Meppens Kunstschütze Blacha: "Sieg macht das Tor noch schöner"

David Blacha ist in der 3. Liga ein ganz besonderes Tor gelungen. Der Mittelfeldspieler des SV Meppen traf in der Partie beim MSV Duisburg fast von der Mittellinie aus zum 1:0-Endstand. Im DFB.de-Interview spricht der 30-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über sein Traumtor und den Kampf um den Klassenverbleib.

DFB.de: Würden Sie sich als "Schlitzohr" bezeichnen, Herr Blacha?

David Blacha: Unser Siegtor in Duisburg sieht natürlich danach aus. (lacht) Ich habe den Ball gut getroffen und wusste direkt, dass er reingehen wird. Dass am Ende ein Sieg für uns dabei herausgekommen ist, macht das Tor aber noch schöner.

DFB.de: Schildern Sie doch bitte den Treffer aus Ihrer Sicht.

Blacha: Auf der Höhe des Mittelkreises habe ich mir den Ball zunächst in Ruhe zum Freistoß hingelegt, damit unsere kopfballstarken Spieler in dieser Zeit nach vorne laufen konnten. Plötzlich ist MSV-Torhüter Leo Weinkauf weit aus seinem Tor gelaufen, um seine Mitspieler dynamisch zu dirigieren. Daher dachte ich mir, ich probiere es einfach mal.

DFB.de: Hatten Sie nicht Sorge, dass der Freistoß zurückgepfiffen wird?

Blacha: Ich war zunächst schon ein wenig unsicher, ob ich den Freistoß direkt ausführen darf. Bei einem Blick zu Schiedsrichter Tom Bauer hat er mir aber mit einem Kopfnicken und einer leichten Armbewegung zu verstehen gegeben, dass das Spiel freigegeben ist. Da hatte ich dann keine Bedenken mehr.

DFB.de: Gehört das Tor zu Ihren schönsten Treffern?

Blacha: Ich habe an gleicher Stelle ebenfalls aus der Distanz schon einmal gegen den KFC Uerdingen 05 getroffen. Das Tor gegen den MSV toppt das aber nochmal. Einige Mitspieler haben schon gemeint, dass ich damit gute Chancen auf das Tor des Monats hätte. Es wäre allein schon eine tolle Sache, in die Auswahl zu kommen. Häufig sind da sehr berühmte Namen dabei. Der Monat Oktober ist allerdings noch sehr lang. Mal schauen, was da alles so passiert.

DFB.de: Mal abgesehen von Ihrem Traumtor: Was war ausschlaggebend, um in Duisburg als Sieger vom Feld zu gehen?

Blacha: Optisch war es vielleicht nicht das attraktivste Drittligaspiel. Wir haben defensiv aber nur ganz wenig zugelassen und konnten unsere Konterstärke ausspielen. Wir hätten noch mehr Treffer erzielen können. Häufig waren aber entweder die letzten Pässe oder unsere Abschlüsse zu ungenau. Der Sieg war insgesamt auf jeden Fall verdient.

DFB.de: Der Vorsprung auf die Gefahrenzone ist damit auf drei Punkte angewachsen. Wie bewerten Sie die Situation?

Blacha: Die Lage ist noch immer gefährlich und unübersichtlich. Es ist bemerkenswert und beeindruckend, wie dicht die Mannschaften nach elf Spieltagen noch beieinander liegen. Vom Tabellendritten trennen uns auch nur vier Punkte. Klar ist: In dieser Liga darf man sich keine langen Durststrecken erlauben. Sonst findet man sich in einem Bereich wieder, in dem man nicht sein will. Wir haben bislang recht regelmäßig gepunktet. Ausnahme waren da die zwei Zähler aus den vier Begegnungen vor dem Spiel in Duisburg. In diesen Partien hatten zwar die Leistungen, nicht aber die Ergebnisse gestimmt. Daher war beim Sieg gegen den MSV auch eine gewisse Erleichterung dabei. Das hat uns vielleicht aufkommende Zweifel genommen.

DFB.de: Am Mittwoch ist Ihre Mannschaft im Verbandspokal beim Ligakonkurrenten VfL Osnabrück gefordert. Was verbinden Sie mit Ihrem Ex-Verein?

Blacha: Ich hatte eine sehr schöne Zeit in Osnabrück. Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga und dem Klassenverbleib dort im ersten Jahr war sie auch sehr erfolgreich. Von außen betrachtet waren wir damals kein Aufstiegsfavorit. Es war aber beeindruckend, wie wir zusammengewachsen sind. Durch die Aufopferungsbereitschaft jedes Einzelnen und viel harter Arbeit hatten wir tatsächlich den Aufstieg geschafft. Das war ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Leider endete dann das zweite Jahr in der 2. Bundesliga mit dem Abstieg.

DFB.de: Warum haben Sie sich im Sommer für einen Wechsel zum SV Meppen entschieden?

Blacha: Nach der Niederlage in der Relegation gegen den FC Ingolstadt 04 gab es bei mir zunächst eine völlige Leere. Beim VfL Osnabrück gab es einen Wechsel auf den Positionen des Sportdirektors und des Cheftrainers. Die neuen Verantwortlichen hatten scheinbar andere Pläne. Konkrete Gespräche mit mir über eine weitere Zusammenarbeit gab es jedenfalls nicht. Mit dem SV Meppen habe ich aber einen sehr guten neuen Verein gefunden. Mir war es wichtig, das Gefühl zu haben, gewollt zu sein. Das war beim SVM direkt da. Ich hatte große Lust darauf, unserer jungen und hungrigen Truppe zu helfen. Auch die relativ kurze Distanz zu meiner Familie in der Nähe von Dortmund war ein Pluspunkt.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Aufgabe in Osnabrück ein?

Blacha: Erst vor zweieinhalb Wochen haben wir das Ligaspiel in Osnabrück 0:1 verloren. Das war eines der schon vorher erwähnten Spiele, bei denen sich unsere Leistung nicht im Ergebnis widergespiegelt hat. Wir wollen diesmal den Spieß also umdrehen. Ich kann der Mannschaft dabei voraussichtlich leider nicht helfen, weil ich mich in Duisburg im Adduktorenbereich verletzt habe. Ich rechne wieder mit einem engen Spiel, das sogar erst in der Lotterie Elfmeterschießen entschieden werden könnte. Wir wollen unbedingt die Chance wahren, erneut am DFB-Pokal teilzunehmen. Auch wenn wir in dieser Saison unglücklich 0:1 gegen den Bundesligisten Hertha BSC verloren hatten, haben wir große Lust auf weitere Pokalspiele.

DFB.de: In der 3. Liga geht es nach der Länderspielpause gegen den 1. FC Magdeburg anspruchsvoll weiter. Wie ist Ihr Eindruck vom FCM?

Blacha: Der 1. FC Magdeburg spielt bislang richtig guten Fußball. Die Entwicklung der Mannschaft, seitdem Trainer Christian Titz übernommen hat, ist beeindruckend. Gegen uns muss der FCM aber auch erstmal punkten. In unseren fünf Heimspielen haben wir zehn Zähler geholt. Mit den Fans entsteht in unserem Stadion eine ganz besondere Atmosphäre, die einfach nur Bock auf Fußball macht.

[mspw]

David Blacha ist in der 3. Liga ein ganz besonderes Tor gelungen. Der Mittelfeldspieler des SV Meppen traf in der Partie beim MSV Duisburg fast von der Mittellinie aus zum 1:0-Endstand. Im DFB.de-Interview spricht der 30-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über sein Traumtor und den Kampf um den Klassenverbleib.

DFB.de: Würden Sie sich als "Schlitzohr" bezeichnen, Herr Blacha?

David Blacha: Unser Siegtor in Duisburg sieht natürlich danach aus. (lacht) Ich habe den Ball gut getroffen und wusste direkt, dass er reingehen wird. Dass am Ende ein Sieg für uns dabei herausgekommen ist, macht das Tor aber noch schöner.

DFB.de: Schildern Sie doch bitte den Treffer aus Ihrer Sicht.

Blacha: Auf der Höhe des Mittelkreises habe ich mir den Ball zunächst in Ruhe zum Freistoß hingelegt, damit unsere kopfballstarken Spieler in dieser Zeit nach vorne laufen konnten. Plötzlich ist MSV-Torhüter Leo Weinkauf weit aus seinem Tor gelaufen, um seine Mitspieler dynamisch zu dirigieren. Daher dachte ich mir, ich probiere es einfach mal.

DFB.de: Hatten Sie nicht Sorge, dass der Freistoß zurückgepfiffen wird?

Blacha: Ich war zunächst schon ein wenig unsicher, ob ich den Freistoß direkt ausführen darf. Bei einem Blick zu Schiedsrichter Tom Bauer hat er mir aber mit einem Kopfnicken und einer leichten Armbewegung zu verstehen gegeben, dass das Spiel freigegeben ist. Da hatte ich dann keine Bedenken mehr.

DFB.de: Gehört das Tor zu Ihren schönsten Treffern?

Blacha: Ich habe an gleicher Stelle ebenfalls aus der Distanz schon einmal gegen den KFC Uerdingen 05 getroffen. Das Tor gegen den MSV toppt das aber nochmal. Einige Mitspieler haben schon gemeint, dass ich damit gute Chancen auf das Tor des Monats hätte. Es wäre allein schon eine tolle Sache, in die Auswahl zu kommen. Häufig sind da sehr berühmte Namen dabei. Der Monat Oktober ist allerdings noch sehr lang. Mal schauen, was da alles so passiert.

DFB.de: Mal abgesehen von Ihrem Traumtor: Was war ausschlaggebend, um in Duisburg als Sieger vom Feld zu gehen?

Blacha: Optisch war es vielleicht nicht das attraktivste Drittligaspiel. Wir haben defensiv aber nur ganz wenig zugelassen und konnten unsere Konterstärke ausspielen. Wir hätten noch mehr Treffer erzielen können. Häufig waren aber entweder die letzten Pässe oder unsere Abschlüsse zu ungenau. Der Sieg war insgesamt auf jeden Fall verdient.

DFB.de: Der Vorsprung auf die Gefahrenzone ist damit auf drei Punkte angewachsen. Wie bewerten Sie die Situation?

Blacha: Die Lage ist noch immer gefährlich und unübersichtlich. Es ist bemerkenswert und beeindruckend, wie dicht die Mannschaften nach elf Spieltagen noch beieinander liegen. Vom Tabellendritten trennen uns auch nur vier Punkte. Klar ist: In dieser Liga darf man sich keine langen Durststrecken erlauben. Sonst findet man sich in einem Bereich wieder, in dem man nicht sein will. Wir haben bislang recht regelmäßig gepunktet. Ausnahme waren da die zwei Zähler aus den vier Begegnungen vor dem Spiel in Duisburg. In diesen Partien hatten zwar die Leistungen, nicht aber die Ergebnisse gestimmt. Daher war beim Sieg gegen den MSV auch eine gewisse Erleichterung dabei. Das hat uns vielleicht aufkommende Zweifel genommen.

DFB.de: Am Mittwoch ist Ihre Mannschaft im Verbandspokal beim Ligakonkurrenten VfL Osnabrück gefordert. Was verbinden Sie mit Ihrem Ex-Verein?

Blacha: Ich hatte eine sehr schöne Zeit in Osnabrück. Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga und dem Klassenverbleib dort im ersten Jahr war sie auch sehr erfolgreich. Von außen betrachtet waren wir damals kein Aufstiegsfavorit. Es war aber beeindruckend, wie wir zusammengewachsen sind. Durch die Aufopferungsbereitschaft jedes Einzelnen und viel harter Arbeit hatten wir tatsächlich den Aufstieg geschafft. Das war ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Leider endete dann das zweite Jahr in der 2. Bundesliga mit dem Abstieg.

DFB.de: Warum haben Sie sich im Sommer für einen Wechsel zum SV Meppen entschieden?

Blacha: Nach der Niederlage in der Relegation gegen den FC Ingolstadt 04 gab es bei mir zunächst eine völlige Leere. Beim VfL Osnabrück gab es einen Wechsel auf den Positionen des Sportdirektors und des Cheftrainers. Die neuen Verantwortlichen hatten scheinbar andere Pläne. Konkrete Gespräche mit mir über eine weitere Zusammenarbeit gab es jedenfalls nicht. Mit dem SV Meppen habe ich aber einen sehr guten neuen Verein gefunden. Mir war es wichtig, das Gefühl zu haben, gewollt zu sein. Das war beim SVM direkt da. Ich hatte große Lust darauf, unserer jungen und hungrigen Truppe zu helfen. Auch die relativ kurze Distanz zu meiner Familie in der Nähe von Dortmund war ein Pluspunkt.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Aufgabe in Osnabrück ein?

Blacha: Erst vor zweieinhalb Wochen haben wir das Ligaspiel in Osnabrück 0:1 verloren. Das war eines der schon vorher erwähnten Spiele, bei denen sich unsere Leistung nicht im Ergebnis widergespiegelt hat. Wir wollen diesmal den Spieß also umdrehen. Ich kann der Mannschaft dabei voraussichtlich leider nicht helfen, weil ich mich in Duisburg im Adduktorenbereich verletzt habe. Ich rechne wieder mit einem engen Spiel, das sogar erst in der Lotterie Elfmeterschießen entschieden werden könnte. Wir wollen unbedingt die Chance wahren, erneut am DFB-Pokal teilzunehmen. Auch wenn wir in dieser Saison unglücklich 0:1 gegen den Bundesligisten Hertha BSC verloren hatten, haben wir große Lust auf weitere Pokalspiele.

DFB.de: In der 3. Liga geht es nach der Länderspielpause gegen den 1. FC Magdeburg anspruchsvoll weiter. Wie ist Ihr Eindruck vom FCM?

Blacha: Der 1. FC Magdeburg spielt bislang richtig guten Fußball. Die Entwicklung der Mannschaft, seitdem Trainer Christian Titz übernommen hat, ist beeindruckend. Gegen uns muss der FCM aber auch erstmal punkten. In unseren fünf Heimspielen haben wir zehn Zähler geholt. Mit den Fans entsteht in unserem Stadion eine ganz besondere Atmosphäre, die einfach nur Bock auf Fußball macht.

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