Meppens Neidhart: "Nur nicht ausruhen"

Mit vier Siegen aus sechs Partien hat der SV Meppen in der 3. Liga die Abstiegsplätze verlassen. Trainer Christian Neidhart (50) hält jedoch die Konzentration vor der Partie bei Schlusslicht VfR Aalen am heutigen Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Magenta Sport) hoch. Im DFB.de-Interview spricht Neidhart auch über die spektakuläre Wende gegen den KFC Uerdingen 05 und Torjäger Nick Proschwitz.

DFB.de: Hinter Ihrer Mannschaft liegt ein Last-Minute-Sieg gegen den KFC Uerdingen 05. Noch bis zur 84. Minute lag der SVM 0:2 zurück. Wie viele Nerven hat die Schlussphase gekostet, Herr Neidhart?

Christian Neidhart: Das war definitiv sehr aufreibend und emotional. Wenn du 3:2 gewinnst, indem du innerhalb von elf Minuten drei Tore schießt, kannst du das auch nicht einfach so von dir abschütteln.

DFB.de: Wie war es möglich, dem Aufstiegsanwärter noch ein Bein zu stellen?

Neidhart: Wir waren aus meiner Sicht über das gesamte Spiel die bessere Mannschaft, haben uns aber lange unter Wert verkauft. Uerdingen war gleich mit der ersten Torchance in Führung gegangen. Wobei wir uns auch einen Fehler in der Vorwärtsbewegung geleistet haben. Seine zweite Möglichkeit hat der KFC eiskalt zum 0:2 genutzt, während wir vier, fünf, sechs Großchancen ausgelassen hatten. Wir sind aber ruhig geblieben, haben weiterhin an uns geglaubt und den Ball gut laufen lassen. Es gehört auch ein klein wenig Glück dazu, um in elf Minuten drei Tore zu erzielen. Unter dem Strich war der Sieg aber verdient.

DFB.de: Könnte der Erfolg zum Schlüsselmoment im Rennen um den Klassenverbleib werden?

Neidhart: Es war auf jeden Fall eines dieser Bonusspiele gegen einen Aufstiegskandidaten. Schon in der vergangenen Saison haben wir gegen ambitionierte Mannschaften wie den Karlsruher SC oder im Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden gewonnen. In dieser Spielzeit haben diese Erfolgserlebnisse gegen die Spitzenteams noch etwas gefehlt. Die Art und Weise des Erfolgs kann uns Rückenwind für die kommenden Aufgaben geben. Wir dürfen uns aber nicht auf der gegen Uerdingen gezeigten Leistung ausruhen.

DFB.de: Das zweite Jahr nach einem Aufstieg gilt als das schwierigere. Würden Sie das unterschreiben?

Neidhart: Ich weiß gar nicht, wer diese Fußballerweisheit ins Leben gerufen hat. (lacht) Die Bedingungen bei uns in Meppen sind nicht viel anders, als noch in der ersten Saison in der 3. Liga. Daher ist der Klassenverbleib auch noch genauso schwer. In der Hinrunde haben uns teilweise acht, neun Spieler verletzungsbedingt gefehlt. Durch ihre Rückkehr ist der Konkurrenzkampf und die Qualität innerhalb der Mannschaft wieder gestiegen. Gemeinsam mit den Erfolgserlebnissen vor der Winterpause stehen wir nun bei vier Siegen aus den vergangenen sechs Spielen. Und auch beim 0:1 gegen Tabellenführer VfL Osnabrück waren wir nicht die schlechtere Mannschaft. Das gibt Selbstvertrauen.

DFB.de: Ende Oktober haben Sie Angreifer Nick Proschwitz unter Vertrag genommen. Seitdem hat er in elf Spielen achtmal getroffen. Wie konnten Sie den ehemaligen Torschützenkönig der 2. Bundesliga nach Meppen locken?

Neidhart: Er hatte nach seiner Zeit beim niederländischen Erstliga-Absteiger Sparta Rotterdam angefragt, ob er sich bei uns fit halten kann. Dass wir ihn verpflichten konnten, hat sich über die Zeit entwickelt. Nachdem er drei Wochen bei uns im Training war, haben wir besprochen, ob er sich vorstellen könnte, bei uns zu bleiben. Nick hat sich sofort wohl gefühlt und gut in die Mannschaft eingefügt. Und unser Vorstand hat es hinbekommen, dass wir ihn unter Vertrag nehmen konnten.

DFB.de: Was zeichnet den Stürmer Nick Proschwitz aus?

Neidhart: Er macht die Tore. So einfach kann es manchmal sein (lacht). Nick ist sehr kopfballstark und abgezockt vor dem Tor. Seine Spielweise passt zu uns. Verein und Spieler spüren das große Vertrauen füreinander und die gegenseitige Wertschätzung.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das 1:0 im Hinspiel gegen den VfR Aalen?

Neidhart: Sehr gute. Im vierten Anlauf war uns gegen Aalen der erste Saisonsieg gelungen. In der ersten Hälfte war der VfR noch die bessere Mannschaft. Nach der Halbzeit haben wir uns aber in das Spiel zurückgekämpft und den Aalenern in den Zweikämpfen den Schneid abgekauft.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner, der auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen ist, vor dem erneuten Aufeinandertreffen ein?

Neidhart: Ich halte den VfR für eine spielstarke Mannschaft, der aber noch so ein bisschen das Matchglück gefehlt hat, um tabellarisch die Kurve zu bekommen. Die Aalener waren bei ihren Niederlagen nur selten die schlechtere Mannschaft. So auch beim 1:2 in Würzburg, als der Treffer zum Endstand erst in der Nachspielzeit fiel. Im Winter kamen - unter anderem mit Stephan Andrist vom SV Wehen Wiesbaden - interessante neue Spieler dazu.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Neidhart: Für den VfR Aalen ist die Partie gegen uns - auch bei noch einer ausstehenden Nachholpartie - sicherlich von großer Bedeutung, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen. Wir müssen von Beginn an dagegenhalten und wollen uns in unseren Leistungen weiterhin stabilisieren.

DFB.de: Können Sie auf Ihre Bestbesetzung zurückgreifen?

Neidhart: Unser Angreifer Marius Kleinsorge wird wegen seines Muskelfaserrisses weiterhin fehlen. Dafür ist Mittelfeldspieler Thilo Leugers nach einer Gelbsperre wieder spielberechtigt. Sonst stehen uns alle Spieler zur Verfügung. Jeder bietet sich im Training an.

[mspw]

Mit vier Siegen aus sechs Partien hat der SV Meppen in der 3. Liga die Abstiegsplätze verlassen. Trainer Christian Neidhart (50) hält jedoch die Konzentration vor der Partie bei Schlusslicht VfR Aalen am heutigen Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Magenta Sport) hoch. Im DFB.de-Interview spricht Neidhart auch über die spektakuläre Wende gegen den KFC Uerdingen 05 und Torjäger Nick Proschwitz.

DFB.de: Hinter Ihrer Mannschaft liegt ein Last-Minute-Sieg gegen den KFC Uerdingen 05. Noch bis zur 84. Minute lag der SVM 0:2 zurück. Wie viele Nerven hat die Schlussphase gekostet, Herr Neidhart?

Christian Neidhart: Das war definitiv sehr aufreibend und emotional. Wenn du 3:2 gewinnst, indem du innerhalb von elf Minuten drei Tore schießt, kannst du das auch nicht einfach so von dir abschütteln.

DFB.de: Wie war es möglich, dem Aufstiegsanwärter noch ein Bein zu stellen?

Neidhart: Wir waren aus meiner Sicht über das gesamte Spiel die bessere Mannschaft, haben uns aber lange unter Wert verkauft. Uerdingen war gleich mit der ersten Torchance in Führung gegangen. Wobei wir uns auch einen Fehler in der Vorwärtsbewegung geleistet haben. Seine zweite Möglichkeit hat der KFC eiskalt zum 0:2 genutzt, während wir vier, fünf, sechs Großchancen ausgelassen hatten. Wir sind aber ruhig geblieben, haben weiterhin an uns geglaubt und den Ball gut laufen lassen. Es gehört auch ein klein wenig Glück dazu, um in elf Minuten drei Tore zu erzielen. Unter dem Strich war der Sieg aber verdient.

DFB.de: Könnte der Erfolg zum Schlüsselmoment im Rennen um den Klassenverbleib werden?

Neidhart: Es war auf jeden Fall eines dieser Bonusspiele gegen einen Aufstiegskandidaten. Schon in der vergangenen Saison haben wir gegen ambitionierte Mannschaften wie den Karlsruher SC oder im Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden gewonnen. In dieser Spielzeit haben diese Erfolgserlebnisse gegen die Spitzenteams noch etwas gefehlt. Die Art und Weise des Erfolgs kann uns Rückenwind für die kommenden Aufgaben geben. Wir dürfen uns aber nicht auf der gegen Uerdingen gezeigten Leistung ausruhen.

DFB.de: Das zweite Jahr nach einem Aufstieg gilt als das schwierigere. Würden Sie das unterschreiben?

Neidhart: Ich weiß gar nicht, wer diese Fußballerweisheit ins Leben gerufen hat. (lacht) Die Bedingungen bei uns in Meppen sind nicht viel anders, als noch in der ersten Saison in der 3. Liga. Daher ist der Klassenverbleib auch noch genauso schwer. In der Hinrunde haben uns teilweise acht, neun Spieler verletzungsbedingt gefehlt. Durch ihre Rückkehr ist der Konkurrenzkampf und die Qualität innerhalb der Mannschaft wieder gestiegen. Gemeinsam mit den Erfolgserlebnissen vor der Winterpause stehen wir nun bei vier Siegen aus den vergangenen sechs Spielen. Und auch beim 0:1 gegen Tabellenführer VfL Osnabrück waren wir nicht die schlechtere Mannschaft. Das gibt Selbstvertrauen.

DFB.de: Ende Oktober haben Sie Angreifer Nick Proschwitz unter Vertrag genommen. Seitdem hat er in elf Spielen achtmal getroffen. Wie konnten Sie den ehemaligen Torschützenkönig der 2. Bundesliga nach Meppen locken?

Neidhart: Er hatte nach seiner Zeit beim niederländischen Erstliga-Absteiger Sparta Rotterdam angefragt, ob er sich bei uns fit halten kann. Dass wir ihn verpflichten konnten, hat sich über die Zeit entwickelt. Nachdem er drei Wochen bei uns im Training war, haben wir besprochen, ob er sich vorstellen könnte, bei uns zu bleiben. Nick hat sich sofort wohl gefühlt und gut in die Mannschaft eingefügt. Und unser Vorstand hat es hinbekommen, dass wir ihn unter Vertrag nehmen konnten.

DFB.de: Was zeichnet den Stürmer Nick Proschwitz aus?

Neidhart: Er macht die Tore. So einfach kann es manchmal sein (lacht). Nick ist sehr kopfballstark und abgezockt vor dem Tor. Seine Spielweise passt zu uns. Verein und Spieler spüren das große Vertrauen füreinander und die gegenseitige Wertschätzung.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an das 1:0 im Hinspiel gegen den VfR Aalen?

Neidhart: Sehr gute. Im vierten Anlauf war uns gegen Aalen der erste Saisonsieg gelungen. In der ersten Hälfte war der VfR noch die bessere Mannschaft. Nach der Halbzeit haben wir uns aber in das Spiel zurückgekämpft und den Aalenern in den Zweikämpfen den Schneid abgekauft.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner, der auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen ist, vor dem erneuten Aufeinandertreffen ein?

Neidhart: Ich halte den VfR für eine spielstarke Mannschaft, der aber noch so ein bisschen das Matchglück gefehlt hat, um tabellarisch die Kurve zu bekommen. Die Aalener waren bei ihren Niederlagen nur selten die schlechtere Mannschaft. So auch beim 1:2 in Würzburg, als der Treffer zum Endstand erst in der Nachspielzeit fiel. Im Winter kamen - unter anderem mit Stephan Andrist vom SV Wehen Wiesbaden - interessante neue Spieler dazu.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Neidhart: Für den VfR Aalen ist die Partie gegen uns - auch bei noch einer ausstehenden Nachholpartie - sicherlich von großer Bedeutung, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen. Wir müssen von Beginn an dagegenhalten und wollen uns in unseren Leistungen weiterhin stabilisieren.

DFB.de: Können Sie auf Ihre Bestbesetzung zurückgreifen?

Neidhart: Unser Angreifer Marius Kleinsorge wird wegen seines Muskelfaserrisses weiterhin fehlen. Dafür ist Mittelfeldspieler Thilo Leugers nach einer Gelbsperre wieder spielberechtigt. Sonst stehen uns alle Spieler zur Verfügung. Jeder bietet sich im Training an.

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