Meppen-Trainerin Bakhuis: "Wir sind gekommen, um zu bleiben"

Carin Bakhuis (33) ist seit vergangenem Sommer Trainerin des SV Meppen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Nach 14 Spieltagen spricht vieles dafür, dass die Niederländerin den Aufsteiger zum Klassenverbleib führen wird. Am Sonntag (ab 16 Uhr, live auf MagentaSport) ist Bayer 04 Leverkusen beim SV Meppen zu Gast. Für Bakhuis wird es ein besonderes Spiel, schließlich trifft sie auf ihren ehemaligen "Chef" Robert de Pauw, mit dem sie bei Twente Enschede als dessen Assistentin zusammengearbeitet hat.

DFB.de: Carin Bakhuis, mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Partie gegen Bayer Leverkusen?

Carin Bakhuis: Es ist für uns eine große Chance, einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu machen. Aber es wird die nächste schwere Aufgabe. Denn auf diesem Niveau kennen wir keinen einfachen Gegner. Wir haben das Hinspiel in Leverkusen zwar gewonnen, allerdings brauchten wir dafür einen sehr guten Tag. Und das wird wieder nötig sein. Trotzdem habe ich natürlich die Hoffnung, dass wir etwas holen können.

DFB.de: Wie schätzen Sie Leverkusen ein?

Bakhuis: Sie sind meiner Meinung nach etwas unberechenbar. Auf jeden Fall spielen sie anders als viele Konkurrenten in der Bundesliga.

DFB.de: In welcher Hinsicht?

Bakhuis: Leverkusen tritt normalerweise mit einer Dreierkette in der Defensive an. Die deutliche Mehrzahl der Teams setzt allerdings auf eine Viererkette. Darauf müssen wir uns einstellen. Grundsätzlich habe ich Respekt vor der Dynamik, die Leverkusen oft auf den Rasen bringen kann.

DFB.de: Bei Bayer 04 ist inzwischen Robert de Pauw als Trainer in der Verantwortung. In der vergangenen Saison waren Sie noch seine Assistentin bei Twente Enschede. Ist dies wegen dieser Konstellation eine besondere Begegnung für Sie?

Bakhuis: Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen einen früheren Kollegen spielt. Die gleiche Situation habe ich ja auch mit Tommy Stroot in Wolfsburg. Ich freue mich auf diese Wiedersehen. Aber andererseits muss man auch sagen, dass es mit jeder Begegnung, die man bestreitet, normaler wird.

DFB.de: Wie schauen Sie auf die gemeinsame Zeit mit Robert de Pauw zurück?

Bakhuis: Wir haben ein Jahr in Enschede zusammengearbeitet und sind dort Meister in den Niederlanden geworden. Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit, an die ich gerne zurückdenke. Aber jetzt richtet sich sein Fokus natürlich auf Leverkusen und meiner auf meine Arbeit beim SV Meppen. Damit habe ich genug zu tun.

DFB.de: Als Aufsteiger haben Sie nach 14 Begegnungen 13 Punkte auf dem Konto. Wie ordnen Sie die aktuelle Situation ein?

Bakhuis: Damit belegen wir derzeit Rang acht. Das ist völlig in Ordnung für uns. Ich sage immer wieder, dass das meiner Meinung nach genau die Platzierung ist, die zu unseren bisherigen Leistungen passt. Wir sind stabil unterwegs. Wir entwickeln uns in die richtige Richtung. Das ist für mich ein entscheidender Faktor. Manchmal, das muss ich auch sagen, könnte es gerne etwas schneller gehen.

DFB.de: Zuletzt gab es ein 0:4 gegen die TSG Hoffenheim.

Bakhuis: Das Ergebnis ist für meinen Geschmack zu deutlich ausgefallen. Aber das kann passieren. Wichtig ist, dass wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Grundsätzlich ist es mir wichtig, dass wir defensiv gut stehen und wenig Gegentore bekommen. Dieses 0:4 war unsere höchste Saisonniederlage bisher und bleibt hoffentlich ein Ausrutscher. Man darf bei der Bewertung aber auch nicht vergessen, dass es bis zur Pause 0:0 stand. Danach haben wir leider etwas unsere Linie verloren. Darüber haben wir gesprochen.

DFB.de: Aus den vergangenen fünf Begegnungen haben Sie nur einen Punkt geholt. Macht Ihnen das Sorge?

Bakhuis: Ich sage es lieber so: Diese Ausbeute tut schon etwas weh. Aber man muss bei der Bewertung auch berücksichtigen, dass in diese Zeit die Begegnungen gegen die Topteams aus Wolfsburg, Frankfurt, Freiburg und Hoffenheim fallen. Jetzt kommen die Duelle gegen die Gegner auf Augenhöhe. Da wollen wir wieder besser punkten.

DFB.de: Es sind ja auch noch ein paar Zähler nötig, um den Klassenverbleib zu schaffen.

Bakhuis: Ja, natürlich. Das wissen wir auch ganz genau. Wir sind noch nicht durch. Gleichzeitig bin ich überzeugt davon, dass wir die nötigen Zähler noch holen werden. Man darf nicht vergessen, dass wir ein Aufsteiger sind. Wir sind gekommen, um zu bleiben. Und das werden wir auch schaffen. Denn wir sind für jeden Gegner schwer zu spielen, weil wir defensiv meist sehr gut arbeiten. Unser Ziel ist es in der Rückrunde, dass wir auch Offensive die nächsten Schritte gehen. Wir müssen es erzwingen, mehr Tore zu schießen. Wir lassen immer noch zu oft gute Möglichkeiten liegen. Daran arbeiten wir.

DFB.de: Sie sind seit dem vergangenen Sommer Trainerin beim SV Meppen. Wie haben Sie die Zeit in Deutschland bisher erlebt?

Bakhuis: Deutschland passt sehr gut zu mir. Ich lebe in den Niederlanden bei meiner Familie, bin aber in einer knappen Stunde in Meppen. Die Konstellation ist einfach perfekt. Ich mag die Bundesliga. Ich liebe die Herausforderungen, die Woche für Woche auf uns warten. Am vergangenen Wochenende waren wie in Hoffenheim. Ich glaube, dass es so eine weite Reise zu einem Auswärtsspiel in den Niederlanden nicht gibt. Und auf unserem Weg habe ich sogar Berge gesehen… (lacht)

DFB.de: Und wie vergleichen sie das Niveau zwischen der deutschen und der niederländischen Liga?

Bakhuis: Ich glaube, dass wir mit dem SV Meppen in den Niederlanden eine gute Rolle im Mittelfeld spielen könnten. Vielleicht wäre auch das obere Drittel möglich. Auf der anderen Seite könnte Twente Enschede bei uns eventuell um den dritten Platz mitspielen. Aber das ist Spekulation. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass das Niveau in Deutschland viel ausgeglichener ist. In den Niederlanden gibt es zwei oder drei gute Teams, in Deutschland ist alles viel enger zusammen. Ein Testspiel gegen den SC Heerenveen beispielsweise haben wir 6:0 gewonnen – und die sind im Moment Achter in den Niederlanden, genauso wie wir in Deutschland. Da ist schon ein deutlicher Unterschied zu erkennen.

[sw]

Carin Bakhuis (33) ist seit vergangenem Sommer Trainerin des SV Meppen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Nach 14 Spieltagen spricht vieles dafür, dass die Niederländerin den Aufsteiger zum Klassenverbleib führen wird. Am Sonntag (ab 16 Uhr, live auf MagentaSport) ist Bayer 04 Leverkusen beim SV Meppen zu Gast. Für Bakhuis wird es ein besonderes Spiel, schließlich trifft sie auf ihren ehemaligen "Chef" Robert de Pauw, mit dem sie bei Twente Enschede als dessen Assistentin zusammengearbeitet hat.

DFB.de: Carin Bakhuis, mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Partie gegen Bayer Leverkusen?

Carin Bakhuis: Es ist für uns eine große Chance, einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu machen. Aber es wird die nächste schwere Aufgabe. Denn auf diesem Niveau kennen wir keinen einfachen Gegner. Wir haben das Hinspiel in Leverkusen zwar gewonnen, allerdings brauchten wir dafür einen sehr guten Tag. Und das wird wieder nötig sein. Trotzdem habe ich natürlich die Hoffnung, dass wir etwas holen können.

DFB.de: Wie schätzen Sie Leverkusen ein?

Bakhuis: Sie sind meiner Meinung nach etwas unberechenbar. Auf jeden Fall spielen sie anders als viele Konkurrenten in der Bundesliga.

DFB.de: In welcher Hinsicht?

Bakhuis: Leverkusen tritt normalerweise mit einer Dreierkette in der Defensive an. Die deutliche Mehrzahl der Teams setzt allerdings auf eine Viererkette. Darauf müssen wir uns einstellen. Grundsätzlich habe ich Respekt vor der Dynamik, die Leverkusen oft auf den Rasen bringen kann.

DFB.de: Bei Bayer 04 ist inzwischen Robert de Pauw als Trainer in der Verantwortung. In der vergangenen Saison waren Sie noch seine Assistentin bei Twente Enschede. Ist dies wegen dieser Konstellation eine besondere Begegnung für Sie?

Bakhuis: Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen einen früheren Kollegen spielt. Die gleiche Situation habe ich ja auch mit Tommy Stroot in Wolfsburg. Ich freue mich auf diese Wiedersehen. Aber andererseits muss man auch sagen, dass es mit jeder Begegnung, die man bestreitet, normaler wird.

DFB.de: Wie schauen Sie auf die gemeinsame Zeit mit Robert de Pauw zurück?

Bakhuis: Wir haben ein Jahr in Enschede zusammengearbeitet und sind dort Meister in den Niederlanden geworden. Es war eine schöne und erfolgreiche Zeit, an die ich gerne zurückdenke. Aber jetzt richtet sich sein Fokus natürlich auf Leverkusen und meiner auf meine Arbeit beim SV Meppen. Damit habe ich genug zu tun.

DFB.de: Als Aufsteiger haben Sie nach 14 Begegnungen 13 Punkte auf dem Konto. Wie ordnen Sie die aktuelle Situation ein?

Bakhuis: Damit belegen wir derzeit Rang acht. Das ist völlig in Ordnung für uns. Ich sage immer wieder, dass das meiner Meinung nach genau die Platzierung ist, die zu unseren bisherigen Leistungen passt. Wir sind stabil unterwegs. Wir entwickeln uns in die richtige Richtung. Das ist für mich ein entscheidender Faktor. Manchmal, das muss ich auch sagen, könnte es gerne etwas schneller gehen.

DFB.de: Zuletzt gab es ein 0:4 gegen die TSG Hoffenheim.

Bakhuis: Das Ergebnis ist für meinen Geschmack zu deutlich ausgefallen. Aber das kann passieren. Wichtig ist, dass wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Grundsätzlich ist es mir wichtig, dass wir defensiv gut stehen und wenig Gegentore bekommen. Dieses 0:4 war unsere höchste Saisonniederlage bisher und bleibt hoffentlich ein Ausrutscher. Man darf bei der Bewertung aber auch nicht vergessen, dass es bis zur Pause 0:0 stand. Danach haben wir leider etwas unsere Linie verloren. Darüber haben wir gesprochen.

DFB.de: Aus den vergangenen fünf Begegnungen haben Sie nur einen Punkt geholt. Macht Ihnen das Sorge?

Bakhuis: Ich sage es lieber so: Diese Ausbeute tut schon etwas weh. Aber man muss bei der Bewertung auch berücksichtigen, dass in diese Zeit die Begegnungen gegen die Topteams aus Wolfsburg, Frankfurt, Freiburg und Hoffenheim fallen. Jetzt kommen die Duelle gegen die Gegner auf Augenhöhe. Da wollen wir wieder besser punkten.

DFB.de: Es sind ja auch noch ein paar Zähler nötig, um den Klassenverbleib zu schaffen.

Bakhuis: Ja, natürlich. Das wissen wir auch ganz genau. Wir sind noch nicht durch. Gleichzeitig bin ich überzeugt davon, dass wir die nötigen Zähler noch holen werden. Man darf nicht vergessen, dass wir ein Aufsteiger sind. Wir sind gekommen, um zu bleiben. Und das werden wir auch schaffen. Denn wir sind für jeden Gegner schwer zu spielen, weil wir defensiv meist sehr gut arbeiten. Unser Ziel ist es in der Rückrunde, dass wir auch Offensive die nächsten Schritte gehen. Wir müssen es erzwingen, mehr Tore zu schießen. Wir lassen immer noch zu oft gute Möglichkeiten liegen. Daran arbeiten wir.

DFB.de: Sie sind seit dem vergangenen Sommer Trainerin beim SV Meppen. Wie haben Sie die Zeit in Deutschland bisher erlebt?

Bakhuis: Deutschland passt sehr gut zu mir. Ich lebe in den Niederlanden bei meiner Familie, bin aber in einer knappen Stunde in Meppen. Die Konstellation ist einfach perfekt. Ich mag die Bundesliga. Ich liebe die Herausforderungen, die Woche für Woche auf uns warten. Am vergangenen Wochenende waren wie in Hoffenheim. Ich glaube, dass es so eine weite Reise zu einem Auswärtsspiel in den Niederlanden nicht gibt. Und auf unserem Weg habe ich sogar Berge gesehen… (lacht)

DFB.de: Und wie vergleichen sie das Niveau zwischen der deutschen und der niederländischen Liga?

Bakhuis: Ich glaube, dass wir mit dem SV Meppen in den Niederlanden eine gute Rolle im Mittelfeld spielen könnten. Vielleicht wäre auch das obere Drittel möglich. Auf der anderen Seite könnte Twente Enschede bei uns eventuell um den dritten Platz mitspielen. Aber das ist Spekulation. Grundsätzlich ist es jedoch so, dass das Niveau in Deutschland viel ausgeglichener ist. In den Niederlanden gibt es zwei oder drei gute Teams, in Deutschland ist alles viel enger zusammen. Ein Testspiel gegen den SC Heerenveen beispielsweise haben wir 6:0 gewonnen – und die sind im Moment Achter in den Niederlanden, genauso wie wir in Deutschland. Da ist schon ein deutlicher Unterschied zu erkennen.

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