Meppen-Trainerin Bakhuis: "Wir sind bereit"

Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: Carin Bakhuis (32), neue Trainerin beim Aufsteiger SV Meppen.

Carin Bakhuis kennt die FLYERALARM Frauen-Bundesliga noch nicht besonders gut. Woher auch? Die 32 Jahre alte Niederländerin hat bisher ausschließlich in ihrem Heimatland gearbeitet. Aber Bakhuis selbst ist in Deutschland keine Unbekannte. Zumindest nicht für Tommy Stroot, Trainer des VfL Wolfsburg, und für Robert de Pauw, den neuen Trainer von Bayer 04 Leverkusen. Bei beiden war Bakhuis Assistentin bei den Frauen des FC Twente Enschede. Mit beiden gewann sie die Meisterschaft in den Niederlanden.

"Wir hatten in Enschede eine tolle Zeit, weil wir uns gegen große Konkurrenten wie Ajax Amsterdam durchgesetzt haben", sagt Bakhuis. "Wir waren immer der Underdog. Aber in dieser Rolle haben wir uns sehr wohl gefühlt und super Erfolge gefeiert." Die Voraussetzungen bei ihrer neuen Aufgabe in Meppen seien auf den ersten Blick ziemlich ähnlich: "Auch hier gehen wir als großer Außenseiter in die neue Saison. Aber das stört uns überhaupt nicht. Wir alle haben richtig Bock auf die Herausforderungen, die auf uns warten. Und ich bin davon überzeugt, dass wir am Ende gemeinsam unsere Ziele realisieren können."

"Mir ist es wichtig, dass ich nah an der Mannschaft bin"

Damit das klappt, setzt Bakhuis auf den Teamgeist. "Mir ist es wichtig, dass ich nah an der Mannschaft bin. Wenn die Spielerinnen sich wohl fühlen, können sie ihre besten Leistungen abrufen. Uns steht jetzt ein sehr intensives Jahr bevor. Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir zusammenhalten", sagt Bakhuis.

Auch taktisch hat sie klare Vorstellungen, die für einen Aufsteiger durchaus überraschend sind: "Mir ist es wichtig, dass wir viel Ballbesitz haben, möglichst mehr als unser Gegner. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass uns frühes Pressing zum Erfolg führen wird. Mir ist klar, dass das ungewöhnlich ist für ein Team, das aus der 2. Bundesliga kommt. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man am ehesten seine Ziele erreicht, wenn man mutig und offensiv auftritt. So werden wir es deshalb angehen."

Die taktischen Aspekte sind Bakhuis ebenfalls sehr wichtig. "Ich komme aus den Niederlanden. Das ist ein kleines Land. Wir können gegen große Nationen nur bestehen, wenn wir schlau sind und taktisch weiter als die meisten Konkurrenten, sonst haben wir keine Chance", sagt Bakhuis. Und gleiches gilt auch für ihr Engagement in Meppen: "Wenn wir das machen, was alle tun, wird es sehr schwer werden. Wir müssen innovativ sein und uns was zutrauen. Dann ist vieles möglich."

"Bis alle Rädchen ineinandergreifen, wird es ein wenig dauern"

Bakhuis hat nicht nur sportlich spannende Thesen, auch ihre Vita ist durchaus überraschend. Bislang war sie ausschließlich in den Niederlanden tätig. Als Spielerin hat sie es dort bis in die 2. Liga geschafft. Mit BeQuick28, einem Team aus Zwolle war das. "Ich musste mich damals entscheiden, ob ich meinen Weg als Spielerin weitergehen oder ob ich meiner Leidenschaft als Trainerin folgen möchte. Die Entscheidung ist mir nicht schwergefallen, weil ich schon immer Trainerin werden wollte."

Bereits früh hat sie in diesem Bereich erste Erfahrungen sammeln können. Mit 14 Jahren war sie schon in ihrem Heimatverein Ommer Zatertag Club im Nachwuchsbereich tätig. Von dort aus wechselte sie in Jugendabteilung beim FC Twente und blieb dort acht Jahre. Nach einem zweijährigen Intermezzo bei BeQuick28 und PEC Zwolle kehrte sie nach Enschede zurück und übernahm eine wichtige Rolle im Trainerteam der Frauenmannschaft. Nun folgt für sie ein neues spannendes Abenteuer: Weil sie erstmals die Niederlande verlässt, um ihre Premiere im deutschen Frauenfußball zu feiern

Der Auftakt wird direkt kompliziert. Der SV Meppen empfängt am 18. September (ab 13 Uhr, live auf Magenta Sport) den SC Freiburg. Gegen den Tabellensechsten der vergangenen Saison werden die Meppenerinnen direkt zeigen müssen, ob sie die Vorgaben ihrer neuen Trainerin schon umsetzen können. "Bis alle Rädchen ineinandergreifen, wird es sicherlich ein wenig dauern", sagt Bakhuis. "Aber die Eindrücke, die ich bisher gesammelt habe, stimme mich sehr zuversichtlich. Wir sind bereit."

[sw]

Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: Carin Bakhuis (32), neue Trainerin beim Aufsteiger SV Meppen.

Carin Bakhuis kennt die FLYERALARM Frauen-Bundesliga noch nicht besonders gut. Woher auch? Die 32 Jahre alte Niederländerin hat bisher ausschließlich in ihrem Heimatland gearbeitet. Aber Bakhuis selbst ist in Deutschland keine Unbekannte. Zumindest nicht für Tommy Stroot, Trainer des VfL Wolfsburg, und für Robert de Pauw, den neuen Trainer von Bayer 04 Leverkusen. Bei beiden war Bakhuis Assistentin bei den Frauen des FC Twente Enschede. Mit beiden gewann sie die Meisterschaft in den Niederlanden.

"Wir hatten in Enschede eine tolle Zeit, weil wir uns gegen große Konkurrenten wie Ajax Amsterdam durchgesetzt haben", sagt Bakhuis. "Wir waren immer der Underdog. Aber in dieser Rolle haben wir uns sehr wohl gefühlt und super Erfolge gefeiert." Die Voraussetzungen bei ihrer neuen Aufgabe in Meppen seien auf den ersten Blick ziemlich ähnlich: "Auch hier gehen wir als großer Außenseiter in die neue Saison. Aber das stört uns überhaupt nicht. Wir alle haben richtig Bock auf die Herausforderungen, die auf uns warten. Und ich bin davon überzeugt, dass wir am Ende gemeinsam unsere Ziele realisieren können."

"Mir ist es wichtig, dass ich nah an der Mannschaft bin"

Damit das klappt, setzt Bakhuis auf den Teamgeist. "Mir ist es wichtig, dass ich nah an der Mannschaft bin. Wenn die Spielerinnen sich wohl fühlen, können sie ihre besten Leistungen abrufen. Uns steht jetzt ein sehr intensives Jahr bevor. Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir zusammenhalten", sagt Bakhuis.

Auch taktisch hat sie klare Vorstellungen, die für einen Aufsteiger durchaus überraschend sind: "Mir ist es wichtig, dass wir viel Ballbesitz haben, möglichst mehr als unser Gegner. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass uns frühes Pressing zum Erfolg führen wird. Mir ist klar, dass das ungewöhnlich ist für ein Team, das aus der 2. Bundesliga kommt. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man am ehesten seine Ziele erreicht, wenn man mutig und offensiv auftritt. So werden wir es deshalb angehen."

Die taktischen Aspekte sind Bakhuis ebenfalls sehr wichtig. "Ich komme aus den Niederlanden. Das ist ein kleines Land. Wir können gegen große Nationen nur bestehen, wenn wir schlau sind und taktisch weiter als die meisten Konkurrenten, sonst haben wir keine Chance", sagt Bakhuis. Und gleiches gilt auch für ihr Engagement in Meppen: "Wenn wir das machen, was alle tun, wird es sehr schwer werden. Wir müssen innovativ sein und uns was zutrauen. Dann ist vieles möglich."

"Bis alle Rädchen ineinandergreifen, wird es ein wenig dauern"

Bakhuis hat nicht nur sportlich spannende Thesen, auch ihre Vita ist durchaus überraschend. Bislang war sie ausschließlich in den Niederlanden tätig. Als Spielerin hat sie es dort bis in die 2. Liga geschafft. Mit BeQuick28, einem Team aus Zwolle war das. "Ich musste mich damals entscheiden, ob ich meinen Weg als Spielerin weitergehen oder ob ich meiner Leidenschaft als Trainerin folgen möchte. Die Entscheidung ist mir nicht schwergefallen, weil ich schon immer Trainerin werden wollte."

Bereits früh hat sie in diesem Bereich erste Erfahrungen sammeln können. Mit 14 Jahren war sie schon in ihrem Heimatverein Ommer Zatertag Club im Nachwuchsbereich tätig. Von dort aus wechselte sie in Jugendabteilung beim FC Twente und blieb dort acht Jahre. Nach einem zweijährigen Intermezzo bei BeQuick28 und PEC Zwolle kehrte sie nach Enschede zurück und übernahm eine wichtige Rolle im Trainerteam der Frauenmannschaft. Nun folgt für sie ein neues spannendes Abenteuer: Weil sie erstmals die Niederlande verlässt, um ihre Premiere im deutschen Frauenfußball zu feiern

Der Auftakt wird direkt kompliziert. Der SV Meppen empfängt am 18. September (ab 13 Uhr, live auf Magenta Sport) den SC Freiburg. Gegen den Tabellensechsten der vergangenen Saison werden die Meppenerinnen direkt zeigen müssen, ob sie die Vorgaben ihrer neuen Trainerin schon umsetzen können. "Bis alle Rädchen ineinandergreifen, wird es sicherlich ein wenig dauern", sagt Bakhuis. "Aber die Eindrücke, die ich bisher gesammelt habe, stimme mich sehr zuversichtlich. Wir sind bereit."

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