"Mit dem Meistertitel belohnen"

Meistertrainer unter sich: Benjamin Hoffmann (43) trifft mit der U 19 von Mainz 05 heute (ab 11 Uhr, live bei Sky) im Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft auf seinen Ex-Klub Borussia Dortmund und könnte die Erfolge von 2017 und 2019 (mit dem BVB) wiederholen. Mike Tullberg (37) und die Borussia sind Titelverteidiger. Im DFB.de-Interview sprechen beide Trainer über das Finale.

DFB.de: Das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft steht kurz bevor. Wie sehr ist die Vorfreude in der Mannschaft schon spürbar, Herr Hoffmann und Herr Tullberg?

Benjamin Hoffmann: Die Jungs fiebern dem Finale entgegen, seitdem das Halbfinalrückspiel beim 1. FC Köln abgepfiffen worden ist. Die Endspielteilnahme ist für viele Spieler ein einmaliges Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden. So im Fokus zu stehen, ist eine neue Situation.

Mike Tullberg: Wir hatten in dieser Saison durch die einfache Runde in der Liga und auch in der UEFA Youth League gefühlt nur K.o.-Spiele. Wir sind es gewohnt, performen zu müssen und nicht verlieren zu dürfen. Wir freuen uns auf die Partie.

DFB.de: Ist es für Borussia Dortmund von Vorteil, als Titelverteidiger im Endspiel zu stehen?

Hoffmann: Ich denke schon, dass es hilfreich sein kann, wenn Spieler ein solches Finale schon einmal bestritten haben und sie auf diese Erfahrung zurückgreifen können. Daraus muss für uns aber kein Nachteil werden, zumal das Endspiel bei uns in Mainz im großen Stadion der Profis ausgetragen wird.

Tullberg: Dass wir als Titelverteidiger im Vorteil sind, würde ich nicht behaupten. Anderseits haben wir durch die Spiele in der UEFA Youth League bei Hibernian Edinburgh und gegen Hajduk Split bereits Erfahrungen vor großen Kulissen gesammelt.

DFB.de: Sie haben als Trainer im Nachwuchsbereich schon einige Endspiele bestritten und Titel gewonnen. Ist ein Finale dennoch auch für Sie persönlich immer noch etwas Besonderes?

Hoffmann: Definitiv, das wird sich auch nie ändern. Ich durfte mit Borussia Dortmund nicht nur als Trainer im A- und B-Junioren-Bereich, sondern auch schon als Spieler die Erfahrung machen, in einem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zu stehen. Jetzt auch mit dem 1. FSV Mainz 05 in dieser Situation zu sein, ist einfach eine tolle Sache. Das spricht für die herausragende Jugendarbeit, die hier über Jahre geleistet worden ist. Hoffentlich gelingt es uns, das mit dem Titel zu krönen.

Tullberg: Grundsätzlich ist für mich jedes Spiel als Trainer von Borussia Dortmund etwas Besonderes. Wir hatten durch die Partien in der UEFA Youth League viele englische Wochen, die Mannschaft hat dennoch immer geliefert. Wir sind in unserer Staffel ohne Niederlage durchgekommen und haben jetzt die Möglichkeit, uns für eine ganz starke Saison mit dem Meistertitel zu belohnen.

DFB.de: Der Rahmen beim Endspiel in der großen MEWA ARENA ist im Vergleich zu einem "normalen" Punktspiel in der A-Junioren-Bundesliga ein anderer. Wird es deshalb auch eine besondere Vorbereitung auf das Finale geben?

Hoffmann: Wir werden in den gewohnten Abläufen bleiben. In der Staffel Süd/Südwest übernachten wir ohnehin bei gefühlt jedem Auswärtsspiel im Hotel. Auch vor dem Finale werden wir als Team zusammenkommen und gemeinsam essen.

Tullberg: Auch wir werden nichts an unseren gewohnten Abläufen ändern, reisen einen Tag vorher an und wollen unser Bestes geben. Eine besondere Vorbereitung auf das Finale wird es nicht geben.

DFB.de: Welche Rolle spielt der Heimvorteil des 1. FSV Mainz 05?

Hoffmann: Wir hoffen auf eine große Kulisse. Schon beim Halbfinalhinspiel gegen den 1. FC Köln herrschte im Bruchwegstadion eine super Stimmung. Als Mainz 05 vor 14 Jahren Deutscher A-Junioren-Meister wurde, fand das Finale gegen Borussia Dortmund ebenfalls zu Hause statt. Ich war damals als damaliger Co-Trainer der Dortmunder U 17 vor Ort und habe so miterlebt, welche Euphorie unter den Fans aufgekommen war. Das kann eine Mannschaft beflügeln. Darauf setzen wir auch diesmal.

Tullberg: Der 1. FSV Mainz 05 erwartet viele Zuschauer im Stadion und hat durch das Heimspiel sicherlich einen Vorteil. Aber wie gesagt: Wir kennen solche Situationen und können damit sehr gut umgehen.

DFB.de: Wie sehr hilft ein großer sportlicher Erfolg bei der Ausbildung?

Hoffmann: Im Juniorenbereich geht es auch ums Gewinnen. Und der Deutsche Meistertitel ist das Größte, was man erreichen kann. Es soll zu den Tugenden unserer Teams gehören, jeden Gegner besiegen zu wollen. Dieser Siegeswille ist ein Unterpunkt unserer Philosophie. Dass wir jetzt im Endspiel stehen, bestätigt unseren Weg. Wir können mit dem ersten nationalen Titelgewinn seit langer Zeit Geschichte schreiben.

Tullberg: Beide Mannschaften müssen mit einer Drucksituation klarkommen, was für die Entwicklung eines jungen Spielers wichtig ist. Ich glaube, dass sowohl der Gewinner als auch der Verlierer des Endspiels etwas mitnehmen wird. Beide Teams können stolz darauf sein, dass sie es bis in das Finale geschafft haben.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Hoffmann: Ich bin zwar seit fast drei Jahren nicht mehr in Dortmund tätig und durch die Corona-Pandemie fanden in diesem Zeitraum nicht so viele Spiele wie sonst statt. Vor Ort habe ich aber noch viele Freunde und Bekannte, so dass ich auch weiterhin gut über den BVB informiert bin. Wir treffen auf einen Gegner auf allerhöchstem Niveau mit individuell starken Spielern.

Tullberg: Der 1. FSV Mainz 05 hat einen unglaublich guten Kader, besonders in der Offensive sind die Mainzer sehr gut aufgestellt. Die Mannschaft spielt sehr reif und erwachsen, ist insgesamt ein unangenehmer Gegner.

DFB.de: Wie gut kennen Sie sich auch untereinander?

Hoffmann: Wir kennen und schätzen uns. Wir haben zwar bei Borussia Dortmund nicht unmittelbar zusammengearbeitet, allerdings standen wir uns während meiner Zeit als U 19-Trainer in der Meisterschaft gegenüber. Mike war damals A-Junioren-Trainer bei Rot-Weiß Oberhausen. Er arbeitet sehr akribisch und ist mit seinen Teams nicht nur in der A-Junioren-Bundesliga, sondern auch der UEFA Youth League erfolgreich.

Tullberg: Ich kenne Benjamin in der Tat bereits aus meiner Zeit, als ich noch Trainer bei Rot-Weiß Oberhausen war. Er hatte mit dem BVB in Oberhausen 3:2 gewonnen und wir hatten mit einem 1:0-Sieg in Dortmund damals völlig überraschend den Klassenverbleib geschafft.

DFB.de: Ist eines der Teams in der Favoritenrolle?

Hoffmann: Ich denke schon, dass die Finalerfahrung vieler Spieler ein kleines Plus für den BVB ist. Welchen Einfluss das im Endeffekt haben wird, ist schwer einzuschätzen. Beide Teams verfügen über starke Offensivreihen. Ich gehe daher davon aus, dass das Spiel von beiden Mannschaften offen geführt werden wird und sich das Publikum darauf freuen darf.

Tullberg: Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden werden. Wir sind stolz, dass wir erneut eine sehr starke Saison gespielt haben.

DFB.de: Worauf wird es im Endspiel ankommen?

Hoffmann: Das sich jeder Einzelne voll einbringt. Die Jungs sollen mit Mut auftreten und dabei keine Angst vor Schwächen haben. Es ist wichtig, dass sich die Spieler gegenseitig unterstützen. In solchen Spielen wird auch die Tagesform immer eine Rolle spielen, um das Matchglück auf seine Seite zu ziehen.

Tullberg: Wir dürfen uns nicht von der Intensität des Mainzer Spiels überraschen lassen. Wir müssen vor allem cool bleiben

[mspw]

Meistertrainer unter sich: Benjamin Hoffmann (43) trifft mit der U 19 von Mainz 05 heute (ab 11 Uhr, live bei Sky) im Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft auf seinen Ex-Klub Borussia Dortmund und könnte die Erfolge von 2017 und 2019 (mit dem BVB) wiederholen. Mike Tullberg (37) und die Borussia sind Titelverteidiger. Im DFB.de-Interview sprechen beide Trainer über das Finale.

DFB.de: Das Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft steht kurz bevor. Wie sehr ist die Vorfreude in der Mannschaft schon spürbar, Herr Hoffmann und Herr Tullberg?

Benjamin Hoffmann: Die Jungs fiebern dem Finale entgegen, seitdem das Halbfinalrückspiel beim 1. FC Köln abgepfiffen worden ist. Die Endspielteilnahme ist für viele Spieler ein einmaliges Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden. So im Fokus zu stehen, ist eine neue Situation.

Mike Tullberg: Wir hatten in dieser Saison durch die einfache Runde in der Liga und auch in der UEFA Youth League gefühlt nur K.o.-Spiele. Wir sind es gewohnt, performen zu müssen und nicht verlieren zu dürfen. Wir freuen uns auf die Partie.

DFB.de: Ist es für Borussia Dortmund von Vorteil, als Titelverteidiger im Endspiel zu stehen?

Hoffmann: Ich denke schon, dass es hilfreich sein kann, wenn Spieler ein solches Finale schon einmal bestritten haben und sie auf diese Erfahrung zurückgreifen können. Daraus muss für uns aber kein Nachteil werden, zumal das Endspiel bei uns in Mainz im großen Stadion der Profis ausgetragen wird.

Tullberg: Dass wir als Titelverteidiger im Vorteil sind, würde ich nicht behaupten. Anderseits haben wir durch die Spiele in der UEFA Youth League bei Hibernian Edinburgh und gegen Hajduk Split bereits Erfahrungen vor großen Kulissen gesammelt.

DFB.de: Sie haben als Trainer im Nachwuchsbereich schon einige Endspiele bestritten und Titel gewonnen. Ist ein Finale dennoch auch für Sie persönlich immer noch etwas Besonderes?

Hoffmann: Definitiv, das wird sich auch nie ändern. Ich durfte mit Borussia Dortmund nicht nur als Trainer im A- und B-Junioren-Bereich, sondern auch schon als Spieler die Erfahrung machen, in einem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zu stehen. Jetzt auch mit dem 1. FSV Mainz 05 in dieser Situation zu sein, ist einfach eine tolle Sache. Das spricht für die herausragende Jugendarbeit, die hier über Jahre geleistet worden ist. Hoffentlich gelingt es uns, das mit dem Titel zu krönen.

Tullberg: Grundsätzlich ist für mich jedes Spiel als Trainer von Borussia Dortmund etwas Besonderes. Wir hatten durch die Partien in der UEFA Youth League viele englische Wochen, die Mannschaft hat dennoch immer geliefert. Wir sind in unserer Staffel ohne Niederlage durchgekommen und haben jetzt die Möglichkeit, uns für eine ganz starke Saison mit dem Meistertitel zu belohnen.

DFB.de: Der Rahmen beim Endspiel in der großen MEWA ARENA ist im Vergleich zu einem "normalen" Punktspiel in der A-Junioren-Bundesliga ein anderer. Wird es deshalb auch eine besondere Vorbereitung auf das Finale geben?

Hoffmann: Wir werden in den gewohnten Abläufen bleiben. In der Staffel Süd/Südwest übernachten wir ohnehin bei gefühlt jedem Auswärtsspiel im Hotel. Auch vor dem Finale werden wir als Team zusammenkommen und gemeinsam essen.

Tullberg: Auch wir werden nichts an unseren gewohnten Abläufen ändern, reisen einen Tag vorher an und wollen unser Bestes geben. Eine besondere Vorbereitung auf das Finale wird es nicht geben.

DFB.de: Welche Rolle spielt der Heimvorteil des 1. FSV Mainz 05?

Hoffmann: Wir hoffen auf eine große Kulisse. Schon beim Halbfinalhinspiel gegen den 1. FC Köln herrschte im Bruchwegstadion eine super Stimmung. Als Mainz 05 vor 14 Jahren Deutscher A-Junioren-Meister wurde, fand das Finale gegen Borussia Dortmund ebenfalls zu Hause statt. Ich war damals als damaliger Co-Trainer der Dortmunder U 17 vor Ort und habe so miterlebt, welche Euphorie unter den Fans aufgekommen war. Das kann eine Mannschaft beflügeln. Darauf setzen wir auch diesmal.

Tullberg: Der 1. FSV Mainz 05 erwartet viele Zuschauer im Stadion und hat durch das Heimspiel sicherlich einen Vorteil. Aber wie gesagt: Wir kennen solche Situationen und können damit sehr gut umgehen.

DFB.de: Wie sehr hilft ein großer sportlicher Erfolg bei der Ausbildung?

Hoffmann: Im Juniorenbereich geht es auch ums Gewinnen. Und der Deutsche Meistertitel ist das Größte, was man erreichen kann. Es soll zu den Tugenden unserer Teams gehören, jeden Gegner besiegen zu wollen. Dieser Siegeswille ist ein Unterpunkt unserer Philosophie. Dass wir jetzt im Endspiel stehen, bestätigt unseren Weg. Wir können mit dem ersten nationalen Titelgewinn seit langer Zeit Geschichte schreiben.

Tullberg: Beide Mannschaften müssen mit einer Drucksituation klarkommen, was für die Entwicklung eines jungen Spielers wichtig ist. Ich glaube, dass sowohl der Gewinner als auch der Verlierer des Endspiels etwas mitnehmen wird. Beide Teams können stolz darauf sein, dass sie es bis in das Finale geschafft haben.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Hoffmann: Ich bin zwar seit fast drei Jahren nicht mehr in Dortmund tätig und durch die Corona-Pandemie fanden in diesem Zeitraum nicht so viele Spiele wie sonst statt. Vor Ort habe ich aber noch viele Freunde und Bekannte, so dass ich auch weiterhin gut über den BVB informiert bin. Wir treffen auf einen Gegner auf allerhöchstem Niveau mit individuell starken Spielern.

Tullberg: Der 1. FSV Mainz 05 hat einen unglaublich guten Kader, besonders in der Offensive sind die Mainzer sehr gut aufgestellt. Die Mannschaft spielt sehr reif und erwachsen, ist insgesamt ein unangenehmer Gegner.

DFB.de: Wie gut kennen Sie sich auch untereinander?

Hoffmann: Wir kennen und schätzen uns. Wir haben zwar bei Borussia Dortmund nicht unmittelbar zusammengearbeitet, allerdings standen wir uns während meiner Zeit als U 19-Trainer in der Meisterschaft gegenüber. Mike war damals A-Junioren-Trainer bei Rot-Weiß Oberhausen. Er arbeitet sehr akribisch und ist mit seinen Teams nicht nur in der A-Junioren-Bundesliga, sondern auch der UEFA Youth League erfolgreich.

Tullberg: Ich kenne Benjamin in der Tat bereits aus meiner Zeit, als ich noch Trainer bei Rot-Weiß Oberhausen war. Er hatte mit dem BVB in Oberhausen 3:2 gewonnen und wir hatten mit einem 1:0-Sieg in Dortmund damals völlig überraschend den Klassenverbleib geschafft.

DFB.de: Ist eines der Teams in der Favoritenrolle?

Hoffmann: Ich denke schon, dass die Finalerfahrung vieler Spieler ein kleines Plus für den BVB ist. Welchen Einfluss das im Endeffekt haben wird, ist schwer einzuschätzen. Beide Teams verfügen über starke Offensivreihen. Ich gehe daher davon aus, dass das Spiel von beiden Mannschaften offen geführt werden wird und sich das Publikum darauf freuen darf.

Tullberg: Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden werden. Wir sind stolz, dass wir erneut eine sehr starke Saison gespielt haben.

DFB.de: Worauf wird es im Endspiel ankommen?

Hoffmann: Das sich jeder Einzelne voll einbringt. Die Jungs sollen mit Mut auftreten und dabei keine Angst vor Schwächen haben. Es ist wichtig, dass sich die Spieler gegenseitig unterstützen. In solchen Spielen wird auch die Tagesform immer eine Rolle spielen, um das Matchglück auf seine Seite zu ziehen.

Tullberg: Wir dürfen uns nicht von der Intensität des Mainzer Spiels überraschen lassen. Wir müssen vor allem cool bleiben

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