Mexiko-Hilfe der DFB-Stiftung Egidius Braun besteht seit 20 Jahren

Was haben Franz Beckenbauer, Rudi Völler, Thomas Berthold, Guido Buchwald und Uli Stein gemeinsam? Kaum einer kennt die Antwort, und das ist das Geheimnis einer 20-jährigen Zusammenarbeit, die jenseits des Brimboriums und aller Schlagzeilen vonstatten geht: Alle arbeiten im Stillen für die Mexiko-Hilfe der DFB-Stiftung Egidius Braun.

Eine Stiftung, die im WM-Jahr 2006 seit 20 Jahren besteht. Deshalb erinnert sich DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun bewegt an die Gründungstage: "Ich bin glücklich, wie diese Nationalmannschaft von damals über 20 Jahre hinweg Solidarität lebt und heute noch dafür sorgt, dass unsere Stiftung unterstützt wird." Selbst die Europäische Fußball-Union (UEFA) und der Fußball-Weltverband FIFA lassen die Stiftung inzwischen von Disziplinarstrafen profitieren.

In diesen Tagen sind die "Schwaben All Stars" - ein Team von Ex-Bundesliga-Profis um Berthold und Buchwald - nach Mexiko-Stadt und dem damaligen Basislager Queretaro gereist, um dort Geld für ihr Projekt "Pan de Vida" (Brot des Lebens) in Queretaro einzuspielen.

Franz Beckenbauer zu Besuch in Queretaro

Wenn Franz Beckenbauer in seiner Eigenschaft als Präsident des deutschen WM-Organisationskomitees nächste Woche nach Nord-, Mittel- und Südamerika aufbricht, um Mexiko, Ecuador und Costa Rica als WM-Teilnehmer in Deutschland willkommen zu heißen, wird er in Queretaro auch die "Casa de Cuna", ein Waisenhaus, das er vor 20 Jahren als Teamchef kennengelernt hatte, besuchen. Beckenbauer übergibt einen VW-Bus - und für die dort bestehende Jugendmannschaft "Egidius Braun-Elf" einen Trikotsatz.

Auch die Aachener Sportlerehrung am 7. Februar (Schirmherr: Rudi Völler) steht ganz im Zeichen der Mexiko-Hilfe. Gleichfalls soll rund um das Benefizspiel der Nationalmannschaft am 30. Mai in Leverkusen gegen Japan auf das Jubiläum aufmerksam gemacht werden. Dass Mexiko für die WM qualifiziert ist, wird bei der Stiftung auch mit Wohlwollen betrachtet.

Ab dem 4. März findet für drei Monate im Kölner Sport- und Olympiamuseum eine Ausstellung über den deutschen Fußball in aller Welt statt. Eine Abteilung wird sich der Arbeit der Mexiko-Hilfe widmen.

Denkanstoß bei der WM 1986

Im Endeffekt summiert sich die Unterstützung im Laufe der Jahre auf Millionen, aber was zählt, sind die kleinen Schritte. Stiftungs-Geschäftsführer Wolfgang Watzke gibt ein Beispiel: "Nach der WM 1986 haben wir Carla Maria unterstützt, deren Eltern das Schulgeld nicht aufbringen konnten. Jetzt ist sie 25 Jahre alt, studiert Industrie-Design in Mexiko-Stadt und finanziert sich ihr Studium, indem sie an der Universität Deutsch-Kurse für Mexikaner anbietet. So etwas geht ans Herz."

Ans Herz ging auch, aber aus dem gegenteiligen Grund, ein Besuch auf einer Müllkippe am Rande von Mexiko-Stadt. Augenzeuge Theo Zwanziger, damals noch Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Die Deponie hatte einen Durchmesser von acht Kilometern. Und in all dem Dreck und Abfall leben 1500 Menschen. Das war erschütternd; ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich war schockiert."

Spontan beschloss die Stiftung, einen Pfarrer, der sich darum kümmert, den "Kindern der Müllkippe" täglich eine Mahlzeit zu besorgen und ihnen beizubringen, mit Messer und Gabel zu essen, jährlich mit einer vertretbaren Spende zu unterstützen.

Bleiben noch diese Sätze aus dem letzten Newsletter der DFB-Stiftung Egidius Braun, verfasst vom derzeitigen Botschafter Mexikos in Berlin, Jorge Castro Valle: "Als ich im Jahre 2003 zum Botschafter in Deutschland berufen wurde, hatte ich, wie viele Mexikaner, vage davon gehört, dass es fern der Hauptstadt, in der Provinz, erfolgreiche Bemühungen aus Deutschland gibt, in kleinen, aber wirksamen Projekten nachhaltig und dauerhaft Kinder und Waisen zu unterstützen. Doch erst, als ich mit dem früheren Bundespräsidenten Johannes Rau im November 2004 nach Queretaro reisen durfte, um dort einen Erweiterungsbau für Schulkinder seiner Bestimmung zu übergeben, als ich die Freude und Dankbarkeit bei den Kindern sah, als ich die Freude und Ermutigung bei den Schwestern spürte, die dort das Heim betreiben, wurde mir die über das rein finanzielle weit hinausgehende Bedeutung der Stiftungsarbeit bewusst."

[sid]


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Was haben Franz Beckenbauer, Rudi Völler, Thomas Berthold, Guido Buchwald und Uli Stein gemeinsam? Kaum einer kennt die Antwort, und das ist das Geheimnis einer 20-jährigen Zusammenarbeit, die jenseits des Brimboriums und aller Schlagzeilen vonstatten geht: Alle arbeiten im Stillen für die Mexiko-Hilfe der DFB-Stiftung Egidius Braun.



Eine Stiftung, die im WM-Jahr 2006 seit 20 Jahren besteht. Deshalb erinnert sich DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun bewegt an
die Gründungstage: "Ich bin glücklich, wie diese Nationalmannschaft von damals über 20 Jahre hinweg Solidarität lebt und heute noch dafür sorgt, dass unsere Stiftung unterstützt wird." Selbst die Europäische Fußball-Union (UEFA) und der Fußball-Weltverband FIFA lassen die Stiftung inzwischen von Disziplinarstrafen profitieren.



In diesen Tagen sind die "Schwaben All Stars" - ein Team von
Ex-Bundesliga-Profis um Berthold und Buchwald - nach Mexiko-Stadt und dem damaligen Basislager Queretaro gereist, um dort Geld für ihr Projekt "Pan de Vida" (Brot des Lebens) in Queretaro einzuspielen.



Franz Beckenbauer zu Besuch in Queretaro



Wenn Franz Beckenbauer in seiner Eigenschaft als Präsident des
deutschen WM-Organisationskomitees nächste Woche nach Nord-,
Mittel- und Südamerika aufbricht, um Mexiko, Ecuador und Costa Rica als WM-Teilnehmer in Deutschland willkommen zu heißen, wird er in Queretaro auch die "Casa de Cuna", ein Waisenhaus, das er vor 20 Jahren als Teamchef kennengelernt hatte, besuchen. Beckenbauer übergibt einen VW-Bus - und für die dort bestehende
Jugendmannschaft "Egidius Braun-Elf" einen Trikotsatz.



Auch die Aachener Sportlerehrung am 7. Februar (Schirmherr: Rudi Völler) steht ganz im Zeichen der Mexiko-Hilfe. Gleichfalls soll rund um das Benefizspiel der Nationalmannschaft am 30. Mai in
Leverkusen gegen Japan auf das Jubiläum aufmerksam gemacht werden. Dass Mexiko für die WM qualifiziert ist, wird bei der Stiftung auch mit Wohlwollen betrachtet.



Ab dem 4. März findet für drei Monate im Kölner Sport- und
Olympiamuseum eine Ausstellung über den deutschen Fußball in aller Welt statt. Eine Abteilung wird sich der Arbeit der Mexiko-Hilfe widmen.


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Denkanstoß bei der WM 1986



Im Endeffekt summiert sich die Unterstützung im Laufe der
Jahre auf Millionen, aber was zählt, sind die kleinen Schritte.
Stiftungs-Geschäftsführer Wolfgang Watzke gibt ein Beispiel: "Nach der WM 1986 haben wir Carla Maria unterstützt, deren Eltern das Schulgeld nicht aufbringen konnten. Jetzt ist sie 25 Jahre alt, studiert Industrie-Design in Mexiko-Stadt und finanziert sich ihr Studium, indem sie an der Universität Deutsch-Kurse für Mexikaner anbietet. So etwas geht ans Herz."



Ans Herz ging auch, aber aus dem gegenteiligen Grund, ein Besuch auf einer Müllkippe am Rande von Mexiko-Stadt. Augenzeuge Theo Zwanziger, damals noch Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): "Die Deponie hatte einen Durchmesser von acht Kilometern. Und in all dem Dreck und Abfall leben 1500 Menschen. Das war erschütternd; ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich war schockiert."



Spontan beschloss die Stiftung, einen Pfarrer, der sich darum
kümmert, den "Kindern der Müllkippe" täglich eine Mahlzeit zu
besorgen und ihnen beizubringen, mit Messer und Gabel zu essen,
jährlich mit einer vertretbaren Spende zu unterstützen.



Bleiben noch diese Sätze aus dem letzten Newsletter der DFB-Stiftung Egidius Braun, verfasst vom derzeitigen Botschafter
Mexikos in Berlin, Jorge Castro Valle: "Als ich im Jahre 2003 zum
Botschafter in Deutschland berufen wurde, hatte ich, wie viele
Mexikaner, vage davon gehört, dass es fern der Hauptstadt, in der
Provinz, erfolgreiche Bemühungen aus Deutschland gibt, in kleinen, aber wirksamen Projekten nachhaltig und dauerhaft Kinder und Waisen zu unterstützen. Doch erst, als ich mit dem früheren
Bundespräsidenten Johannes Rau im November 2004 nach Queretaro
reisen durfte, um dort einen Erweiterungsbau für Schulkinder seiner Bestimmung zu übergeben, als ich die Freude und Dankbarkeit bei den Kindern sah, als ich die Freude und Ermutigung bei den Schwestern spürte, die dort das Heim betreiben, wurde mir die über das rein finanzielle weit hinausgehende Bedeutung der Stiftungsarbeit bewusst."