konto, rangiert fünf Zähler vor der Gefahrenzone. Wie zufrieden sind Sie mit dem Abschneiden?

Mahmutovic: Wir können damit gut leben. Es haben sicherlich nicht allzu viele Leute damit gerechnet, dass wir in Potsdam und gegen Köln gewinnen. Wenn es so weiterläuft, dann können wir definitiv zufrieden sein.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft bislang besonders aus?

Mahmutovic: Wir sind vor allem eine echte Einheit. Erfahrene Spielerinnen wie vor allem Yvonne Zielinski und Sarah Freutel helfen uns jüngeren, wo sie nur können. Wir sind als Team dafür bekannt, dass wir über den Kampf kommen. Jede kämpft wirklich für jede.

DFB.de: Bis zur Winterpause geht es noch gegen den Mitaufsteiger SV Meppen, den SC Freiburg und die SGS Essen. Sehen Sie die Chance, sich vielleicht noch deutlicher von den Abstiegsplätzen abzusetzen?

Mahmutovic: Ich verrate sicherlich kein Geheimnis, wenn ich diese Frage mit Ja beantworte. Mit Meppen und Essen treffen wir noch auf zwei direkte Konkurrenten, gegen die wir unbedingt punkten wollen. Ich bin mir sicher, dass in diesen Spielen einiges drin ist.

DFB.de: Mit gerade einmal 18 Jahren haben Sie sich bereits als Nummer eins etabliert. Mal ehrlich: Sind Sie selbst ein wenig über diese schnelle Entwicklung überrascht?

Mahmutovic: Schon ein wenig, das muss ich ehrlich sagen. An dieser Stelle muss ich mich bei unserem Trainerteam um Nico Schneck bedanken, das viel Vertrauen in mich setzt. Das ist bei einer so jungen Torhüterin alles andere als selbstverständlich. Ich werde alles geben, um dieses Vertrauen auch weiterhin zurückzuzahlen.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre Stärken und in welchen Bereichen können Sie sich verbessern?

Mahmutovic: Ich würde sagen, dass Eins-zu-Eins-Situationen zu meinen Stärken gehören. Außerdem kann ich auch mit dem Ball am Fuß ganz gut umgehen. Da macht sich dann schon bemerkbar, dass ich früher Feldspielerin war. Steigern kann ich mich mit Sicherheit in der Strafraumbeherrschung, müsste mir bei Flanken oft mehr zutrauen. Daran arbeite ich.

DFB.de: Sie sind bereits seit 2014 beim MSV. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Mahmutovic: Ich bin in Duisburg geboren und aufgewachsen, bin seit der U 13 beim MSV und natürlich auch Fan des Klubs. Mehr Identifikation geht wohl kaum. Der Verein bedeutet mir alles. Ich bin sehr glücklich, ein Zebra zu sein und den MSV in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten zu dürfen.

DFB.de: Mit der deutschen U 20-Nationalmannschaft nahmen Sie im Sommer an der WM in Costa Rica teil. Welche Erfahrungen konnten Sie dabei sammeln?

Mahmutovic: Auch wenn wir uns das Turnier sportlich anders vorgestellt hatten und bereits nach der Vorrunde ausgeschieden sind, war es für mich eine unglaubliche Erfahrung, die mich definitiv weitergebracht hat. Beim DFB-Team mit Torwarttrainerin Silke Rottenberg zusammenarbeiten zu dürfen, hat mir viel gegeben. Beispielsweise fällt es mir inzwischen wesentlich leichter, meine Mitspielerinnen von hinten zu lenken und auch mal zu coachen.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie?

Mahmutovic: Mein erstes und wichtigstes Ziel ist der Klassenverbleib mit dem MSV in der Bundesliga. Danach werden wir uns vornehmen, uns möglichst dauerhaft dort zu etablieren. Für die fernere Zukunft habe ich dieselben Träume wie wohl fast jede Fußballerin: Eines Tages in der Champions League zu spielen, das Trikot der Frauen-Nationalmannschaft zu tragen und das eine oder andere große Turnier zu bestreiten. Dafür gebe ich alles.

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