Meppens Sieger: "Weihnachten auf einem Nichtabstiegsplatz feiern"

Der SV Meppen kämpft um den Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im letzten Spiel des Jahres erwartet der Vorletzte in einem richtungsweisenden Duell heute Abend (ab 19.15 Uhr, live auf Eurosport und MagentaSport) das Schlusslicht MSV Duisburg. Im DFB.de-Interview erklärt Meppens Torhüterin Laura Sieger (20), wie es gelingen kann, den Abstieg zu vermeiden.

DFB.de: Frau Sieger, wie wichtig ist die Begegnung gegen den MSV Duisburg aus Ihrer Sicht?

Laura Sieger: Ganz wichtig. Wir wollen unbedingt die drei Punkte holen und Weihnachten auf einem Nichtabstiegsplatz feiern. Es wäre einfach nur großartig, wenn uns das gelingen würde. Aber dafür müssen wir noch ein letztes Mal in diesem Jahr alles abrufen. Dann kann es klappen. Hinzu kommt, dass es Zeit wird, dass uns endlich unser erster Heimsieg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gelingt. Die Flutlichter werden an sein. Das Spiel wird live im Fernsehen übertragen. Die Voraussetzungen sind perfekt.

DFB.de: Wie schätzen Sie Duisburg ein?

Sieger: Sie haben zuletzt 1:6 gegen Essen und 0:7 gegen Hoffenheim verloren. Aber das bedeutet meiner Meinung nach wenig. Zwischendurch haben sie im DFB-Pokal beim 1:3 gegen Wolfsburg eine gute Leistung gezeigt. Duisburg ist ein Gegner, der sehr auf das Körperliche setzt. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Sie sind Letzter und haben erst zwei Punkte. Dennoch werden wir sie auf gar keinen Fall unterschätzen. Wir müssen wieder alles abrufen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Aus meiner Sicht geht es für beide in diesem Spiel um das sportliche Überleben.

DFB.de: Für Duisburg vielleicht noch etwas mehr als für Sie?

Sieger: Beide haben Druck, für beide geht es darum, den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Wir wollen die Abstiegsplätze verlassen und am Drittletzten SC Sand vorbeiziehen.

DFB.de: Das wäre Ihnen fast schon am vergangenen Wochenende gelungen. Aber dann kam der späte Gegentreffer durch den SC Freiburg.

Sieger: Dieses 0:1 hat uns sehr wehgetan, weil es unnötig war. Wir haben wirklich eine gute Leistung gezeigt und die Begegnung meiner Meinung nach größtenteils dominiert. Leider haben wir vorne unsere Chancen nicht genutzt und hinten einen dummen Gegentreffer kassiert. Da haben wir einmal nicht aufgepasst. Aber auch dieses Spiel hat gezeigt, dass wir immer dran sind. Wir können zu jedem Zeitpunkt mithalten und gegen fast jeden Gegner Punkte holen.

DFB.de: Ist das für Sie die wichtigste Erkenntnis nach der Hinrunde?

Sieger: Viele hatten uns vorher als sicheren Absteiger gesehen. Ich denke, dass wir diese Einschätzung widerlegen konnten. Wir haben bewiesen, dass wir absolut wettbewerbsfähig sind. Viele haben uns vorher unterschätzt. Wir konnten zeigen, dass das nicht gerechtfertigt war. Leider haben wir aus unseren teilweise guten Leistungen letztlich zu wenig Kapital geschlagen. Das ist das einzige Manko, das meiner Meinung nach die Bilanz nach dem ersten halben Jahr in der Frauen-Bundesliga trübt.

DFB.de: In elf Begegnungen haben Sie 22 Gegentreffer kassiert - also durchschnittlich zwei Tore pro Spiel. Wie ordnen Sie diese Bilanz ein?

Sieger: Für uns als Aufsteiger ist das in Ordnung, würde ich sagen. Wir haben uns in keinem Spiel bisher abschlachten lassen - auch nicht von den absoluten Topteams. Das spricht enorm für uns. Bitter ist, dass drei dieser Gegentreffer durch Elfmeter gefallen sind und uns wichtige Punkte gekostet haben. Die Bilanz zeigt, dass wir in der Defensive gut und kompakt stehen und es jedem Gegner schwer machen können. Manchmal fehlt uns einfach etwas die Erfahrenheit und die Abgebrühtheit, gerade auch vor dem gegnerischen Tor. Das ist ein Lernprozess, den wir gerade durchmachen. Klar ist aber: Mit uns ist zu rechnen. Im neuen Jahr werden wir noch stärker sein als in der Hinrunde. Jedes Spiel bringt uns weiter und macht uns besser.

DFB.de: Also lebt die Hoffnung auf den Klassenverbleib?

Sieger: Auf jeden Fall. Warum auch nicht? Es wird bis zum Ende eine enge Angelegenheit werden. Zumindest hoffe ich das. Denn wenn wir bis zum Schluss in der Verlosung sind, haben wir sicher schon mehr erreicht, als viele uns vorher zugetraut hatten.

DFB.de: Sie sind seit einigen Wochen Stammtorhüterin in Meppen. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Sieger: Ich bin ja aus Leverkusen gekommen und freue mich riesig darüber, dass ich jetzt Woche für Woche im Tor stehe. Ich will das Vertrauen des Trainers unbedingt zurückzahlen. Ich merke, dass ich mit jedem Spiel mehr Sicherheit habe und ich mich im Tor wohler fühle. Gerade in meinem Alter ist die Spielpraxis unheimlich wichtig und durch nichts zu ersetzen. Ich will diese Position jetzt verteidigen und werde weiter hart an mir arbeiten.

DFB.de: Wie ordnen Sie ganz persönlich diese ganz besondere Saison ein?

Sieger: Es ist natürlich schade, dass keine Zuschauer zugelassen sind. Gerade hier in Meppen könnten wir sicher auf große Unterstützung zählen. Ich spreche immer wieder mit Menschen, die total stolz sind, dass wir es jetzt wirklich in die Frauen-Bundesliga geschafft haben. Das ist für einen Verein wie den SV Meppen keine Selbstverständlichkeit. Aber wir nehmen die Situation so an, wie sie ist. Wir sind froh, dass wir überhaupt Fußball spielen dürfen. In dieser Hinsicht sind wir sehr privilegiert. Das ist uns sehr bewusst.

[sw]

Der SV Meppen kämpft um den Klassenverbleib in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Im letzten Spiel des Jahres erwartet der Vorletzte in einem richtungsweisenden Duell heute Abend (ab 19.15 Uhr, live auf Eurosport und MagentaSport) das Schlusslicht MSV Duisburg. Im DFB.de-Interview erklärt Meppens Torhüterin Laura Sieger (20), wie es gelingen kann, den Abstieg zu vermeiden.

DFB.de: Frau Sieger, wie wichtig ist die Begegnung gegen den MSV Duisburg aus Ihrer Sicht?

Laura Sieger: Ganz wichtig. Wir wollen unbedingt die drei Punkte holen und Weihnachten auf einem Nichtabstiegsplatz feiern. Es wäre einfach nur großartig, wenn uns das gelingen würde. Aber dafür müssen wir noch ein letztes Mal in diesem Jahr alles abrufen. Dann kann es klappen. Hinzu kommt, dass es Zeit wird, dass uns endlich unser erster Heimsieg in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gelingt. Die Flutlichter werden an sein. Das Spiel wird live im Fernsehen übertragen. Die Voraussetzungen sind perfekt.

DFB.de: Wie schätzen Sie Duisburg ein?

Sieger: Sie haben zuletzt 1:6 gegen Essen und 0:7 gegen Hoffenheim verloren. Aber das bedeutet meiner Meinung nach wenig. Zwischendurch haben sie im DFB-Pokal beim 1:3 gegen Wolfsburg eine gute Leistung gezeigt. Duisburg ist ein Gegner, der sehr auf das Körperliche setzt. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Sie sind Letzter und haben erst zwei Punkte. Dennoch werden wir sie auf gar keinen Fall unterschätzen. Wir müssen wieder alles abrufen, wenn wir erfolgreich sein wollen. Aus meiner Sicht geht es für beide in diesem Spiel um das sportliche Überleben.

DFB.de: Für Duisburg vielleicht noch etwas mehr als für Sie?

Sieger: Beide haben Druck, für beide geht es darum, den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Wir wollen die Abstiegsplätze verlassen und am Drittletzten SC Sand vorbeiziehen.

DFB.de: Das wäre Ihnen fast schon am vergangenen Wochenende gelungen. Aber dann kam der späte Gegentreffer durch den SC Freiburg.

Sieger: Dieses 0:1 hat uns sehr wehgetan, weil es unnötig war. Wir haben wirklich eine gute Leistung gezeigt und die Begegnung meiner Meinung nach größtenteils dominiert. Leider haben wir vorne unsere Chancen nicht genutzt und hinten einen dummen Gegentreffer kassiert. Da haben wir einmal nicht aufgepasst. Aber auch dieses Spiel hat gezeigt, dass wir immer dran sind. Wir können zu jedem Zeitpunkt mithalten und gegen fast jeden Gegner Punkte holen.

DFB.de: Ist das für Sie die wichtigste Erkenntnis nach der Hinrunde?

Sieger: Viele hatten uns vorher als sicheren Absteiger gesehen. Ich denke, dass wir diese Einschätzung widerlegen konnten. Wir haben bewiesen, dass wir absolut wettbewerbsfähig sind. Viele haben uns vorher unterschätzt. Wir konnten zeigen, dass das nicht gerechtfertigt war. Leider haben wir aus unseren teilweise guten Leistungen letztlich zu wenig Kapital geschlagen. Das ist das einzige Manko, das meiner Meinung nach die Bilanz nach dem ersten halben Jahr in der Frauen-Bundesliga trübt.

DFB.de: In elf Begegnungen haben Sie 22 Gegentreffer kassiert - also durchschnittlich zwei Tore pro Spiel. Wie ordnen Sie diese Bilanz ein?

Sieger: Für uns als Aufsteiger ist das in Ordnung, würde ich sagen. Wir haben uns in keinem Spiel bisher abschlachten lassen - auch nicht von den absoluten Topteams. Das spricht enorm für uns. Bitter ist, dass drei dieser Gegentreffer durch Elfmeter gefallen sind und uns wichtige Punkte gekostet haben. Die Bilanz zeigt, dass wir in der Defensive gut und kompakt stehen und es jedem Gegner schwer machen können. Manchmal fehlt uns einfach etwas die Erfahrenheit und die Abgebrühtheit, gerade auch vor dem gegnerischen Tor. Das ist ein Lernprozess, den wir gerade durchmachen. Klar ist aber: Mit uns ist zu rechnen. Im neuen Jahr werden wir noch stärker sein als in der Hinrunde. Jedes Spiel bringt uns weiter und macht uns besser.

DFB.de: Also lebt die Hoffnung auf den Klassenverbleib?

Sieger: Auf jeden Fall. Warum auch nicht? Es wird bis zum Ende eine enge Angelegenheit werden. Zumindest hoffe ich das. Denn wenn wir bis zum Schluss in der Verlosung sind, haben wir sicher schon mehr erreicht, als viele uns vorher zugetraut hatten.

DFB.de: Sie sind seit einigen Wochen Stammtorhüterin in Meppen. Wie haben Sie die Zeit erlebt?

Sieger: Ich bin ja aus Leverkusen gekommen und freue mich riesig darüber, dass ich jetzt Woche für Woche im Tor stehe. Ich will das Vertrauen des Trainers unbedingt zurückzahlen. Ich merke, dass ich mit jedem Spiel mehr Sicherheit habe und ich mich im Tor wohler fühle. Gerade in meinem Alter ist die Spielpraxis unheimlich wichtig und durch nichts zu ersetzen. Ich will diese Position jetzt verteidigen und werde weiter hart an mir arbeiten.

DFB.de: Wie ordnen Sie ganz persönlich diese ganz besondere Saison ein?

Sieger: Es ist natürlich schade, dass keine Zuschauer zugelassen sind. Gerade hier in Meppen könnten wir sicher auf große Unterstützung zählen. Ich spreche immer wieder mit Menschen, die total stolz sind, dass wir es jetzt wirklich in die Frauen-Bundesliga geschafft haben. Das ist für einen Verein wie den SV Meppen keine Selbstverständlichkeit. Aber wir nehmen die Situation so an, wie sie ist. Wir sind froh, dass wir überhaupt Fußball spielen dürfen. In dieser Hinsicht sind wir sehr privilegiert. Das ist uns sehr bewusst.

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