Merle Barth: "Eine riesige Chance für uns"

Turbine Potsdam träumt vom Einzug ins DFB-Pokalfinale. Dazu muss der Tabellendritte der FLYERALRM Frauen-Bundesliga (ab 18.30 Uhr) bei Bayer 04 Leverkusen gewinnen. Für Merle Barth wird es ein besonderes Duell. Die 27 Jahre alte Abwehrspielerin hat zehn Jahre in Leverkusen gespielt. Im DFB.de-Interview spricht Barth über ihre Gefühle vor dem Aufeinandertreffen mit ihrem Ex-Verein.

DFB.de: Merle Barth, mit welchen Gefühlen gehen Sie in das Halbfinale des DFB-Pokals?

Merle Barth: Es ist eine riesige Chance für uns, den Schritt ins Endspiel in Köln zu machen. Aber zunächst müssen wir Leverkusen besiegen. Das wird schwer genug. In der Bundesliga haben wir dort nur Unentschieden gespielt. Ich sehe Bayer 04 auf Augenhöhe mit uns, auch wenn sich die Tabellensituation gerade etwas anders darstellt. Ich glaube nicht, dass bis auf Isabel Kerschowski von uns jemand schon einmal im DFB-Pokalfinale stand. Für mich würde damit ganz sicher ein Traum in Erfüllung gehen. Ich bin mir sicher, dass das eine richtig geile Erfahrung wird.

DFB.de: Leverkusen hatte eine sehr starke Hinrunde, hat aber zuletzt etwas geschwächelt.

Barth: Es stimmt, dass die Ergebnisse in den vergangenen Wochen nicht mehr so überzeugend waren. Aber sie haben gezeigt, zu was sie in der Lage sind. Wir sind auf jeden Fall gewarnt.

DFB.de: Sie haben zehn Jahre in Leverkusen gespielt und damit dort fast ein Heimspiel. Ein besonderes Duell für Sie?

Barth: Ja, natürlich. Viele Freunde und meine Familie werden dort sein. Ich freue mich darauf. Für mich wird es natürlich ein besonderes Spiel. Aber sobald der Anpfiff erfolgt ist, spielt meine Vergangenheit keine Rolle mehr.

DFB.de: Was verbindet Sie heutzutage noch mit Bayer 04?

Barth: Vor allem einige Spielerinnen. Torhüterin Anna Klink beispielsweise ist eine meiner besten Freundinnen. Aber auch zu zahlreiche Personen aus dem Funktionsteam habe ich noch Kontakt. Leverkusen hat mir die Chance gegeben, in jungen Jahren in die Bundesliga reinschnuppern zu können. Die Verantwortlichen haben mir das Vertrauen geschenkt, als ich zweimal mit Kreuzbandrissen lange ausgefallen bin und schwere Zeiten durchgemacht habe. Wir sind gemeinsam aufgestiegen, abgestiegen und wieder aufgestiegen. Man kann sagen, dass ich dort erwachsen geworden bin. All das vergisst man natürlich nicht. Aber jetzt stehe ich bei Turbine unter Vertrag und werde versuchen, meinen Teil zum Finaleinzug beizutragen.

DFB.de: Ist der DFB-Pokal für einen Verein wie Turbine Potsdam derzeit die beste Möglichkeit, einen Titel zu holen?

Barth: Natürlich. Man braucht etwas Losglück, das wir in dieser Saison hatten. Und dann muss man die Aufgaben lösen, die man gestellt bekommt. Wir müssen jetzt gegen Leverkusen gewinnen. Und dann ist in einem Spiel gegen Wolfsburg oder München alles möglich. Das hat der DFB-Pokal ja schon oft genug gezeigt.

DFB.de: Kann man sagen, dass für Sie eine schon jetzt sehr erfolgreiche Saison auf die Zielgerade geht?

Barth: Ja, auf jeden Fall. Wir haben uns in eine gute Ausgangslage gebracht. Dank einer starken Rückrunde stehen wir zurecht derzeit auf dem dritten Tabellenplatz in der Bundesliga. Wir hatten uns vor der Saison das Ziel gesetzt, am Ende mehr Punkte zu haben als in der vergangenen Serie. Das haben wir jetzt schon erreicht. Alles, was nun noch kommt, ist ein Bonus, den wir gerne mitnehmen wollen. Allerdings muss man auch sagen, dass wir noch ein sehr schweres Restprogramm haben.

DFB.de: Sie spielen noch gegen Hoffenheim, Frankfurt und Bayern München.

Barth: Das Schöne ist, dass wir alles in der eigenen Hand haben. Aber die Aufgaben, die noch auf uns warten, sind sehr knackig. Da kann noch alles passieren. Die Chance ist da, aber auch das Risiko, dass wir noch abrutschen. Es kann ich beide Richtungen gehen.

DFB.de: Voller Fokus nach dem DFB-Pokal also auf Rang drei in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und damit der Qualifikation für die Champions League.

Barth: Dafür werden wir jetzt definitiv alles geben. Wir haben 19 Spiele lang hart dafür gearbeitet und wollen nun die Früchte ernten. Wir sind gut drauf.

DFB.de: War für Sie vorher absehbar, dass es so gut laufen könnte?

Barth: Nein, überhaupt nicht. Wir wussten vorher nicht, wo wir stehen. Wir wussten aber, dass die Konkurrenz extrem stark ist. Umso schöner, dass wir zeigen können, dass wir dazugehören. Gerade jetzt tut natürlich der eine oder andere überflüssige Punktverlust sehr weh – sonst wäre unsere Ausgangslage noch besser. Aber es bringt nichts, jetzt noch zurückzuschauen. Wir blicken nur noch nach vorne.

[sw]

Turbine Potsdam träumt vom Einzug ins DFB-Pokalfinale. Dazu muss der Tabellendritte der FLYERALRM Frauen-Bundesliga (ab 18.30 Uhr) bei Bayer 04 Leverkusen gewinnen. Für Merle Barth wird es ein besonderes Duell. Die 27 Jahre alte Abwehrspielerin hat zehn Jahre in Leverkusen gespielt. Im DFB.de-Interview spricht Barth über ihre Gefühle vor dem Aufeinandertreffen mit ihrem Ex-Verein.

DFB.de: Merle Barth, mit welchen Gefühlen gehen Sie in das Halbfinale des DFB-Pokals?

Merle Barth: Es ist eine riesige Chance für uns, den Schritt ins Endspiel in Köln zu machen. Aber zunächst müssen wir Leverkusen besiegen. Das wird schwer genug. In der Bundesliga haben wir dort nur Unentschieden gespielt. Ich sehe Bayer 04 auf Augenhöhe mit uns, auch wenn sich die Tabellensituation gerade etwas anders darstellt. Ich glaube nicht, dass bis auf Isabel Kerschowski von uns jemand schon einmal im DFB-Pokalfinale stand. Für mich würde damit ganz sicher ein Traum in Erfüllung gehen. Ich bin mir sicher, dass das eine richtig geile Erfahrung wird.

DFB.de: Leverkusen hatte eine sehr starke Hinrunde, hat aber zuletzt etwas geschwächelt.

Barth: Es stimmt, dass die Ergebnisse in den vergangenen Wochen nicht mehr so überzeugend waren. Aber sie haben gezeigt, zu was sie in der Lage sind. Wir sind auf jeden Fall gewarnt.

DFB.de: Sie haben zehn Jahre in Leverkusen gespielt und damit dort fast ein Heimspiel. Ein besonderes Duell für Sie?

Barth: Ja, natürlich. Viele Freunde und meine Familie werden dort sein. Ich freue mich darauf. Für mich wird es natürlich ein besonderes Spiel. Aber sobald der Anpfiff erfolgt ist, spielt meine Vergangenheit keine Rolle mehr.

DFB.de: Was verbindet Sie heutzutage noch mit Bayer 04?

Barth: Vor allem einige Spielerinnen. Torhüterin Anna Klink beispielsweise ist eine meiner besten Freundinnen. Aber auch zu zahlreiche Personen aus dem Funktionsteam habe ich noch Kontakt. Leverkusen hat mir die Chance gegeben, in jungen Jahren in die Bundesliga reinschnuppern zu können. Die Verantwortlichen haben mir das Vertrauen geschenkt, als ich zweimal mit Kreuzbandrissen lange ausgefallen bin und schwere Zeiten durchgemacht habe. Wir sind gemeinsam aufgestiegen, abgestiegen und wieder aufgestiegen. Man kann sagen, dass ich dort erwachsen geworden bin. All das vergisst man natürlich nicht. Aber jetzt stehe ich bei Turbine unter Vertrag und werde versuchen, meinen Teil zum Finaleinzug beizutragen.

DFB.de: Ist der DFB-Pokal für einen Verein wie Turbine Potsdam derzeit die beste Möglichkeit, einen Titel zu holen?

Barth: Natürlich. Man braucht etwas Losglück, das wir in dieser Saison hatten. Und dann muss man die Aufgaben lösen, die man gestellt bekommt. Wir müssen jetzt gegen Leverkusen gewinnen. Und dann ist in einem Spiel gegen Wolfsburg oder München alles möglich. Das hat der DFB-Pokal ja schon oft genug gezeigt.

DFB.de: Kann man sagen, dass für Sie eine schon jetzt sehr erfolgreiche Saison auf die Zielgerade geht?

Barth: Ja, auf jeden Fall. Wir haben uns in eine gute Ausgangslage gebracht. Dank einer starken Rückrunde stehen wir zurecht derzeit auf dem dritten Tabellenplatz in der Bundesliga. Wir hatten uns vor der Saison das Ziel gesetzt, am Ende mehr Punkte zu haben als in der vergangenen Serie. Das haben wir jetzt schon erreicht. Alles, was nun noch kommt, ist ein Bonus, den wir gerne mitnehmen wollen. Allerdings muss man auch sagen, dass wir noch ein sehr schweres Restprogramm haben.

DFB.de: Sie spielen noch gegen Hoffenheim, Frankfurt und Bayern München.

Barth: Das Schöne ist, dass wir alles in der eigenen Hand haben. Aber die Aufgaben, die noch auf uns warten, sind sehr knackig. Da kann noch alles passieren. Die Chance ist da, aber auch das Risiko, dass wir noch abrutschen. Es kann ich beide Richtungen gehen.

DFB.de: Voller Fokus nach dem DFB-Pokal also auf Rang drei in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga und damit der Qualifikation für die Champions League.

Barth: Dafür werden wir jetzt definitiv alles geben. Wir haben 19 Spiele lang hart dafür gearbeitet und wollen nun die Früchte ernten. Wir sind gut drauf.

DFB.de: War für Sie vorher absehbar, dass es so gut laufen könnte?

Barth: Nein, überhaupt nicht. Wir wussten vorher nicht, wo wir stehen. Wir wussten aber, dass die Konkurrenz extrem stark ist. Umso schöner, dass wir zeigen können, dass wir dazugehören. Gerade jetzt tut natürlich der eine oder andere überflüssige Punktverlust sehr weh – sonst wäre unsere Ausgangslage noch besser. Aber es bringt nichts, jetzt noch zurückzuschauen. Wir blicken nur noch nach vorne.

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