Mollocher: "Ligaverbleib extrem wichtig"

Die U 19 von Alemannia Aachen kämpft in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga um den Klassenverbleib. Am Samstag (ab 11 Uhr) hat der Nachwuchs des Traditionsvereins, dessen erste Mannschaft in der viertklassigen Regionalliga West an den Start geht, im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach die Chance, die Gefahrenzone zu verlassen. Mit dem 36-jährigen Christian Mollocher nimmt seit wenigen Wochen ein neuer Trainer auf der Alemannia-Bank Platz. Der Diplom-Sportwissenschaftler, der in Köln-Nippes wohnt, war viele Jahre Co-Trainer von Alemannia-Cheftrainer Fuat Kilic (beim 1. FC Saarbrücken sowie in Aachen) und kehrte nun an seine frühere Wirkungsstätte zurück. In der vergangenen Saison war Mollocher noch beim VfL Bochum tätig, arbeitete dort als Assistent von Gertjan Verbeek, Ismail Atalan, Jens Rasiejewski und Robin Dutt sowie als U 17-Trainer.

Auf DFB.despricht Mollocher mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seine Rückkehr nach Aachen, die Bedeutung des Klassenverbleibs für den Verein und seine bevorstehende Hochzeit während der Länderspielpause.

DFB.de: Nach knapp zwei Jahren sind Sie zurück bei Alemannia Aachen. Was hat sich geändert und wie sind Ihre ersten Eindrücke, Herr Mollocher?

Christian Mollocher: Die professionelle Arbeit, die ich damals als Co-Trainer der ersten Mannschaft bei der Alemannia ausüben durfte, ist mit der jetzigen Tätigkeit nicht zu vergleichen. Uns stehen für die U 19 nicht die finanziellen Möglichkeiten anderer Vereine zur Verfügung. Wir haben auch nicht die Infrastruktur unserer Ligakonkurrenten.

DFB.de: Was stimmt Sie dennoch zuversichtlich, dass die Alemannia auch in der nächsten Saison in der A-Junioren Bundesliga spielen wird?

Mollocher: Ich habe von meinem Vorgänger Herbert Meys eine intakte Mannschaft übernommen, die grundsätzlich das Potenzial besitzt, in der Klasse zu bleiben. Aus meiner Sicht hat das Team noch nicht dauerhaft das abgerufen, was in ihr steckt. Es ist nun meine Aufgabe, diese Fähigkeiten herauszukitzeln.

DFB.de: Wo haben Sie in den ersten Wochen nach Ihrer Amtsübernahme den Hebel angesetzt?

Mollocher: Nach der Kennenlernphase sind wir nun dabei, eine möglichst professionelle Arbeitsatmosphäre hinzubekommen. Die Spieler haben in den vergangenen Jahren sehr viel geopfert, sind nicht feiern gegangen, haben sich neben ihren schulischen Leistungen auch noch auf ihre sportliche Karriere konzentriert. Jetzt können sie sich in ihrer abschließenden Saison im Nachwuchsbereich dafür belohnen und sich noch einmal auf dem höchsten Niveau präsentieren. Dieses Bewusstsein muss ich bei jedem Einzelnen schärfen.

DFB.de: Bis zur Winterpause stehen noch vier Ligaspiele auf dem Programm. Was nehmen Sie sich vor, um zumindest den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu halten?

Mollocher: Unsere nächsten Gegner heißen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Wir versuchen selbstverständlich, in jedem Spiel etwas mitzunehmen, sind aber gegen solche Gegner klarer Außenseiter. Wir müssen uns deshalb vor allem auf die Partien konzentrieren, in denen wir auch realistische Chancen auf Siege haben. Zum Beispiel treffen wir Anfang Dezember auf unseren Mitaufsteiger und direkten Konkurrenten Rot-Weiss Essen. Um möglichst konstant zu punkten, müssen wir in erster Linie unser Defensivverhalten verbessern. Mit 24 Gegentreffern haben wir zu viel Tore kassiert.

DFB.de: Was bedeutet die Bundesligazugehörigkeit grundsätzlich für einen unterklassigen Verein wie Alemannia Aachen?

Mollocher: Der Ligaverbleib wäre für unsere Nachwuchsabteilung extrem wichtig. Wenn man sich über mehrere Jahre in dieser Liga bewegt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass einige Eigengewächse den Sprung in die erste Mannschaft schaffen.

DFB.de: Hat sich Cheftrainer Fuat Kilic, mit dem Sie schon bei früheren Stationen sehr eng zusammengearbeitet haben, bei der Trainerfindung für Sie persönlich eingesetzt?

Mollocher: Der Kontakt zu Fuat Kilic, mit dem ich auch schon in einer Fußballschule in Köln zusammen tätig war, ist nie abgerissen. Fuat wusste, dass ich nach meinem Engagement beim VfL Bochum vereinslos war, und hat mich angesprochen, ob ich mir die Aufgabe als U 19-Trainer bei der Alemannia vorstellen könnte. Auch zu Aachens Nachwuchsleiter Aimen Demai, den ich noch selbst als Spieler mit Fuat Kilic trainieren durfte, bestand noch Kontakt. Das war für mich sicherlich kein Nachteil.

DFB.de: Sind Sie bei der Alemannia hauptberuflich tätig?

Mollocher: Nein, dafür fehlen dem Klub aktuell die finanziellen Mittel. Durchschnittlich bin ich etwa sechs Stunden am Tag für die Alemannia im Einsatz, bekomme dafür aber - zumindest derzeit - kein Geld.

DFB.de: Warum haben Sie sich dennoch dafür entschieden?

Mollocher: Ich sehe die Trainertätigkeit in Aachen auch als Chance, wieder im Fußballgeschäft Fuß zu fassen. Ich wusste, worauf ich mich einlasse, kenne die handelnden Personen, das Umfeld und die Probleme der Infrastruktur. Wir haben beispielsweise für die U 19 keinen Rasenplatz, müssen auch im Sommer auf Kunstrasen trainieren.

DFB.de: Sie selbst sind nie als Profifußballer in Erscheinung getreten. Warum nicht?

Mollocher: Als Mittelfeldspieler bin ich nicht über die Landesliga hinausgekommen, lief in Frankfurt für den VfL Germania 94 und Oberrad 05 auf. Ich habe früh gemerkt, dass es für eine Spielerkarriere nicht reichen wird, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber das Spiel hat mich immer gefesselt und ich wollte dranbleiben.

DFB.de: Wie verlief Ihr Einstieg als Nachwuchstrainer?

Mollocher: Ich habe schnell gemerkt, dass ich recht gut mit Jugendlichen umgehen und ihnen auch schwierige Zusammenhänge vergleichsweise leicht erklären kann. Mit meinem besten Freund Hakan Sünal, der jetzt U 19-Trainer beim FSV Frankfurt ist, haben wir damals die D2 beim VfL Germania 94 übernommen und dort unsere Trainerkarrieren gestartet.

DFB.de: Besteht noch enger Kontakt?

Mollocher: Wenn ich in der nächsten Woche während der Länderspielpause meine langjährige Freundin Sina heirate, ist Hakan bei der Feier mein Ehrengast.

DFB.de: Vor Ihrer Tätigkeit in Aachen haben Sie auch als Co-Trainer beim VfL Bochum mit Gertjan Verbeek, Ismail Atalan, Jens Rasiejewski und Robin Dutt zusammengearbeitet. Was ist hängengeblieben?

Mollocher: Es war für mich ein Privileg, dass ich beim VfL Bochum ganz nah bei den Profis sein durfte. Von jedem Trainer konnte ich etwas mitnehmen. Vor allem der große Erfahrungsschatz von Robin Dutt hat mir imponiert. Bei seinem Antritt hat er sofort versucht, alle mitzunehmen.

[mspw]

Die U 19 von Alemannia Aachen kämpft in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga um den Klassenverbleib. Am Samstag (ab 11 Uhr) hat der Nachwuchs des Traditionsvereins, dessen erste Mannschaft in der viertklassigen Regionalliga West an den Start geht, im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach die Chance, die Gefahrenzone zu verlassen. Mit dem 36-jährigen Christian Mollocher nimmt seit wenigen Wochen ein neuer Trainer auf der Alemannia-Bank Platz. Der Diplom-Sportwissenschaftler, der in Köln-Nippes wohnt, war viele Jahre Co-Trainer von Alemannia-Cheftrainer Fuat Kilic (beim 1. FC Saarbrücken sowie in Aachen) und kehrte nun an seine frühere Wirkungsstätte zurück. In der vergangenen Saison war Mollocher noch beim VfL Bochum tätig, arbeitete dort als Assistent von Gertjan Verbeek, Ismail Atalan, Jens Rasiejewski und Robin Dutt sowie als U 17-Trainer.

Auf DFB.despricht Mollocher mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seine Rückkehr nach Aachen, die Bedeutung des Klassenverbleibs für den Verein und seine bevorstehende Hochzeit während der Länderspielpause.

DFB.de: Nach knapp zwei Jahren sind Sie zurück bei Alemannia Aachen. Was hat sich geändert und wie sind Ihre ersten Eindrücke, Herr Mollocher?

Christian Mollocher: Die professionelle Arbeit, die ich damals als Co-Trainer der ersten Mannschaft bei der Alemannia ausüben durfte, ist mit der jetzigen Tätigkeit nicht zu vergleichen. Uns stehen für die U 19 nicht die finanziellen Möglichkeiten anderer Vereine zur Verfügung. Wir haben auch nicht die Infrastruktur unserer Ligakonkurrenten.

DFB.de: Was stimmt Sie dennoch zuversichtlich, dass die Alemannia auch in der nächsten Saison in der A-Junioren Bundesliga spielen wird?

Mollocher: Ich habe von meinem Vorgänger Herbert Meys eine intakte Mannschaft übernommen, die grundsätzlich das Potenzial besitzt, in der Klasse zu bleiben. Aus meiner Sicht hat das Team noch nicht dauerhaft das abgerufen, was in ihr steckt. Es ist nun meine Aufgabe, diese Fähigkeiten herauszukitzeln.

DFB.de: Wo haben Sie in den ersten Wochen nach Ihrer Amtsübernahme den Hebel angesetzt?

Mollocher: Nach der Kennenlernphase sind wir nun dabei, eine möglichst professionelle Arbeitsatmosphäre hinzubekommen. Die Spieler haben in den vergangenen Jahren sehr viel geopfert, sind nicht feiern gegangen, haben sich neben ihren schulischen Leistungen auch noch auf ihre sportliche Karriere konzentriert. Jetzt können sie sich in ihrer abschließenden Saison im Nachwuchsbereich dafür belohnen und sich noch einmal auf dem höchsten Niveau präsentieren. Dieses Bewusstsein muss ich bei jedem Einzelnen schärfen.

DFB.de: Bis zur Winterpause stehen noch vier Ligaspiele auf dem Programm. Was nehmen Sie sich vor, um zumindest den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu halten?

Mollocher: Unsere nächsten Gegner heißen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Wir versuchen selbstverständlich, in jedem Spiel etwas mitzunehmen, sind aber gegen solche Gegner klarer Außenseiter. Wir müssen uns deshalb vor allem auf die Partien konzentrieren, in denen wir auch realistische Chancen auf Siege haben. Zum Beispiel treffen wir Anfang Dezember auf unseren Mitaufsteiger und direkten Konkurrenten Rot-Weiss Essen. Um möglichst konstant zu punkten, müssen wir in erster Linie unser Defensivverhalten verbessern. Mit 24 Gegentreffern haben wir zu viel Tore kassiert.

DFB.de: Was bedeutet die Bundesligazugehörigkeit grundsätzlich für einen unterklassigen Verein wie Alemannia Aachen?

Mollocher: Der Ligaverbleib wäre für unsere Nachwuchsabteilung extrem wichtig. Wenn man sich über mehrere Jahre in dieser Liga bewegt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass einige Eigengewächse den Sprung in die erste Mannschaft schaffen.

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DFB.de: Hat sich Cheftrainer Fuat Kilic, mit dem Sie schon bei früheren Stationen sehr eng zusammengearbeitet haben, bei der Trainerfindung für Sie persönlich eingesetzt?

Mollocher: Der Kontakt zu Fuat Kilic, mit dem ich auch schon in einer Fußballschule in Köln zusammen tätig war, ist nie abgerissen. Fuat wusste, dass ich nach meinem Engagement beim VfL Bochum vereinslos war, und hat mich angesprochen, ob ich mir die Aufgabe als U 19-Trainer bei der Alemannia vorstellen könnte. Auch zu Aachens Nachwuchsleiter Aimen Demai, den ich noch selbst als Spieler mit Fuat Kilic trainieren durfte, bestand noch Kontakt. Das war für mich sicherlich kein Nachteil.

DFB.de: Sind Sie bei der Alemannia hauptberuflich tätig?

Mollocher: Nein, dafür fehlen dem Klub aktuell die finanziellen Mittel. Durchschnittlich bin ich etwa sechs Stunden am Tag für die Alemannia im Einsatz, bekomme dafür aber - zumindest derzeit - kein Geld.

DFB.de: Warum haben Sie sich dennoch dafür entschieden?

Mollocher: Ich sehe die Trainertätigkeit in Aachen auch als Chance, wieder im Fußballgeschäft Fuß zu fassen. Ich wusste, worauf ich mich einlasse, kenne die handelnden Personen, das Umfeld und die Probleme der Infrastruktur. Wir haben beispielsweise für die U 19 keinen Rasenplatz, müssen auch im Sommer auf Kunstrasen trainieren.

DFB.de: Sie selbst sind nie als Profifußballer in Erscheinung getreten. Warum nicht?

Mollocher: Als Mittelfeldspieler bin ich nicht über die Landesliga hinausgekommen, lief in Frankfurt für den VfL Germania 94 und Oberrad 05 auf. Ich habe früh gemerkt, dass es für eine Spielerkarriere nicht reichen wird, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber das Spiel hat mich immer gefesselt und ich wollte dranbleiben.

DFB.de: Wie verlief Ihr Einstieg als Nachwuchstrainer?

Mollocher: Ich habe schnell gemerkt, dass ich recht gut mit Jugendlichen umgehen und ihnen auch schwierige Zusammenhänge vergleichsweise leicht erklären kann. Mit meinem besten Freund Hakan Sünal, der jetzt U 19-Trainer beim FSV Frankfurt ist, haben wir damals die D2 beim VfL Germania 94 übernommen und dort unsere Trainerkarrieren gestartet.

DFB.de: Besteht noch enger Kontakt?

Mollocher: Wenn ich in der nächsten Woche während der Länderspielpause meine langjährige Freundin Sina heirate, ist Hakan bei der Feier mein Ehrengast.

DFB.de: Vor Ihrer Tätigkeit in Aachen haben Sie auch als Co-Trainer beim VfL Bochum mit Gertjan Verbeek, Ismail Atalan, Jens Rasiejewski und Robin Dutt zusammengearbeitet. Was ist hängengeblieben?

Mollocher: Es war für mich ein Privileg, dass ich beim VfL Bochum ganz nah bei den Profis sein durfte. Von jedem Trainer konnte ich etwas mitnehmen. Vor allem der große Erfahrungsschatz von Robin Dutt hat mir imponiert. Bei seinem Antritt hat er sofort versucht, alle mitzunehmen.

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