Meppens Kapitän Tankulic: "Kein besserer Zeitpunkt für die Wende"

Nach elf Drittligapartien ohne Sieg gastiert der SV Meppen heute Abend (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) bei Aufsteiger Rot-Weiss Essen. Luka Tankulic muss sich dabei noch mit der Zuschauerrolle begnügen. Der SVM-Kapitän arbeitet nach seiner Operation am Innenmeniskus am Comeback. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte Offensivspieler mit Mitarbeiter Ralf Debat über die aktuelle Lage.

DFB.de: Auch im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden konnte der SV Meppen den Negativtrend nicht stoppen, unterlag 0:3. Wie bewerten Sie die Partie, Herr Tankulic?

Tankulic: Wir fressen alle drei Gegentore nach Standardsituationen. Das darf einfach nicht passieren, passiert aber immer wieder. Das müssen wir dringend in den Griff bekommen. Auf der anderen Seite betreiben wir einen riesigen Aufwand, belohnen uns aber nicht. Aktuell hat man das Gefühl, dass alles gegen uns läuft.

DFB.de: Es war bereits das elfte Spiel in Serie ohne Sieg. Wie sehr nagt das am Selbstvertrauen?

Tankulic: Jeder, der selbst einmal Fußball gespielt hat, der weiß, wie wichtig Erfolgserlebnisse vor allem für den Kopf sind. Wenn es wieder und wieder nicht klappt, geht auch das Selbstverständnis irgendwann verloren.

DFB.de: Was sind aus Ihrer Sicht neben der Problematik bei Standards derzeit die größten Baustellen?

Tankulic: Wir gehören zu den Mannschaften in der Liga, die sich die meisten Tormöglichkeiten erarbeiten. Doch wir nutzen unsere Chancen nicht effektiv genug. Und dann wird es auch schwierig bis unmöglich, Spiele zu gewinnen.

DFB.de: Mit sieben Punkten aus den ersten vier Begegnungen war der SVM gut in die Saison gestartet. Macht es das noch schwieriger, den Schalter umzulegen?

Tankulic: Darauf würde ich es jetzt nicht schieben. Klar ist, dass wir durch unseren neuen Trainer Stefan Krämer auch eine neue Spielkultur entwickelt haben. Es dauert seine Zeit, bis alles funktioniert. Entscheidend ist aber aus meiner Sicht, dass uns die Abschlussqualität abhandengekommen ist. In den zurückliegenden sechs Spielen haben wir nur ein Tor erzielt. Das sagt schon sehr viel aus.

DFB.de: Wegen einer Meniskusverletzung konnten Sie in dieser Saison noch kein Spiel bestreiten. Wie hart ist es, zuschauen zu müssen?

Tankulic: Ganz ehrlich: Das ist wirklich brutal. Es kribbelt in den Füßen, man will unbedingt selbst aktiv werden, um dem Team zu helfen. Ich bin sehr froh, wenn das vorbei ist.

DFB.de: Wie können Sie sich in dieser Situation als Kapitän einbringen?

Tankulic: Trotz meiner Verletzung und der noch notwendigen Rehamaßnahmen versuche ich, sehr nah dran zu sein und regelmäßig mit meinen Mitspielern zu sprechen. Mit David Blacha, der normalerweise derzeit die Spielführerbinde trägt, gegen Wehen Wiesbaden aber ebenfalls verletzungsbedingt passen musste, tausche ich mich fast täglich aus. Manchmal ist es sogar ganz hilfreich, die Dinge mal von außen zu bewerten. Auf jeden Fall versuchen wir auch innerhalb des Teams alles, um an den notwendigen Stellschrauben zu drehen.

DFB.de: Wann werden Sie der Mannschaft wieder auf dem Platz helfen können?

Tankulic: Mein Ziel ist es, im ersten Spiel nach der WM-Pause am 15. Januar bei Dynamo Dresden mein Comeback zu geben. Aktuell befinde ich mich noch in der Reha, möchte aber während der Vorbereitung im Dezember wieder in das Training einsteigen. Ich hoffe sehr, dass es klappt und ich im Januar wieder voll zur Verfügung stehe.

DFB.de: Könnte Ihnen und dem Team die ungewohnt lange Winterpause nach der englischen Woche möglicherweise gelegen kommen?

Tankulic: Das könnte schon hilfreich sein. Auf der anderen Seite ist es in einer solchen Situation auch schwierig, zwei Monate nichts ändern zu können. Gerade deshalb wäre es sehr wichtig, vor der Pause noch das eine oder andere Erfolgserlebnis zu haben. Das würde uns sehr helfen - nicht nur für das Punktekonto, sondern vor allem auch für den Kopf.

DFB.de: Mit 277 Partien gehört Stefan Krämer zu den erfahrensten Trainern der 3. Liga. Im weiteren Saisonverlauf könnte er sogar Pavel Dotchev als Rekordtrainer ablösen. Wie macht sich die Routine bemerkbar? Wie geht er mit der Situation um?

Tankulic: Natürlich ist es auch für den Trainer alles andere als einfach. Wenn er einen Matchplan vorgibt und wir den aus verschiedenen Gründen nicht einhalten oder einhalten können, dann ist er doch die ärmste Sau. Der Trainer vermittelt uns immer das Gefühl, dass es weitergeht und dass wir allen Grund haben, die Köpfe oben zu behalten. Er gibt uns das Vertrauen und das wollen wir im weiteren Saisonverlauf auch zurückzahlen.

DFB.de: Sie stehen bereits seit Januar 2018 beim SV Meppen unter Vertrag. Warum fühlen Sie sich im Emsland so wohl?

Tankulic: Das gesamte Drumherum passt für mich einfach. Als Ahlener bin ich nicht weit von meiner Heimat und meiner Familie entfernt. Es herrscht eine gute Atmosphäre im gesamten Verein und auch bei den Spielen im Stadion. Es gab für mich bisher noch nie einen Grund, um darüber nachzudenken, den Verein zu verlassen.

DFB.de: Der SVM spielt seit 2017 ununterbrochen in der 3. Liga Wie bewerten Sie die Chancen, auch in der nächsten Saison der dritthöchsten deutschen Spielklasse anzugehören?

Tankulic: Trotz der aktuellen Negativserie ist die Chance auf jeden Fall da, die nötige Qualität ist vorhanden. Wir haben noch 23 Spiele, es ist also nach wie vor alles möglich. Von daher ist es auch noch viel zu früh, um sich ständig mit der Tabelle zu beschäftigen. Unser Ziel ist und bleibt der Klassenverbleib. Wir haben es selbst in der Hand, um uns aus dieser Lage zu befreien.

DFB.de: Im vorletzten Punktspiel des Jahres geht es zu Rot-Weiss Essen. Wie schätzen Sie den Gegner und die Aufgabe ein?

Tankulic: RWE ist nach anfänglichen Schwierigkeiten in der 3. Liga angekommen, hat jetzt auch in vielen Spielen das Momentum auf der Seite, besonders vor eigenem Publikum.

DFB.de: Was trauen Sie Ihrem Team an der Hafenstraße zu?

Tankulic: Wie schon gesagt: Wir haben die Qualität, um in Essen zu gewinnen. Dafür müssen wir allerdings unsere bestmögliche Leistung über 90 Minuten abrufen, nicht nur über 60 oder 70, sonst wird es gegen jeden Gegner in der 3. Liga schwer. Für uns könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben, um in Essen die Wende einzuleiten, unsere Negativserie zu beenden und endlich wieder einen Sieg einzufahren. Nur drei Tage später bestreiten wir das Derby gegen den VfL Osnabrück, könnten damit eine schwierige Hinserie noch positiv abschließen und mit wesentlich mehr Zuversicht auf das neue Jahr blicken.

[mspw]

Nach elf Drittligapartien ohne Sieg gastiert der SV Meppen heute Abend (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) bei Aufsteiger Rot-Weiss Essen. Luka Tankulic muss sich dabei noch mit der Zuschauerrolle begnügen. Der SVM-Kapitän arbeitet nach seiner Operation am Innenmeniskus am Comeback. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte Offensivspieler mit Mitarbeiter Ralf Debat über die aktuelle Lage.

DFB.de: Auch im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden konnte der SV Meppen den Negativtrend nicht stoppen, unterlag 0:3. Wie bewerten Sie die Partie, Herr Tankulic?

Tankulic: Wir fressen alle drei Gegentore nach Standardsituationen. Das darf einfach nicht passieren, passiert aber immer wieder. Das müssen wir dringend in den Griff bekommen. Auf der anderen Seite betreiben wir einen riesigen Aufwand, belohnen uns aber nicht. Aktuell hat man das Gefühl, dass alles gegen uns läuft.

DFB.de: Es war bereits das elfte Spiel in Serie ohne Sieg. Wie sehr nagt das am Selbstvertrauen?

Tankulic: Jeder, der selbst einmal Fußball gespielt hat, der weiß, wie wichtig Erfolgserlebnisse vor allem für den Kopf sind. Wenn es wieder und wieder nicht klappt, geht auch das Selbstverständnis irgendwann verloren.

DFB.de: Was sind aus Ihrer Sicht neben der Problematik bei Standards derzeit die größten Baustellen?

Tankulic: Wir gehören zu den Mannschaften in der Liga, die sich die meisten Tormöglichkeiten erarbeiten. Doch wir nutzen unsere Chancen nicht effektiv genug. Und dann wird es auch schwierig bis unmöglich, Spiele zu gewinnen.

DFB.de: Mit sieben Punkten aus den ersten vier Begegnungen war der SVM gut in die Saison gestartet. Macht es das noch schwieriger, den Schalter umzulegen?

Tankulic: Darauf würde ich es jetzt nicht schieben. Klar ist, dass wir durch unseren neuen Trainer Stefan Krämer auch eine neue Spielkultur entwickelt haben. Es dauert seine Zeit, bis alles funktioniert. Entscheidend ist aber aus meiner Sicht, dass uns die Abschlussqualität abhandengekommen ist. In den zurückliegenden sechs Spielen haben wir nur ein Tor erzielt. Das sagt schon sehr viel aus.

DFB.de: Wegen einer Meniskusverletzung konnten Sie in dieser Saison noch kein Spiel bestreiten. Wie hart ist es, zuschauen zu müssen?

Tankulic: Ganz ehrlich: Das ist wirklich brutal. Es kribbelt in den Füßen, man will unbedingt selbst aktiv werden, um dem Team zu helfen. Ich bin sehr froh, wenn das vorbei ist.

DFB.de: Wie können Sie sich in dieser Situation als Kapitän einbringen?

Tankulic: Trotz meiner Verletzung und der noch notwendigen Rehamaßnahmen versuche ich, sehr nah dran zu sein und regelmäßig mit meinen Mitspielern zu sprechen. Mit David Blacha, der normalerweise derzeit die Spielführerbinde trägt, gegen Wehen Wiesbaden aber ebenfalls verletzungsbedingt passen musste, tausche ich mich fast täglich aus. Manchmal ist es sogar ganz hilfreich, die Dinge mal von außen zu bewerten. Auf jeden Fall versuchen wir auch innerhalb des Teams alles, um an den notwendigen Stellschrauben zu drehen.

DFB.de: Wann werden Sie der Mannschaft wieder auf dem Platz helfen können?

Tankulic: Mein Ziel ist es, im ersten Spiel nach der WM-Pause am 15. Januar bei Dynamo Dresden mein Comeback zu geben. Aktuell befinde ich mich noch in der Reha, möchte aber während der Vorbereitung im Dezember wieder in das Training einsteigen. Ich hoffe sehr, dass es klappt und ich im Januar wieder voll zur Verfügung stehe.

DFB.de: Könnte Ihnen und dem Team die ungewohnt lange Winterpause nach der englischen Woche möglicherweise gelegen kommen?

Tankulic: Das könnte schon hilfreich sein. Auf der anderen Seite ist es in einer solchen Situation auch schwierig, zwei Monate nichts ändern zu können. Gerade deshalb wäre es sehr wichtig, vor der Pause noch das eine oder andere Erfolgserlebnis zu haben. Das würde uns sehr helfen - nicht nur für das Punktekonto, sondern vor allem auch für den Kopf.

DFB.de: Mit 277 Partien gehört Stefan Krämer zu den erfahrensten Trainern der 3. Liga. Im weiteren Saisonverlauf könnte er sogar Pavel Dotchev als Rekordtrainer ablösen. Wie macht sich die Routine bemerkbar? Wie geht er mit der Situation um?

Tankulic: Natürlich ist es auch für den Trainer alles andere als einfach. Wenn er einen Matchplan vorgibt und wir den aus verschiedenen Gründen nicht einhalten oder einhalten können, dann ist er doch die ärmste Sau. Der Trainer vermittelt uns immer das Gefühl, dass es weitergeht und dass wir allen Grund haben, die Köpfe oben zu behalten. Er gibt uns das Vertrauen und das wollen wir im weiteren Saisonverlauf auch zurückzahlen.

DFB.de: Sie stehen bereits seit Januar 2018 beim SV Meppen unter Vertrag. Warum fühlen Sie sich im Emsland so wohl?

Tankulic: Das gesamte Drumherum passt für mich einfach. Als Ahlener bin ich nicht weit von meiner Heimat und meiner Familie entfernt. Es herrscht eine gute Atmosphäre im gesamten Verein und auch bei den Spielen im Stadion. Es gab für mich bisher noch nie einen Grund, um darüber nachzudenken, den Verein zu verlassen.

DFB.de: Der SVM spielt seit 2017 ununterbrochen in der 3. Liga Wie bewerten Sie die Chancen, auch in der nächsten Saison der dritthöchsten deutschen Spielklasse anzugehören?

Tankulic: Trotz der aktuellen Negativserie ist die Chance auf jeden Fall da, die nötige Qualität ist vorhanden. Wir haben noch 23 Spiele, es ist also nach wie vor alles möglich. Von daher ist es auch noch viel zu früh, um sich ständig mit der Tabelle zu beschäftigen. Unser Ziel ist und bleibt der Klassenverbleib. Wir haben es selbst in der Hand, um uns aus dieser Lage zu befreien.

DFB.de: Im vorletzten Punktspiel des Jahres geht es zu Rot-Weiss Essen. Wie schätzen Sie den Gegner und die Aufgabe ein?

Tankulic: RWE ist nach anfänglichen Schwierigkeiten in der 3. Liga angekommen, hat jetzt auch in vielen Spielen das Momentum auf der Seite, besonders vor eigenem Publikum.

DFB.de: Was trauen Sie Ihrem Team an der Hafenstraße zu?

Tankulic: Wie schon gesagt: Wir haben die Qualität, um in Essen zu gewinnen. Dafür müssen wir allerdings unsere bestmögliche Leistung über 90 Minuten abrufen, nicht nur über 60 oder 70, sonst wird es gegen jeden Gegner in der 3. Liga schwer. Für uns könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben, um in Essen die Wende einzuleiten, unsere Negativserie zu beenden und endlich wieder einen Sieg einzufahren. Nur drei Tage später bestreiten wir das Derby gegen den VfL Osnabrück, könnten damit eine schwierige Hinserie noch positiv abschließen und mit wesentlich mehr Zuversicht auf das neue Jahr blicken.

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