Michael Prus: "Ein absoluter Klassiker"

Der Terminkalender von DFB-Trainer Michael Prus ist prall gefüllt. Trotz Sichtungsturnieren und Scouting-Einsätzen lässt sich der U 17-Nationaltrainer ein Spiel nicht entgehen. Der 50 Jahre alte Coach ist schon ganz gespannt auf das Finale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund am Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Sport1).

Vor dem Endspiel in München spricht Prus im DFB.de-Interview mit Clara Kreutz über die Qualitäten der Finalisten, Leistungsspannen im Juniorenbereich und den Drei-Jahres-Zyklus beim DFB.

DFB.de: Herr Prus, werden Sie das Finale vor Ort in München verfolgen?

Michael Prus: Ja, ich bin zwar ab Donnerstag beim Sichtungsturnier der U 15-Junioren in Duisburg eingeplant, aber der Sonntag ist frei. Das werde ich nutzen, um nach München zu fahren und das Finale live im Stadion anzuschauen. Bayern gegen Dortmund – das ist auch im Juniorenbereich ein absoluter Klassiker. Ich erwarte ein interessantes und spannendes Spiel.

DFB.de: Der FC Bayern München könnte den Titel am Sonntag nach 2017 erneut gewinnen. Was zeichnet diese Mannschaft aus?

Prus: Die Bayern haben eine enorm spielstarke Mannschaft. Sie bauen das Spiel gerne ruhig von hinten auf, kommen über lange Ballbesitzpassagen und machen es somit der gegnerischen Mannschaft sehr schwer, ins Spiel zu finden. Außerdem haben sie klasse Einzelspieler in ihren Reihen. Sie können in einem Finale den Unterschied ausmachen.

DFB.de: Auch das Team von Borussia Dortmund hat in dieser Saison durch starken Leistungen überzeugt.

Prus: Auf jeden Fall! Auch der BVB ist verdientermaßen ins Finale eingezogen. Die Borussen haben sich in der Staffel West mit deutlichem Vorsprung die Meisterschaft gesichert, daher überrascht es mich nicht, dass sie nun auch das Finalticket gelöst haben. Die Dortmunder verfügen über eine sehr kompakte Mannschaft, die richtig gut und konzentriert gegen den Ball arbeitet. Und auch in der Offensive sind sie stark aufgestellt. Mit Youssoufa Moukoko haben sie einen Spieler in ihren Reihen, der aufgrund der Anzahl der vielen Treffer bisher wirklich beeindruckt hat.

DFB.de: Werden Sie als Nationaltrainer am Finaltag bestimmte Einzelspieler im Fokus haben?

Prus: Ich freue mich natürlich immer, in solch wichtigen Spielen "meine" Nationalspieler zu beobachten. Oliver Batista Meier von Bayern zum Beispiel. Er hat in dieser Saison sehr konstant gespielt und kam sogar im Verein in der U 19 zum Einsatz. In den beiden Halbfinalspielen vergangene Woche hat er gezeigt, was für eine Qualität er hat. Auf Dortmunder Seite sind Spieler wie Niclas Knoop und Ramzi Ferjani auch sehr interessant. Ich bin auf alle Spieler gespannt, die wir bei unseren DFB-Lehrgängen dabei hatten.

DFB.de: Für die meisten Akteure wird das Finale eine ganz neue Erfahrung. Was können die Mannschaften aus diesem Entscheidungsspiel lernen?

Prus: Aus einem Endspiel lassen sich immer viele Lehren ziehen. Am Sonntag müssen alle Spieler, trotz ihres jungen Alters, einen Weg finden, ihre Nervosität in den Griff zu bekommen. Allerdings dürfen die Jungs auch nicht zu aggressiv auftreten. Es wird eine wichtige Komponente sein, eine gesunde Balance aus Motivation und Selbstbewusstsein zu finden.

DFB.de: Wie bewerten Sie im Allgemeinen das Niveau in der B-Junioren-Bundesliga?

Prus: Die Mannschaften, die wir am Sonntag im Finale sehen werden, haben bereits ein richtig hohes Niveau. Neben Bayern und Dortmund gibt es viele andere Mannschaften, die konstant sehr gute Leistungen abrufen und sich im Saisonverlauf weiterentwickelt haben. Allerdings sind in den einzelnen Staffeln der B-Junioren-Bundesliga aus verschiedenen Gründen auch deutliche Unterschiede zu erkennen. Einige Teams haben sicherlich noch Entwicklungspotenzial, was auch zu einem weiteren Anstieg des Gesamtniveaus beitragen würde.

DFB.de: Seit der Saison 2017/2018 greift erstmals ein Drei-Jahres-Rhythmus bei den deutschen U-Nationalmannschaften. Sie begleiten Ihre Mannschaft ab 1. Juli von der U 15 bis zur U 17. Welche Vorteile erhoffen Sie sich von dieser Umstrukturierung?

Prus: Ich lerne die Spieler nun ein Jahr früher kennen. In dieser Zeit habe ich die Möglichkeit, alle Jungs noch besser einzuschätzen. Als Trainer kann ich viel tiefgreifender eine Mannschaft bilden, mit der ich intensiver meine Ideen umsetzten kann, als das im vorhergehenden Zwei-Jahres-Rhythmus der Fall war.

DFB.de: Wenn Sie einen Blick voraus werfen. Was wünschen Sie sich für die kommende Spielzeit?

Prus: Zunächst bin ich gespannt, welche Mannschaft am Wochenende Deutscher B-Junioren-Meister wird und wünsche allen Spielern viel Freude. Außerdem hoffe ich, dass viele Spieler den nächsten Entwicklungsschritt gehen und den Sprung in die U 19 meistern. Das wünsche ich mir natürlich besonders für die Jungs, mit denen ich in den vergangenen zwei Jahren intensiv zusammengearbeitet habe.

DFB.de: Und welche sportlichen Ziele verfolgen Sie persönlich?

Prus: Mein Fokus liegt darauf, eine neue U 15-Nationalmannschaft zusammenzustellen. Ich möchte die Spieler als Team zusammenführen und mit ihnen einen Weg beschreiten, der sie zu guten Fußballern, aber auch zu starken Persönlichkeiten reifen lässt.

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Der Terminkalender von DFB-Trainer Michael Prus ist prall gefüllt. Trotz Sichtungsturnieren und Scouting-Einsätzen lässt sich der U 17-Nationaltrainer ein Spiel nicht entgehen. Der 50 Jahre alte Coach ist schon ganz gespannt auf das Finale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund am Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Sport1).

Vor dem Endspiel in München spricht Prus im DFB.de-Interview mit Clara Kreutz über die Qualitäten der Finalisten, Leistungsspannen im Juniorenbereich und den Drei-Jahres-Zyklus beim DFB.

DFB.de: Herr Prus, werden Sie das Finale vor Ort in München verfolgen?

Michael Prus: Ja, ich bin zwar ab Donnerstag beim Sichtungsturnier der U 15-Junioren in Duisburg eingeplant, aber der Sonntag ist frei. Das werde ich nutzen, um nach München zu fahren und das Finale live im Stadion anzuschauen. Bayern gegen Dortmund – das ist auch im Juniorenbereich ein absoluter Klassiker. Ich erwarte ein interessantes und spannendes Spiel.

DFB.de: Der FC Bayern München könnte den Titel am Sonntag nach 2017 erneut gewinnen. Was zeichnet diese Mannschaft aus?

Prus: Die Bayern haben eine enorm spielstarke Mannschaft. Sie bauen das Spiel gerne ruhig von hinten auf, kommen über lange Ballbesitzpassagen und machen es somit der gegnerischen Mannschaft sehr schwer, ins Spiel zu finden. Außerdem haben sie klasse Einzelspieler in ihren Reihen. Sie können in einem Finale den Unterschied ausmachen.

DFB.de: Auch das Team von Borussia Dortmund hat in dieser Saison durch starken Leistungen überzeugt.

Prus: Auf jeden Fall! Auch der BVB ist verdientermaßen ins Finale eingezogen. Die Borussen haben sich in der Staffel West mit deutlichem Vorsprung die Meisterschaft gesichert, daher überrascht es mich nicht, dass sie nun auch das Finalticket gelöst haben. Die Dortmunder verfügen über eine sehr kompakte Mannschaft, die richtig gut und konzentriert gegen den Ball arbeitet. Und auch in der Offensive sind sie stark aufgestellt. Mit Youssoufa Moukoko haben sie einen Spieler in ihren Reihen, der aufgrund der Anzahl der vielen Treffer bisher wirklich beeindruckt hat.

DFB.de: Werden Sie als Nationaltrainer am Finaltag bestimmte Einzelspieler im Fokus haben?

Prus: Ich freue mich natürlich immer, in solch wichtigen Spielen "meine" Nationalspieler zu beobachten. Oliver Batista Meier von Bayern zum Beispiel. Er hat in dieser Saison sehr konstant gespielt und kam sogar im Verein in der U 19 zum Einsatz. In den beiden Halbfinalspielen vergangene Woche hat er gezeigt, was für eine Qualität er hat. Auf Dortmunder Seite sind Spieler wie Niclas Knoop und Ramzi Ferjani auch sehr interessant. Ich bin auf alle Spieler gespannt, die wir bei unseren DFB-Lehrgängen dabei hatten.

DFB.de: Für die meisten Akteure wird das Finale eine ganz neue Erfahrung. Was können die Mannschaften aus diesem Entscheidungsspiel lernen?

Prus: Aus einem Endspiel lassen sich immer viele Lehren ziehen. Am Sonntag müssen alle Spieler, trotz ihres jungen Alters, einen Weg finden, ihre Nervosität in den Griff zu bekommen. Allerdings dürfen die Jungs auch nicht zu aggressiv auftreten. Es wird eine wichtige Komponente sein, eine gesunde Balance aus Motivation und Selbstbewusstsein zu finden.

DFB.de: Wie bewerten Sie im Allgemeinen das Niveau in der B-Junioren-Bundesliga?

Prus: Die Mannschaften, die wir am Sonntag im Finale sehen werden, haben bereits ein richtig hohes Niveau. Neben Bayern und Dortmund gibt es viele andere Mannschaften, die konstant sehr gute Leistungen abrufen und sich im Saisonverlauf weiterentwickelt haben. Allerdings sind in den einzelnen Staffeln der B-Junioren-Bundesliga aus verschiedenen Gründen auch deutliche Unterschiede zu erkennen. Einige Teams haben sicherlich noch Entwicklungspotenzial, was auch zu einem weiteren Anstieg des Gesamtniveaus beitragen würde.

DFB.de: Seit der Saison 2017/2018 greift erstmals ein Drei-Jahres-Rhythmus bei den deutschen U-Nationalmannschaften. Sie begleiten Ihre Mannschaft ab 1. Juli von der U 15 bis zur U 17. Welche Vorteile erhoffen Sie sich von dieser Umstrukturierung?

Prus: Ich lerne die Spieler nun ein Jahr früher kennen. In dieser Zeit habe ich die Möglichkeit, alle Jungs noch besser einzuschätzen. Als Trainer kann ich viel tiefgreifender eine Mannschaft bilden, mit der ich intensiver meine Ideen umsetzten kann, als das im vorhergehenden Zwei-Jahres-Rhythmus der Fall war.

DFB.de: Wenn Sie einen Blick voraus werfen. Was wünschen Sie sich für die kommende Spielzeit?

Prus: Zunächst bin ich gespannt, welche Mannschaft am Wochenende Deutscher B-Junioren-Meister wird und wünsche allen Spielern viel Freude. Außerdem hoffe ich, dass viele Spieler den nächsten Entwicklungsschritt gehen und den Sprung in die U 19 meistern. Das wünsche ich mir natürlich besonders für die Jungs, mit denen ich in den vergangenen zwei Jahren intensiv zusammengearbeitet habe.

DFB.de: Und welche sportlichen Ziele verfolgen Sie persönlich?

Prus: Mein Fokus liegt darauf, eine neue U 15-Nationalmannschaft zusammenzustellen. Ich möchte die Spieler als Team zusammenführen und mit ihnen einen Weg beschreiten, der sie zu guten Fußballern, aber auch zu starken Persönlichkeiten reifen lässt.