Morlautern im DFB-Pokal: Ein Fußballmärchen mit Fortsetzung?

Die Stadt Kaiserslautern steht Kopf. Diesmal dreht es sich aber nicht wie üblich um den 1. FC Kaiserslautern, sondern um den SV Morlautern. Mit dem 2:1 im Verbandspokalfinale über den favorisierten VfR Wormatia Worms hat der Oberligist für erhöhte Aufmerksamkeit gesorgt und Vereinsgeschichte geschrieben. Die nun anstehende DFB-Pokal-Partie gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth am 13. August (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) wird mit höchstmöglicher Spannung erwartet. Kapitän Maurice Roth skizziert: "Die Fans sind Feuer und Flamme. Jeder redet über das Spiel."

22. Mai 2010: Der SV Morlautern gewinnt am letzten Spieltag mit 6:1 gegen den SV Mölschbach und steigt als ungeschlagener Meister von der Kreisliga in die Bezirksklasse auf. Es ist der Beginn einer absoluten Erfolgsstory, der Beginn eines Fußballmärchens. Von nun an führt der Weg vom Klub aus dem Stadtteil von Kaiserslautern nur noch nach oben. Auch in der Bezirksklasse, Bezirksliga und Landesliga holt das Team von Trainer Karl-Heinz Halter den Titel. Und ebenso in der Verbandsliga sorgt der Verein aus der 3000-Einwohner-Gemeinde auf Anhieb für Furore. Nach zwei Platzierungen unter den ersten Vier steigt der SV schließlich 2016 über die Relegation in die Oberliga auf. Mit dem kleinsten Etat der Liga sicherte sich der Klub dort in seiner Premierensaison den zwölften Platz und den Klassenverbleib - ein weiterer großer Erfolg für den Verein. Im Südwesten ist der SV somit zu einer großen Nummer geworden. Jetzt heißen die Gegner nicht mehr SV Alsenborn oder SV Heiligenmoschel. Jetzt, im Jahr 2017, misst sich der SV mit dem FK Pirmasens, FC Homburg und Eintracht Trier.

Spätestens nach dem Gewinn des diesjähirgen Verbandspokals über den Viertligisten VfR Wormatia Worms sind die Morlauterer regional jedem, der sich mit Fußball beschäftigt, ein Begriff. Das 2:1 in Pirmasens gehört sicherlich auch zu einer der größten Leistungen, die der Verein je erbracht hat. Für den 57 Jahre alten Vorsitzenden Reiner Engbarth bahnte sich dies jedoch an. "Ganz aus heiterem Himmel kam das nicht. Wir haben zuvor auch schon oft den Kreis- oder Bezirkspokal gewonnen." Und: Schon im Jahr 2013 hätte der Klub beinahe im Verbandspokal triumphiert und sich da schon den Einzug in den DFB-Pokal gesichert. Doch letztlich schieden die Pfälzer im Halbfinale unglücklich nach Elfmeterschießen gegen Arminia Ludwigshafen aus. Kurios: TSG Pfeddersheim, der damalige Sieger des Verbandspokals, traf in der ersten Runde des DFB-Pokals ebenfalls auf die SpVgg Greuther Fürth.

Selbstbewusste Morlauterer

Und hätte es also damals schon zur Begegnung zwischen Morlautern und den Franken kommen können, so treffen die beiden Mannschaften nun mit Verspätung im Jahr 2017 aufeinander. Denn Fürth ist der Gegner des SV in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Dies sorgte im Umfeld durchaus für eine leichte Enttäuschung – gerade aufgrund dessen, was noch im Topf bei der Auslosung lag. Halter berichtet: "Mit Schalke, Dortmund, Mainz, Köln und Kaiserslautern waren schon noch ein paar Hochkaräter drin. Und dann hat man schon gedacht: Hach, musste das jetzt Fürth sein?“ Der Geographie bedingt lebte sicherlich der Traum vom Stadtderby gegen den 1. FC Kaiserslautern. Auch Engbarth hätte das als "überragend" empfunden.

Doch der Respekt vor Fürth ist trotzdem absolut vorhanden. Den SV ehrt es, gegen einen gestandenen deutschen Zweitligisten anzutreten. "Das macht uns mächtig stolz. Jeder Profiverein bekommt von uns Achtung und Demut", sagt Halter. Nach den Worten des Kapitäns Maurice Roth werden alle Beteiligten dieses Event auch "genießen" und aber auch ohne Ehrfurcht angehen. Im Stadion Husterhöhe in Pirmasens möchte der Klub sich erneut die Möglichkeit schaffen, eventuell ein Stadtderby oder eine Partie gegen ein absolutes Topteam wie den FC Bayern München oder Borussia Dortmund zu bestreiten. Das betont der Coach ganz klar: "Wir wollen gewinnen." Ein Selbstverständnis, welches er auch auf sein Team überträgt. Denn auch Roth hält eine Überraschung für möglich: "Wir wissen, was wir können und brauchen uns vor keinem zu verstecken."



Die Stadt Kaiserslautern steht Kopf. Diesmal dreht es sich aber nicht wie üblich um den 1. FC Kaiserslautern, sondern um den SV Morlautern. Mit dem 2:1 im Verbandspokalfinale über den favorisierten VfR Wormatia Worms hat der Oberligist für erhöhte Aufmerksamkeit gesorgt und Vereinsgeschichte geschrieben. Die nun anstehende DFB-Pokal-Partie gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth am 13. August (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) wird mit höchstmöglicher Spannung erwartet. Kapitän Maurice Roth skizziert: "Die Fans sind Feuer und Flamme. Jeder redet über das Spiel."

22. Mai 2010: Der SV Morlautern gewinnt am letzten Spieltag mit 6:1 gegen den SV Mölschbach und steigt als ungeschlagener Meister von der Kreisliga in die Bezirksklasse auf. Es ist der Beginn einer absoluten Erfolgsstory, der Beginn eines Fußballmärchens. Von nun an führt der Weg vom Klub aus dem Stadtteil von Kaiserslautern nur noch nach oben. Auch in der Bezirksklasse, Bezirksliga und Landesliga holt das Team von Trainer Karl-Heinz Halter den Titel. Und ebenso in der Verbandsliga sorgt der Verein aus der 3000-Einwohner-Gemeinde auf Anhieb für Furore. Nach zwei Platzierungen unter den ersten Vier steigt der SV schließlich 2016 über die Relegation in die Oberliga auf. Mit dem kleinsten Etat der Liga sicherte sich der Klub dort in seiner Premierensaison den zwölften Platz und den Klassenverbleib - ein weiterer großer Erfolg für den Verein. Im Südwesten ist der SV somit zu einer großen Nummer geworden. Jetzt heißen die Gegner nicht mehr SV Alsenborn oder SV Heiligenmoschel. Jetzt, im Jahr 2017, misst sich der SV mit dem FK Pirmasens, FC Homburg und Eintracht Trier.

Spätestens nach dem Gewinn des diesjähirgen Verbandspokals über den Viertligisten VfR Wormatia Worms sind die Morlauterer regional jedem, der sich mit Fußball beschäftigt, ein Begriff. Das 2:1 in Pirmasens gehört sicherlich auch zu einer der größten Leistungen, die der Verein je erbracht hat. Für den 57 Jahre alten Vorsitzenden Reiner Engbarth bahnte sich dies jedoch an. "Ganz aus heiterem Himmel kam das nicht. Wir haben zuvor auch schon oft den Kreis- oder Bezirkspokal gewonnen." Und: Schon im Jahr 2013 hätte der Klub beinahe im Verbandspokal triumphiert und sich da schon den Einzug in den DFB-Pokal gesichert. Doch letztlich schieden die Pfälzer im Halbfinale unglücklich nach Elfmeterschießen gegen Arminia Ludwigshafen aus. Kurios: TSG Pfeddersheim, der damalige Sieger des Verbandspokals, traf in der ersten Runde des DFB-Pokals ebenfalls auf die SpVgg Greuther Fürth.

Selbstbewusste Morlauterer

Und hätte es also damals schon zur Begegnung zwischen Morlautern und den Franken kommen können, so treffen die beiden Mannschaften nun mit Verspätung im Jahr 2017 aufeinander. Denn Fürth ist der Gegner des SV in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Dies sorgte im Umfeld durchaus für eine leichte Enttäuschung – gerade aufgrund dessen, was noch im Topf bei der Auslosung lag. Halter berichtet: "Mit Schalke, Dortmund, Mainz, Köln und Kaiserslautern waren schon noch ein paar Hochkaräter drin. Und dann hat man schon gedacht: Hach, musste das jetzt Fürth sein?“ Der Geographie bedingt lebte sicherlich der Traum vom Stadtderby gegen den 1. FC Kaiserslautern. Auch Engbarth hätte das als "überragend" empfunden.

Doch der Respekt vor Fürth ist trotzdem absolut vorhanden. Den SV ehrt es, gegen einen gestandenen deutschen Zweitligisten anzutreten. "Das macht uns mächtig stolz. Jeder Profiverein bekommt von uns Achtung und Demut", sagt Halter. Nach den Worten des Kapitäns Maurice Roth werden alle Beteiligten dieses Event auch "genießen" und aber auch ohne Ehrfurcht angehen. Im Stadion Husterhöhe in Pirmasens möchte der Klub sich erneut die Möglichkeit schaffen, eventuell ein Stadtderby oder eine Partie gegen ein absolutes Topteam wie den FC Bayern München oder Borussia Dortmund zu bestreiten. Das betont der Coach ganz klar: "Wir wollen gewinnen." Ein Selbstverständnis, welches er auch auf sein Team überträgt. Denn auch Roth hält eine Überraschung für möglich: "Wir wissen, was wir können und brauchen uns vor keinem zu verstecken."

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Zur optimalen Spielvorbereitung hat sich Halter auch schon eine Videoarbeit aus Darmstadt über die Fürther organisiert. Zudem ist er auch Zuschauer des Spiels zwischen den Franken und Arminia Bielefeld. Im Falle eines Weiterkommens wäre dann auch eine Austragung im Fritz-Walter Stadion eine Option. Gegen Fürth habe dies laut Engbarth jedoch keinen Sinn ergeben. Neben dem finanziellen Aspekt hätte der SV auch keine "Atmosphäre" gehabt. Denn, seinen Einschätzungen zufolge, werden es maximal 4000 Zuschauer sein, die das Spiel im Stadion verfolgen werden. Überrascht hat ihn der Ticketverkauf trotzdem. "In der ersten Woche haben wir 2000 Karten verkauft", staunt der Vorsitzende.

Die Einnahme von 100.000 Euro bedeutet für den Verein einen Geldsegen. Hauptsächlich werde der SV diese Summe in die Infrastruktur investieren, berichtet Bauingenieur Engbarth. In diesem Bereich haben die Morlauterer in den vergangenen Jahren auch mächtig aufgeholt, wie Roth beschreibt: "Wir haben neben dem Rasenplatz einen Kunstrasenplatz, ein Erholungsbecken und eine Wärmekabine. Hier entwickelt sich alles weiter." In Verbindung mit dem familiären Umgang im Verein bietet der SV ein stimmiges Gesamtkonzept, mit dem qualitativ hochwertige Fußballer gebunden werden können.

Erfolgreicher Saisonauftakt

2010, als das Projekt gestartet wurde, sei dies auch der Gedanke gewesen. "Wir wollten alles professioneller machen. Der Weg, nur auf Einheimische zu setzen, war nicht erfolgreich. Damit sind wir nur in der Kreisliga herumgedümpelt", so Engbarth. Unter anderem dank dem Engagement der Firma Lanzenstiel und Firma Adam konnte der Verein diese Wunschvorstellung auch realisieren. Wieder, wie schon in den 80er Jahren, ist der SV im hochklassigen Amateurbereich angekommen. Jedoch sind die Voraussetzungen unterschiedlich. So war der damalige Erfolg, der damalige Gang in die 5. Liga nur mit einer einzigen Spielergeneration zu begründen. Nun hat Morlautern Nachhaltigkeit geschaffen, ist nicht komplett abhängig von einzelnen Sponsoren und treibt auch die Jugendarbeit voran. Hierfür ist Patrick Wittich, ehemaliger Spieler vom 1.FC Kaiserslautern, verantwortlich. Mit dem Landesliga-Aufstieg der C-Junioren sind dort auch die ersten Erfolge zu vermelden. Daneben stellt der SV auch eine zweite Mannschaft in der Bezirksliga und eine dritte Mannschaft in der Kreisliga.

Damit soll das Ziel erreicht werden, den Verein in der Oberliga zu etablieren. An mehr denkt keiner, wie Engbarth versichert: "In der Regionalliga gibt es ganz andere Anforderungen." Den Morlauterer Stimmen nach zu urteilen, wird es schon schwer genug, sich in der fünften Liga zu halten. Deswegen lässt es der A-Lizenz-Inhaber Halter nicht schleifen: "Wir müssen weitermachen und dürfen nicht nachlassen." Zu seinen Erfolgsrezepten gehört es sicherlich, dem Team den Willen einzuimpfen, den ein Underdog zum Siegen braucht. Daneben legt er auch großen Wert auf die Kondition. Meistens agiert der SV somit aus einer geordneten Defensive und "setzt Nadelstiche", berichtet Roth.

Diese Ausrichtung fabrizierte Morlautern am ersten Spieltag der neu angelaufenen Saison auch gleich einmal wieder mit Erfolg. Gegen den Regionalliga-Absteiger FK Pirmasens siegte der SV eben in jener bekannten SV-Spielweise mit 2:1. Hierbei hat sich auch die Qualität von vier Neuen bemerkbar gemacht. Mit Andreas Gaebler (FC Homburg), Kelmend Azizi (FC-Astoria Walldorf II), Abel Mehari Kiflom (FK Pirmasens II) und Shkodran Rexhaj (SV Lohnsfeld) hat sich der Verein sowohl "in der Breite als auch in der Spitze" deutlich verstärkt, sagt Halter, der seit Start des Projektes als Trainer des SV fungiert. Seiner Einschätzung nach habe der SV "jetzt 18 bis 20 Fußballer, die Oberliga spielen können." Und vielleicht auch eine Mannschaft, die der SpVgg Greuther Fürth ein Bein stellt. Es wäre nur das nächste Märchen, welches der kleine SV Morlautern aus Kaiserslautern schreibt.

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