Minos Gouras: "Schwer in Worte zu fassen"

Dreimal in Folge Doppeltorschütze: Minos Gouras vom 1. FC Saarbrücken ist in der 3. Liga dieses seltene Kunststück gelungen. Der Deutsch-Grieche, der erst im Sommer vom Südwest-Regionalligisten FC-Astoria Walldorf zum Aufsteiger gewechselt war, spielte vor zweieinhalb Jahren noch in der Verbandsliga. Im DFB.de-Interview spricht der 22-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen Lauf.

DFB.de: Fangen wir mit dem einzigen kleinen Wermutstropfen für den 1. FC Saarbrücken und für Sie persönlich an: Warum hat beim 2:2 gegen den KFC Uerdingen 05 eine zweimalige Führung nicht zum fünften Sieg in Folge gereicht, Herr Gouras?

Minos Gouras: An unserer Chancenverwertung lag es definitiv nicht, die hat gestimmt. Wir waren sehr effizient. Allerdings sind wir in der Schlussphase doch recht stark unter Druck geraten. Wir haben die eine oder andere Situation fahrlässig zugelassen und konnten uns bei unserem Torhüter Daniel Batz bedanken, dass wir nicht sogar noch das 2:3 kassiert haben. Schon in der ersten Halbzeit konnte er einen Foulelfmeter abwehren und in der Nachspielzeit hat er auch stark gehalten. Insgesamt können wir mit dem Remis gut leben.

DFB.de: Für Sie war es gegen den KFC der dritte Doppelpack innerhalb von nur sieben Tage. Wie nah war das an einer perfekten Woche?

Gouras: Die Woche hätte nur getoppt werden können, wenn wir die drei Partien mit der optimalen Ausbeute von neun Punkten abgeschlossen hätten. Das haben wir knapp verpasst. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie gut es bei mir persönlich derzeit läuft. Dass ich der Mannschaft damit helfe, ist umso schöner und macht mich stolz.

DFB.de: Bis zur zurückliegenden Woche waren Sie nach elf Einsätzen noch ohne Treffer. Mussten Sie sich zunächst auch an die Spielklasse gewöhnen?

Gouras: In der 3. Liga ist der Spielfluss höher, in den Aktionen ist mehr Tempo drin. Auch taktisch wird ein anderer Fußball gespielt als in der Regionalliga Südwest. Nach meinen ersten Kurzeinsätzen hatte ich mich leider auch noch an der Schulter verletzt und bin deshalb für zwei Monate ausgefallen. Ich musste mich danach zurückkämpfen, bin Spiel für Spiel besser reingekommen.

DFB.de: Vor zweieinhalb Jahren waren Sie noch für die U 23 des FC-Astoria Walldorf in der Verbandsliga am Ball. Mal ehrlich: Hätten Sie eine so schnelle Entwicklung für möglich gehalten?

Gouras: Ich habe immer daran geglaubt, es bis in den Profifußball schaffen zu können. Daher habe ich schon alles dafür gegeben, bei Astoria Walldorf den Schritt in die erste Mannschaft zu schaffen. Mit elf Treffern in 19 Spielen hatte ich bei der U 23 ein gutes Jahr. Dass es in der Saison darauf mit sieben Toren und acht Vorlagen in 22 Einsätzen bei der ersten Mannschaft so nahtlos weitergehen würde, konnte man nicht planen.

DFB.de: Gab es einen Schlüsselmoment in Ihrer noch jungen Laufbahn?

Gouras: Es war vermutlich nicht von Nachteil, dass ich im Duell mit dem 1. FC Saarbrücken vor dem ersten Corona-Lockdown das Siegtor für Walldorf vorbereitet hatte. Auch dadurch war ich den FCS-Verantwortlichen aufgefallen. Bis zu meinem Wechsel nach Saarbrücken habe ich parallel im Restaurant meiner Eltern als Kellner gearbeitet. Wenn es nicht mit dem Wechsel in die 3. Liga geklappt hätte, würde ich nun vermutlich eine Ausbildung absolvieren.

DFB.de: Seit sechs Spieltagen ist der FCS ungeschlagen, holte vier Siege und zwei Unentschieden. Was zeichnet die Mannschaft aktuell aus?

Gouras: Wir können mit unserem Umschaltspiel jedem Gegner Probleme bereiten. Eine hohe Ballsicherheit gehört ebenfalls zu unseren Stärken. Wir sind da vielseitig und benötigen oft nur wenige Chancen, um ein Tor zu erzielen.

DFB.de: Zu Beginn dieser Serie wurde der Abschied von Trainer Lukas Kwasniok zum Saisonende bekannt. Hat sich die Zusammenarbeit dadurch verändert?

Gouras: Mannschaft und Trainerteam stehen weiterhin vollkommen füreinander ein. Wir tun alles dafür, dass wir die Saison mit Lukas Kwasniok bestmöglich abschließen. Dem Trainer einen würdigen Abschied zu bereiten, sorgt vielleicht unterbewusst für ein paar Prozente mehr. Wer weiß, was dann im Sommer sein wird.

DFB.de: In der Tabelle ging es rauf bis auf Platz vier. Was ist noch möglich?

Gouras: Eine Platzierung unter den besten vier Teams würde die automatische Teilnahme am DFB-Pokal bedeuten. Das wäre schon super. Nach dem Unentschieden gegen den KFC Uerdingen 05 stehen wir nun bei 44 Punkten. Mit einem weiteren Sieg können wir als Aufsteiger wohl schon einen Haken hinter den Klassenverbleib machen. Das wollen wir so schnell wie möglich erreichen. Anschließend schauen wir weiter.

DFB.de: Die erste Chance dazu besteht schon am Mittwoch in der Nachholbegegnung gegen den FSV Zwickau. Was erwarten Sie für eine Partie?

Gouras: Der FSV hat sich mit 18 Punkten aus den elf Partien im Jahr 2021 ein Stück von der Gefahrenzone absetzen können und wird daher ebenfalls mit viel Selbstvertrauen antreten. Mit Ronny König haben die Zwickauer einen sehr erfahrenen und robusten Angreifer, der nur sehr schwer in den Griff zu bekommen ist. Wir sollten aber mehr auf uns schauen und den Fokus darauf richten, unseren Plan durchzuziehen. Dann stehen unsere Chancen sicher nicht schlecht, die Partie für uns zu entscheiden.

DFB.de: Wird es von Ihnen den vierten Doppelpack in Folge geben?

Gouras: Das wäre natürlich eine super Sache. In der Bundesliga haben das Lothar Emmerich und Tomislav Maric geschafft. In der 3. Liga ist das bisher nur Philipp Hosiner gelungen. Ich würde mich freuen, wenn ich gleichziehen könnte. Wichtiger sind aber ganz klar die drei Zähler.

[mspw]

Dreimal in Folge Doppeltorschütze: Minos Gouras vom 1. FC Saarbrücken ist in der 3. Liga dieses seltene Kunststück gelungen. Der Deutsch-Grieche, der erst im Sommer vom Südwest-Regionalligisten FC-Astoria Walldorf zum Aufsteiger gewechselt war, spielte vor zweieinhalb Jahren noch in der Verbandsliga. Im DFB.de-Interview spricht der 22-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seinen Lauf.

DFB.de: Fangen wir mit dem einzigen kleinen Wermutstropfen für den 1. FC Saarbrücken und für Sie persönlich an: Warum hat beim 2:2 gegen den KFC Uerdingen 05 eine zweimalige Führung nicht zum fünften Sieg in Folge gereicht, Herr Gouras?

Minos Gouras: An unserer Chancenverwertung lag es definitiv nicht, die hat gestimmt. Wir waren sehr effizient. Allerdings sind wir in der Schlussphase doch recht stark unter Druck geraten. Wir haben die eine oder andere Situation fahrlässig zugelassen und konnten uns bei unserem Torhüter Daniel Batz bedanken, dass wir nicht sogar noch das 2:3 kassiert haben. Schon in der ersten Halbzeit konnte er einen Foulelfmeter abwehren und in der Nachspielzeit hat er auch stark gehalten. Insgesamt können wir mit dem Remis gut leben.

DFB.de: Für Sie war es gegen den KFC der dritte Doppelpack innerhalb von nur sieben Tage. Wie nah war das an einer perfekten Woche?

Gouras: Die Woche hätte nur getoppt werden können, wenn wir die drei Partien mit der optimalen Ausbeute von neun Punkten abgeschlossen hätten. Das haben wir knapp verpasst. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie gut es bei mir persönlich derzeit läuft. Dass ich der Mannschaft damit helfe, ist umso schöner und macht mich stolz.

DFB.de: Bis zur zurückliegenden Woche waren Sie nach elf Einsätzen noch ohne Treffer. Mussten Sie sich zunächst auch an die Spielklasse gewöhnen?

Gouras: In der 3. Liga ist der Spielfluss höher, in den Aktionen ist mehr Tempo drin. Auch taktisch wird ein anderer Fußball gespielt als in der Regionalliga Südwest. Nach meinen ersten Kurzeinsätzen hatte ich mich leider auch noch an der Schulter verletzt und bin deshalb für zwei Monate ausgefallen. Ich musste mich danach zurückkämpfen, bin Spiel für Spiel besser reingekommen.

DFB.de: Vor zweieinhalb Jahren waren Sie noch für die U 23 des FC-Astoria Walldorf in der Verbandsliga am Ball. Mal ehrlich: Hätten Sie eine so schnelle Entwicklung für möglich gehalten?

Gouras: Ich habe immer daran geglaubt, es bis in den Profifußball schaffen zu können. Daher habe ich schon alles dafür gegeben, bei Astoria Walldorf den Schritt in die erste Mannschaft zu schaffen. Mit elf Treffern in 19 Spielen hatte ich bei der U 23 ein gutes Jahr. Dass es in der Saison darauf mit sieben Toren und acht Vorlagen in 22 Einsätzen bei der ersten Mannschaft so nahtlos weitergehen würde, konnte man nicht planen.

DFB.de: Gab es einen Schlüsselmoment in Ihrer noch jungen Laufbahn?

Gouras: Es war vermutlich nicht von Nachteil, dass ich im Duell mit dem 1. FC Saarbrücken vor dem ersten Corona-Lockdown das Siegtor für Walldorf vorbereitet hatte. Auch dadurch war ich den FCS-Verantwortlichen aufgefallen. Bis zu meinem Wechsel nach Saarbrücken habe ich parallel im Restaurant meiner Eltern als Kellner gearbeitet. Wenn es nicht mit dem Wechsel in die 3. Liga geklappt hätte, würde ich nun vermutlich eine Ausbildung absolvieren.

DFB.de: Seit sechs Spieltagen ist der FCS ungeschlagen, holte vier Siege und zwei Unentschieden. Was zeichnet die Mannschaft aktuell aus?

Gouras: Wir können mit unserem Umschaltspiel jedem Gegner Probleme bereiten. Eine hohe Ballsicherheit gehört ebenfalls zu unseren Stärken. Wir sind da vielseitig und benötigen oft nur wenige Chancen, um ein Tor zu erzielen.

DFB.de: Zu Beginn dieser Serie wurde der Abschied von Trainer Lukas Kwasniok zum Saisonende bekannt. Hat sich die Zusammenarbeit dadurch verändert?

Gouras: Mannschaft und Trainerteam stehen weiterhin vollkommen füreinander ein. Wir tun alles dafür, dass wir die Saison mit Lukas Kwasniok bestmöglich abschließen. Dem Trainer einen würdigen Abschied zu bereiten, sorgt vielleicht unterbewusst für ein paar Prozente mehr. Wer weiß, was dann im Sommer sein wird.

DFB.de: In der Tabelle ging es rauf bis auf Platz vier. Was ist noch möglich?

Gouras: Eine Platzierung unter den besten vier Teams würde die automatische Teilnahme am DFB-Pokal bedeuten. Das wäre schon super. Nach dem Unentschieden gegen den KFC Uerdingen 05 stehen wir nun bei 44 Punkten. Mit einem weiteren Sieg können wir als Aufsteiger wohl schon einen Haken hinter den Klassenverbleib machen. Das wollen wir so schnell wie möglich erreichen. Anschließend schauen wir weiter.

DFB.de: Die erste Chance dazu besteht schon am Mittwoch in der Nachholbegegnung gegen den FSV Zwickau. Was erwarten Sie für eine Partie?

Gouras: Der FSV hat sich mit 18 Punkten aus den elf Partien im Jahr 2021 ein Stück von der Gefahrenzone absetzen können und wird daher ebenfalls mit viel Selbstvertrauen antreten. Mit Ronny König haben die Zwickauer einen sehr erfahrenen und robusten Angreifer, der nur sehr schwer in den Griff zu bekommen ist. Wir sollten aber mehr auf uns schauen und den Fokus darauf richten, unseren Plan durchzuziehen. Dann stehen unsere Chancen sicher nicht schlecht, die Partie für uns zu entscheiden.

DFB.de: Wird es von Ihnen den vierten Doppelpack in Folge geben?

Gouras: Das wäre natürlich eine super Sache. In der Bundesliga haben das Lothar Emmerich und Tomislav Maric geschafft. In der 3. Liga ist das bisher nur Philipp Hosiner gelungen. Ich würde mich freuen, wenn ich gleichziehen könnte. Wichtiger sind aber ganz klar die drei Zähler.

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