Michael Ballack hat mit dem FC Chelsea in der englischen Premier League einen Traumstart hingelegt und geht mit Rückenwind in die anstehenden Länderspiele. Vor dem Spiel gegen WM-Gastgeber Südafrika am Samstag (20.45 Uhr, live im ZDF) in Leverkusen und der WM-Qualifikationsbegegnung vier Tage später gegen Aserbaidschan (20.45 Uhr, live im ZDF) in Hannover äußert sich der Kapitän der Nationalmannschaft im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) zum Saisonstart in England, Chelseas Erwartungen für die Champions League und den deutschen Chancen bei der WM-Endrunde am Kap.
Frage: Mit dem FC Chelsea haben Sie trotz Ihres Zehenbruchs in
der Vorbereitung einen glänzenden Saisonstart hingelegt. Zwei Tore
nach vier Spieltagen sind eine sehr ordentliche Bilanz. Der neue
Trainer Carlo Ancelotti scheint viel von Ihnen zu halten. Wie
bewerten Sie den Saisonbeginn in der Premier League?
Michael Ballack: Wir sind mit zwölf Punkten nach vier
Spieltagen natürlich optimal in die Saison gestartet. Überrascht
hat uns, dass die Konkurrenten schon zu Saisonbeginn gepatzt haben.
Dass Liverpool zweimal verliert, war nicht abzusehen. Das hat uns
zusätzlich motiviert. Zudem hat die Mannschaft die taktischen
Überlegungen unseres neuen Trainers schnell umgesetzt.
Frage: Sie spielen im System unter Ancelotti wie unter Ex-Coach
Jose Mourinho in der Raute im Mittelfeld eine zentrale Rolle. Der
FC Chelsea hat dem System mit drei Mittelfeldspielern und zwei
Außenstürmern wohl den Rücken gekehrt. Kommt Ihnen das System
zugute?
Ballack: Das Mittelfeld wird damit gestärkt, es wird mehr
Wert auf das Spiel im Zentrum gelegt. Und ich bin auch ein Spieler,
der dieses System sehr gut kennt. Grundsätzlich kann ich im
Mittelfeld jede Position ausfüllen.
Frage: In der Premier League sind die Blues fraglos einer der
großen Titelfavoriten. Planen Sie mit Ancelotti auch den Gewinn der
Champions League?
Ballack: Planbar ist gar nichts. Aber natürlich ist das eines
unserer Ziele. Man merkt jetzt schon, dass Ancelotti viel rotieren
lässt, damit wir in allen Wettbewerben angreifen können und die
Kräfte bis zu den großen Finals am Saisonende reichen. Ich bin sehr
zuversichtlich, dass wir im nationalen und internationalen Fußball
eine gute Rolle spielen werden.
Frage: Die Auslosung der Champions-League-Gruppenphase hat
Chelsea interessante, aber lösbare Aufgaben beschert. Wie bewerten
Sie die Gegner?
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Michael Ballack hat mit dem FC Chelsea in der englischen Premier League einen Traumstart hingelegt und geht mit Rückenwind in die anstehenden Länderspiele. Vor dem Spiel gegen WM-Gastgeber Südafrika am Samstag (20.45 Uhr, live im ZDF) in Leverkusen und der WM-Qualifikationsbegegnung vier Tage später gegen Aserbaidschan (20.45 Uhr, live im ZDF) in Hannover äußert sich der Kapitän der Nationalmannschaft im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) zum Saisonstart in England, Chelseas Erwartungen für die Champions League und den deutschen Chancen bei der WM-Endrunde am Kap.
Frage: Mit dem FC Chelsea haben Sie trotz Ihres Zehenbruchs in
der Vorbereitung einen glänzenden Saisonstart hingelegt. Zwei Tore
nach vier Spieltagen sind eine sehr ordentliche Bilanz. Der neue
Trainer Carlo Ancelotti scheint viel von Ihnen zu halten. Wie
bewerten Sie den Saisonbeginn in der Premier League?
Michael Ballack: Wir sind mit zwölf Punkten nach vier
Spieltagen natürlich optimal in die Saison gestartet. Überrascht
hat uns, dass die Konkurrenten schon zu Saisonbeginn gepatzt haben.
Dass Liverpool zweimal verliert, war nicht abzusehen. Das hat uns
zusätzlich motiviert. Zudem hat die Mannschaft die taktischen
Überlegungen unseres neuen Trainers schnell umgesetzt.
Frage: Sie spielen im System unter Ancelotti wie unter Ex-Coach
Jose Mourinho in der Raute im Mittelfeld eine zentrale Rolle. Der
FC Chelsea hat dem System mit drei Mittelfeldspielern und zwei
Außenstürmern wohl den Rücken gekehrt. Kommt Ihnen das System
zugute?
Ballack: Das Mittelfeld wird damit gestärkt, es wird mehr
Wert auf das Spiel im Zentrum gelegt. Und ich bin auch ein Spieler,
der dieses System sehr gut kennt. Grundsätzlich kann ich im
Mittelfeld jede Position ausfüllen.
Frage: In der Premier League sind die Blues fraglos einer der
großen Titelfavoriten. Planen Sie mit Ancelotti auch den Gewinn der
Champions League?
Ballack: Planbar ist gar nichts. Aber natürlich ist das eines
unserer Ziele. Man merkt jetzt schon, dass Ancelotti viel rotieren
lässt, damit wir in allen Wettbewerben angreifen können und die
Kräfte bis zu den großen Finals am Saisonende reichen. Ich bin sehr
zuversichtlich, dass wir im nationalen und internationalen Fußball
eine gute Rolle spielen werden.
Frage: Die Auslosung der Champions-League-Gruppenphase hat
Chelsea interessante, aber lösbare Aufgaben beschert. Wie bewerten
Sie die Gegner?
Ballack: Atletico Madrid und der FC Porto haben ihre Klasse
in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt. Deswegen gehen wir
mit dem gebotenen Respekt in die Gruppenphase, gleichwohl sind wir
sehr zuversichtlich, dass wir das Achtelfinale erreichen werden.
Frage: Die Leistungen der DFB-Elf nach dem Erfolg gegen Russland vor knapp einem Jahr haben aber doch zu wünschen übrig gelassen...
Ballack: Das stimmt teilweise. Aber man kann doch nach so
einem Spiel wie gegen Aserbaidschan keine grundlegenden Schlüsse
ziehen. Allein vom Fitnesszustand her waren einige Spieler noch
längst nicht da, wo sie bei den kommende Aufgaben sein werden. Mit
Blick auf das Spiel in Russland müssen wir aber unser Niveau aus
dem Hinspiel wieder erreichen. Davon sind wir im Moment noch weit
entfernt. Wir müssen mit zwei guten Spielen gegen Südafrika und
Aserbaidschan zeigen, dass wir in der Gruppe zu Recht vor Russland
an erster Stelle stehen. Wir wissen um die Qualität der Russen,
aber wir haben auch gezeigt, dass wir sie schlagen können.
Frage: Aktuell sind Sie aber der einzige Spieler im DFB-Kader,
der überhaupt bei einem Topklub im Ausland tätig ist. Ist das nicht
ein Nachteil für den deutschen Fußball?
Ballack: Es wäre schön, wenn auch andere deutsche Spieler den
weg zu einem Topklub im Ausland finden würden. Ich spiele seit 1998
durchgehend in der Champions League. Es ist optimal, sich mit den
Besten zu messen. Schließlich sind wir nicht zufällig 1990
Weltmeister geworden, als sieben Spieler in Italien gespielt haben.
Frage: Sie haben bereits den englischen Supercup und damit den
ersten Titel der Saison gewonnen. In der Premier League, im FA-Cup
und in der Champions League sind für Sie in dieser Saison ebenfalls
Titel möglich. Wie realistisch ist es, dass Deutschland am Kap der
guten Hoffnung zum vierten Mal Weltmeister wird?
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Ballack: Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Erstmal
müssen wir uns qualifizieren. Aber eine deutsche Mannschaft zählt
immer zu den Favoriten, weil wir durch starken Einsatz und dank
einer guten Organisation so manche Schwäche ausgleichen können.
Deshalb sind wir auch bei der EM ins Finale gekommen. Dennoch
müssen wir uns deutlich steigern, wenn wir um den WM-Titel
mitspielen wollen.
Frage: Waren Sie eigentlich schon mal in Südafrika?
Ballack: Nein, ich war noch nie dort. Aber ich freue mich
auf dieses wunderschöne Land.