Meppens Torhüterin Sieger: "Alles in der eigenen Hand"

Durch acht Spiele ohne Sieg (ein Punkt) ist Aufsteiger SV Meppen im Kampf um den Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga unter Zugzwang geraten. Der Vorsprung auf die Gefahrenzone ist aufgebraucht. Heute (ab 16 Uhr, live bei MagentaSport) geht es zum SV Werder Bremen. Im DFB.de-Interview spricht SVM-Torhüterin Laura Sieger (23) mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Nordduell.

DFB.de: Knapp drei Wochen liegt der jüngste Auftritt des SV Meppen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zurück. Kam die Pause zur richtigen Zeit, Frau Sieger?

Laura Sieger: Ich denke, es war für uns auf jeden Fall ein guter Zeitpunkt. Wir hatten die Gelegenheit, die zurückliegenden Spiele aufzuarbeiten und ein wenig durchzuatmen.

DFB.de: Wie konnten Sie die Zeit nutzen?

Sieger: Über das Osterwochenende hatten wir frei bekommen, konnten so unsere Familien besuchen und dadurch vom Ligaalltag abschalten. Sonst haben wir sehr intensiv und konzentriert trainiert, außerdem ein Testspiel gegen den holländischen Erstligisten Excelsior Rotterdam bestritten. Durch den 5:2-Sieg konnten wir neues Selbstvertrauen sammeln.

DFB.de: Nach dem 9. Spieltag hatte der SVM schon zwölf Punkte auf dem Konto, der Vorsprung auf die Gefahrenzone der Liga schien schon äußerst komfortabel zu sein. Woran liegt es, dass seitdem in acht Partien nur noch ein Zähler hinzukam?

Sieger: Schwer zu sagen, da kamen einige Faktoren zusammen. Zum einen wurden auch die Gegner besser, zum anderen ist uns das Spielglück, das wir im ersten Drittel der Saison häufig hatten, ein wenig abhandengekommen. Hinzu kam, dass wir plötzlich nicht mehr in jeder Partie der Underdog waren und teilweise auch selbst das Spiel machen mussten. Das war ungewohnt. Aber auch daran haben wir gearbeitet.

DFB.de: War sich das Team vielleicht schon zu sicher?

Sieger: Das würde ich nicht sagen. Klar, über unsere Punktausbeute im Herbst waren wir schon sehr froh und auch ein wenig überrascht. Uns allen war aber auch immer bewusst, dass noch nichts erreicht ist.

DFB.de: Inzwischen ist der Vorsprung komplett aufgebraucht. Nur noch die bessere Tordifferenz im Vergleich zum punktgleichen MSV Duisburg trennt den SV Meppen von einem Abstiegsplatz. Wie sehr nagt das am Selbstvertrauen und Nervenkostüm?

Sieger: Vor allem beim verlorenen Spiel in Potsdam hat man schon den Druck gespürt, der uns auch zu schaffen gemacht hat. Das ist aber abgehakt. Die Stimmung im Training ist sehr gut. Wir sind hochmotiviert, es in den kommenden Partien besser zu machen, und werden alles dafür geben, um als erstes Team des SV Meppen den Klassenverbleib zu schaffen und auch in der nächsten Saison in der Bundesliga zu spielen.

DFB.de: Wie bewerten Sie aktuell die Situation im unteren Tabellendrittel?

Sieger: Alle Teams von Platz sieben bis zwölf sind in Abstiegsgefahr. Außerdem gibt es noch zahlreiche direkte Duelle. Für uns ist entscheidend, dass wir nach wie vor alles in der eigenen Hand haben. Wir sind nicht auf fremde Hilfe angewiesen, können uns voll auf unsere eigene Leistung fokussieren.

DFB.de: Nicht zuletzt durch den Heimsieg gegen den SVM schöpft auch der zwischenzeitlich schon abgeschlagene Tabellenletzte 1. FFC Turbine Potsdam wieder Hoffnung. Haben Sie auch diesen Konkurrenten noch auf dem Zettel?

Sieger: Wir tun gut daran, nur auf uns zu schauen und nicht auf andere Vereine. Wir sind von unseren Qualitäten überzeugt und haben die Chance, mindestens zwei Mannschaften hinter uns zu lassen.

DFB.de: Welche Bedeutung hat jetzt die anstehende Partie beim SV Werder Bremen?

Sieger: Es wird ganz sicher ein richtungweisendes Spiel und auch ein Duell auf Augenhöhe. In Bremen ist es nie einfach. Aber wir werden gut vorbereitet sein.

DFB.de: Der Saisonverlauf des SV Werder ist nahezu spiegelverkehrt. Nach nur vier Punkten aus den ersten zehn Partien landeten die Bremerinnen nach der Winterpause schon vier Siege und verschafften sich wertvolle Luft. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Sieger: Mir war eigentlich immer klar, dass Bremen das Zeug hat, die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu holen. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass die Mannschaft in der Rückrunde deutlich besser spielt als während der Hinserie. Ich gehe davon aus, dass Werder gegen uns alles versuchen wird, um sich noch weiter abzusetzen.

DFB.de: Hoffen Sie, dass die überraschend deutliche 0:8-Niederlage des SV Werder in Wolfsburg Spuren hinterlassen haben könnte?

Sieger: Das Ergebnis sollte man nicht überbewerten, denn der VfL Wolfsburg ist nun einmal eine Klasse für sich. Natürlich kassiert niemand gerne acht Gegentore, irgendetwas hat da sicherlich nicht gestimmt. Aber auch Bremen hatte durch die Länderspielpause die Möglichkeit, dieses Negativerlebnis aufzuarbeiten und aus den Köpfen zu bekommen.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das 2:0 im Hinspiel?

Sieger: Wir haben gut verteidigt und vor allem unsere Chancen genutzt. Ein Abwehrfehler hat unser Führungstor begünstigt. Es war ein sehr körperbetontes Duell. Im Rückspiel wird es nicht anders sein.

DFB.de: Wie bereitet Trainerin Carin Bakhuis das Team auf die Aufgabe vor?

Sieger: Die Trainerin ist komplett ruhig und gibt uns das Gefühl, dass sie uns allen zu 100 Prozent vertraut. Sie versucht, uns den Druck zu nehmen, und macht das richtig gut. Sicherlich kann sie auch laut werden, wenn es sein muss. Aber auch das gefällt mir sehr.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um in Bremen erfolgreich zu sein?

Sieger: Einsatz und Leidenschaft sind Grundvoraussetzungen, um dort etwas mitzunehmen. Es wird unser Ziel sein, hinten stabil zu stehen. Entscheidend wird aber auch sein, die sich bietenden Chancen effektiv zu nutzen.

[mspw]

Durch acht Spiele ohne Sieg (ein Punkt) ist Aufsteiger SV Meppen im Kampf um den Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga unter Zugzwang geraten. Der Vorsprung auf die Gefahrenzone ist aufgebraucht. Heute (ab 16 Uhr, live bei MagentaSport) geht es zum SV Werder Bremen. Im DFB.de-Interview spricht SVM-Torhüterin Laura Sieger (23) mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Nordduell.

DFB.de: Knapp drei Wochen liegt der jüngste Auftritt des SV Meppen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zurück. Kam die Pause zur richtigen Zeit, Frau Sieger?

Laura Sieger: Ich denke, es war für uns auf jeden Fall ein guter Zeitpunkt. Wir hatten die Gelegenheit, die zurückliegenden Spiele aufzuarbeiten und ein wenig durchzuatmen.

DFB.de: Wie konnten Sie die Zeit nutzen?

Sieger: Über das Osterwochenende hatten wir frei bekommen, konnten so unsere Familien besuchen und dadurch vom Ligaalltag abschalten. Sonst haben wir sehr intensiv und konzentriert trainiert, außerdem ein Testspiel gegen den holländischen Erstligisten Excelsior Rotterdam bestritten. Durch den 5:2-Sieg konnten wir neues Selbstvertrauen sammeln.

DFB.de: Nach dem 9. Spieltag hatte der SVM schon zwölf Punkte auf dem Konto, der Vorsprung auf die Gefahrenzone der Liga schien schon äußerst komfortabel zu sein. Woran liegt es, dass seitdem in acht Partien nur noch ein Zähler hinzukam?

Sieger: Schwer zu sagen, da kamen einige Faktoren zusammen. Zum einen wurden auch die Gegner besser, zum anderen ist uns das Spielglück, das wir im ersten Drittel der Saison häufig hatten, ein wenig abhandengekommen. Hinzu kam, dass wir plötzlich nicht mehr in jeder Partie der Underdog waren und teilweise auch selbst das Spiel machen mussten. Das war ungewohnt. Aber auch daran haben wir gearbeitet.

DFB.de: War sich das Team vielleicht schon zu sicher?

Sieger: Das würde ich nicht sagen. Klar, über unsere Punktausbeute im Herbst waren wir schon sehr froh und auch ein wenig überrascht. Uns allen war aber auch immer bewusst, dass noch nichts erreicht ist.

DFB.de: Inzwischen ist der Vorsprung komplett aufgebraucht. Nur noch die bessere Tordifferenz im Vergleich zum punktgleichen MSV Duisburg trennt den SV Meppen von einem Abstiegsplatz. Wie sehr nagt das am Selbstvertrauen und Nervenkostüm?

Sieger: Vor allem beim verlorenen Spiel in Potsdam hat man schon den Druck gespürt, der uns auch zu schaffen gemacht hat. Das ist aber abgehakt. Die Stimmung im Training ist sehr gut. Wir sind hochmotiviert, es in den kommenden Partien besser zu machen, und werden alles dafür geben, um als erstes Team des SV Meppen den Klassenverbleib zu schaffen und auch in der nächsten Saison in der Bundesliga zu spielen.

DFB.de: Wie bewerten Sie aktuell die Situation im unteren Tabellendrittel?

Sieger: Alle Teams von Platz sieben bis zwölf sind in Abstiegsgefahr. Außerdem gibt es noch zahlreiche direkte Duelle. Für uns ist entscheidend, dass wir nach wie vor alles in der eigenen Hand haben. Wir sind nicht auf fremde Hilfe angewiesen, können uns voll auf unsere eigene Leistung fokussieren.

DFB.de: Nicht zuletzt durch den Heimsieg gegen den SVM schöpft auch der zwischenzeitlich schon abgeschlagene Tabellenletzte 1. FFC Turbine Potsdam wieder Hoffnung. Haben Sie auch diesen Konkurrenten noch auf dem Zettel?

Sieger: Wir tun gut daran, nur auf uns zu schauen und nicht auf andere Vereine. Wir sind von unseren Qualitäten überzeugt und haben die Chance, mindestens zwei Mannschaften hinter uns zu lassen.

DFB.de: Welche Bedeutung hat jetzt die anstehende Partie beim SV Werder Bremen?

Sieger: Es wird ganz sicher ein richtungweisendes Spiel und auch ein Duell auf Augenhöhe. In Bremen ist es nie einfach. Aber wir werden gut vorbereitet sein.

DFB.de: Der Saisonverlauf des SV Werder ist nahezu spiegelverkehrt. Nach nur vier Punkten aus den ersten zehn Partien landeten die Bremerinnen nach der Winterpause schon vier Siege und verschafften sich wertvolle Luft. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Sieger: Mir war eigentlich immer klar, dass Bremen das Zeug hat, die nötigen Punkte für den Klassenverbleib zu holen. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass die Mannschaft in der Rückrunde deutlich besser spielt als während der Hinserie. Ich gehe davon aus, dass Werder gegen uns alles versuchen wird, um sich noch weiter abzusetzen.

DFB.de: Hoffen Sie, dass die überraschend deutliche 0:8-Niederlage des SV Werder in Wolfsburg Spuren hinterlassen haben könnte?

Sieger: Das Ergebnis sollte man nicht überbewerten, denn der VfL Wolfsburg ist nun einmal eine Klasse für sich. Natürlich kassiert niemand gerne acht Gegentore, irgendetwas hat da sicherlich nicht gestimmt. Aber auch Bremen hatte durch die Länderspielpause die Möglichkeit, dieses Negativerlebnis aufzuarbeiten und aus den Köpfen zu bekommen.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das 2:0 im Hinspiel?

Sieger: Wir haben gut verteidigt und vor allem unsere Chancen genutzt. Ein Abwehrfehler hat unser Führungstor begünstigt. Es war ein sehr körperbetontes Duell. Im Rückspiel wird es nicht anders sein.

DFB.de: Wie bereitet Trainerin Carin Bakhuis das Team auf die Aufgabe vor?

Sieger: Die Trainerin ist komplett ruhig und gibt uns das Gefühl, dass sie uns allen zu 100 Prozent vertraut. Sie versucht, uns den Druck zu nehmen, und macht das richtig gut. Sicherlich kann sie auch laut werden, wenn es sein muss. Aber auch das gefällt mir sehr.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um in Bremen erfolgreich zu sein?

Sieger: Einsatz und Leidenschaft sind Grundvoraussetzungen, um dort etwas mitzunehmen. Es wird unser Ziel sein, hinten stabil zu stehen. Entscheidend wird aber auch sein, die sich bietenden Chancen effektiv zu nutzen.

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