Michael Ballack: Ein Kapitän im Dienst der Mannschaft

Michael Ballack redet nur über die Mannschaft, dabei denkt er insgeheim aber auch an sich. Nachdem der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft vor vier Jahren wegen einer Gelbsperre das WM-Finale in Yokohama gegen Brasilien (0:2) verpasst hatte, will der 29-Jährige vor eigenem Publikum nicht nur am 9. Juli in Berlin seine Elf aufs Feld führen: Er will am Ende auch als Erster den Pokal in den Händen halten.

"Das ist mein großer Traum, aber diesen Traum träumen wir alle und sind auch überzeugt davon, dass er wahr werden kann", sagte Ballack vor dem heutigen Viertelfinale im Olympiastadion zwischen dem WM-Gastgeber und dem zweimaligen Titelträger Argentinien (17 Uhr/live in der ARD und bei Premiere). Dabei ist dem künftigen England-Legionär von Chelsea London, der noch bis Freitag bei Bayern München unter Vertrag steht, seine persönliche Bilanz ganz egal.

"Der Erfolg der Mannschaft steht über allem. Wir werden gemeinsam alles dafür tun, um unser Glück zu erzwingen. Ich mache mich völlig frei davon, auf ein eigenes Tor zu drängen", meinte Ballack, der trotz vieler Schussversuche bei dieser WM bislang leer ausgegangen ist. Gegen Schweden versuchte er es neunmal aus der Distanz, traf aber lediglich einmal den Pfosten.

Dass er nach der WM "nur" als kämpfender und grätschender Leader in Erinnerung bleiben könnte, macht ihm keinen Kopf. "Es ist kein Problem, eine etwas defensivere Rolle auszufüllen. Ich bekomme auch auf dieser Position meine Chancen', beteuerte Ballack.

Dass seine selbstlose Arbeit innerhalb der Mannschaft gewürdigt wird, verdeutlicht eine Aussage von Abwehrspieler Christoph Metzelder: "Er verfolgt sicher auch persönliche Ziele bei dieser Weltmeisterschaft, stellt sich aber voll in den Dienst der Mannschaft."

Auch Bundestrainer Jürgen Klinsmann lobt die Arbeitsmoral seines Kapitäns: "Mit seiner Spielweise hilft er unserer Abwehr, weil er im Verbund mit Torsten Frings unglaublich viel im Mittelfeld wegräumt." Nicht nur deswegen sei Ballack auch mehr als eine Mosaikstein auf dem Weg ins Halbfinale.

"Es hat natürlich mehr Schlagkraft, wenn der Kapitän an Bord ist. Er nimmt das Heft in die Hand und geht voran", sagte Klinsmann über seinen verlängerten Arm, der in den beiden letzten Länderspielen gegen die Gauchos (jeweils 2:2) im vergangenen Jahr gefehlt hatte. Zudem geht Klinsmann davon aus, "dass sich Michael seine Tore für die ganz wichtigen Spiel aufhebt."

Und dass die Begegnungen gegen den zweimaligen Weltmeister diesen Stellenwert hat, weiß Ballack zu genau. "Ganz Deutschland steht hinter uns, das spürt die Mannschaft. Deshalb reicht es uns diesmal nicht, nur ein gutes Spiel zu machen. Wir wollen weiterkommen. Wir haben den Hunger, noch drei Spiele zu absolvieren", versichert Ballack, der die Chancen auf ein deutsches Weiterkommen 60:40 bezifferte.

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Michael Ballack redet nur über die Mannschaft, dabei denkt er insgeheim aber auch an sich. Nachdem der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft vor vier Jahren wegen einer Gelbsperre das WM-Finale in Yokohama gegen Brasilien (0:2) verpasst hatte, will der 29-Jährige vor eigenem Publikum nicht nur am 9. Juli in Berlin seine Elf aufs Feld führen: Er will am Ende auch als
Erster den Pokal in den Händen halten.



"Das ist mein großer Traum, aber diesen Traum träumen wir alle
und sind auch überzeugt davon, dass er wahr werden kann", sagte
Ballack vor dem heutigen Viertelfinale im Olympiastadion zwischen dem WM-Gastgeber und dem zweimaligen Titelträger Argentinien (17 Uhr/live in der ARD und bei Premiere). Dabei ist dem künftigen England-Legionär von Chelsea London, der noch bis Freitag bei Bayern München unter Vertrag steht, seine persönliche Bilanz ganz egal.



"Der Erfolg der Mannschaft steht über allem. Wir werden gemeinsam alles dafür tun, um unser Glück zu erzwingen. Ich mache mich völlig frei davon, auf ein eigenes Tor zu drängen", meinte Ballack, der trotz vieler Schussversuche bei dieser WM bislang leer ausgegangen ist. Gegen Schweden versuchte er es neunmal aus der Distanz, traf aber lediglich einmal den Pfosten.



Dass er nach der WM "nur" als kämpfender und grätschender
Leader in Erinnerung bleiben könnte, macht ihm keinen Kopf. "Es
ist kein Problem, eine etwas defensivere Rolle auszufüllen. Ich
bekomme auch auf dieser Position meine Chancen', beteuerte Ballack.



Dass seine selbstlose Arbeit innerhalb der Mannschaft gewürdigt
wird, verdeutlicht eine Aussage von Abwehrspieler Christoph
Metzelder: "Er verfolgt sicher auch persönliche Ziele bei dieser
Weltmeisterschaft, stellt sich aber voll in den Dienst der
Mannschaft."



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Auch Bundestrainer Jürgen Klinsmann lobt die Arbeitsmoral
seines Kapitäns: "Mit seiner Spielweise hilft er unserer Abwehr,
weil er im Verbund mit Torsten Frings unglaublich viel im
Mittelfeld wegräumt." Nicht nur deswegen sei Ballack auch mehr als eine Mosaikstein auf dem Weg ins Halbfinale.



"Es hat natürlich mehr Schlagkraft, wenn der Kapitän an Bord
ist. Er nimmt das Heft in die Hand und geht voran", sagte Klinsmann über seinen verlängerten Arm, der in den beiden letzten
Länderspielen gegen die Gauchos (jeweils 2:2) im vergangenen Jahr
gefehlt hatte. Zudem geht Klinsmann davon aus, "dass sich Michael
seine Tore für die ganz wichtigen Spiel aufhebt."



Und dass die Begegnungen gegen den zweimaligen Weltmeister
diesen Stellenwert hat, weiß Ballack zu genau. "Ganz Deutschland
steht hinter uns, das spürt die Mannschaft. Deshalb reicht es uns
diesmal nicht, nur ein gutes Spiel zu machen. Wir wollen
weiterkommen. Wir haben den Hunger, noch drei Spiele zu
absolvieren", versichert Ballack, der die Chancen auf ein deutsches Weiterkommen 60:40 bezifferte.