Merkel bei Milan


Licht aus, Spot an: In der 76. Minute der Champions-League-Partie zwischen dem AC Mailand und Ajax Amsterdam (0:2) am 8. Dezember betrat Alexander Merkel die ganz große Bühne des Weltfußballs.

Letzte Anweisungen von Trainer Massimiliano Allegri, Abklatschen mit Brasiliens Welt-Star Robinho - und schon stand Merkel mit der Rückennummer 52 als Einwechselspieler neben Ronaldinho, Zlatan Ibrahimovic und Andrea Pirlo auf dem Spielfeld des Giuseppe-Meazza-Stadions in Mailand.

Seit 2008 trägt der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler das Trikot der "Rossoneri". Vom VfB Stuttgart wechselte er damals in Milans Nachwuchsteam "Primavera". Für die deutschen Junioren-Nationalmannschaften ist er seit der U 15 am Ball, zuletzt erzielte er beim 1:1 gegen die Tschechische Republik am 17. November den Führungstreffer für das U 19-Team von DFB-Trainer Ralf Minge.

Im exklusiven Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Alexander Merkel über sein Debüt im Profiteam des AC Milan, seinen Nachbarn Filippo Inzaghi und sein großes Ziel für die Winterpause.

DFB.de: Alexander Merkel, können Sie schon in Worte fassen, was in den vergangenen Tagen passiert ist?

Alexander Merkel: Es wäre zu früh und übertrieben zu sagen, dass mir mit dem Spiel gegen Ajax der Durchbruch gelungen ist. Dafür konnte ich mich in 15 Minuten Einsatzzeit nicht genug aufdrängen. Man muss einige Spiele nacheinander gute Leistungen zeigen. Aber es ist schon etwas Besonderes, das erste Profispiel für Milan zu machen.

DFB.de:Die Öffentlichkeit war nach Ihrer Feuertaufe sehr überrascht, die Medien haben die Nachricht in Windeseile verbreitet. Hatte sich Ihr Debüt intern früher angekündigt?

Merkel: Das war natürlich sehr überraschend. Ich war vor dem Spiel mit dem 20er-Kader im Hotel. Zwei Spieler mussten auf die Tribüne, ich durfte erstmals mit dem 18-köpfigen Aufgebot ins Stadion fahren. Zwar ging es gegen Ajax um nichts mehr, aber ich habe dennoch gehofft, eingewechselt zu werden. Während der Partie hat uns der Coach zum Warmlaufen geschickt. Zunächst wurde Kevin-Prince Boateng eingewechselt, dann lief ich neben Zlatan Ibrahimovic und dem 20-jährigen Mittelfeldspieler Rodney Strasser. Zlatan wurde anschließend eingewechselt, also lief ich noch mit Strasser. Und dann hatte ich das Glück, dass mich Trainer Allegri zu sich holte. Er sagte mir noch, dass ich locker bleiben soll - und los ging´s.

DFB.de: Milan-Coach Massimiliano Allegri scheint ein Freund Ihrer Spielweise zu sein. Zuletzt waren Sie fester Bestandteil des Profikaders...

Merkel: Ich trainiere seit dem Sommer mit dem Profiteam und hatte in der Vorbereitung fünf Einsätze für die erste Mannschaft. Zunächst habe ich in der Reserve gespielt, seit drei Wochen bin ich nun beim Serie-A-Aufgebot dabei. Allegri hat mir immer den Rücken gestärkt und Tipps gegeben, was ich besser machen kann.

DFB.de: International gilt der AC Mailand als renommierte Mannschaft, die ihre besten Zeiten aber bereits hinter sich hat. Derzeit führt der AC allerdings die Tabelle der Serie A an. Wie nehmen Sie den Klub von Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi wahr?

Merkel: Milan ist ein Weltverein, der alle Titel gewonnen und eine große Tradition hat. Silvio Berlusconi kommt ab und zu aufs Gelände, da sieht man ihn manchmal. Auch wenn die vergangenen drei Jahre nicht so erfolgreich waren, haben wir immer noch tolle Spieler in der ersten Mannschaft. Diese Saison ist etwas zu holen.

DFB.de: Wie muss man sich Ihren Alltag in Mailand vorstellen?

Merkel: Ich habe mir bei meiner Vertragsverlängerung gewünscht, dass ich in eine eigene Wohnung ziehen kann. Nachdem ich 18 Jahre alt geworden bin, hat mir der Verein diesen Wunsch erfüllt. Jetzt lebe ich im Vorort Gallarte zwischen unserem Trainingsgelände Milanello und San Siro, wo das Stadion liegt. Das ist praktisch, und einige andere Milan-Spieler wie Filippo Inzaghi wohnen ebenfalls hier. Wir trainieren täglich, ich komme zum Frühstück und bleibe meist bis mittags in Milanello.

DFB.de: Sie sind seit 2008 in Mailand und haben ihren Vertrag bis 2013 verlängert. Wie kommen Sie in dieser Welt-Metropole zurecht?

Merkel: Nach meiner Ankunft hatte ich noch Sprachkurse, doch mittlerweile klappt die Verständigung gut, und ich brauche das nicht mehr. Nachmittags habe ich häufig Freizeit, die nutze ich zum Treffen mit Freunden. Mailand ist eine der schönsten Städte der Welt mit beeindruckenden Bauwerken wie dem Stadion oder der Scala. Aber für die Oper bin ich wohl noch zu jung (lacht). Ich möchte hier auf jeden Fall noch sehr lange spielen.

DFB.de: Der Übergang vom Nachwuchs- in den Profibereich ist in Deutschland ein neuralgischer Punkt. Wie wird diese Fuge in Italien gefüllt?

Merkel: Unser Trainingsgelände und das Milan-Lab bieten den Spielern aller Altersgruppen in unserem Klub perfekte Bedingungen. Der Trainer leitet die Einheiten, zudem haben wir viele Spezialisten wie Athletiktrainer, die uns analysieren und mit uns an Stärken und Schwächen arbeiten. Wir sind immer top vorbereitet, für jedes Thema steht ein Ansprechpartner zur Verfügung. Das Milan-Lab hat einen hohen Stellenwert, das ist wohl einzigartig auf der Welt.

DFB.de: Es heißt, dass Sie mit Brasiliens Nationalspieler Alexandre Pato Billard spielen und auch zum ehemaligen deutschen Junioren-Nationalspieler Kevin-Prince Boateng guten Kontakt haben.

Merkel: Pato kenne ich einfach schon lange, da ist das doch normal. Und zu Kevin habe ich einen guten Draht, weil er auch Deutsch spricht. Ich habe ihn als freundlichen und hilfsbereiten Kollegen kennengelernt, der sich enorm professionell zeigt und auf den Fußball konzentriert. Diese Saison hat er gute Leistungen gebracht, er ist auf einem guten Weg.

DFB.de: Sie wurden in Perwomaiskij geboren, besitzen die deutsche und die kasachische Staatsbürgerschaft. Wann sind Sie nach Deutschland gekommen, und wie verlief der Beginn ihrer fußballerischen Laufbahn?

Merkel: 1998, da war ich sechs Jahre alt, ist meine Familie von Kasachstan nach Deutschland umgesiedelt. Mit elf Jahren hat mich mein Vater zum Probetraining beim VfB Stuttgart gebracht. Meine Eltern haben mich immer unterstützt, auch beim Wechsel nach Italien. Nun werde ich vom früheren italienischen Nationalspieler Oscar Damiani beraten, der ebenfalls für Milan gespielt hat und für mich eine große Unterstützung ist.

DFB.de: Erstmals waren Sie in der U 15 beim 4:1 gegen die Schweiz für den DFB-Nachwuchs aktiv. Fiel Ihnen die Entscheidung schwer, für Deutschland zu spielen?

Merkel: Es war damals eine leichte Entscheidung, da ich immer in Deutschland gespielt habe. Dieses Spiel gegen die Schweiz war etwas ganz Besonderes, weil es das erste der U 15-Nationalmannschaft war, in meiner Heimatstadt Stuttgart stattfand und im Fernsehen übertragen wurde. Ich habe mich in den deutschen Junioren-Nationalmannschaften immer wohl gefühlt und mich sehr gefreut, dass nun auch der U 19-Trainer Ralf Minge auf mich baut.

DFB.de: Zuletzt im November haben Sie für die U 19 sogar einen Treffer gegen die Tschechische Republik erzielt. Ralf Minge hält große Stücke auf Sie.

Merkel: Ich habe mich vom ersten Tag an sehr gut mit ihm verstanden. Er ist ein cooler Typ mit viel Ahnung von der Trainingsarbeit, der einem hilft, an sich zu arbeiten. Am Abend vor dem Spiel gegen die Tschechen hat er mir gesagt, dass ich von meiner Position aus einige Tore erzielen kann. Dass es dann direkt geklappt hat, war perfekt. Ralf Minge hat bereits angekündigt, dass er im Frühjahr nach Mailand kommen wird, um sich mit meinen Trainern auszutauschen und sich vor Ort über mich zu informieren.

DFB.de: Träumen Sie manchmal von der A-Nationalmannschaft?

Merkel: Wie jeder kleine Junge habe ich schon immer davon geträumt, eines Tages für die Nationalmannschaft zu spielen. Aber das ist noch ein weiter Weg, auch wenn es im Fußball manchmal schnell gehen kann. Ich hätte vor zwei Wochen auch nicht gedacht, dass ich in der Champions League eingewechselt werde. Aber erst mal zählt, dass ich bei Milan weitere Einsätze sammle und mich in der deutschen U 19 zeige.

DFB.de: Ein Nahziel ist sicher auch der Führerschein, den Sie im Winter in Deutschland erwerben wollen?

Merkel: Das ist momentan neben dem Fußball das Wichtigste für mich (lacht). Zwar habe ich bereits alle praktischen Stunden absolviert und auch die theoretische Prüfung bestanden. Aber da ich meist nur kurz in Deutschland bin, hatte ich noch keine Gelegenheit, die praktische Prüfung zu machen. Die ergibt sich jetzt, wenn ich über die Weihnachtsfeiertage zu Hause bin. Am 27. Dezember geht es mit Milans erster Mannschaft ins Trainingslager nach Dubai, bis dahin möchte ich den Führerschein in der Tasche haben.

[mg]

[bild1]
Licht aus, Spot an: In der 76. Minute der Champions-League-Partie zwischen dem AC Mailand und Ajax Amsterdam (0:2) am 8. Dezember betrat Alexander Merkel die ganz große Bühne des Weltfußballs.

Letzte Anweisungen von Trainer Massimiliano Allegri, Abklatschen mit Brasiliens Welt-Star Robinho - und schon stand Merkel mit der Rückennummer 52 als Einwechselspieler neben Ronaldinho, Zlatan Ibrahimovic und Andrea Pirlo auf dem Spielfeld des Giuseppe-Meazza-Stadions in Mailand.

Seit 2008 trägt der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler das Trikot der "Rossoneri". Vom VfB Stuttgart wechselte er damals in Milans Nachwuchsteam "Primavera". Für die deutschen Junioren-Nationalmannschaften ist er seit der U 15 am Ball, zuletzt erzielte er beim 1:1 gegen die Tschechische Republik am 17. November den Führungstreffer für das U 19-Team von DFB-Trainer Ralf Minge.

Im exklusiven Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Alexander Merkel über sein Debüt im Profiteam des AC Milan, seinen Nachbarn Filippo Inzaghi und sein großes Ziel für die Winterpause.

DFB.de: Alexander Merkel, können Sie schon in Worte fassen, was in den vergangenen Tagen passiert ist?

Alexander Merkel: Es wäre zu früh und übertrieben zu sagen, dass mir mit dem Spiel gegen Ajax der Durchbruch gelungen ist. Dafür konnte ich mich in 15 Minuten Einsatzzeit nicht genug aufdrängen. Man muss einige Spiele nacheinander gute Leistungen zeigen. Aber es ist schon etwas Besonderes, das erste Profispiel für Milan zu machen.

DFB.de:Die Öffentlichkeit war nach Ihrer Feuertaufe sehr überrascht, die Medien haben die Nachricht in Windeseile verbreitet. Hatte sich Ihr Debüt intern früher angekündigt?

Merkel: Das war natürlich sehr überraschend. Ich war vor dem Spiel mit dem 20er-Kader im Hotel. Zwei Spieler mussten auf die Tribüne, ich durfte erstmals mit dem 18-köpfigen Aufgebot ins Stadion fahren. Zwar ging es gegen Ajax um nichts mehr, aber ich habe dennoch gehofft, eingewechselt zu werden. Während der Partie hat uns der Coach zum Warmlaufen geschickt. Zunächst wurde Kevin-Prince Boateng eingewechselt, dann lief ich neben Zlatan Ibrahimovic und dem 20-jährigen Mittelfeldspieler Rodney Strasser. Zlatan wurde anschließend eingewechselt, also lief ich noch mit Strasser. Und dann hatte ich das Glück, dass mich Trainer Allegri zu sich holte. Er sagte mir noch, dass ich locker bleiben soll - und los ging´s.

DFB.de: Milan-Coach Massimiliano Allegri scheint ein Freund Ihrer Spielweise zu sein. Zuletzt waren Sie fester Bestandteil des Profikaders...

Merkel: Ich trainiere seit dem Sommer mit dem Profiteam und hatte in der Vorbereitung fünf Einsätze für die erste Mannschaft. Zunächst habe ich in der Reserve gespielt, seit drei Wochen bin ich nun beim Serie-A-Aufgebot dabei. Allegri hat mir immer den Rücken gestärkt und Tipps gegeben, was ich besser machen kann.

DFB.de: International gilt der AC Mailand als renommierte Mannschaft, die ihre besten Zeiten aber bereits hinter sich hat. Derzeit führt der AC allerdings die Tabelle der Serie A an. Wie nehmen Sie den Klub von Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi wahr?

Merkel: Milan ist ein Weltverein, der alle Titel gewonnen und eine große Tradition hat. Silvio Berlusconi kommt ab und zu aufs Gelände, da sieht man ihn manchmal. Auch wenn die vergangenen drei Jahre nicht so erfolgreich waren, haben wir immer noch tolle Spieler in der ersten Mannschaft. Diese Saison ist etwas zu holen.

DFB.de: Wie muss man sich Ihren Alltag in Mailand vorstellen?

Merkel: Ich habe mir bei meiner Vertragsverlängerung gewünscht, dass ich in eine eigene Wohnung ziehen kann. Nachdem ich 18 Jahre alt geworden bin, hat mir der Verein diesen Wunsch erfüllt. Jetzt lebe ich im Vorort Gallarte zwischen unserem Trainingsgelände Milanello und San Siro, wo das Stadion liegt. Das ist praktisch, und einige andere Milan-Spieler wie Filippo Inzaghi wohnen ebenfalls hier. Wir trainieren täglich, ich komme zum Frühstück und bleibe meist bis mittags in Milanello.

DFB.de: Sie sind seit 2008 in Mailand und haben ihren Vertrag bis 2013 verlängert. Wie kommen Sie in dieser Welt-Metropole zurecht?

Merkel: Nach meiner Ankunft hatte ich noch Sprachkurse, doch mittlerweile klappt die Verständigung gut, und ich brauche das nicht mehr. Nachmittags habe ich häufig Freizeit, die nutze ich zum Treffen mit Freunden. Mailand ist eine der schönsten Städte der Welt mit beeindruckenden Bauwerken wie dem Stadion oder der Scala. Aber für die Oper bin ich wohl noch zu jung (lacht). Ich möchte hier auf jeden Fall noch sehr lange spielen.

DFB.de: Der Übergang vom Nachwuchs- in den Profibereich ist in Deutschland ein neuralgischer Punkt. Wie wird diese Fuge in Italien gefüllt?

Merkel: Unser Trainingsgelände und das Milan-Lab bieten den Spielern aller Altersgruppen in unserem Klub perfekte Bedingungen. Der Trainer leitet die Einheiten, zudem haben wir viele Spezialisten wie Athletiktrainer, die uns analysieren und mit uns an Stärken und Schwächen arbeiten. Wir sind immer top vorbereitet, für jedes Thema steht ein Ansprechpartner zur Verfügung. Das Milan-Lab hat einen hohen Stellenwert, das ist wohl einzigartig auf der Welt.

DFB.de: Es heißt, dass Sie mit Brasiliens Nationalspieler Alexandre Pato Billard spielen und auch zum ehemaligen deutschen Junioren-Nationalspieler Kevin-Prince Boateng guten Kontakt haben.

Merkel: Pato kenne ich einfach schon lange, da ist das doch normal. Und zu Kevin habe ich einen guten Draht, weil er auch Deutsch spricht. Ich habe ihn als freundlichen und hilfsbereiten Kollegen kennengelernt, der sich enorm professionell zeigt und auf den Fußball konzentriert. Diese Saison hat er gute Leistungen gebracht, er ist auf einem guten Weg.

DFB.de: Sie wurden in Perwomaiskij geboren, besitzen die deutsche und die kasachische Staatsbürgerschaft. Wann sind Sie nach Deutschland gekommen, und wie verlief der Beginn ihrer fußballerischen Laufbahn?

Merkel: 1998, da war ich sechs Jahre alt, ist meine Familie von Kasachstan nach Deutschland umgesiedelt. Mit elf Jahren hat mich mein Vater zum Probetraining beim VfB Stuttgart gebracht. Meine Eltern haben mich immer unterstützt, auch beim Wechsel nach Italien. Nun werde ich vom früheren italienischen Nationalspieler Oscar Damiani beraten, der ebenfalls für Milan gespielt hat und für mich eine große Unterstützung ist.

DFB.de: Erstmals waren Sie in der U 15 beim 4:1 gegen die Schweiz für den DFB-Nachwuchs aktiv. Fiel Ihnen die Entscheidung schwer, für Deutschland zu spielen?

Merkel: Es war damals eine leichte Entscheidung, da ich immer in Deutschland gespielt habe. Dieses Spiel gegen die Schweiz war etwas ganz Besonderes, weil es das erste der U 15-Nationalmannschaft war, in meiner Heimatstadt Stuttgart stattfand und im Fernsehen übertragen wurde. Ich habe mich in den deutschen Junioren-Nationalmannschaften immer wohl gefühlt und mich sehr gefreut, dass nun auch der U 19-Trainer Ralf Minge auf mich baut.

DFB.de: Zuletzt im November haben Sie für die U 19 sogar einen Treffer gegen die Tschechische Republik erzielt. Ralf Minge hält große Stücke auf Sie.

Merkel: Ich habe mich vom ersten Tag an sehr gut mit ihm verstanden. Er ist ein cooler Typ mit viel Ahnung von der Trainingsarbeit, der einem hilft, an sich zu arbeiten. Am Abend vor dem Spiel gegen die Tschechen hat er mir gesagt, dass ich von meiner Position aus einige Tore erzielen kann. Dass es dann direkt geklappt hat, war perfekt. Ralf Minge hat bereits angekündigt, dass er im Frühjahr nach Mailand kommen wird, um sich mit meinen Trainern auszutauschen und sich vor Ort über mich zu informieren.

DFB.de: Träumen Sie manchmal von der A-Nationalmannschaft?

Merkel: Wie jeder kleine Junge habe ich schon immer davon geträumt, eines Tages für die Nationalmannschaft zu spielen. Aber das ist noch ein weiter Weg, auch wenn es im Fußball manchmal schnell gehen kann. Ich hätte vor zwei Wochen auch nicht gedacht, dass ich in der Champions League eingewechselt werde. Aber erst mal zählt, dass ich bei Milan weitere Einsätze sammle und mich in der deutschen U 19 zeige.

DFB.de: Ein Nahziel ist sicher auch der Führerschein, den Sie im Winter in Deutschland erwerben wollen?

Merkel: Das ist momentan neben dem Fußball das Wichtigste für mich (lacht). Zwar habe ich bereits alle praktischen Stunden absolviert und auch die theoretische Prüfung bestanden. Aber da ich meist nur kurz in Deutschland bin, hatte ich noch keine Gelegenheit, die praktische Prüfung zu machen. Die ergibt sich jetzt, wenn ich über die Weihnachtsfeiertage zu Hause bin. Am 27. Dezember geht es mit Milans erster Mannschaft ins Trainingslager nach Dubai, bis dahin möchte ich den Führerschein in der Tasche haben.