Meppen-Trainer Middendorp: "Sehr hoher Schwierigkeitsgrad"

Bei Arminia Bielefeld wurde Ernst Middendorp zum "Jahrhundert-Trainer", führte die Ostwestfalen aus der Drittklassigkeit in die Bundesliga. Beim SV Meppen soll es "nur" der Klassenverbleib in der 3. Liga sein. Die Emsländer waren schon abgeschlagen, schöpfen aber unter Middendorps Regie wieder Hoffnung. Im DFB.de-Interview spricht der 64 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Spiel heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) beim VfL Osnabrück.

DFB.de: Beim 2:0 gegen Rot-Weiss Essen gelang Ihrer Mannschaft ein wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenverbleib. Was war der Schlüssel, Herr Middendorp?

Ernst Middendorp: Entscheidend war, dass wir inzwischen in der Lage sind, über 90 Minuten wettbewerbsfähig zu sein, und dass wir an der nötigen Konsequenz in der Defensive, aber auch in der Offensive gearbeitet haben. Vor allem die erste Halbzeit war sehr gut, da hätten wir höher als 1:0 führen können, auch wenn die Essener ebenfalls eine gute Chance ausgelassen haben. Nach der Pause konnten wir einen Fehler des Gegners zum 2:0 nutzen und haben uns dann vor allem darauf fokussiert, gut zu verteidigen. Unter dem Strich war es ein absolut verdienter Sieg für uns.

DFB.de: Sie standen früher auch selbst bei RWE an der Seitenlinie. Es war Ihre zuvor letzte Station in Deutschland. War der Sieg daher auch für Sie persönlich etwas Besonderes?

Middendorp: Nein, das spielt nach einer so langen Zeit gar keine Rolle mehr. Ich bin damals voller Überzeugung nach Essen gewechselt, musste aber schnell feststellen, dass Zusagen nicht eingehalten wurden und dass die Perspektiven nicht so waren, wie sie mir zuvor aufgezeigt worden waren. Daraus habe ich die Konsequenzen gezogen und den Klub schnell wieder verlassen. Grundsätzlich sehe ich RWE aber nach wie vor als eine Größe im deutschen Fußball und bin davon überzeugt, dass der Verein in absehbarer Zukunft wieder in die 2. Bundesliga aufsteigen wird.

DFB.de: Für den SV Meppen stehen jetzt drei Erfolge in Serie zu Buche, so dass Ihr Klub wieder auf den Klassenverbleib hoffen darf. Dabei wurden auch die beiden Spitzenmannschaften 1. FC Saarbrücken und SV Wehen Wiesbaden bezwungen. Wie haben Sie das hinbekommen?

Middendorp: Dass es einige Zeit gedauert hat, bis sich die ersten Erfolge eingestellt haben, lag an einigen Faktoren. Dazu gehörte beispielsweise auch die personelle Situation. Dazu nur einige Beispiele: Innenverteidiger Bruno Soares kam im Januar ohne jede Wettkampfpraxis, musste dann noch verletzungsbedingte Rückschläge hinnehmen. Willi Evseev kehrte nach einem Achillessehnenriss erst im März langsam zurück, Ole Käuper verpasste einige Partien. Von unserem Kapitän Luka Tankulic, der in dieser Saison wegen einer Meniskusverletzung noch gar keine Partie bestritten hat, will ich erst gar nicht reden. Kein Team in der 3. Liga kann so viele wichtige Spieler gleichwertig ersetzen. In den zurückliegenden Wochen hat sich die Lage verbessert und damit auch die Leistungsfähigkeit. Auf dieser Basis haben wir im Training intensiv daran gearbeitet, uns zu steigern und eine positive Entwicklung einzuleiten. So ist auch eine Gemeinschaft entstanden. All das hilft dabei, die Leistungen auf dem Platz abzurufen.

DFB.de: Gab es für Sie einen bestimmten Wendepunkt?

Middendorp: Obwohl wir vor einigen Wochen bei der U 23 von Borussia Dortmund noch 0:1 verloren hatten, konnte ich in diesem Spiel zum ersten Mal sehen, dass wir über 90 Minuten mit einem Gegner mindestens auf Augenhöre waren. Das war für mich ein Indikator, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Zuvor hatten wir oft nur über 30 oder 60 Minuten unsere Leistung abrufen können. Das reicht aber in der 3. Liga natürlich nicht. Die Partien und die Ergebnisse nach dem Dortmund-Spiel haben gezeigt, dass die Richtung stimmt.

DFB.de: Dennoch beträgt der Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz fünf Punkte. Wie sehr hilft Ihnen Ihre große Routine in einer solchen Lage?

Middendorp: Zur Kompetenz eines Cheftrainers gehören aus meiner Sicht sein qualifiziertes Wissen in allen notwendigen Bereichen sowie seine gesammelten Erfahrungen. Wenn man solche Situation schon häufiger erlebt hat, dann ist das mit Sicherheit ein Element, das helfen kann. Es gibt keine Garantie, aber es erhöht die Chancen.

DFB.de: Ihr Torjäger Marvin Pourié und auch Willi Evseev sprachen zuletzt schon von einem möglichen "Wunder". Würden Sie den Klassenverbleib auch so bezeichnen?

Middendorp: In solchen Kategorien denke ich im Fußball nicht. Wir sollten uns darauf konzentrieren, was wir selbst beeinflussen können. Wir haben noch drei Spiele, die wir bestmöglich bestreiten wollen. Alles andere liegt nicht in unserer Hand.

DFB.de: Für Sie ist der SV Meppen die erste Trainerstation in Deutschland seit 14 Jahren. Was hatte Sie von einer Rückkehr aus Südafrika überzeugt?

Middendorp: Es sprachen einige Faktoren dafür. Zum einen meine Heimatverbundenheit, weil ich aus der Region komme. Dazu war Geschäftsführer Ronny Maul früher in Bielefeld mein Spieler, auch Sportvorstand Heiner Beckmann kenne ich seit vielen Jahren. Außerdem übte auch die Aufgabe, die von Beginn an einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad hatte, einen großen Reiz aus. Deshalb musste ich bei der Anfrage nicht lange überlegen, zumal es auch genug Gründe gab, meinen vorherigen Verein Swallows FC zu verlassen.

DFB.de: Für viele kam die Entscheidung sehr überraschend. Wie hatten Sie die Reaktionen im Umfeld wahrgenommen?

Middendorp: Gar nicht. Ich lese keine Zeitungen, erst recht keine sozialen Medien. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Wie sie von dem einen oder anderen bewertet werden, spielt für mich keine Rolle. Darauf habe ich ohnehin keinen Einfluss.

DFB.de: Neben Deutschland und Ihrer zweiten Heimat Südafrika waren Sie auch schon in Ghana, im Iran, in China, auf Zypern, in Thailand und in Äthiopien tätig. Was hat für Sie den Reiz ausgemacht, in so vielen verschiedenen Ländern zu arbeiten?

Middendorp: Das war auf jeden Fall nicht genau so geplant, wenn Sie das meinen. Wenn man aber seit inzwischen 29 Jahren nahezu unterunterbrochen im Trainergeschäft tätig ist, dann muss man sich zwangsläufig davon verabschieden, langfristige Pläne aufzustellen. Wenn wir ehrlich sind, ist doch eine Zeitschiene von mehr als zwei Jahren für einen Trainer beim gleichen Klub schon außergewöhnlich. Deshalb bin ich durchaus stolz darauf, gleich von einer Reihe von Vereinen wie Arminia Bielefeld, den Kaizer Chiefs in Johannesburg oder auch Maritzburg United sogar mehrfach verpflichtet worden zu sein. Einige Trennungen hatten auch gar nichts mit den sportlichen Leistungen zu tun. So hat es mir beispielsweise bei Saint George in Äthiopien sehr gut gefallen. Wenn man sich dann aber plötzlich in einem Kriegsgebiet befindet, muss man sich schon gut überlegen, wie man darauf reagiert. Viel Spaß hat mir im Übrigen auch die Zusammenarbeit und der Austausch mit Arsène Wenger beim Fußballweltverband FIFA gemacht.

DFB.de: Ist für Sie ein Verbleib in Deutschland und auch beim SV Meppen vorstellbar? Oder hängt die Entscheidung vom Klassenverbleib ab?

Middendorp: Zu Frage eins ein klares Ja von mir. In mir steckt grundsätzlich noch viel zu viel Energie, um jetzt schon ans Aufhören zu denken. Ob es in Meppen oder anderswo weitergeht, wird man sehen. Mit dem SVM habe ich bewusst eine Zusammenarbeit bis zum letzten Spieltag am 27. Mai vereinbart. Danach können beide Seiten frei entscheiden, wie die Zukunft aussieht. Fakt ist, dass wir hier gemeinsam eine positive Entwicklung eingeleitet haben und dass es mir große Freude bereitet, für diesen Verein mit seinem interessanten Umfeld und seinen begeisterungsfähigen Anhängern zu arbeiten. Aus meiner Sicht muss das auch nicht unbedingt an eine bestimmte Liga geknüpft sein.

DFB.de: Jetzt geht es mit dem Derby beim Aufstiegsaspiranten VfL Osnabrück weiter. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Middendorp: Wir treffen auf einen sehr euphorischen Gegner, der große Chancen hat, am Saisonende einen direkten Aufstiegsrang oder den Relegationsplatz zu belegen. Die Unterstützung der Fans ist außergewöhnlich, davon konnte ich mich noch am Montag in Paderborn beim Spiel des VfL gegen den SC Verl selbst überzeugen. Seit Monaten befinden sich die Osnabrücker in einer positiven Phase. Das ist schon beeindruckend.

DFB.de: Wie kann Ihr Team dennoch an der Bremer Brücke erfolgreich sein?

Middendorp: Klar ist, dass die Favoritenrolle beim VfL Osnabrück liegt. Da verrate ich sicherlich kein Geheimnis. Das Team ist in der Defensive sehr robust, gut im Umschaltspiel und hat gefährliche Offensivspieler wie etwa Noel Niemann, Ba-Muaka Simakala oder Erik Engelhardt. Wir müssen über 90 Minuten plus Nachspielzeit voll fokussiert sein.

[mspw]

Bei Arminia Bielefeld wurde Ernst Middendorp zum "Jahrhundert-Trainer", führte die Ostwestfalen aus der Drittklassigkeit in die Bundesliga. Beim SV Meppen soll es "nur" der Klassenverbleib in der 3. Liga sein. Die Emsländer waren schon abgeschlagen, schöpfen aber unter Middendorps Regie wieder Hoffnung. Im DFB.de-Interview spricht der 64 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Spiel heute (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) beim VfL Osnabrück.

DFB.de: Beim 2:0 gegen Rot-Weiss Essen gelang Ihrer Mannschaft ein wichtiger Sieg im Kampf um den Klassenverbleib. Was war der Schlüssel, Herr Middendorp?

Ernst Middendorp: Entscheidend war, dass wir inzwischen in der Lage sind, über 90 Minuten wettbewerbsfähig zu sein, und dass wir an der nötigen Konsequenz in der Defensive, aber auch in der Offensive gearbeitet haben. Vor allem die erste Halbzeit war sehr gut, da hätten wir höher als 1:0 führen können, auch wenn die Essener ebenfalls eine gute Chance ausgelassen haben. Nach der Pause konnten wir einen Fehler des Gegners zum 2:0 nutzen und haben uns dann vor allem darauf fokussiert, gut zu verteidigen. Unter dem Strich war es ein absolut verdienter Sieg für uns.

DFB.de: Sie standen früher auch selbst bei RWE an der Seitenlinie. Es war Ihre zuvor letzte Station in Deutschland. War der Sieg daher auch für Sie persönlich etwas Besonderes?

Middendorp: Nein, das spielt nach einer so langen Zeit gar keine Rolle mehr. Ich bin damals voller Überzeugung nach Essen gewechselt, musste aber schnell feststellen, dass Zusagen nicht eingehalten wurden und dass die Perspektiven nicht so waren, wie sie mir zuvor aufgezeigt worden waren. Daraus habe ich die Konsequenzen gezogen und den Klub schnell wieder verlassen. Grundsätzlich sehe ich RWE aber nach wie vor als eine Größe im deutschen Fußball und bin davon überzeugt, dass der Verein in absehbarer Zukunft wieder in die 2. Bundesliga aufsteigen wird.

DFB.de: Für den SV Meppen stehen jetzt drei Erfolge in Serie zu Buche, so dass Ihr Klub wieder auf den Klassenverbleib hoffen darf. Dabei wurden auch die beiden Spitzenmannschaften 1. FC Saarbrücken und SV Wehen Wiesbaden bezwungen. Wie haben Sie das hinbekommen?

Middendorp: Dass es einige Zeit gedauert hat, bis sich die ersten Erfolge eingestellt haben, lag an einigen Faktoren. Dazu gehörte beispielsweise auch die personelle Situation. Dazu nur einige Beispiele: Innenverteidiger Bruno Soares kam im Januar ohne jede Wettkampfpraxis, musste dann noch verletzungsbedingte Rückschläge hinnehmen. Willi Evseev kehrte nach einem Achillessehnenriss erst im März langsam zurück, Ole Käuper verpasste einige Partien. Von unserem Kapitän Luka Tankulic, der in dieser Saison wegen einer Meniskusverletzung noch gar keine Partie bestritten hat, will ich erst gar nicht reden. Kein Team in der 3. Liga kann so viele wichtige Spieler gleichwertig ersetzen. In den zurückliegenden Wochen hat sich die Lage verbessert und damit auch die Leistungsfähigkeit. Auf dieser Basis haben wir im Training intensiv daran gearbeitet, uns zu steigern und eine positive Entwicklung einzuleiten. So ist auch eine Gemeinschaft entstanden. All das hilft dabei, die Leistungen auf dem Platz abzurufen.

DFB.de: Gab es für Sie einen bestimmten Wendepunkt?

Middendorp: Obwohl wir vor einigen Wochen bei der U 23 von Borussia Dortmund noch 0:1 verloren hatten, konnte ich in diesem Spiel zum ersten Mal sehen, dass wir über 90 Minuten mit einem Gegner mindestens auf Augenhöre waren. Das war für mich ein Indikator, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Zuvor hatten wir oft nur über 30 oder 60 Minuten unsere Leistung abrufen können. Das reicht aber in der 3. Liga natürlich nicht. Die Partien und die Ergebnisse nach dem Dortmund-Spiel haben gezeigt, dass die Richtung stimmt.

DFB.de: Dennoch beträgt der Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz fünf Punkte. Wie sehr hilft Ihnen Ihre große Routine in einer solchen Lage?

Middendorp: Zur Kompetenz eines Cheftrainers gehören aus meiner Sicht sein qualifiziertes Wissen in allen notwendigen Bereichen sowie seine gesammelten Erfahrungen. Wenn man solche Situation schon häufiger erlebt hat, dann ist das mit Sicherheit ein Element, das helfen kann. Es gibt keine Garantie, aber es erhöht die Chancen.

DFB.de: Ihr Torjäger Marvin Pourié und auch Willi Evseev sprachen zuletzt schon von einem möglichen "Wunder". Würden Sie den Klassenverbleib auch so bezeichnen?

Middendorp: In solchen Kategorien denke ich im Fußball nicht. Wir sollten uns darauf konzentrieren, was wir selbst beeinflussen können. Wir haben noch drei Spiele, die wir bestmöglich bestreiten wollen. Alles andere liegt nicht in unserer Hand.

DFB.de: Für Sie ist der SV Meppen die erste Trainerstation in Deutschland seit 14 Jahren. Was hatte Sie von einer Rückkehr aus Südafrika überzeugt?

Middendorp: Es sprachen einige Faktoren dafür. Zum einen meine Heimatverbundenheit, weil ich aus der Region komme. Dazu war Geschäftsführer Ronny Maul früher in Bielefeld mein Spieler, auch Sportvorstand Heiner Beckmann kenne ich seit vielen Jahren. Außerdem übte auch die Aufgabe, die von Beginn an einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad hatte, einen großen Reiz aus. Deshalb musste ich bei der Anfrage nicht lange überlegen, zumal es auch genug Gründe gab, meinen vorherigen Verein Swallows FC zu verlassen.

DFB.de: Für viele kam die Entscheidung sehr überraschend. Wie hatten Sie die Reaktionen im Umfeld wahrgenommen?

Middendorp: Gar nicht. Ich lese keine Zeitungen, erst recht keine sozialen Medien. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Wie sie von dem einen oder anderen bewertet werden, spielt für mich keine Rolle. Darauf habe ich ohnehin keinen Einfluss.

DFB.de: Neben Deutschland und Ihrer zweiten Heimat Südafrika waren Sie auch schon in Ghana, im Iran, in China, auf Zypern, in Thailand und in Äthiopien tätig. Was hat für Sie den Reiz ausgemacht, in so vielen verschiedenen Ländern zu arbeiten?

Middendorp: Das war auf jeden Fall nicht genau so geplant, wenn Sie das meinen. Wenn man aber seit inzwischen 29 Jahren nahezu unterunterbrochen im Trainergeschäft tätig ist, dann muss man sich zwangsläufig davon verabschieden, langfristige Pläne aufzustellen. Wenn wir ehrlich sind, ist doch eine Zeitschiene von mehr als zwei Jahren für einen Trainer beim gleichen Klub schon außergewöhnlich. Deshalb bin ich durchaus stolz darauf, gleich von einer Reihe von Vereinen wie Arminia Bielefeld, den Kaizer Chiefs in Johannesburg oder auch Maritzburg United sogar mehrfach verpflichtet worden zu sein. Einige Trennungen hatten auch gar nichts mit den sportlichen Leistungen zu tun. So hat es mir beispielsweise bei Saint George in Äthiopien sehr gut gefallen. Wenn man sich dann aber plötzlich in einem Kriegsgebiet befindet, muss man sich schon gut überlegen, wie man darauf reagiert. Viel Spaß hat mir im Übrigen auch die Zusammenarbeit und der Austausch mit Arsène Wenger beim Fußballweltverband FIFA gemacht.

DFB.de: Ist für Sie ein Verbleib in Deutschland und auch beim SV Meppen vorstellbar? Oder hängt die Entscheidung vom Klassenverbleib ab?

Middendorp: Zu Frage eins ein klares Ja von mir. In mir steckt grundsätzlich noch viel zu viel Energie, um jetzt schon ans Aufhören zu denken. Ob es in Meppen oder anderswo weitergeht, wird man sehen. Mit dem SVM habe ich bewusst eine Zusammenarbeit bis zum letzten Spieltag am 27. Mai vereinbart. Danach können beide Seiten frei entscheiden, wie die Zukunft aussieht. Fakt ist, dass wir hier gemeinsam eine positive Entwicklung eingeleitet haben und dass es mir große Freude bereitet, für diesen Verein mit seinem interessanten Umfeld und seinen begeisterungsfähigen Anhängern zu arbeiten. Aus meiner Sicht muss das auch nicht unbedingt an eine bestimmte Liga geknüpft sein.

DFB.de: Jetzt geht es mit dem Derby beim Aufstiegsaspiranten VfL Osnabrück weiter. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Middendorp: Wir treffen auf einen sehr euphorischen Gegner, der große Chancen hat, am Saisonende einen direkten Aufstiegsrang oder den Relegationsplatz zu belegen. Die Unterstützung der Fans ist außergewöhnlich, davon konnte ich mich noch am Montag in Paderborn beim Spiel des VfL gegen den SC Verl selbst überzeugen. Seit Monaten befinden sich die Osnabrücker in einer positiven Phase. Das ist schon beeindruckend.

DFB.de: Wie kann Ihr Team dennoch an der Bremer Brücke erfolgreich sein?

Middendorp: Klar ist, dass die Favoritenrolle beim VfL Osnabrück liegt. Da verrate ich sicherlich kein Geheimnis. Das Team ist in der Defensive sehr robust, gut im Umschaltspiel und hat gefährliche Offensivspieler wie etwa Noel Niemann, Ba-Muaka Simakala oder Erik Engelhardt. Wir müssen über 90 Minuten plus Nachspielzeit voll fokussiert sein.

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