Mockenhaupt: "Wir wollen beweisen, dass es ein Ausrutscher war"

Platz acht statt Tabellenführung in der engen 3. Liga: Trotz zweimaliger Führung musste sich der SV Wehen Wiesbaden der U 23 des FC Bayern München 2:4 geschlagen geben. Im DFB.de-Interview spricht SVWW-Verteidiger Sascha Mockenhaupt mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Heimniederlage und das schnelle Wiedersehen mit dem FC Ingolstadt 04 heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Nach zuvor zwei Siegen gab es ein 2:4 gegen die U 23 des FC Bayern München. Warum ist es nicht gelungen, weitere Punkte nachzulegen, Herr Mockenhaupt?

Sascha Mockenhaupt: Wir haben uns zu dumm angestellt. Das muss man schon so ehrlich sagen. Uns ist es nicht gelungen, den Spielfluss des Gegners zu unterbinden. Dabei ist genau das gegen spielstarke zweite Mannschaften sehr wichtig. So haben die Bayern schon gut in das Spiel gefunden. Wir sind zwar zweimal in Führung gegangen, waren danach aber weiterhin nicht körperlich genug in den Zweikämpfen. Daher war der Sieg der Bayern auch verdient.

DFB.de: Durch nur ein Spiel hat sich die Gegentoranzahl in dieser Saison gleich verdoppelt. Wie kann so etwas passieren?

Mockenhaupt: Da haben mehrere Faktoren eine Rolle gespielt. Bei zwei Treffern kamen die Gegenspieler im Strafraum nach hohen Bällen zu unbedrängt zum Kopfball. Als gesamte Mannschaft waren wir in einigen Szenen zu unentschlossen und mussten viel hinterherlaufen. Das war in den Partien vorher besser. Nun wollen wir beweisen, dass das ein Ausrutscher war.

DFB.de: Mit einem Sieg wäre sogar die Tabellenführung möglich gewesen. Ärgert Sie die verpasste Chance?

Mockenhaupt: Das wäre schon etwas gewesen, was wir gerne mitgenommen hätten. Wobei man auch sagen muss, dass das aktuell noch nicht ganz so viel Aussagekraft hat. In der 3. Liga war es schon oft der Fall, dass sich auch wenige Spieltage vor Schluss noch sehr viel verschieben kann. Das deutet sich wieder an. Mit einer Serie kann man sich daher schnell nach oben arbeiten. Dabei ist es wichtig, wie man mit Rückschlägen umgeht.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit den zwölf Punkten nach acht Begegnungen?

Mockenhaupt: Mit 15 Zählern hätte ich nach dem Verlauf der Spiele noch besser leben können. Das wäre dann ein Schnitt von fast zwei Punkten pro Spiel, was erfahrungsgemäß für eine Spitzenposition reicht. Wir liegen aber auch so noch gut im Rennen. Vor der Saison hätte ich es vermutlich unterschrieben, wenn uns jemand zwölf bis 15 Zähler aus acht Partien angeboten hätte.

DFB.de: In vier Heimspielen gelangen erst zwei Punkte. Auswärts stehen dagegen zehn Zähler zu Buche. Haben Sie eine Erklärung für den Unterschied?

Mockenhaupt: Das ist schwierig einzuschätzen - vor allem, weil nicht erst in dieser Spielzeit ein Unterschied bemerkbar ist. In der 2. Bundesliga war es vielleicht so, dass wir unterbewusst mit der Einstellung in die Auswärtsspiele gegangen sind, dass wir weniger zu verlieren hätten. Ich sehe bei uns aber keinen grundsätzlichen Leistungsunterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen. In den Partien gegen den 1. FC Kaiserslautern und den SV Waldhof Mannheim haben wir insgesamt zu wenig aus unseren überlegenen Phasen gemacht. So haben wir aus diesen Partien nur einen statt auch möglichen sechs Punkten geholt. Um langfristig erfolgreich zu sein, sollten wir die Punktausbeute aber angleichen.

DFB.de: Seit dem 5. Spieltag spielen Sie Rechts- statt Innenverteidiger. Wie gefällt Ihnen die neue Rolle?

Mockenhaupt: Grundlegend neu ist die Position für mich nicht. Bevor ich mit 21 Jahren den Sprung in den Profifußball geschafft habe, stand ich mehrmals auf der rechten Außenbahn auf dem Feld. Trainer Rüdiger Rehm hatte nach der Verletzung von Kapitän Sebastian Mrowca auf der Position des Rechtsverteidigers Bedarf gesehen. Das hatte mit mir ganz gut gepasst, auch mit der neuen Innenverteidigung Florian Carstens und Jakov Medic. Ich musste mich schon ein wenig umstellen, weil ich nun häufiger flanken kann und die Position auch etwas anstrengender ist.

DFB.de: Gegen die U 23 des FC Bayern hat es mit der ersten Torvorlage geklappt. Was bereitet Ihnen mehr Spaß: Torbeteiligungen oder Rettungsgrätsche?

Mockenhaupt: Beides kann der Mannschaft einen Push geben. Grundsätzlich ist mir ein 5:4 lieber als ein 1:0. Ich bin da nicht die Art von Verteidiger, der unbedingt zu Null spielen muss. So ist die Wahrscheinlichkeit dann auch höher, dass viele Emotionen dabei sind. So lange beides der Mannschaft hilft, mache ich da aber keinen Unterschied.

DFB.de: Nun steht das Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt 04 an. Da werden Erinnerungen wach, oder?

Mockenhaupt: Ja, sehr gute sogar. Vor etwas mehr als einem Jahr sind wir durch ein 3:2 im Relegationsrückspiel in Ingolstadt noch in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Bei beiden Mannschaften sind durch den Auf- beziehungsweise Abstieg zwar nicht mehr ganz so viele Spieler von damals dabei. Ingolstadts Marcel Gaus kenne ich noch aus meiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern persönlich. Das wird dann schon ein besonderes Spiel.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Mockenhaupt: Wir sind davon überzeugt, dass wir in Ingolstadt wieder punkten können. Unsere Herangehensweise richtet sich nicht zu sehr nach dem Gegner. Wir wollen daher wieder intensiven Fußball zeigen. Dabei dürfen - nicht so wie gegen die U 23 von Bayern - keine Prozentpunkte fehlen. Unsere Spielweise haben wir seit dem Abstieg ein wenig umgestellt. Spiele von uns waren immer sehr torreich - sowohl offensiv, als auch defensiv. Umschaltmomente zählen weiterhin zu unseren Stärken. Allerdings haben wir jetzt auch mehr kontrollierte Ballbesitzphasen und sind dadurch insgesamt variabler.

[mspw]

Platz acht statt Tabellenführung in der engen 3. Liga: Trotz zweimaliger Führung musste sich der SV Wehen Wiesbaden der U 23 des FC Bayern München 2:4 geschlagen geben. Im DFB.de-Interview spricht SVWW-Verteidiger Sascha Mockenhaupt mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Heimniederlage und das schnelle Wiedersehen mit dem FC Ingolstadt 04 heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport).

DFB.de: Nach zuvor zwei Siegen gab es ein 2:4 gegen die U 23 des FC Bayern München. Warum ist es nicht gelungen, weitere Punkte nachzulegen, Herr Mockenhaupt?

Sascha Mockenhaupt: Wir haben uns zu dumm angestellt. Das muss man schon so ehrlich sagen. Uns ist es nicht gelungen, den Spielfluss des Gegners zu unterbinden. Dabei ist genau das gegen spielstarke zweite Mannschaften sehr wichtig. So haben die Bayern schon gut in das Spiel gefunden. Wir sind zwar zweimal in Führung gegangen, waren danach aber weiterhin nicht körperlich genug in den Zweikämpfen. Daher war der Sieg der Bayern auch verdient.

DFB.de: Durch nur ein Spiel hat sich die Gegentoranzahl in dieser Saison gleich verdoppelt. Wie kann so etwas passieren?

Mockenhaupt: Da haben mehrere Faktoren eine Rolle gespielt. Bei zwei Treffern kamen die Gegenspieler im Strafraum nach hohen Bällen zu unbedrängt zum Kopfball. Als gesamte Mannschaft waren wir in einigen Szenen zu unentschlossen und mussten viel hinterherlaufen. Das war in den Partien vorher besser. Nun wollen wir beweisen, dass das ein Ausrutscher war.

DFB.de: Mit einem Sieg wäre sogar die Tabellenführung möglich gewesen. Ärgert Sie die verpasste Chance?

Mockenhaupt: Das wäre schon etwas gewesen, was wir gerne mitgenommen hätten. Wobei man auch sagen muss, dass das aktuell noch nicht ganz so viel Aussagekraft hat. In der 3. Liga war es schon oft der Fall, dass sich auch wenige Spieltage vor Schluss noch sehr viel verschieben kann. Das deutet sich wieder an. Mit einer Serie kann man sich daher schnell nach oben arbeiten. Dabei ist es wichtig, wie man mit Rückschlägen umgeht.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit den zwölf Punkten nach acht Begegnungen?

Mockenhaupt: Mit 15 Zählern hätte ich nach dem Verlauf der Spiele noch besser leben können. Das wäre dann ein Schnitt von fast zwei Punkten pro Spiel, was erfahrungsgemäß für eine Spitzenposition reicht. Wir liegen aber auch so noch gut im Rennen. Vor der Saison hätte ich es vermutlich unterschrieben, wenn uns jemand zwölf bis 15 Zähler aus acht Partien angeboten hätte.

DFB.de: In vier Heimspielen gelangen erst zwei Punkte. Auswärts stehen dagegen zehn Zähler zu Buche. Haben Sie eine Erklärung für den Unterschied?

Mockenhaupt: Das ist schwierig einzuschätzen - vor allem, weil nicht erst in dieser Spielzeit ein Unterschied bemerkbar ist. In der 2. Bundesliga war es vielleicht so, dass wir unterbewusst mit der Einstellung in die Auswärtsspiele gegangen sind, dass wir weniger zu verlieren hätten. Ich sehe bei uns aber keinen grundsätzlichen Leistungsunterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen. In den Partien gegen den 1. FC Kaiserslautern und den SV Waldhof Mannheim haben wir insgesamt zu wenig aus unseren überlegenen Phasen gemacht. So haben wir aus diesen Partien nur einen statt auch möglichen sechs Punkten geholt. Um langfristig erfolgreich zu sein, sollten wir die Punktausbeute aber angleichen.

DFB.de: Seit dem 5. Spieltag spielen Sie Rechts- statt Innenverteidiger. Wie gefällt Ihnen die neue Rolle?

Mockenhaupt: Grundlegend neu ist die Position für mich nicht. Bevor ich mit 21 Jahren den Sprung in den Profifußball geschafft habe, stand ich mehrmals auf der rechten Außenbahn auf dem Feld. Trainer Rüdiger Rehm hatte nach der Verletzung von Kapitän Sebastian Mrowca auf der Position des Rechtsverteidigers Bedarf gesehen. Das hatte mit mir ganz gut gepasst, auch mit der neuen Innenverteidigung Florian Carstens und Jakov Medic. Ich musste mich schon ein wenig umstellen, weil ich nun häufiger flanken kann und die Position auch etwas anstrengender ist.

DFB.de: Gegen die U 23 des FC Bayern hat es mit der ersten Torvorlage geklappt. Was bereitet Ihnen mehr Spaß: Torbeteiligungen oder Rettungsgrätsche?

Mockenhaupt: Beides kann der Mannschaft einen Push geben. Grundsätzlich ist mir ein 5:4 lieber als ein 1:0. Ich bin da nicht die Art von Verteidiger, der unbedingt zu Null spielen muss. So ist die Wahrscheinlichkeit dann auch höher, dass viele Emotionen dabei sind. So lange beides der Mannschaft hilft, mache ich da aber keinen Unterschied.

DFB.de: Nun steht das Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt 04 an. Da werden Erinnerungen wach, oder?

Mockenhaupt: Ja, sehr gute sogar. Vor etwas mehr als einem Jahr sind wir durch ein 3:2 im Relegationsrückspiel in Ingolstadt noch in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Bei beiden Mannschaften sind durch den Auf- beziehungsweise Abstieg zwar nicht mehr ganz so viele Spieler von damals dabei. Ingolstadts Marcel Gaus kenne ich noch aus meiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern persönlich. Das wird dann schon ein besonderes Spiel.

DFB.de: Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft?

Mockenhaupt: Wir sind davon überzeugt, dass wir in Ingolstadt wieder punkten können. Unsere Herangehensweise richtet sich nicht zu sehr nach dem Gegner. Wir wollen daher wieder intensiven Fußball zeigen. Dabei dürfen - nicht so wie gegen die U 23 von Bayern - keine Prozentpunkte fehlen. Unsere Spielweise haben wir seit dem Abstieg ein wenig umgestellt. Spiele von uns waren immer sehr torreich - sowohl offensiv, als auch defensiv. Umschaltmomente zählen weiterhin zu unseren Stärken. Allerdings haben wir jetzt auch mehr kontrollierte Ballbesitzphasen und sind dadurch insgesamt variabler.

###more###